Gender Pay Gap Artikel - FAZ Abonennt gesucht

Na hast du bei Gender Pay, sprich Gleichstellung bei Bezahlung zu Gunsten der Frau nicht argumentiert, dass das mit dem Gedenktag völliger Blödsinn ist, weil ja das alles so nicht ganz richtig sei und du nicht den Standpunkt vertrittst, dass ein Symbol gar nicht 100% korrekt sein muss und auch nicht detaillierte Tatsachen darstellen muss?
Tor Tesla schrieb:
Um als CEO in Frage zu kommen, muss man ein egozentrischer Workaholic ohne Gewissen und Empathie, aber dafür mit Testosteronüberschuss sein. Das sind wohl einfach weniger Frauen :)
Insbesondere diesen deinen Satz sehe ich dann etwas konträr zu deinen Aussagen jetzigen Aussagen insbesondere weil du ja jetzt bezüglich Männern auch nur vereinfachte Tatsachen darstellst. Man könnte jetzt umgedreht genauso argumentieren, dass es vollkommen okay ist das Männer nicht wickeln etc, weil man dazu eben eine Östrogen triefende Vollmutter sein muss und das sind wohl weniger Männer.
 
Ich glaube, das siehst du in dem Fall falsch. Es geht nicht drum, dass die Erzieher nicht die Kinder wickeln wollen sondern dass die Eltern nicht wollen, das ihr Kind von einem Mann gewickelt wird. Und mMn geht es hier noch nicht mal um die damit infrage gestellte fachliche Kompetenz, das zu tun. Ich stelle mal die bloße These in den Raum, dass es dabei um indirekte, pädophile Gedanken geht, die den Erziehern (wenn auch unbewusst) vorgehalten werden. (Zumindest habe ich so den Beitrag von Tor Tesla verstanden)
Kein Mensch hält eine Frau davon ab, eine selbstsüchtige, arrogante workaholic mit CEO-Ambitionen zu werden.

Ich sehe es auch kritisch, dass mit diesen 21% zu sehr hausiert wird. Ich bin aber ohnehin kein Fan davon, wenn irgendwelche lustigen Studien gewisse Zahlen ausspucken die dann fleißig in den Medien verbreitet werden. Das kommt mir dann immer vor wie früher beim Stille-Post spielen. Am Anfang waren es 5% und irgendwie wurden da dann 21% draus. Worauf sich das dann jeweils bezieht weiß dann keiner mehr.
In sämtlichen Tarifgebundenen Betrieben gibt es beim Grundgehalt keine Unterschiede mehr. Einzig in der Leistungszulage u.Ä. kann es Unterschiede geben. Aber da liegt der Unterschied ja bei Person A zu Person B. Ganz gleich ob weiblich oder männlich.
 
Khaotik schrieb:
Kein Mensch hält eine Frau davon ab, eine selbstsüchtige, arrogante workaholic mit CEO-Ambitionen zu werden.

Die eigenen Kinder schon.
Zumindest wenn die Kinder "normal" behütet und nicht komplett fremdbetreut aufwachsen, wird es für eine Frau doch schon ziemlich schwer eine höhere Führungsposition mit 60+ Arbeitsstunden und 24/7 Erreichbarkeit auszuüben.

Bei den normalen Gutverdienern im MINT Bereich sehe ich die Gendergap aber auch überhaupt nicht mehr. Die Mädels verdienen bei uns das gleiche wie die Kerle. Warum auch nicht bei gleicher Qualifikation und gleicher Arbeitsleistung... U.u. verpassen die Frauen aber mal ein oder zwei Gehaltsrunden durch ne längere Elternzeit. Das wird in den Jahren danach dann aber meist wieder eingeholt...
 
Khaotik schrieb:
Es geht nicht drum, dass die Erzieher nicht die Kinder wickeln wollen sondern dass die Eltern nicht wollen, das ihr Kind von einem Mann gewickelt wird. Und mMn geht es hier noch nicht mal um die damit infrage gestellte fachliche Kompetenz, das zu tun.
Ähm genau darum geht es? Solche Denkmuster, die Sozialisation, zu durchbrechen? Und solche Denkmuster führen eben auch dazu, dass Frauen in vielen BEreichen eben auch kein Equal Pay haben oder die selben KArrierechancen weil von ihnen unter anderem eben die Kindererziehung erwartet wird bzw. auch oft eben keine Alternativen geboten werden (Halbtags-, bzw. flexibles Arbeiten in Führungspositionen, Kindergrippen/Kindergartenplätze in ausreichender Form und Zeit (!), etc.)
 
Stillen kann nun mal nur die Mutter und das ist sehr Wichtig für die Entwicklung des Kindes. Da können Mediziner mehr zu sagen aber das sind die Informationen, die ich zu dem Thema aufgeschnappt habe. Der Kontakt zur Mutter, gerade in den ersten Wochen und die Muttermilch sind für die frühkindliche Entwicklung sehr wichtig.

Bei uns in der Firma verhält sich ist das so, Gender Pay Gap hin oder her: Nahezu alle Mütter nehmen freiwillig drei Jahre Elternzeit. Selten mal nur zwei Jahre.

Nur 12 Monate oder gar eine Aufteilung Frau / Mann habe ich lediglich bei einem befreundeten Paar erlebt. Sie ist dabei jedoch Diplom Maschinenbauingenieur und Hauptverdiener, er is Müllwerker und hat nicht mal die Hälfte von ihren Einkommen - Ergebnis der Elternzeit 7 Monate Sie, 7 Monate er. Sie ging dann in eine 80% Stelle zurück. Das betrachte ich aber eher als Ausnahme, denn die Regel.

Jedenfalls sind die Muttis bei uns in der Firma immer lange / so lange wie möglich weg und machen das auch gerne und Freiwillig, soweit ich weiß. In der Regel liegt das daran, dass deren Mann ganz ordentlich verdient und wenn dann die Familie die Wahl hat, dass die Frau aus finanziellen Gründen durchaus zu Hause bleiben kann, weil genügend Haushaltsnetto reinkommt, dann betrachte ich das eher als positiv für die Familien, denn als negativ.

Das dadurch dann messbare Verdienstunterschiede im totalen Vergleich "zwischen Männer und Frauen" auftreten ist ja wohl völlig normal und das hat absolut nichts mit irgend einer Diskriminierungs-Debatte zu tun. Soweit ich weiß machen das die Muttis bei uns in der Firma freiwillig, dass sie drei Jahre Elternzeit nehmen. Das zentrale Argument, was ich dazu meistens gehört habe, war, dass ihnen die Familie wichtiger sei als der Verdienst und sie gerne ihre Kinder aufwachsen sehen wollen und das auch gegen kein Geld der Welt eintauschen würden.

Aus diesem Grund sehe ich den Equal Pay Day und den unbereinigten Gender Pay Gap als eine Nebelkerze an. Ähnlich wie diese "100 Jahre Frauenwahlrecht" Nummer. Es war ja auch gleichzeitig 100 Jahre "Männerwahlrecht", denn davor (im Deutschen Kaiserreich nach dem Wahlrecht im Norddeutschen Bund und im Deutschen Kaiserreich von 1867) durften einige bestimmte Männer nicht wählen, obwohl das schon ein damals sehr fortschrittliches und nicht "so doll" diskriminierendes, sogenanntes "allgemeines Männerwahlrecht" gewesen war für alle Männer ab 25, außer, wenn sie arm waren oder aus dem Osten Europas kamen und ohnehin keine Rechte hatten oder noch keine drei Jahre in das Kaiserreich eingegliedert waren oder nicht in der Wahlliste standen oder in einer Kolonie lebten oder Soldat waren oder nicht unbescholten waren (Verbrecher) oder unter Vormundschaft standen, usw... Ein hell angemaltes dunkles Kapitel der Geschichte halt. Letztlich wurde dann 1918 kein explizites "Frauenwahlrecht" eingeführt, sondern ein "ein allgemeines, gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht" für Frauen und Männer. Keine Diskriminierung von Frauen mehr aber auch keine Diskriminierung von armen Männern oder andersweitig ausgegrenzten Volksgruppen mehr. Nach 100 Jahren "freie Wahlen für Alle" ist davon aber nur noch "Frauenwahlrecht" hängen geblieben. Was wäre der Aufschrei groß, wenn heutzutage Hartz IV Empfänger nicht wählen gehen dürften...

Wie auch immer.

Was absolut klar sein sollte ist: Gleicher Lohn bei gleicher Qualifikation und Leistung. Eine geschlechtsspezifische Diskriminierung darf nicht stattfinden. Aber das hat mit den unbereinigten Gap von 22 % / dem 18. März als Stichtag absolut nichts zu tun, da reden wir von 0 - 6 % je nachdem, welche Studie man betrachtet / welchen Vergleich man da genau anstrengt. Und ja die > 0 % bis 6 % müssen auch noch weg.
 
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ayngush schrieb:
Was absolut klar sein sollte ist: Gleicher Lohn bei gleicher Qualifikation und Leistung. Eine geschlechtsspezifische Diskriminierung darf nicht stattfinden. Aber das hat mit den unbereinigten Gap von 22 % / dem 18. März als Stichtag absolut nichts zu tun, da reden wir von 0 - 6 % je nachdem, welche Studie man betrachtet / welchen Vergleich man da genau anstrengt. Und ja die > 0 % bis 6 % müssen auch noch weg.
Wie kann der Schnitt deutlich höher liegen, wenn es doch nur 0-6% sind? Warum verdienen in deinem Umfeld ganz offentsichtlich massiv die Männer mehr? und in dem einen Fall, wo das nicht so ist, ups, plötzlich Splitting 7/7 Monate. Ich mein du siehst es, nimmst es wahr und bestreitest es trotzdem. Frag dich doch mal bitte, warum in großer Masse die Frauen die Wenigerverdiener in den Haushalten sind und DESWEGEN natürlich zu Hause bleiben, dass hat einen ganz einfachen Grund: Andersherum wäre das Haushaltseinkommen massiver beschnitten. Vll ist das gar keine Freiwilligkeit sondern ein rein ökonimscher Gedanke, der sich zwangsweise ergibt, weil Frau eben die Wenigerverdienerin im Haushalt ist?

Ich frage nochmal: Warum verdienen in den Haushalten um euch herum die Frauen in aller Regel weniger? Das ist immer freiwillig? Nicht vll durch Sozialisation, durchs Vorleben, das Frau besser in Berufen aufgehoben ist, die weniger einbringen? Bzw. warum überhaupt sind so viele Berufe, in den Frauen stark vertreten eigentlich so oft unterdurchschnittlich schlecht bezahlt? Erzieherinnen tragen verantwortung, es ist ein anstrengender Job, benötigt inzwischen eine gehobene Ausbildung und trotzdem ist der Verdienst gering. Müllmänner haben einen anstrengenden Beruf, keine Frage. Sie trage hingegen wenig verantwortung und ihre Ausbildung ist überschaubar. Verdienst ist markant höher als bei Erzieherinnen. Diese Beobachtungen kann man immer wieder über viele Berufsfelder hinweg machen. Auch das gehört zum Thema Equal Pay. Es ist nämlich nicht einfach nur Pech, dass BErufe in Frauen stark vertreten sind, zu den Niedriglohnberufen gehören. Ein anderes Beispiel: Lehrer. In der Grundschule sind viele Frauen vertreten, in der Mittelstufe nimmt es schon ab und bei den Oberstufenlehrern hat man plötzlich eine starke Männerlastigkeit. AUch hier verzichten die Frauen wieder ganz freiwillig auf die besser bezahlten Jobs, obwohl grade hier im Bereich der Pädagogik ja eigentlich sogar so ein wenig eine Frauendomäne sein müsste?

Da wird sich angeblich kritisch und genau eine Zahl wie die 21% angeschaut und man kommt zu dem Ergebnis, dass man ja durchaus Beispiele findet, wo das gar nicht so gravierend ist und "bereinigt" in diesem Berufsfeld der Gender Gap nicht stark ist. Und plötzlich hört das kritisch hinterfragen auf, die 21% sind Blödsinn. Weiter gedacht wird nicht. Man kommt auch gar nciht auf die Idee, dass die 21% auch dadurch zustande kommen, das man eben genau nicht nur einzelne BErufsfelder sich anschaut, weil das diverse Punkte ausblenden würde, die das Thema Equal Pay eben auch abdeckt, nämlich angesprochene Tatsache, dass Frauenberufe mehrheitlich schlechter bezahlt werden, auch wenn VErantwortung, Ausbildungsaufwand etc. gleich hoch oder höher sind, ebenso wie weitere Sozialisationsfaktoren, die durch immer wieder vorleben von Rollen stark geprägt werden.
 
Mustis schrieb:
Vll ist das gar keine Freiwilligkeit sondern ein rein ökonimscher Gedanke, der sich zwangsweise ergibt, weil Frau eben die Wenigerverdienerin im Haushalt ist?
Sie (die Beispiele) sind schlichtweg geringer qualifiziert. Von dem Fällen, von denen ich das bei uns in der Firma weiß ist das so, dass der eine Kerl Datenbankadmin ist, die Frau bei uns Sachbearbeiterin. Im anderen Fall ist der Mann Geschäftsführer einer App-Entwicklerbude, die Frau bei uns im Sekretariat. Was der Macker von der aktuell letzten Schwangeren, die sich für 3 Jahre verabschiedet hat, macht weiß ich nicht genau aber offenbar keine Sachbearbeitung...
Frauen, die bei uns höher qualifiziert sind (Versicherungsfachwirtin, Buchhalterin, MBA, usw.) werden "interessanterweise" nicht schwanger oder hatten das Thema schon durch, bevor sie bei uns anfingen oder sind lesbisch und wollen keine Kinder oder sind halt single.
Wir können jetzt ja gerne über "Idiocracy" weiter reden... Abgesehen davon nehme ich ja auch nur meinen Mikrokosmos war. Wir hatten übrigens auch mal einen weiblichen Vorstand. Ist jetzt in Rente. Kinderlos.

Ob Frauen jetzt ihre berufliche Karriere für Familie und Kinder aufgeben müssen weiß ich nicht genau. Gefühlt ist das aber wohl so, denn, eines ist auch klar: Will Frau im Job weiter kommen, sollte man keine zwei Kinder im Abstand von drei Jahren bekommen, und jedes mal drei Jahre dabei zu Hause bleiben.
Die Frage ist aber aus meiner Sicht eine ganz andere: Was ist daran "schlimm", wenn eine Frau sich für Kinder und Familie und bewusst gegen eine beruflich Karriere im Leben entscheidet?
Ist das schließen eines Gender Pay Gap wichtiger als Kinder und Familie? Ist das der Zustand auf den die Gesellschaft hinstrebt?
 
ayngush schrieb:
Ob Frauen jetzt ihre berufliche Karriere für Familie und Kinder aufgeben müssen weiß ich nicht genau. Gefühlt ist das aber wohl so, denn, eines ist auch klar: Will Frau im Job weiter kommen, sollte man keine zwei Kinder im Abstand von drei Jahren bekommen, und jedes mal drei Jahre dabei zu Hause bleiben.
Siehst du, Frau muss sich offensichtlich entscheiden. Mann nicht. Das ist eindeutig eine Benachteiligung, die sich in der durchschnittlichen Bezahlung widerspiegelt, nicht aber wenn man "bereinigt" sich einzelne Branchen anschaut. Da wird nur nach Gehalt und geleisteter Arbeit differenziert und völlig unberücksichtigt gelassen, wenn Frau sich für Karriere und gegen Familie entscheidet, weil es schlicht oft nicht wie für Männer die Wahl gibt, auch beides zu bewerkstelligen. Es ist auch nicht schlimm, wenn Frau sich dafür entscheidet. Wenn es auf einer freien Wahl basiert und nicht darauf, dass sie eben nicht beides kann und zwingend eine Entscheidung treffen muss. Männer müssen das nicht, sie bekommen alles geboten, dass sie beides unter einen Hut bringen können. DAS ist heute die Benachteiligung, die sich unter anderem widerspeigelt im Durchschnittsgehalt. Und ja, wenn dieser Gap daraus resultiert, dass Mann beides kann, Frau sich aber zu entscheiden hat, dann ist das definitiv ein Thema was zumindest beleuchtet gehört und ich wüsste nicht welche Benachteiligung es für die Gesellschaft haben sollte, wenn Mann wie Frau stets die Wahl haben, Karriere, Familie oder beides...
 
Männer können aber keine Kinder kriegen.
Das Problem hat doch im Endeffekt überhaupt nichts mit Gendergap zu tun.
Eine Frau, die sich entschließt keine Kinder zu kriegen, kann in Deutschland ohne Einschränkungen Karriere machen.
Bekommt ne Frau Kinder, müssen diese aber umsorgt werden. Dabei kann der Vater unterstützen, gerade in den ersten Monaten ist die Mutter aber immer DER Bezugspunkt fürs Kind. Schon alleine beim Thema Stillen (was aktuell ja wieder sehr empfohlen wird) ist der Vater komplett raus.
Bei gleicher Qualifikation und Leistung bekommen Frau und Mann heutzutage in den allermeisten Berufen das gleiche Gehalt, ne Lücke entsteht wenn dann durch Auszeiten wie Schwangerschaft und der Elternzeit...
Imo ist das eine freie Entscheidung, mit den Folgen muss Frau dann eben leben. Die Mütter die ich so kenne, leben da übrigens liebend gerne mit. Die würden die Elternzeit immer wieder machen.
Ich habe durch meine Elternzeit btw. auch ne Gehaltsrunde verpasst, bzw. meine Bonuszahlung/Gehaltserhöhung ist geringer ausgefallen. Ich habe in dem Jahr aber auch 3 Monate weniger Arbeit geleistet als meine Kollegen. Ich käme jetzt überhaupt nicht auf die Idee mich darüber zu beschweren. Während meine Kollegen gearbeitet haben, habe ich meine kleine Tochter umsorgt und habe fürs "Nichtstun" auch noch ~66% meines Gehalts bekommen...

Wie willst du das "Problem" überhaupt lösen?
 
krong schrieb:
Eine Frau, die sich entschließt keine Kinder zu kriegen, kann in Deutschland ohne Einschränkungen Karriere machen.
Falsch. Weil sie Kinder bekommen könnte. Denn wir haben ne Menge kinderlose Frauen und trotzdem nicht im Ansatz in den Führungspositionen entsprechend Frauen.

Wenn das so ist, wie einige hier ja Schreiben, warum passen die Zahlen dann hinten und vorne nicht? Wenn es nur daran liegt, das Frauen lieber Kinder bekommen und daher sich dazu entscheiden, warum haben wir dann dennoch nicht im Verhältnis Frauen in Führungspositionen wie kinderlose Frauen? Warum muss Schwangerschaft eigentlich dazu führen, dass man Gehaltsrunden aussetzt? Warum sind Frauen bereits VOR der Schwangerschaft in weniger höheren Positionen und verdienen weniger? Das eingebrachte Thema, dass Frauenberufe wesentlich schlechter bezahlt werden als Männerberufe trotz gleicher Quali etc. (Beispiel Erzieherinnen/Müllmänner, Beispiel Lehrer Grundschule/Oberstufe), darauf geht komischerweise keiner ein, es wird sich stets auf das Thema Schwangerschaft und Kinder bezogen, obwohl die Problematik auch bei Frauen ohne Kinder und vor der Schwangerschaft zu sehen ist. Das ist sicher ein Punkt, aber sicher nicht der einzige Punkt, denn dann müsste es sich isoliert auf kinderlose Frauen ja ein anderes Bild ergeben, bzw. wenn man das Thema bereinigt von Elternzeit Schwangerschaft betrachtet.

Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass die entsprechenden Untersuchungen das durchaus berücksichtigen. CIh bezweifele nämlich, dass die beteiligten Personen solcher Untersuchungen in ihrer Bildung etc. weniger qualifiziert sind als hier mitdiskutierende und daher solche Dinge nicht bedenken...

PS: zunehmend habe ich den Eindruck, dass man eben doch gar kein Problem im Gender Gap sieht und deswegen den 18 März als Blödsinn empfindet und weniger ein Problem damit hat, dass er, als Symbol, zwangsweise einen komplexen Fakt massiv vereinfacht darstellt mit einem/r Schlagwort/Schlagzahl.
 
Du kannst doch als Frau ohne Probleme Gymnasial Lehramt studieren und dann in einer Oberstufe, mit ordentlichem Gehalt, lehren. Du tust ja gerade so, als wären Frauen hier von irgendeiner höheren Macht dazu genötigt im Niedriglohnsektor zu arbeiten.
In Deutschland hat doch jeder, ganz egal ob Mann oder Frau, die gleiche Chance sich ordentlich zu bilden und jeden Beruf auszuüben.
Bei uns in der Firma sind die Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen an die Leistungen im vergangenen Jahr gekoppelt. Hast du in dem Jahr aufgrund einer Schwangerschaft oder Elternzeit in der Firma wenig bis nichts geleistet, fallen Bonus und Erhöhung (m.E. völlig zurecht) geringer aus.
Selbiges gilt übrigens für Kollegen, die durch eine Krankheit längere Zeit ausgefallen sind.
 
@Mustis Du akzeptierst, dass Frauen und Männer nicht gleich sind und es typische Männerberufe und Frauenberufe gibt, monierst aber gleichzeitig, dass es z.B. bei Führungspositionen (vor Schwangerschaften) weniger Frauen als Männer gibt. Vielleicht ist dies ja ein Männerberuf?
Wo ich dir absolut zustimme, ist, dass untersucht werden muss, warum typische Frauenberufe im allgemeinen schlechter bezahlt werden als Männerberufe.
Dies aber dann ausgeweitet auf Branchen usw.
Wer legt fest, was eine gerechte Entlohnung für die Arbeit ist?
Warum verdient ein Fußballer oder CEO das x-fache einer Pflegekraft? Warum verdient ein Erzieher (Frauenberuf) weniger als ein Bankkaufmann (Männerberuf (?))?
 
Sind Männer und Frauen nicht einfach körperlich und psychologisch verschieden? Daraus resultieren doch andere Charaktereigenschaften und Interessen?

Das Frauen in selber Position weniger verdienen als Männer kann ich aus meinem Bekanntenkreis nicht bestätigen.

Z.B.:

"Bei männlichen Säugetieren ist er der Knotenpunkt, der „typisch männliches“ Verhalten steuert und verschaltet: Dominanz, Aggression und den Sexualtrieb. Frauen haben diese gemeinsame Schaltzentrale dagegen nicht. Bei ihnen sind Dominanz, Aggression und Sexualtrieb entkoppelt und werden von verschiedenen Nervenkernen im Zwischenhirn gesteuert"

Und Gerade "Dominanz und Aggression" sind oft notwendig um in einer Branche, die von Männern dominiert wird, Karriere zu machen. Wie soll man sich sonst durchsetzten? Sicherlich gibt es Frauen die entsprechend beinhart sind - aber das ist nicht die Regel.

Zum Thema Kind und Elternzeit. Die Bindung zwischen Mutter und Kind befindet sich auf einem ganz anderen Niveau als beim Mann - der ganze Körper der Frau reagiert auf die Veränderung und stellt sich darauf ein das Kind zu ver-/umsorgen und schüttet entsprechend Hormone aus.

Eine Lösung wäre somit durch Bioengineering diese Unterschiede künstlich zu verändern/anzupassen um totale Gleichheit unter den Geschlechtern zu erlangen. Supi ;)

Wo man ansetzten sollte: Soziale und fürsorgliche Berufe (die von Frauen dominiert werden) besser zu honorieren.
 
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Statt dem Bioengineering könnte man auch einen gesetzlichen Rahmen schaffen, in dem Kinderbetreuung sich wirtschaftlich weniger nachteilig auswirkt? Oder gar eine Gesellschaft, welche Kindern einen höheren Stellenwert beimisst als es derzeit der Fall ist.

Das fängt mit Kinderbetreuung die Berufsgerecht ist an und hört keine Ahnung wo auf. Es ist sicherlich schwierig hier eine gerechte Regelung zu finden die sowohl für Familien als auch für Singles, dem Staat und für Unternehmen passend ist. Das heißt aber nicht, dass es sowas nicht geben würde.
 
Mustis schrieb:
HIer ist zudem eigentlich klar definiert, was der Tag aussagt. Deutschlandweit betrachtet verdient Frau 21% als Mann.

Und das ist nunmal absoluter Blödsinn, den Frauen gerne als Argument aufgreifen ohne sich mal mit den Studien zu beschäftigen, im übrigen solltest du hier auch mal die lesen, die Ascer schon mehrfach erwähnt hat...

Wenn ich von einem Lohnunterschied rede kann ich nur gleiche Arbeit/Stellen mit gleicher Arbeit/Stellen vergleichen, alles andere ist einfach nur unseriös. Denn wenn jemand 40h arbeitet verdient er selbstverständlich mehr wie jemand der nur 20/25h arbeitet...
Und das wird ja einfach unter den Tisch gekehrt.

Letztes Jahr hatten wir an diesem Tag zufällig Betriebsversammlung und es gab dann auch Redezeit für eine Betriebsrätin die für eine Aktion geworben hat, dass die Frauen ja schlechter bezahlt werden und 20% weniger haben usw. bis dann im letzten Satz dann ganz kleinlaut erwähnt wurde, aber in unserer Firma ist das ja nicht der Fall....

Und genau dieser Punkt stört viele, da man sich die Daten/Studien eben nicht genau anschaut und einfach plump behauptet, Frauen verdienen bei gleicher Position 20% weniger, was einfach nicht stimmt. Bei uns in der Firma sind alle Absolventen mit der gleichen EG Gruppierung eingestiegen egal ob m oder w. Und auch wenn eine neue Stelle ausgeschrieben wird, dann ist die auf eine EG Stufe gemappt und egal ob der Bewerber männlich oder weiblich ist, er bekommt exakt das gleiche bezahlt.

Und wie die 0-6% Lücke zu Stande kommt, wurde ja auch schon mehrfach erklärt. Das entsteht durch Leistungszulagen, die man halt nur bekommt, wenn man auch gearbeitet hat und wenn man dann mal in Elternzeit ist, geht man halt mal eine Runde leer aus....

And last but not least, wenn du der Meinung bist, dass Sozialberufe zu schlecht bezahlt sind (was sie auch sind, da muss ich dir ausnahmsweise recht geben), dann schaue doch mal ins Ausland z.B. die Schweiz oder Niederlande. Das ist eher ein deutsches Problem, weil es muss ja immer alles billig billig sein und eine Wertschätzung ist nicht mehr vorhanden... Also eher ein politisches Problem, dass man vielleicht mal durch entsprechende Mindestlöhne angehen sollte. Das für jede Berufsgruppe wie in Frankreich oder der Schweiz festzuschreiben, finde ich einen guten Ansatz.
 
Bärenmarke schrieb:
Wenn ich von einem Lohnunterschied rede kann ich nur gleiche Arbeit/Stellen mit gleicher Arbeit/Stellen vergleichen, alles andere ist einfach nur unseriös.
Unseriös ist es, etwas als gegeben zu definieren, was den eigenen Standpunkt zementiert. Es ist ja nicht so, das ich nicht dargelegt habe, warum man sich eben nicht nur auf diese Betrachtungsweise verlassen darf.
Tor Tesla schrieb:
Du akzeptierst, dass Frauen und Männer nicht gleich sind und es typische Männerberufe und Frauenberufe gibt, monierst aber gleichzeitig, dass es z.B. bei Führungspositionen (vor Schwangerschaften) weniger Frauen als Männer gibt. Vielleicht ist dies ja ein Männerberuf?
Du misverstehst mich. Ich aktzeptiere das eben nicht. Ich erkenne und sehe, dass es so gelebt wird und möchte wissen, weshalb das so ist und verlasse mich dabei nicht auf simpelste Erklärungsmodelle wie "Das ist eben ein Männerberuf!" Das gibt es nämlich nur bedingt (Berufe, die körperlich sehr belastend sind, sind hier ggf. zu nennen, ein CEO oder Erzieher gehört da nicht dazu. Selbst die Bundeswehr, einer der "Männerberufe" schlechthin, kann diese Aussage nicht bestätigen, schaffen es Frauen doch offensichtlich dort zu bestehen. Ich habe doch nun mehrfach die Sozialisation eingebracht. Wenn dir einer immer wieder sagt und vorlebt, dass Erzieher Frauen zu sein haben (als Beispiel), dann wirkt sich das selbstredend aus. Nur weil das in unserer (!) Gesellschaft so ist, muss das kein natürlicher Zustand sein.
krong schrieb:
Du kannst doch als Frau ohne Probleme Gymnasial Lehramt studieren und dann in einer Oberstufe, mit ordentlichem Gehalt, lehren. Du tust ja gerade so, als wären Frauen hier von irgendeiner höheren Macht dazu genötigt im Niedriglohnsektor zu arbeiten.
Kann sie das ja? Bzw. ist es damit getan? Was bringt ihr das, wenn sie nachher aber eben nicht die Stelle bekommt? Oder sie gar nicht erst diesen Studiengang wählt, weil die Gesellschaft sie indoktriniert (überspitzt formuliert), dass das kein "Frauenberuf" ist.
 
Mustis schrieb:
Kann sie das ja? Bzw. ist es damit getan? Was bringt ihr das, wenn sie nachher aber eben nicht die Stelle bekommt? Oder sie gar nicht erst diesen Studiengang wählt, weil die Gesellschaft sie indoktriniert (überspitzt formuliert), dass das kein "Frauenberuf" ist.

Ja, ja und wieso sollte eine Frau "die Stelle" nicht bekommen?
Da ich von deiner Hypothese, dass an Oberstufen weitaus weniger Frauen arbeiten als Männer, ohnehin zum ersten Mal gehört habe, habe ich mal kurz Google bemüht und folgenden Artikel gefunden:
http://www.spiegel.de/lebenundlerne...ht-aelter-weiblich-gut-bezahlt-a-1167094.html

Mal ein paar Auszüge:
Wie in allen anderen Ländern der OECD arbeiten vor allem Frauen im Lehrerberuf. Vor allem in den ersten Klassenstufen gibt es sehr viele weibliche Lehrkräfte. So sind rund 87 Prozent aller Grundschullehrer Frauen, an Gesamtschulen und Gymnasien sind es 66 Prozent und an der gymnasialen Oberstufe 53 Prozent. Im Tertiärbereich, also etwa an Hochschulen und Universitäten, beträgt der Anteil 38 Prozent.

Der Anteil weiblicher Lehrkräfte hat sich zudem in den vergangenen Jahren noch mal erhöht. An Gesamtschulen und Gymnasien sind 73 Prozent aller Lehrkräfte unter 30 Jahren weiblich, gegenüber 49 Prozent der Lehrkräfte ab 50 Jahren.

Auch an Deutschlands Hochschulen sind Frauen in pädagogischen Fächern überrepräsentiert: 80 Prozent der Studienanfänger sind in diesem Bereich weiblich. Andererseits sind Frauen in den meisten technischen Fächern unterrepräsentiert. Dort machen sie nur 28 Prozent aller Studienanfänger aus. In den Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik sind 46 Prozent der Studienanfänger weiblich, bei Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sind es 54 Prozent.

Das sind doch überhaupt keine besorgniserregenden Zahlen. Vielmehr sieht man doch, dass sich das aktuell alles angleicht oder teilweise sogar mehr Frauen als Männer vertreten sind.
Sogar in Teilen des MINT Bereichs teilt sich das mittlerweile fast 50:50 auf.

Man könnte gar mit der Behauptung anfangen, dass Männer mittlerweile benachteiligt werden... :D
 
1. Wo sind meine Aussagen falsch? Der Artikel bestätigt doch 1 zu 1 was ich gesagt habe. Je höher man bei den Lehrern steigt, desto geringer ist der Frauenanteil. Das er inzwischen seit wenigen Jahren zunehmend ausgeglichen ist im oberen Bereich, liegt eben daran, dass aktiv darüber gesprochen und daran gearbeitet wurde. Bis vor wenigen Jahren war der Lehrer in oberen Bereich der Ausbildung Skala stark männlich dominiert.

Dazu zitiere ich: "Der Anteil weiblicher Lehrkräfte hat sich zudem in den vergangenen Jahren noch mal erhöht. An Gesamtschulen und Gymnasien sind 73 Prozent aller Lehrkräfte unter 30 Jahren weiblich, gegenüber 49 Prozent der Lehrkräfte ab 50 Jahren. "

Unter 30, heißt angesichts der Zeit, die man benötigt um überhaupt Oberstufenlehrer zu werden, dass das so ziemlich die ersten 1-2 Generationen sind, wo es kippt. Angesichts dieser Zahlen kann man zurückrechnen, dass es um 2000 noch komplett anders ausgesehen hat.
In meinen Augen zeigt es vor allem auch, dass das Problem eben genau in der Wahl Beruf oder Karriere liegt, die Frau allzu oft treffen muss. Den im öffentlichen Dienst/Beamtentum, ist die Mutter sehr gut abgesichert während der Schwangerschaft etc. bwz. danach wieder einzusteigen. Zeigt also, wenn Frau wie Mann die Möglichkeit hat zu entscheiden, KArriere und Familie zu haben, dies auch genutzt wird.

2. Sagte ich schon mehrfach, dass es hier in beide Richtungen geht. Das Frauen in manchen Bereichen über dominant sind, ist ebenso wenig erstrebenswert und zeigt ebenso stark, dass das Problem primär in der Sozialisation liegt. Es wird vorgelebt und daraus auszubrechen ist schwer.
 
typische Männerberufe und typische Frauenberufe entstehen hauptsächlich durch Erziehung / gesellschaftliche Effekte. Es gibt meiner Meinung nach keinen Beruf, den eine Frau nicht ausüben könnte.

Bis vor nicht allzu langer Zeit war es in Deutschland einer Frau jedoch verboten überhaupt einen Beruf auszuüben, wenn der Ehemann dem nicht zugestimmt hat. Das sind alles Dinge, die mittlerweile geregelt sind. Junge Frauengenerationen betrifft das nicht mehr. Das kann aber ein Grund sein, warum bei der Betrachtung von älteren Lehrkräften Frauen unterrepräsentiert sind. Meine Mutter war in den 80ern zum Beispiel auch ganze zehn Jahre freiwillig zu Hause geblieben und hat sich um Mich, Haus und Hof gekümmert. Das lag halt daran, dass mein Vater als Techniker bei Alcatel so viel Geld verdient hat, dass es für alle reichte. Meine Mutter hat daraufhin ihren Job in der Mikroverfilmung der Allianz an den Nagel gehangen. Und ja: Damals, in den 70er bis zu den 80ern, haben Frauen deutlich weniger Geld verdient für die gleiche oder eine vergleichbare Arbeit - von daher war die Entscheidung damals eine einfache. Nur das führt natürlich dazu, dass in der Generation 60+ Männer ohnehin in allen Berufen aktuell noch überrepräsentiert sind. Das wird sich aber wandeln (und damit auch der Pay Gap automatisch immer weiter abnehmen), je weiter die Zeit voranschreitet.

Warum jetzt aber zum Beispiel bei meiner befreundeten Maschinenbauerin sage und schreibe drei Frauen im Studium saßen weiß ich nicht. Warum so wenig Männer Altenpfleger oder Erzieher im Kindergarten werden weiß ich nicht. Warum so wenig Frauen in der IT arbeiten weiß ich auch nicht, finde es eber sehr schade, denn meine Erfahrung ist, dass ein gemischtes Team viel effektiver arbeitet im Vergleich zu 5 Pavianen, die sich alle um den Hügel kloppen. Frauen bringen immer Ruhe und Ordnung rein. Auf einmal kann sich auch der letzte Otto benehmen, wenn eine Frau anwesend ist...
 
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