Lumi25 schrieb:
Du scheinst nicht wirklich Ahnung zu haben wie das abläuft oder?
Der Bund gibt den Ländern jedes Jahr Regionalisierungsmittel wovon die Länder (Verkehrsverbünde, Zweckverbände) dann den ÖPNV bestellen. Das heißt der Besteller gibt vor mit welchem Zug auf welcher Linie gefahren wird. Zwischen Düsseldorf und Koblenz fährt man im Nahverkehr mit dem RE 5. Dieser hat 5 X 160 km/h schnelle Doppelstockwagen sowie eine Lok der Br.146. Diese Züge fahren den ganzen Tag im Umlaufplänen Hin und Her.
Mal eben ein Wagen mehr dranhängen ist äußerst schwierig, denn Fahrzeugreserven muss die DB AG (in diesem Fall) mit in die Kostenkalkulation einbeziehen und gerade bei Ausschreibungen fährt man diese auf ein Minimum zurück.
Zusatzleistungen kosten Geld. Diese könnten die Länder oder auch die entsprechenden Firmen auf der Messe bestellen macht aber keiner weil es Geld kostet.
Und warum sollte die DB AG die Leistung bezahlen, wenn diese nichts dran verdient immerhin ist die DB AG auch privatisiert und keine Beamtenbahn mehr. Sie muss also Geld verdienen.
Wenn du entspannt fahren willst wäre es ratsamer den Fernverkehr zu benutzen. Der Nahverkehr eignet sich zwischen Düsseldorf und Koblenz dazu überhaupt nicht.
Allerdings kann ich dir schon etwas sagen. Der RE 1 (Paderborn - Düsseldorf - Köln - Aachen) so wie RE 5 (Emmerich - Düsseldorf - Köln - Koblenz) sollen bis Dezember um einen weiteren Doppelstockwagen verlängert werden (also zukünftig 6 statt 5 Doppelstockwagen). Des weiteren wird zwischen Köln und Düsseldorf eine dritte RE-Linie eingerichtet die über Dormagen und Neuss fahren soll.
Ich hoffe ich konnte das dir etwas erklären.
Gruß
Lumi25
Tach Lumi,
danke für deine Ausführungen!
Tatsächlich weiß ich als "normaler" Bahnkunde wenig über die Interna der Bahn. Was ich allerdings weiß ist, dass die Bahn einen gesetzlich verankerten Beförderungsauftrag hat. Wenn der allerdings so bescheiden erfüllt wird, wie das im Alltag oft der Fall ist, bin ich als Bürger und Kunde der Meinung, dass da irgendwas nicht richtig läuft.
Ich sehe natürlich ein, dass es schwierig ist, "mal eben einen Wagen dranzuhängen", aber bei einer geplanten Messe, bei der ersichtlich ist, dass es einen Massenandrang geben wird, muss der Wagen ja nicht "mal eben" drangehängt werden, sondern das kann (oder sollte, bzw. muss, wie ich finde) von langer Hand geplant werden. Bei anderen Events passiert das ja auch, für ne Expo oder diverse Fußballspiele gibts ja auch Extrazüge.
Bezüglich der Kostenkalkulation der Bahn ist es ja so, dass die Massen, die dann da auflaufen ja auch Geld für die Fahrt bezahlen. Da sollte die Bahn also so "kulant" sein, auch eine menschenwürdige Beförderung sicherzustellen.
Klar muss die Bahn Geld verdienen, aber meines Wissens tut sie das nicht zu knapp, während sie gleichzeitig die Pflege des bundeseigenen Streckennetzes auf ein Minimum runterfährt und zahlreiche Züge an der Belastungsgrenze betreibt. Finde ich so eben nicht richtig.
Den Fernverkehr benutzen ist ne feine Sache, wenn man sich das a) leisten kann (kann ich nicht) und b) der Fernverkehr das gewünschte Ziel anfährt. Wobei ich ganz klar einsehe, dass ich bei meiner Fahrt (ging nach Oberwinter) trotzdem mit dem Fernverkehr, zumindest streckenweise, besser beraten gewesen wäre.
Dass die Bahn da aufstockt, finde ich nur richtig. Doch noch ein bisschen Hoffnung für mich!