Frage zu einem Verkehrsunfall und der Versicherung

garfunkel74

Lt. Commander
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Hallo zusammen

bräuchte mal eure Tipps und euren Rat (vielleicht auch Erfahrungen) - ich weiß rechtlich kann nicht beraten werden aber eine gewisse Hilfestellung würde mir helfen.
Fahrer A (bin ich), Fahrer B (Unfallgegner)

A fuhr eine Hauptstraße entlang und ist blinkend links in eine Industriestr. eingefahren. B fuhr aus dieser Industriestr. raus und wollte selber links abbiegen. Als A noch nicht komplett abgebogen war, fuhr B los und beschädigte die hintere linke Tür und das hintere Seitenteil des Autos von B. B hat kaum einen Schaden (Kratzer Stoßstange) und A hat einen Schaden von ca. 10.000€
Zeugen gab es keine - A rief die Polizei, welche nach ca. 50min dann kam. B sagte zu A - sorry, dachte sie wären bereits abgebogen - leider gab B das dann später nicht mehr zu. Zudem kamen dann auch ca. 15 Personen dazu (türkische Angehörige), welche ständig auf die Polizei einredeten.
Laut Polizei ist der Fahrer B, welcher zu früh abbog in meine Vorfahrtstr. "so ziemlich schuldig" - hat "mehr Schuld" - "aber wir waren ja nicht dabei" - dies die Aussage der Polizei.

A machte Bilder des Schadens seines Autos und auch vom Auto von B (der aber leider ca. 1m von der Kreuzung nach dem Unfall rückwärts fuhr) Somit gibt es keine exakten Unfallphotos.

A hat Vollkasko Versicherung und es seiner Versicherung mit Tathergang und der anderen Versicherung von B gemeldet. A wartet nun auf Rückmeldung da das Auto schwer beschädigt in der Garage steht (es fährt noch aber ist nicht empfehlenswert, da das Blech nahe dem Reifen eingedrückt ist) - Versicherung von A meinte nun, man wird sich mit der gegnerischen Versicherung abstimmen sollten die sich bei mir melden. Unfall war am 22.12. - gehört hat A noch nichts (klar - Feiertage)

Wie würdet ihr denn nun verfahren? Müsste ich denn nicht auch wenn Schuldfrage z.B. 80/20 für B wäre ich mit meiner Versicherung den Schaden reparieren lassen und dann hoch gehen in der Versicherung? Auto wäre ja dann auch ein Unfallwagen und weniger wert?
Bin halt unsicher - was ich nun machen soll? Rechtschutz wäre auch vorhanden

Ein befreundeter Polizist meinte bei meinem Schadensbild (Frontal auf meine Türen und das Seitenteil) spricht nichts dafür dass ich ihn geschnitten habe etc. (was ich auch nicht habe). Er meinte aber auch dass man immer eine Mitschuld trägt (ca. 15%). Trotzdem bog ich von einer Hauptstr. ab und führ ihn ist der Hergang auch anhand des Schadens eindeutig.

Würde mich über eure Meinungen sehr freuen (ich weiß, ich muss eh noch warten bis sich die Versicherungen melden) - wie würdet ihr vorgehen?
 
Wo ist jetzt die Frage? Wart halt ab. Die Versicherungen kennen sich schon aus.
 
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Du hast ja recht - musste es irgendwie niederschreiben da man hier immer gut Ratschläge bekommt

Gerne melde ich mich wenn es Neuigkeiten gibt (hoffe ihr seid interessiert)
 
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Nur weil die Polizei etwas sagt bedeutet das genau 0. Polizisten sind weder Richter noch Gutachter. Wie immer: Wenn dir das Resultat nicht passt musst du eben vor Gericht.
 
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Es gibt nicht immer eine Mitschuld. Der Herr ist aber auch Polizist, kein Richter.

Gutachter können rein aus Fotos ausreichend Rückschlüsse ziehen, wenn nötig.


Damit ich mich mit so einem Unsinn nicht herumschlagen muss, nutze ich eine Dashcam. Da kann man rein technisch auch ein altes Handy nehmen.
 
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wolve666 schrieb:
Abwarten, notfalls vor Gericht. Waren diese "anderen" 15 Leute denn Zeugen oder warum haben die auf die Polizei eingeredet?
waren keine Zeugen - waren "Familie" die nach und nach eintrafen und ihren Hergang des Vorgangs versuchten zu erklären ;)
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Es gibt nicht immer eine Mitschuld. Der Herr ist aber auch Polizist, kein Richter.

Gutachter können rein aus Fotos ausreichend Rückschlüsse ziehen, wenn nötig.


Damit ich mich mit so einem Unsinn nicht herumschlagen muss, nutze ich eine Dashcam. Da kann man rein technisch auch ein altes Handy nehmen.
Genau DAS - Gutachter können aus den Bildern und der Schäden sicherlich Rückschlüsse ziehen
Dashcam ist ein guter Tipp für die Zukunft! Danke
 
Sei entspannt. Die Polizei vor Ort wollte halt nicht den nächsten Bandenkrieg mit Schussverletzten (siehe Weihnachten in Berlin) verantworten und hat deshalb etwas neutral gesagt, dass unklar ist, was passiert ist.
Und immer daran denken: Ehre endet eben da, wo man eigene Fehler eingestehen müsste.

Faustformel: Der, der ein realistisches Szenario (jemand fährt einem anderen Frontal aus Vorfahrtachten in die Seite) anzweifelt, muss das belegen.

Du hast hier, so hatte ich das beim Überfliegen aufgefasst, das realistische Szenario doch auf deiner Seite?
 
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Idon schrieb:
Sei entspannt. Die Polizei vor Ort wollte halt nicht den nächsten Bandenkrieg mit Schussverletzten (siehe Weihnachten in Berlin) verantworten und hat deshalb etwas neutral gesagt, dass unklar ist, was passiert ist.
Und immer daran denken: Ehre endet eben da, wo man eigene Fehler eingestehen müsste.

Faustformel: Der, der ein realistisches Szenario (jemand fährt einem anderen Frontal aus Vorfahrtachten in die Seite) anzweifelt, muss das belegen.

Du hast hier, so hatte ich das beim Überfliegen aufgefasst, das realistische Szenario doch auf deiner Seite?
das stimmt natürlich - eigentlich habe ich das realistische Szenario auf meiner Seite. Schadensbild gibt das auch her.

Polizei sagt auch zu dem Unfallgegner: sie haben wie es aussieht zu 100% Schuld. Dann kam die "Familie" und umstellte die Beamten und laberte diese voll. Kann nicht stimmen - anderer hat bestimmt geschnitten etc. Polizei meinte dann am Ende nur: wir waren halt nicht dabei und können mehr nicht sagen.

Naja - mal sehen was die Akteneinsicht ergibt. Mir gegenüber legte sich die Polizei auch nicht fest mit einer klaren Aussage
 
Die Polizei entscheidet aber nicht wer Schuld ist und wer nicht Schuld ist. Sie nehmen es nur auf und Ende.

Mir gegenüber legte sich die Polizei auch nicht fest mit einer klaren Aussage

Warum auch die Polizei ist nicht das Gericht...

Oft lassen sich PVB zu solchen Aussagen hinreißen, aber in der Regel entscheiden diese nicht über Schuld oder nicht Shculd bei einem Unfall.
 
brettler schrieb:
Die Polizei entscheidet aber nicht wer Schuld ist und wer nicht Schuld ist. Sie nehmen es nur auf und Ende.



Warum auch die Polizei ist nicht das Gericht...

Oft lassen sich PVB zu solchen Aussagen hinreißen, aber in der Regel entscheiden diese nicht über Schuld oder nicht Shculd bei einem Unfall.
wohl richtig - jedoch kann die Polizei bei einer Vorfahrtsmissachtung schon eine Aussage treffen. Ob sie Richter sind oder nicht - aber ich lass das jetzt die Versicherung und zur Not einen Anwalt klären
 
ja, sie können eine aussage treffen. da sie aber nicht zeugen des unfalls waren, sind diese aussagen irrelevant für die gerichte. relevant dagegen sind ihre aussagen, wie der unfallort aussieht u. welche verkehrsregeln dort gelten
 
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Hast du eine Verkehrs-Rechtschutzversicherung?
Aus eigener Erfahrung gibt es immer Ärger bei Unfällen selbst mit eindeutiger Schuldfrage. Lass es über einen Anwalt laufen.
 
1. Die Versicherungen werden sich kaum bis gar nicht untereinander absprechen, gibt auch keinen Grund dafür.

2. Person A schildert den Unfall anders als Person B, unbeteiligte Zeugen gibt es keine, polizeiliche Aufnahme ist fast nichts wert. Höchstwahrscheinlich wird es hier auf eine Schuldteilung von 50/50 hinauslaufen weil nicht aufklärbar ist wie der Unfall sich wirklich ereignet hat und wer jetzt genau schuld hat, bis der Versicherer zu dieser Entscheidung kommt kann es aber Dauer (z. B. weil Ermittlungsakte beantragt wurde, bis die d aist dauert es gerne mal 3 Monate).

3. Deshalb: Wenn du eine Vollkasko hast nimm diese in Anspruch, lass dein Fahrzeug reparieren und teil deiner Kaskoversicherung die Schadennummer des Kfz-Haftpflichtversicherers mit, nach der Regulierung regressieren sie dann dort und du kannst deine Selbstbeteiligung etc nach Quotenvorrecht dort geltend machen.

@LJack510 Um in einem Verkehrsunfall einen Rechtsbeistand in Anspruch zu nehmen braucht man keine Rechtsschutzversicherung, die Kosten werden von dem Haftpflichtversicherer getragen.
 
@ChotHoclate

50/50 wenn jemandem, der auf einer Vorfahrtstraße fährt, in die Seite gefahren wird?

@garfunkel74

Weil du von Akteneinsicht geschrieben hattest: Du hast bereits einen Fachanwalt für Verkehrsrecht, oder? Wenn nicht: Solltest du in Anspruch nehmen. Zahlt der (bzw. die Versicherung) des Unterlegenen.
 
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@Idon, nein, natürlich nicht. Aber weder wir, noch die Polizei, noch eine der Versicherungen wissen was wirklich passiert ist.
 
Und wenn B sagt (so liest es sich in dem Text vom TE für mich): "Ich stand an der Kreuzung, A hat die Kurve geschnitten und ist gegen mein stehendes Fahrzeug gestoßen"?
 
Die Versicherungen machen Kuhhandel. Wenn der nicht passt rennst du halt zum Anwalt. Bei Verkehrsunfällen geht es immer mit 50:50 los. Dann gibts tausende Anscheinsbeweise. Wenn auf der Vorfahrtsstraße warst, dann braucht es keinen Gutachter mehr. Dann verschiebt es sich sehr zu deinen Gunsten. 100:0 gibt es in der Praxis fast nie. Am Ende kommt 80:20 oder so raus. Ob man zum Anwalt rennen muss, weil man lieber 90:10 hat, muss jeder selbst entscheiden.
 
Erzähl doch nicht so einen Unsinn uincom. Geschätzt würde ich behaupten 80-95% der Unfälle sind welche mit eindeutiger Haftung.
 
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