Für Hartz4 etwas tun

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Exar_Kun schrieb:
Prom07, dann liste doch mal auf, wieviel du jeden Monat wofür ausgibst. Würde mich mal interessieren, wie du deinen Lebensunterhalt so gekonnt finanzierst.

Mmh, also ich bin auch Student und komme wohl im Monat auf Ausgaben von etwa ~200 Euro (ohne Miete + NK). Etwa 150 Euro im Monat für Essen und Wasser, 20 Euro für's Internet, 10 Euro für's Kleidung waschen, 20 Euro für Seife, Küchenpapier, Shampoo etc. was halt so anfällt.
Busfahrkarte ist im Semesterticket inbegriffen, die bräuchte ich aber ja auch nicht, wenn ich nicht zur Uni fahren müsste, Supermarkt ist in der Nähe. Dann müsste man noch anteilsmässig Kleidung dazurechnen...
 
Dir fehlt als Student übrigens noch ein weiterer bedeutender Kostenfaktor: Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die bekommst du automatscih durch das Besuchen der Uni. Ein Hartz4-Empfänger hat das nicht und muss ggf. dafür monatlich 30-50€ Mitgliedsbeitrag z.B. im Fitnesscenter bezahlen. Hinzu kommen evtl. noch die Fahrtkosten dahin (und zurück).
Discobesuche u.ä. fallen für den H4-Empfänger sowieso ganz flach.
 
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@Prom07

ich hab das nicht bös gemeint, nur regen mich diese Vergleiche auf. Du bist freiwillig in deiner Situatuion, eine Position wenn alles gut läuft, aus der raus du einen tollen Job bekommen wirst. Ob gut bezahlt oder nicht....
Ein Alg 2 Empfänger ist meistens jedenfalls nicht freiwillig in seinem Zustand. Alg 2 hat das Existenzminimum an Teilhabe an der Gesellschaft zu sichern. Also was hat dein Zustand mit dem eines Alg 2 Empfängers zu tun? Nichts.
Wieso vergleichst du dich mit ihm? Er hat wohl ganz andere Ausgaben als du, wobei er, Angespartes das über einem bestimmten Satz liegt, erstmal verballern muss. Versicherugen kündigen, Vermögen aufbrauchen.
So und nun kommst du und sagts, dir reicht dein Geld aus, um zu überleben.
Es gibt neue Berechnungen, die sogar von 359€ auf 509€ zielen.
Wenn man ehrlich ist, sieht man Alg 2 nicht als das, was es sein sollte, ein Überbrückungsgeld, sondern ein Abschiebegeld an den Rand der Gesellschaft. Die Meisten kriegen keinen vernünftigen Arbeitsplatz mehr, jedenfalls im Moment nicht, solange es keinen Mindestlohn gibt.
 
... Kinder von Hartz IV Empfänger die sich durch Zeitungsaustragen etwas zusammen Sparen wollen (für z.B. Buch oder CD Kauf), wird das zusammen gesparte auf den Hartz IV Satz angerechnet. Ich halte es für höhnisch jetzt damit zu prahlen, dass es möglich ist mit 360 Euro im Monat durch zu kommen. Sicher ist es Möglich. Übrigens hat einer dieser Ami Banker 2010 5 Milliarden (5000000000,-) verdient.
 
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andiac schrieb:
Ein Problem ist die Perspektivlosigkeit und die damit wohl oft einhergehende Depressivität. Beides wirst du als Student wohl kaum haben. ;)
Mit Geld hat das indirekt auch zu tun. Denn zum einen musst du öfters Ärzte und ggf. Therapeuten aufsuchen.
Ja und was hat das mit Hartz IV zu tun? Es ist ja nicht Schuld des Staates, dass sich jemand in eine solche Lage manövriert hat. Ausgenommen den Menschen, die wirklich psychisch krank sind und deswegen in dieser Lage sind (und nicht krank durch diese Lage), so kann es ja wohl nicht sein, dass der Staat den Bürger komplett aus der Verantwortung nimmt und ihm stets ein schönes Plätzchen inklusive Kuscheldecke finanziert.
 
Wenn sich jemand wirklich komplett selber in die Arbeitslosigkeit manövriert hat, aber auch nur dann, dann ist der Staat vielleicht schuldlos. Aber zum einen scheinst du zu vergessen (jaja, vergessen..), dass H4 dafür da sein soll, die Grundbedürfnisse abzudecken. Egal wer schuld ist.
Und zweitens übergehst du in deinem Post leider auch die Tatsache, dass der Staat auch nicht dafür sorgt, dass überhaupt genug Arbeitsplätze vorhanden sind. Du kannst also so oder so nicht lediglich die Kranken aus deinem Bestrafungs-Konzept rausnehmen. Da gehören noch ne ganze Menge weiterer unschuldiger H4-Empfänger zu.
 
Der Staat schafft keine Arbeitsplätze, das macht die Wirtschaft (Staatsbedienstete ausgenommen). Der Staat schafft lediglich die optimalen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft (bzw. sollte dies zumindest tun), um Arbeitsplätze am Standort Deutschland zu sichern und auszubauen (ja, Wirtschaftswachstum schafft Arbeitsplätze).
 
Schon klar. Ich sag doch, dass der Staat das nicht tut.
Überhaupt.. was ändert das jetzt?
 
SheepShaver schrieb:
... Es ist ja nicht Schuld des Staates...

... vielleicht wäre das die Frage. Wenn der "Staat" an nichts Schuld hätte dann hätte er auch über nichts Verantwortung. In dem Fall die Frage: wozu noch Staat?

Sicher ist der Staat schuld. Er gibt die Bedingungen vor und kann durchaus für die Schwächeren oder in Not geratenen sorgen. Und ob der Staat für Arbeitsplätze sorgt oder nicht ist eine politische Frage. Nicht irgendein göttliches Tabu.
 
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Das Problem "Arbeitslosigkeit" löst man nicht, indem man den Arbeitslosen ein kuscheliges Leben finanziert. Das Geld investiert man besser in Massnahmen, die die Arbeitslosigkeit an sich bekämpfen (Bildung etc.).
Ein "Verhätscheln" des Bürgers wäre kontraproduktiv. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Die Forderungshaltung vieler Arbeitssuchenden ist für mich zumindest geradezu grotesk. Ein Großteil sieht es doch tatsächlich als selbstverständlich an, dass der Staat eine für sie passende Arbeit zu finden hat.
 
Das Problem Arbeitslosigkeit löst man auch nicht dadurch, dass man den Arbeitslosen fast alles vorenthält, was zum Leben teilweise sogar notwendig ist.
Wie kommst du eigentlich auf das "Verhätscheln"? Es ging in dem betreffenden Post um Krankheiten, die behandelt werden wollen. Was um Gottes Willen hat das mit Verhätscheln zu tun?

Ein Großteil sieht es doch tatsächlich als selbstverständlich an, dass der Staat eine für sie passende Arbeit zu finden hat.

Es sind immer beide Seiten gefragt.
Zu der Aussage kommst du im Übrigen wohl nur, weil sich Leute beschweren, wenn sie jeden gottverdammten Job annehmen sollen.
Es ist nicht jeder gleich leidensfähig. Und somit kann auch nicht jeder jeden Job ausüben. Da gehst du von einer Wunschvorstellung aus.
 
@SheepShaver,

man löst das Problem durch Arbeitsplätze, ganz einfach. Ich gebe dir durchaus recht, dass man mehr in Bildung und Fortbildung inverstieren sollte, aber dass hier wer verhätschelt wird, das sehe ich nicht.
Wenn du als Alg 2 Bezieher bestimmte Vorgaben nicht erfüllst, wirst du sanktioniert. Willst du die Leute alle auf die Straße setzen? Weisst du, es ist doch so, die achso Intellektuellen, haben doch gar kein Interesse daran etwas zu ändern. Das Prekariat, wie es genannt wird, ist doch gewollt, um einfach mehr Druck ausüben zu können. Um einen Spiegel zu haben, wie schlecht es sein könnte.
Die Frage ist blos, ob die Eliten sich auch physisch durchsetzen können, denn irgendwann wird ein Punkt kommen, wenn sich nichts ändert, wo mann mit schlauen Sprüchen nicht mehr weiterkommt.
Denn dir ist schon klar, dass soziale Sicherungssysteme auch da sind, um die Reichen vor den Armen zu schützen.
Ergänzung ()

Es ist nicht jeder gleich leidensfähig. Und somit kann auch nicht jeder jeden Job ausüben. Da gehst du von einer Wunschvorstellung aus.

dem kann man nur zustimmen.
 
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andiac schrieb:
Zu der Aussage kommst du im Übrigen wohl nur, weil sich Leute beschweren, wenn sie jeden gottverdammten Job annehmen sollen.
Nein, damit meinte ich vornehmlich, dass sich ein Großteil der Arbeitssuchenden auf die Dienste der BA als Vermittler verlässt und nur ein geringer Anteil überhaupt eigeninitiativ tätig wird und sich direkt beim Arbeitgeber bewirbt. Wenn dann am Ende nicht das Passende gefunden wird, dann wird auch noch sich lamentiert.
 
Zuletzt bearbeitet: (Zitat korrigiert, sorry @nicoc)
SheepShaver schrieb:
Nein, damit meinte ich vornehmlich, dass sich ein Großteil der Arbeitssuchenden auf die Dienste der BA als Vermittler verlässt

Und das basiert auf welcher statistisch repräsentativen Untersuchung? :)

Oder spricht da doch nur das polemische Meinungsbild aus dir?
 
Auf amerikanische Verhältnisse (Massenarmut und -obdachlosigkeit, noch ungleichere Vermögensverteilung) kann ich hier in Deutschland sehr gut verzichten. Daher ist es absolut richtig und wichtig, dass der Staat eine Verantwortung gegenüber seinen Bürgern trägt und jedem ein Leben in Würde ermöglicht. Rechtlich verankert ist sie ohnehin als Sozialstaatsgebot im GG. Nichtsdestrotz finde ich es auch aus einer humanistischen Perspektive heraus unabdingbar, dass Leistungen bereitgehalten werden, mit denen die Menschen abgesichert werden. Im Leistungswettbewerb einer globalisierten kapitalistischen Wirtschaftsordnung wird es immer Verlierer geben. Soll man diese Menschen etwa mit ihrer Existenz bezahlen lassen?

In der neoliberalen Ideologie wird der Einzelne für sich selbst verantwortlich gemacht. Dabei liegt für die Verlierer unserer Gesellschaft eine Veränderung ihrer Situation wahrscheinlich gar nicht im Bereich der Handlungsmöglichkeiten. Dennoch werden sie, geleitet von der neoliberalen Denkweise, politisch und medial instrumentalisiert, um soziale Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Doch letztlich sind es nicht die Arbeitslosen, die diese Gesellschaft kaputt machen. Mit dem Neoliberalismus wird das Ziel verfolgt, Habgier und Egoismus zu Gunsten eines kleinen Kreises von Profiteuren gesellschaftsfähig zu machen. Diejenigen, die "haben", wollen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen, um ihre persönliche Bereicherung voranzutreiben.

Diese ganzen Diskussionen sollen doch im Grunde nur davon ablenken, wer das Land in Wirklichkeit aussaugt.
 
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Ich war selber nach dem Studium ein halbes Jahr auf Hartz4 Regelsatz, habe vor dem Studium 3,5J gearbeitet, die Ansprüchen auf Arbeitslosengeld waren verfallen-> umsonst eingezahlt!!
Es ist kein Geschenk damit klar zu kommen, durch die Medien wird ein teilweise recht verzerrtes Bild über den Umfang der Leistungen dargestellt.

Zu den Arbeitsplätzen, 99% der Weiterbildungen, welche durch das AA gefördert werden, sind Geldverschwendung, Fachkräftemangel gibt es in Deutschland nicht, er wird von der Industrie propagiert um einen Überschuß zu erzeugen und somit die Löhne zu drücken.

Die Politik (andere nennen sie die Wirtschaft/Industrie) gibt Rahmenbedingungen vor, welche dem Bürger in den letzten Jahren nicht zuträglich war und einen Freibrief für Niedriglöhne und moderene Leibeigenschaft.

Das Abstandsgebot wird immer auf Hartz4 Empfänger fest gemacht, der typische Bild-/Spiegelleser, RTL-Kugger kann komplexer Zusammenhänge nicht erfassen und glaubt das was erzählt wird, nur kann es nicht sein, das eine Natürliche Person für ihre Arbeit nicht ausreichend entlohnt wird um damit den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Man sollte bei der Zeitarbeit, den Arbeieter sogar mehr Lohn zahlen, als den Festangestellten und den zeitarbeiter für seine flexibilität zu entlohnen. (wie in anderen Ländern praktiziert)

einen Mindestlohn sollte man selbstredent einführen, auch für Arbeiter, die als Montagearbeiter aus dem Ausland her kommen (thematik Osteuropa).

Thema Schwarzarbeit, warum boomt Schwarzarbeit? weil die Kaufkraft/ das Sparvermögen stark zurück gegangen ist und viele Leute einfach nicht die finanziellen Mittel haben, z.B. ihr Auto reparieren zu lassen (Niedriglohn), das ist eine Spirale in welcher wir und befinden, die Rechnung kommt in einigen Jahren.


Was mir in dem Fred auffällt, das hier viele über ein Thema schreiben, von dem sie keine Ahnung habe und ihre Informationen aus den Medien haben und vieleicht gerade mit der Lehre fertig sind und noch nichts für das soziale System getan haben, versucht erstmal 40J am Stück immer einzuzahlen, was ich auch nicht schaffen werde, da man seinen Jop, nicht mehr wie vor 20J bis zum Rentenalter behält.

wilkommen in der Realität...
 
Zuletzt bearbeitet:
Exar_Kun schrieb:
In der neoliberalen Ideologie wird der Einzelne für sich selbst verantwortlich gemacht. Dabei liegt für die Verlierer unserer Gesellschaft eine Veränderung ihrer Situation wahrscheinlich gar nicht im Bereich der Handlungsmöglichkeiten.
Hierbei unterschlägst du mal so einfach, dass es Teil gerade des neoliberalen Konzeptes ist, dass jedem die gleichen Handlungsmöglichkeiten gegeben werden.
Aber es ist immer schön einfach, den Neoliberalismus blind als "unsozial" hinzustellen, ohne sich im geringsten mit den inhaltlichen Konzepten auseinandergesetzt zu haben, was du schön mit dem folgenden Satz belegt hast:
Exar_Kun schrieb:
Mit dem Neoliberalismus wird das Ziel verfolgt, Habgier und Egoismus zu Gunsten eines kleinen Kreises von Profiteuren gesellschaftsfähig zu machen. Diejenigen, die "haben", wollen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen, um ihre persönliche Bereicherung voranzutreiben.
Denn das sind nur blöde Stammtischparolen, die mit der Realität nichts zu tun haben.
 
Neo Liberal, Konservativ, Sozial...alles nur leere Worthülsen.

Man schaue sich einfach die Politik der letzten 10 bis 20 Jahre an, dann weiss man wohin die Reise geht. Der Staat muss effizient sein, er muss sich im Wettbewerb behaupten, es muss Wirtschaftswachstum generiert werden. Punkt

Dabei glaube ich einfach nicht mehr an das Märchen, dass dieses Wachstum dann allen über Arbeitsplätze und Lohn - sowie Gewinnsteigerungen zugute kommt.

Ich glaube auch nicht an das Märchen, dass es doch nur etwas mehr Bildung für den Pöbel bedarf, um auf der Erfolgsleiter hochzuklettern.

Rechnet man alle ABM Maaßnahmen und 1 euro Jobs zusammen, dann kommt man auf eine Arbeitslosenzahl von 5 bis 6 Millionen - dann nochpPrikäre Beschäftigungsverhältnisse und Jobs mit Mini Löhnen dazugerechnet; das ist schon ne Hausnummer.

Ich weiß nicht ob es da außreicht auf mehr Bildung und Eigeninitiative hinzuweisen, denn dass tut man ja schon seit einer Ewigkeit. Seit ich denken kann schwafeln die Politiker von mehr Bildung.

Der Wahnsinn an der Sache ist ja, dass diese ganzen Missstände (Lohndumping, Zeitarbeit, H4) mit super Wachstums - und Export Zahlen einhergehen.
Weil sie, wie ich schon des öfteren hier sagte, 2 Seiten der selben Medallie sind.
Ein effizienter, schlanker Staat ist auf dem Weltmarkt erfolgreicher, und, das kann man diesem Staat ja gar nicht übel nehmen, im Gegenteil, in unserer Gesellschaft ist es ja anerkanntes Ziel, schlank und erfolgreich zu sein.

Und dieser schlanke, effiziente Staat, dieses zum Erfolg verdammte System produziert eben auch Armut. nicht für alle, aber für einen nicht unbedeutenden Teil, und keine Politik der Welt wird diesen Umstand ändern können.
Ich hatte Glück: Studium, guter Job, nicht zuviel Stress - wäre ich in einer H4 Familie geboren, sähe es heute zu 1000% anders aus, alles andere wäre total vermessen.
 
Die Linke ist die einzige Partei die gegen ALG-II ist.
Die einzige Partei gegen den Afghanistan Krieg und die Entsendung von Deutschen Besatzungstruppen.
Sie ist die einzige Partei die gegen Zeitarbeit ist.
Sie ist die einzige Partei die sich für die sozial Schwachen und die zunehmend arme Bevölkerungsgruppe (Unterschicht) engagiert.

Offenbar will die Mehrheit des Deutschen Volkes das alles nicht unterstützen, siehe
letzte Bundestagswahl.
Die Mehrheit des deutschen Volkes ist für soziale Kälte, Sozialabbau, Ausweitung des Niedriglohnsektors, Lohndumping, Ausbeutung der Arbeitnehmer durch Hungerlöhne, Überteuerte Krankenkassenbeiträge und Wucherstrompreise sowie die überflüssige 10 Euro Arztpraxisgebühr...usw....
 
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