Fragen zur Einrichtung eines NAS

-]Dr.OeTz![-

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Hallo zusammen,

habe am Wochenende günstig ein NetGear ReadNAS 2120v2 geschossen. Darin werden 4x 4TB WD RED einziehen (zwei sind neu, die anderen beiden haben rund 25.000h auf dem Buckel - liefen aber vorher in einem Backup-NAS und wurden nur sehr wenig beansprucht) Allerdings habe ich ein paar Fragen dazu. Vorweg - Ziel für mich ist es, mich so unabhängig wie möglich vor möglichen Hardware-Defekten zu machen.

RAID5 oder RAID6?
Ich persönlich tendiere eher zu RAID6. Damit sind immer noch ~7,3TB nutzbar (was mir grundlegend reicht) und ich hätte beim Ausfall einer HDD immer noch genügend Ausfallsicherheit. Was denkt ihr?

RAID Volume verschlüsseln?
Das NAS bietet mir eine Verschlüsselung an. Soll ich diese nutzen? Die Vorteile einer Verschlüsselung liegen für mich auf der Hand - im Falle eines Einbruchs bzw. Diebstahls des NAS bräuchte ich mir keine Gedanken zu machen aber wie steht es um die Nachteile? Insbesondere - was ist wenn das NAS irgendwann aussteigen sollte? (Die Gefahr eines Einbruchs ist bei uns aber recht gering, da Zugang von außen nicht möglich(zu hoch) und extra gesicherte Wohnungstür in Mehrfamilienhaus. Und selbst wenn steht auch noch die Frage ob ein Einbrecher das NAS findet geschweige denn mitschleppen würde - die sind ja auch nicht blöd und haben es ja eher auf "schnelle Beute" abgesehen)

Dazu kommt: Der Schlüssel muss auf einem USB Stick abgelegt werden, welchen man ins NAS stecken muss - was nützt da die Verschlüsselung?

Performance:
Gerade läuft noch ein RAID-Sync parallel aber die Datenrate ist nicht so berauschend. Bei großen Dateien rund 30MB/s, bei kleineren Files eher 5-10MB/s - hängt das mit der Verschlüsselung zusammen?

Habt ihr sonst irgendwelche Tipps? Gibt es gern gemachte Anfängerfehler bei der Einrichtung?

Danke schon mal :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

NAS und RAID ersetzen kein Backup. Von daher: Backupstrategie aufbauen und umsetzen. Nur damit bist du von Hardwaredefekten wirklich sicher.

Ein RAID erhöht erst einmal die Datenverfügbarkeit. Das heißt, du Zeit, in der die Daten nicht verfügbar sind sind niedriger. Eine Datensicherheit hast du damit nicht. Wenn es dir also darum geht, dass deine Daten - für welchen Fall auch immer - nicht verloren gehen: Backup.

VG,
Mad
 
Raid5 vs Raid6:
Meiner Meinung nach Raid6, wenn es Raid sein soll. Raid5 mit Plattengrößen von 4TB ist Schwachsinn. Die Chance ist recht groß, dass eine zweite Festplatte beim Rebuild kaputt geht. Ich würde entweder gar kein Raid oder Raid6 nehmen.

Verschlüsselung:
Ich würde auf Verschlüsselung setzen. Du kannst nur mehr Datensicherheit gewinnen. Verabschiede dich schonmal von dem Gedanken auch ohne Verschlüsselung bei einem properitären Netgear-Nas irgendwelche Daten aus einem Raid-Volume wiederherstellen zu können. Überlege dir vorher eine geeignete Backup-Strategie.
 
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Also generell:
Das NAS ist eigentlich mein Backup. Alle Daten, die hier Platz finden sollen sind eine Kopie der einzelnen Rechner.
Dazu kommt noch bidderl Kleinkram. Wenn diese Daten verloren gingen wäre das zwar "schade" aber kein Beinbruch.

Ich überlege noch zusätzlich eine externe HDD anzuschaffen, auf welche ich ein zweimal im Quartal ein Backup der wichtigsten Daten (Fotos und Dokumente) ziehe. Dann wäre ich auch gegen Blitzschlag, Feuer, Kurzschlüsse (wobei das NAS an einem eigens abgesicherten Stromkreis hängt) und andere Katastrophen gewappnet. Eine andere Überlegung war vielleicht ein Office365 Paket zu holen und das NAS mit OneDrive zu syncen. (habe 40MBit Upstream)

memmex schrieb:
Verabschiede dich schonmal von dem Gedanken auch ohne Verschlüsselung bei einem properitären Netgear-Nas irgendwelche Daten aus einem Raid-Volume wiederherstellen zu können.
Meinst Du damit, dass ich das RAID auch mit einem baugleichen NAS nicht wieder zum Laufen bekomme?

memmex schrieb:
Ich würde auf Verschlüsselung setzen. Du kannst nur mehr Datensicherheit gewinnen.
Aber was nützt mir die Verschlüsselung, wenn der USB Stick mit dem Schlüssel für jeden zugänglich im Gerät steckt? Oder habe ich hier gerade einen Denkfehler?
 
Zuletzt bearbeitet:
memmex schrieb:
Raid5 vs Raid6:
Meiner Meinung nach Raid6, wenn es Raid sein soll. Raid5 mit Plattengrößen von 4TB ist Schwachsinn. Die Chance ist recht groß, dass eine zweite Festplatte beim Rebuild kaputt geht. Ich würde entweder gar kein Raid oder Raid6 nehmen. ...

Soweit ich den aktuellen Stand der Diskussion im Kopf habe, wird RAID 6 ab 5 Festplatten und/oder bei großen Festplatten ab 8TB empfohlen.

Bei den hier besprochenen 4TB-Festplatten (sofern für Nas ausgelegt), würde ich zu Raid-5 greifen und ein zeitnahes bzw. kontinuierliches Backup konfigurieren. Dies funktioniert am besten mit einem zweiten Nas.

Noch ein Tip:
Bei mir hat sich eine preiswerte USV bewährt, um auch in diesem meistens vernachlässigten Aspekt mehr Zuverlässigkeit zu haben.
 
Hi,

das klingt nach einer sehr vernünftigen Backup Strategie!

Ich denke, er meint damit, dass Netgear ein proprietäres System nutzt bzw. ist und du die Daten - mit oder ohne Verschlüsselung - im Falle eines Defekts nicht einfach von den Festplatten ziehen kannst.

Den USB Stick mit dem Keyfile solltest du natürlich nicht im Gerät stecken lassen. Welche Möglichkeiten für Verschlüsselung bietet dir das Gerät? Kenne es persönlich leider nicht.

VG,
Mad
 
@Madman1209
Ja - das kenne ich auch so - also das man den baugleichen Controller braucht bzw. in dem Fall eben ein baugleiches NAS. Ich habe ihn jetzt aber so verstanden, dass ein auslesen der Daten dann generell nicht mehr möglich wäre.

Was den USB Stick mit dem Key angeht:
Keine Ahnung - die Verschlüsselung wurde bei der Einrichtung vorgeschlagen. Der Stick wird dabei zwingend beim Start des NAS benötigt. Habe aber noch nicht getestet, ob er sich den Key dann merkt, wenn man den Stick abzieht.

Habe meinen Beitrag oben noch mal ergänzt:
Ich überlege mir ein Office365 Account mit OneDrive zu holen um die wichtigsten Daten (Fotos & Dokumente) damit zu syncen - gibt es etwas (Außer das Herr Trump dann meinen Kontostand kennt) dagegen zu sagen?
 
computerbase107 schrieb:
Soweit ich den aktuellen Stand der Diskussion im Kopf habe, wird RAID 6 ab 5 Festplatten und/oder bei großen Festplatten ab 8TB empfohlen.
Hier gibt es eine Kalkulation: http://magj.github.io/raid-failure/
Bei 4x4TB WD Reds mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von < 10^(-14) entspricht dies einer Wahrscheinlichkeit eines korrekten Rebuilds von 38%.
Du findest verschiedene math. Modelle, die unterschiedliche Annahmen zugrunde legen, aber 4TB Platten und Raid 5 ist meiner Meinung nach nicht vertretbar. Der Sinn von Raid ist schließlich Datenverfügbarkeit. Und eine solche Fehlerchance spricht gegen Datenverfügbarkeit.

-]Dr.OeTz![- schrieb:
Ja - das kenne ich auch so - also das man den baugleichen Controller braucht bzw. in dem Fall eben ein baugleiches NAS. Ich habe ihn jetzt aber so verstanden, dass ein auslesen der Daten dann generell nicht mehr möglich wäre.
Mag sein, dass ein identisches NAS deine Daten wieder lesen kann. Aber auch im gleichen Modell können unterschiedliche Controller verbaut werden oder eine neue Firmware ändert bestimmte Verhaltensweisen.
Es kann gehen, muss aber nicht und ich würde nicht drauf setzen.

-]Dr.OeTz![- schrieb:
Was den USB Stick mit dem Key angeht:
Keine Ahnung - die Verschlüsselung wurde bei der Einrichtung vorgeschlagen. Der Stick wird dabei zwingend beim Start des NAS benötigt. Habe aber noch nicht getestet, ob er sich den Key dann merkt, wenn man den Stick abzieht.
Nach dem Entschlüsselungsvorgang liegt der Key im RAM und du solltest den USB-Stick abziehen können. Ich denke aber, dass es auch die Möglichkeit eines Passworts geben sollte ohne den USB-Stick zu verwenden. Der USB-Stick dient als zweiter Faktor und kann(!) die Sicherheit erhöhen. Natürlich nicht, wenn er direkt neben der NAS liegt.

-]Dr.OeTz![- schrieb:
Habe meinen Beitrag oben noch mal ergänzt:
Ich überlege mir ein Office365 Account mit OneDrive zu holen um die wichtigsten Daten (Fotos & Dokumente) damit zu syncen - gibt es etwas (Außer das Herr Trump dann meinen Kontostand kennt) dagegen zu sagen?
Verschlüssel dein Cloud-Backup, dann kommt auch niemand heran.Ich synce meine wichtigsten Daten auch mit einem GoogleDrive mittels Duplicati und verschlüssel vorher lokal das Backup.
Inwiefern das Netgear von Haus aus kann, weiß ich nicht.
 
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memmex schrieb:
Hier gibt es eine Kalkulation: http://magj.github.io/raid-failure/
Bei 4x4TB WD Reds mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von < 10^(-14) entspricht dies einer Wahrscheinlichkeit eines korrekten Rebuilds von 38%.
Du findest verschiedene math. Modelle, die unterschiedliche Annahmen zugrunde legen, aber 4TB Platten und Raid 5 ist meiner Meinung nach nicht vertretbar. Der Sinn von Raid ist schließlich Datenverfügbarkeit. Und eine solche Fehlerchance spricht gegen Datenverfügbarkeit.

Wenn Du Festplatten mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 10^(-15) nimmst, so bist Du schon bei 85% mit diesem Kalkulator. Das ist sehr wohl akzeptabel.
 
Die WD-Reds sind sehr verbreitet, auch in meinem Umfeld, und sie funktionieren in der Regel sehr zuverlässig.

Mit funktionierendem laufenden Backup sehe ich keine Probleme diese 4TB-Platten in einem Raid5 zu betreiben.
 
@computerbase107
Die Frage ist ja - was spricht denn gegen ein RAID6 außer der Verlust an nutzbarem Storrage (was in meinem Fall OK ist)?

@memmex
Deiner Signatur entnehme ich dass, du 12x4TB WD RED laufen hast... Wie zufrieden bist Du denn? Ist eine Temperatur von 40-44°C unter Last bei denen OK? (In meinem Schrank ist nicht unendlich viel Platz, daher wird es eben etwas wärmer)

Also für mich noch mal zusammengefasst:
RAID6 ist vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen aber in der Theorie ausfallsicherer.
Ich sollte die Inhalte des NAS zusätzlich sichern, auch wenn es sich nur um ein Backup handelt.
(externer Datenträger und/oder Cloud, je nachdem könnte auch verschlüsselt in die Cloud gesichert werden)


Bei der Verschlüsselung bin ich mir aber irgendwie noch sehr unschlüssig:
Die Verschlüsselung des NAS hat doch wenn dann nur im Falle eines Einbruchdiebstahls Relevanz. (Wobei da a) die Frage ist, ob der Dieb das NAS überhaupt findet, geschweige denn mitnimmt (der Ausbau ist fummelig) und b) die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs in meinem Fall aufgrund der gesicherten Tür (Einbrecher mögen es nicht, wenn es lange dauert und krach macht) und der baulichen Situation als sehr gering einzuschätzen ist)
Andererseits geht die Verschlüsselung halt mit einem erheblichen Performance-Verlust einher oder liege ich da falsch?
Aber ich denke unterm Strich werde ich sie einfach aktiviert lassen und mal schauen, wie sehr mich das mit der Performance wirklich stört.
 
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-]Dr.OeTz![- schrieb:
@computerbase107
Die Frage ist ja - was spricht denn gegen ein RAID6 außer der Verlust an nutzbarem Storrage (was in meinem Fall OK ist)? ...

Nichts !

Egal, was Du jetzt nimmst, ist ein kontinuierliches bzw. aktuelles Backup für den reibungslosen Nas-Betrieb unerläßlich. Dies gelingt aus meiner Sicht am besten mit einem 2. Nas, was gerne auch gebraucht sein darf und vielleicht vom Prozessor etwas langsamer.
 
-]Dr.OeTz![- schrieb:
Ich sollte die Inhalte des NAS zusätzlich sichern, auch wenn es sich nur um ein Backup handelt.
Was heißt "nur"? Backup und RAID sind zwei komplett verschiedene Dinge. Genau genommen hat das Backup (im privaten Bereich) sogar die deutlich höhere Priorität.

RAID bietet Datenverfügbarkeit. D.h. man kann auch bei einem Defekt weiterarbeiten. Das ist insbesondere für Firmen interessant, weil der Betrieb dann nicht gleich stillsteht, wenn eine Platte ausfällt.

Backup bietet Datensicherheit. D.h. wenn ein Datenverlust auftritt - zB durch eine defekte Platte oder versehentliches Löschen, Virus, etc. - kann man die Daten aus dem Backup wiederherstellen.


Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn man sich eine defekte Datei vorstellt, zB die Doktorarbeit. Gerade das letzte Kapitel fertig, speichern -- oops, da ist was schiefgelaufen, Datei kaputt, Doktortitel im Adé. Beim RAID ist die Datei dann .. .. naja.. .. kaputt, schön auf 3+ Platten verteilt mit Prüfsummen und allem drum und dran, aber trotzdem kaputt. Hier kommt dann das Backup ins Spiel, immerhin bis zum letzten Backup-Stand ist die Doktorarbeit noch vollständig und nur die letzten Änderungen fehlen - Schwein gehabt...
 
@Raijin
Der Unterschied ist mir klar - habe das nur ergänzend noch mal erwähnt/zusammengefasst, was mir empfohlen wurde.

Denn wie ebenfalls bereits erwähnt - das NAS habe ich mir eben für ein sauberes Backup angeschafft (derzeit mache ich ein Backup aller Rechner auf meinem HTPC). Eine weitere Sicherung des NAS (also das Backup vom Backup) wäre quasi nur für das Worst-Case-Szenario wie Feuer, Blitzschlag and what not. Deswegen habe ich geschrieben "[...] auch wenn es sich nur um ein Backup handelt." Und für dieses Backup vom Backup muss ich mir eben überlegen, ob einfach in eine weitere externe HDD investiere oder ob ich mir so einen Office 365 Account buche und per OneDrive synchronisiere.



Habe heute mal etwas getestet - die Verschlüsselung scheint bei dem ja auch schon etwas älteren NAS echt extrem langsam zu arbeiten. Insbesondere bei kleinen Dateien fällt das extrem stark auf. Ich werde auf jeden Fall noch mal ohne Verschlüsselung testen.

Kleine Frage: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, dass die Daten auf dem NAS clientseitig ver- und entschlüsselt werden? Also das auf dem NAS nur die Lese- und Schreibzugriffe stattfinden?
 
Das kannst du mit Tools wie Cryptomator/Boxcryptor einen verschlüsselten "Tresor" auf dem Netzlaufwerk anlegen. Prinzipiell kannst dafür jedes beliebige Tool nehmen, dass Ordner und Dateien ver- und entschlüsseln kann, die o.g. zwei sind nur Beispiele, VeraCrypt sollte dies genauso beherrschen und dutzende andere Tools.
 
-]Dr.OeTz![- schrieb:
@memmex
Deiner Signatur entnehme ich dass, du 12x4TB WD RED laufen hast... Wie zufrieden bist Du denn? Ist eine Temperatur von 40-44°C unter Last bei denen OK? (In meinem Schrank ist nicht unendlich viel Platz, daher wird es eben etwas wärmer)
Insgesamt habe ich 20x 4TB Reds laufen. Die 4TB sind der SweetSpot im Bezug auf Preis/Speicher. Ich habe auch eine 10TB Red und die wird wärmer und ist lauter.
Das Temperaturfenster wird von WD mit 0° bis 65° angegeben. Also 45° unter Last sind überhaupt kein Thema. Das haben meine Platten im Sommer auch gehabt.
Das die Festplatten nicht heißer als 40° Grad werden sollten halte ich für einen Forenmythos. Keine Gedanken machen. Backblaze hat das auch mal zusammengefasst: "Correlation of Temperature and Failure: 0.0"

-]Dr.OeTz![- schrieb:
Also für mich noch mal zusammengefasst:
RAID6 ist vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen aber in der Theorie ausfallsicherer.
Wenn du die Platten hast/bereit bist die Kosten zu zahlen und die auf absehbare Zeit nicht in Speicherprobleme läufst, dann würde ich auf RAID6 setzen. Und wie ich bereits gesagt habe, ist es meioner Meinung nach kein "auf Spatzen schießen", da wir bei WD Reds 4TB bereits in relativ hohe Wahrscheinlichkeiten eines fehlerhaften Rebuilds kommen. Bei 8TB Platten würde auf jeden Fall über RaidZ3 nachdenken.

-]Dr.OeTz![- schrieb:
Kleine Frage: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, dass die Daten auf dem NAS clientseitig ver- und entschlüsselt werden? Also das auf dem NAS nur die Lese- und Schreibzugriffe stattfinden?
Ja, beispielsweise das von mir genannte Programm Duplicati kann inkrementelle Sicherungen erstellen und kennt intelligente Versionierung. Verschlüsselt wird lokal und dann das Backup auf einen lokalen Server oder in die Cloud geuploaded. Kann ich sehr empfehlen - sichert bei mir jeden Tag Änderungen von einem ~20 TB Datenbestand mit GoogleDrive.
 
Hallo Zusammen,

also wie schon geschrieben sind die Datenraten bei aktiver Verschlüsselung insbesondere bei kleineren Dateien unterirdisch. Das deaktivieren der Antiviren-Software hat praktisch nur bei kleinen Files für Verbesserung gesorgt aber "nutzbar" wird das auch so nicht. Bei großen Dateien komme ich immerhin auf bis zu 30MB/s aber auch nur wenn mehrere Clients parallel darauf zugreifen und kopieren. Ein Client schafft max ~20-25MB/s. Read und Write sind dabei praktisch identisch. Bei vielen kleinen Dateien (bspw. Projekte mit Node.js) sackt die Datenrate auf wenige KB/s und er schafft nur ~2-3Files/Sekunde. Das ist für mich praktisch unbrauchbar.

Habe nun mal ohne Verschlüsselung getestet und das Ergebnis ist eindeutig. ~70MB/s write und bis zu 100MB/s read. Bei kleinen Files sackt das NAS natürlich auch ein, schafft aber immerhin anständig viele Dateien pro Sekunde. Die Performance ist mit einem normalen Heimnetz (also PC<->PC vergleichbar). Das ist für mich gänzlich ausreichend und eigentlich sogar schneller als ich gedacht hatte.

Gleichzeitig bleiben die Platten unter Last ~2-3°C kühler (38-43°C anstatt 41-45°C). Habe jetzt mal den USB-Stick abgezogen und den Schrank vollständig geschlossen - mal schauen wie es sich dann entwickelt. Da es schon recht eng ist (siehe Foto).

Bei beiden Tests lief im Hintergrund noch das Rebuild des RAID`s - was sagt ihr wie groß die Auswirkungen sind? Sprich: ist damit zu rechnen, dass sich nach abgeschlossenem Rebuild die Datenrate bei verschlüsseltem RAID verbessert?

Weitere Frage so by the way:
Welchen Nutzen könnte ich aus den zwei LAN-Ports ziehen? Habe was von einer Art Kanalbündelung gelesen aber das geht ja wohl nur mit Managed-Switches (habe einen günstigen 16Port unmanaged). Gibt es sonst was wovon ich mit 2 LAN Ports profitieren könnte?

Und @memmex:
Wie viele Betriebsstunden halten deine WD RED`s in der Regel durch? Kündigen sich Schäden langsam an oder plötzlicher Totalverlust? (Habe bisher erst eine verloren. Die hatte erst rund 6.000h, war aber etwas überladen, was die Lebensdauer nach meiner Erfahrung jedoch maßgeblich verkürzt, da dann wohl mehr verteilte Zugriffe stattfinden - so habe ich`s mir laienhaft erklärt)


Die Verschlüsselung der NAS ist so für mich praktisch raus, denn die rund 3TB an GoPro-Videos und Kram lassen sich noch relativ leicht aufs NAS schieben und wieder entfernen (da sind 30MB/s zwar nicht die Welt aber OK) aber meine knapp 2,2TB an Dokumenten, Fotos und Projekten dauern als Fullbackup wohl mehrere Tage ;)


Was das RAID6 angeht:
Ja klar - 8TB netto bei 16TB brutto ist natürlich schon ein Verlust und die knapp 12TB bei RAID5 ohne Frage besser aber die Sicherheit steht da für mich irgendwie an vorderer Stelle, zumal ich derzeit nur auf ein Backup-Volumen von ~ 5,5TB komme, wobei ich da auch mal stark reduzieren müsste, da noch viele GoPro-Videos in FullHD@60FPS auf eine Komprimierung warten ;)

Was mich allerdings wundert:
Wie kommt es, dass die Warscheinlichkeit für einen Fehlerhaften Rebuild so hoch ist? Wären dann alle Daten verloren oder nur ein Teil? Dachte immer ich entnheme dem RAID ne Platte, ersetze sie und fertig - wie gesagt - bin Laie
 

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War doch absehbar, dass die Verschlüsselung auf der Kiste keinen Blumentopf gewinnt...
random IOs werden nach Rebuild schneller sein, linearer Zugriff sollte sich kaum ändern und von der Gesamtperformance wirst auch kaum was merken, die CPU ist vermutlich mit dem Raid 6 genug beschäftigt.

Ebenso ist es sinnfrei hier nach den "Lebenszeiten" der Disks einzelner Anwender zu fragen, dafür ist die Datenbasis viel zu gering. Wenn du da annähernd belastbare Zahlen willst lies bei Backblaze im Blog nach, die nutzen abertausende Disks und veröffentlichen quartalsweise die Zahlen zu den Disks.
Hinzu kommt: Teils unterschiedliche Firmware-Versionen, Hardware-Revisionen und auch unterschiedliche Größen sind nicht direkt vergleichbar.
Festplatten haben eine "zu erwartende" Lebensdauer basierend auf den Faktoren wie Workload (lesend/schreibend) pro Jahr, Laufzeit pro Jahr, Garantie, etc. Betreibt man die Disks innerhalb der Spezifikationen gehen sie entweder recht schnell kaputt oder erst danach.
So ein Ausfall kann sich ankündigen, z.B. anhand diverser SMART-Werte wie den fehlerhaften Sektoren, kann aber auch von heut auf morgen geschehen weil der Motor für den Kopf klemmt oder sonstige Ausfälle.

Gehe einfach immer vom worst case aus, dass früher oder später garantiert jede Komponente ausfällt und davor schützt dich nur ein Backup.

Die hohe Rate ist einfach Mathematik und der Code ist öffentlich einsehbar: https://github.com/magJ/raid-failure/blob/gh-pages/javascripts/raidcalc.js
Bei solchen Datenmengen sollte man daher auch zu Disks greifen mit einer URE von 10^15 oder eben mit dem Risiko leben und stets ein aktuelles Backup haben.
 
snaxilian schrieb:
War doch absehbar, dass die Verschlüsselung auf der Kiste keinen Blumentopf gewinnt...
random IOs werden nach Rebuild schneller sein, linearer Zugriff sollte sich kaum ändern und von der Gesamtperformance wirst auch kaum was merken, die CPU ist vermutlich mit dem Raid 6 genug beschäftigt.
Das es langsamer ist wusste ich, nur dass der Performanceeinbruch derart enorm ist und welche Auswirkungen das tatsächlich hat habe ich unterschätzt. Da ich jedoch definitiv nicht bereit bin das Geld für eine NAS auszugeben, die dieses Problem nicht hat muss ich damit leben :)

Ebenso ist es sinnfrei hier nach den "Lebenszeiten" der Disks einzelner Anwender zu fragen, dafür ist die Datenbasis viel zu gering. Wenn du da annähernd belastbare Zahlen willst lies bei Backblaze im Blog nach, die nutzen abertausende Disks und veröffentlichen quartalsweise die Zahlen zu den Disks.
Hinzu kommt: Teils unterschiedliche Firmware-Versionen, Hardware-Revisionen und auch unterschiedliche Größen sind nicht direkt vergleichbar.
[...]
Bei so einer Frage geht es weniger darum objektiv belastbare Fakten zu bekommen, sondern um ein subjektives Gefühl, was diese für den Laien auf diesem Gebiet nicht unbedingt greifbaren Zahlen bedeuten :)

Gehe einfach immer vom worst case aus, dass früher oder später garantiert jede Komponente ausfällt und davor schützt dich nur ein Backup.
Ja - das ist Sinn und Zweck - man kann es aber auch übertreiben bzw. die Frage ist, wie weit man bei dem "Worst Case Gedanken" geht. 3. Weltkrieg?, GAU im angrenzenden AKW? oder doch eher realistische Szenarien wie Einbruch-, Wasser- oder Brandschaden bzw. der einfach Defekt einer Komponente


Die hohe Rate ist einfach Mathematik und der Code ist öffentlich einsehbar: https://github.com/magJ/raid-failure/blob/gh-pages/javascripts/raidcalc.js
Bei solchen Datenmengen sollte man daher auch zu Disks greifen mit einer URE von 10^15 oder eben mit dem Risiko leben und stets ein aktuelles Backup haben.
Das ist mir schon klar, dass sich das mathematisch errechnen lässt - worum es mir ging war, welche Konsequenzen das hat. Bedeutet das, das eine Wiederherstellung des gesamten Raids dann nicht klappt? Bedeutet eine Fehler beim Rebuild also dass die Wahrscheinlichkeit so und so hoch ist, dass die Daten alle futsch sind? In dem Fall würde RAID5 dann überhaupt keine Daseinsberechtigung haben in dieser Konstellation.
 
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