Externen Platte mit Gehäuse billiger als die Platte alleine?

zweitnick

Lieutenant
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Hallo,

ich habe mir eine Seagate Expansion 6TB geholt. Bei Amazon war die um 95,- zu haben. Nun mit Crystaldisk die Platte ausgelesen, es ist eine Barracuda 6TB die "nackt" um die 120,- kostet.

Man muss zwar nicht alles verstehen aber vielleicht kann mir das jemand erklären?

Danke!
 
Ist schon lange so.
Falls man sie ausbaut, verliert man meist die Garantie - Spekulation des Herstellers? :daumen:
 
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Ist bei WD genauso. Habe damals für meine 8TB myBooks auch nur 120 EUR bezahlt.
Platten ausgebaut und ins NAS gesteckt.
 
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SaxnPaule schrieb:
Platten ausgebaut und ins NAS gesteckt.

Das funktioniert aber nicht immer. Wer darauf spekuliert, sollte sich vorher genau informieren.
 
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Einen Pin?

Es geht um SMR und Raid.
 
Du darfst auch in ganzen Sätzen schreiben.
Was soll dein Verhalten?

Und ja, SMR kann zu Problemen führen in Raid-Verbunden.
 
zweitnick schrieb:
Man muss zwar nicht alles verstehen aber vielleicht kann mir das jemand erklären?
Das würde mich auch interessieren. Habe letzten Monat drei "Seagate Extension Desktop" gekauft und aus den externen USB Gehäusen jeweils Seagate Exos HDDs ausgebaut.
Die laufen nun als RAID5 und zufällig heute morgen ist mir quasi das Herz in die Hose gerutscht, als eine HDD "removed" wurde und das RAID den Status "clean, degrade" hatte. Hab gleich gedacht, dass nun Garantie und Gewährleistung hinfällig sind und ich 250 € schlauer. Nun läufts wieder, aber.. hmm ich glaub nächstes mal zahl ich lieber mehr.
 
Oftmals sind die Platten (insbesondere whitelabel) dann doch nicht identisch - z.B. in Firmware ausgebremst ggü den 'echten' Enterprise Festplatten

In den externen HDDs landen oft die HDDs, die irgendwo einen Grenzwert nicht erreichen aber funktional sind
 
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Genau, ähnlich wie bei CPUs.

Fakt ist, dass am Ende der Produktion jede Platte einzeln getestet wird (Video mit Nachweis WD hier, Nachweis Seagate hier), bei Seagate werden demnach mehr als 1,5Mio Platten gleichzeitig durchgetestet bei tausenden Tests pro Platte. Es wird also sicherlich nicht nur mal geschaut, dass die Platte nicht offensichtlich "kaputt" ist sondern penibel geprüft, dass jede Platte die in den Specs zugesagten Eigenschaften (Lautstärke, Stromverbrauch etc.) einhält.

Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, was mit Platten passiert, die die Tests nicht komplett bestanden haben und wie viele das überhaupt sind. Dazu hat ein ehemaliger WD-Ingenieur hier mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Schon damals sind täglich tausende produzierte Platten im Test durchgefallen. Davon konnten sie ca. 85% erfolgreich nacharbeiten und aus dem Rest haben sie sogar noch Einzelteile ausgeschlachtet, die sich noch verwenden ließen.
Nur Großkunden bekamen demnach 100% IO-Ware, die also im Test sofort grün war und die komplett aus Neuteilen gefertigt wurden. Platten, die nachgearbeitet werden mussten oder aus recycleten Teilen gefertigt wurden, wurden laut dem Ingenieur explizit auch in externen Platten zweitverwertet. Das ist offensichtlich bis heute so, denn WD schreibt weiterhin offiziell, dass sie bei externen Platten mit 1 Slot (das sind genau die, wo WhiteLabel Ware verbaut wird) keine technischen Eigenschaften garantieren außer der angegebenen Kapazität. Solche Platten dürfen also z.B. lauter sein als die Markenreihen laut Spec, ohne dass man sich da beschweren dürfte.
Laut dem o.g. Ingenieur soll das branchenweit so praktiziert werden, also auch bei Seagate. Dafür spricht auch, dass letztens auf mydealz mehrere Käufer von Seagate Backup Hub Plus an den enthaltenen IronWolf Pro Platten kleinere Schäden / Macken entdeckt haben. Der User hier (siehe Fotos) hat das an 3 von 5 IronWolf Pro so vorgefunden. Das könnten also Gehäusedeckel von vormals als komplett unbrauchbar festgestellten Platten sein, die dann ausgeschlachtet (und beim Demontieren ggf. leicht demoliert) wurden und dann als B-Ware-Einzelteile zur Produktion weiterer Platten eingesetzt wurden, die dann natürlich ebenfalls keine A-Ware mehr werden.

Seagate macht sich im Gegensatz zu WD halt nicht die Mühe, neutrale (weiße) Labels auf solche Platten zu kleben. Trotzdem sind die Platten bei Seagate geblacklistet. Viele davon wurden in der Vergangenheit zwar anhand ihrer Seriennummer mit voller (z.B. 5 Jahre) Garantie auf der Seagate-Seite angezeigt, aber viele Nutzer ignorieren die Disclaimer auf der Seite. By Mydealz haben auch schon Käufer berichtet, die dann beim Seagate-Support angerufen haben um sich bestätigen zu lassen, dass die zur konkreten Platten-Seriennummer angezeigte Garantiedauer stimmt und bekamen prompt gesagt, dass die aus einer Externen stammt und die Platte stattdessen nur die Garantie der externen hat - und die bei Ausbau sogar sofort erlischt. Seagate setzt die Garantiezeit solcher geshuckter Platten auch gerne nachträglich im System bis auf 0 zurück, siehe hier.
 
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Danke euch, besonders Purche, für die ausführliche Erklärung!
Wieder was gelernt :)
In meinen Fall dient die externe Platte 'nur' als Backup der Videothek auf der NAS (dort: Ironwolf). Mit einer potentiell höheren Ausfallswahrscheinlichkeit, höherer Lautstärke oder einem zerkratzten Gehäusedeckel kann ich, angesichts des Preises, also ganz gut leben.
 
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