News Für 14 Milliarden Euro: Elektronikriese Toshiba wird verkauft

andi_sco schrieb:
Das haben die bestimmt schon versucht
Bestimmt was den Punkt "mit Experten vom Fach" angeht, aber da das Unternehmen weiterhin an der Börse gelistet war, wurden diese Experten von den Quartalszahlen und Anteilseignern getrieben, selbst wenn diese es gerne anders gehabt hätten, und konnten also kaum effektiv an dem Unternehmen was ändern.

Eine grundlegende Umstrukturierung, teilweise sogar Neuausrichtung eines Konzerns, vor allem wenn dann auch noch ein Größenwahnsinniger mit tiefen Taschen sagt "lasst euch wirklich viel Zeit, macht das ganze so, dass die Mitarbeiter, vor allem die fähigen, nicht noch heute Abend als erstes ihren Lebenslauf auf Vordermann bringen, wenn Geld erwirtschaftet wird, pumpt die Kohle wieder in das Unternehmen rein", kann nicht funktionieren, solange das Unternehmen noch an der Börse gelistet ist.
Deswegen kaufen Finanzinvestoren ihre Opfer ja auch auf, um sie von der Börse zu nehmen. Erst dann haben sie die unternehmerische Freiheit zu tun, was sie wollen. (Im Fall der üblichen Finanzinvestoren, a.k.a. Heuschrecken, ziehen sie erst mal möglichst viel ihre Unkosten aus dem Unternehmen raus und "arbeiten" dann in den nächsten 3 bis 5, maximal 7, Jahren daran, den Bums als ganzes oder in Einzelteilen, welche gerne auch gelegentlich an andere Firmen verkauft werden, wieder an die Börse zu bringen um für die eigenen Investoren / Anteilseigner "richtig fett Kasse zu machen")
 
Bei der News habe ich mich tatsächlich gefragt, was die noch machen.
Hardware habe ich seit 10 Jahren nicht mehr von denen gekauft, geschweige denn groß auf dem Markt wahrgenommen.
 
ergibt Sinn schrieb:
Gewagte Aussage über eine Firma die sich immerhin seit bald 150 Jahren auf dem Markt hält.
Und zwischendurch die größte Elektronikfirma der Welt war...

r4v398 schrieb:
Sich auf den Markt zu halten ist auch nicht schwer. Der TV meiner Eltern ist nach 3 Jahre kaputt gegangen. Toshiba trotzdem wunderbar verdient dran. - Zum Vergleich mein denen danach empfohlener Sony hält schon seit über 10.
Wow, ganze zwei Geräte in deiner Statistik! Ich bin begeistert!
Ernsthaft, wie kann man sowas ernst meinen? :freak:
 
scheint als wäre das damals die richtige Entscheidung gewesen ein wenig zu pokern und einen Haufen derer Aktien zu kaufen als sie bei unter 2€ standen
Hätte ich gern noch ein wenig länger gehalten, aber über einen unfreiwilligen Zahltag will ich mich jetzt auch nicht beschweren
 
Creeping.Death schrieb:
Hoffen wir einfach, dass die Marke nicht "stirbt".
Auch ehemals große Marken wie JVC, Sharp, AIWA, Akai, ... sind inzwischen nicht mehr existent oder annähernd in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Ich persönlich empfinde das als Verlust.
Es tut dem Markt/Wettbewerb nicht gut, wenn die Zahl der "echten" Anbieter abnimmt.

^^jo, kein Zufall dass die Marken alles Japaner sind bzw. waren.

Man hätte in den Nuller-Jahren eine Reihe dieser Marken mit ihren Technologien zusammenfassen müssen,
um genügend Mittel zur Verfügung zu haben, um wieder Innovationsführer werden zu können.
So wie es diese japanischen Unternehmen in den 80ern und 90ern waren.

Das gleiche gilt auch für Sony, die werden zwar nicht bankrott gehen, aber das was da läuft ist ebenso
vor allem Stagnation und wenig Fortschritt und Weiterentwicklung. Deshalb machen sie auch so ein
Drama um die Übernahme eines Gaming Entwicklers durch MS, weil sie sonst nicht mehr viel Felle haben,
die wegschwimmen können. Früher waren Sie mal führend bei TV, Videorekorder, Audio, CD-Technologie,
alles Vergangenheit.
 
Der Preis für dieses Unternehmen ist deutlich weniger als Microsoft im Quartal Gewinn macht lol
 
engineer123 schrieb:
^^jo, kein Zufall dass die Marken alles Japaner sind bzw. waren.
Naja, wenn wir jetzt nicht gerade den Audio-Sektor nehmen, sondern z.B. TV, dann werfe ich mal Marken in den Raum wie Metz, Grundig, Nordmende, Telefunken, Saba, Loewe, ... (die Europäer waren also auch nicht viel schlauer).
 
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r4v398 schrieb:
Sich auf den Markt zu halten ist auch nicht schwer.
Große Worte von jemandem, der sich keinen Monat in nem Forum halten konnte.. :lol:

Creeping.Death schrieb:
Hoffen wir einfach, dass die Marke nicht "stirbt".
Hoffen wir das wirklich? Denn dann wird das die gleiche Geschichte wie mit Phillips, wo man nicht weiß, wer oder was sich hinter dem Namen in der jeweiligen Sparte eigentlich verbirgt.
 
Bright0001 schrieb:
der sich keinen Monat in nem Forum halten konnte
will ich wissen wie er das geschafft hat? nein... doch... ahhh... diese Neugier... ;)
 
r4v398 schrieb:
haben eh noch nie was vernünftiges raus gebracht
das stimmt nicht.
legendär um 2000/2001 rum, das toshiba dvd rom sd-m1612 laufwerk, mehrfacher testsieger und kaufempfehlung diverser pc zeitschriften.
mit rpc1 firmware patch, konnte damals jede audio cd mit kopierschutz rippen und sogar jeden dvd film abspielen.
ist immernoch in meinem besitz und funktioniert einwandfrei in meinem retro pc!
 
Ironbutt schrieb:
Toshiba macht ne ganze Menge, mein CT wurde mit einem Gerät von denen gemacht und einen Frequenzumrichter hatte
Ich habe paar gebaut. Und habe immer Transformer gesagt. Die Trabi Fahrer waren begeistert von 6V auf 12V zu kommen. Aber Frequenzumrichter ist ein neues Wort bei mir. Wenn man mit 10000V arbeitet, das ist eine andere Hausnummer.
 
Toshiba macht richtig tolle Leistungs ICs, hoffe das geht dann an Rohm und die Lieferbarkeit bleibt bestehen.
 
r4v398 schrieb:
Der TV meiner Eltern ist nach 3 Jahre kaputt gegangen.
meiner hält dafür schon zehn jahre - da gibts doch wie in jeder produktion günsitger und teurere möglichkeiten und fehler sowieso - auch bei sony. Da hat mein Mini-Disc-Player 1998 von anfang an nicht aufnehmen können, klumpat xD
 
Bright0001 schrieb:
Hoffen wir das wirklich? Denn dann wird das die gleiche Geschichte wie mit Phillips, wo man nicht weiß, wer oder was sich hinter dem Namen in der jeweiligen Sparte eigentlich verbirgt.
Bei Philips haben Chinesen einen Niederländer übernommen (was aber erstaunlicherweise funktioniert hat).

Bei Toshiba übernehmen Japaner einen Japaner. Ich denke da stehen die Chancen nicht so schlecht, dass die Identität erhalten bleibt.
 
Banned schrieb:
Hauptsache nicht an WD. Drei von vier Festplattenherstellern in einem Konzern wäre nämlich echt uncool.
Das halte ich tatsächlich für ausgeschlossen, weil das, was Toshiba heute an HDD entwickelt und baut, ganz einfach HGST mit neuem Namen ist. Vor ungefähr einer Dekade oder so war HGST am Boden genug, um die HDD-Sparte zu verkaufen, WD war kaufwillig und irgendeine Kartellbehörde (Japan? USA? Keine Ahnung) verbot den simplen Kauf von HGST durch WD. Die damalige Lösung bestand dann darin, dass WD die Helium-Patente von HGST (und noch ein paar mehr) erwirbt, aber nicht die komplette HDD-Sparte und schon gar nicht die Fertigung.

Toshiba hatte zu dem Zeitpunkt schon lange sein 3,5" HDD Geschäft beendet, es gab nur noch 2,5" Server-HDDs mit 10.000 und 15.000 U/min. Weil Toshiba nun in dieser Situation einsprang, um das klassische HDD-Geschäft minus Helium-Technik aber mit allen bestehenden Fabriken zu übernehmen, durfte WD damals die Helium-Patente von HGST kaufen. Das Toshiba-HDD-Geschäft wurde also gerade erst durch eine Kartellbehörde geschaffen, um den Oligopol im HDD-Geschäft nicht zu klein werden zu lassen. Deshalb glaube ich, dass eine Dekade später nicht einfach zugelassen werden würde, dass WD oder Seagate die Sparte dann doch übernehmen - dann hätte WD die damals schon bekommen, wie das HGST und WD vorhatten. ;)
mae schrieb:
[...] Die EPRs in Olkiluoto (Baubeginn 2005) und Flamanville (Baubeginn 2007) sind noch immer nicht fertig,[...]
Oh, wichtiges Update seit über einem Jahr: Olkiluoto III ist fertig und speist Strom ins Netz ein. ;) Bei Olkiluoto IV gibt es allerdings immernoch keine Baugenehmigung, weil EDF erklären müsste, wie es ähnliche Kostenüberschreitungen wie bei Olkiluoto III verhindern will. Ansonsten stimme ich dir aber zu.

Was Toshiba da geschadet hat ist nicht, dass Westinghouse schlimmer als alle anderen war, sondern, dass Toshiba nicht wusste, wie sehr die ganze Branche mit Mehr Schein Als Sein arbeitet und als Toshiba gesehen hat, was für Preise sie hätten verlangen müssen, um tragbar bauen zu können, haben sie das kommuniziert und damit waren deren drei Planreaktoren in UK tot, während EDF einfach konstant jährlich eine Schippe auf die Kosten draufgepackt hat, um die Regierungen peu à peu daran zu gewöhnen - Frosch langsam kochen, so dass er nicht springt.
 
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MountWalker schrieb:
sondern, dass Toshiba nicht wusste, wie sehr die ganze Branche mit Mehr Schein Als Sein arbeitet
Mhh, die haben einen der Fukushima Reaktoren gebaut, oder auch mehrere, die wussten also schon lange, wie dieses Geschäftsfeld abläuft
 
Tja, die Japaner haben, wider besseren wissen, den gleichen Fehler gemacht wie damals unsere Traditionsfirmen und der Fehler war die Arroganz. Bis ca. Ende der 90'er rannte man mit geschwelter Brust durch die Welt und hat die aufstrebenden Koreaner (z. B. LG, Samsung) ausgelacht. Mittlerweile lachen die Koreaner und die Chinesen zeigen ihnen den Mittelfinger (siehe BOE).
 
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Hier von "privatisieren" zu sprechen ist aber auch etwas absurd... Oder mangelnden Wissen geschuldet.
 
aronlad schrieb:
Hier von "privatisieren" zu sprechen ist aber auch etwas absurd... Oder mangelnden Wissen geschuldet.
Das ist eine falsche Übersetzung.

Im Englischen heißt "going privat" bei Unternehmen, dass sie von der Börse genommen werden und nicht mehr öffentlich gehandelt werden.

Das Gegenstück ist "going public", wenn Unternehmen an die Börse gebracht werden. Ein Börsengang wird als IPO bezeichnet, "Initial Public Offering".
 
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