Gibt es Alternativen zu NDAS?

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Hallo @ all,

ich nutze seit Jahren NDAS und bin eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden. Es gibt jedoch einige Mankos / Bugs (die seit Jahren bestehen und nicht behoben wurden), die mich nach Alternativen Auschau halten lassen.

Ich wünschte mir ein System/Homeserver, der folgende Funktionalität den Win7-Clients bei mir zuhause bereitstellen würde:

- Mehrere Festplatten (a 2TB) anschließbar,
- hoher Datendurchsatz (>= 50 MB/s)
- keine Netzlaufwerke sondern Partitionen werden als lokale Partitionen auf den Clients abgebildet,
- NTFS wird unterstützt (nein Ext 2, 3 oder 124 tut es nicht!),
- konfigurierbares Powermanagment,
- funktionierender Papierkorb.

Am liebsten wäre mir irgendetwas wie ein Mini-ITX Server wo ich 5 HDDs und eine SDD (fürs BS) reinknalle. Benutzerverwaltung oder irgendwelche Sicherheitsfunktionen will ich nicht haben, nur Schnelligkeit. Ein normales NAS auf Linux-Basis will ich auf keinen Fall.

Hab da im Zusammenhang was von iSCSI gehört, weiß aber nicht ob das etwas ist, was im Homebereich bezahlbar ist und für meine Zwecke nutzbar.

Es wäre nett, wenn mir jemand eine Alternative aufzeigen oder ein paar nützliche Tipps geben könnte.


Mit digitalen Grüßen

:cool_alt: Black Widowmaker :cool_alt:
 
Also wenn du eine iSCSI Lösung nutzen willst, sprich "lokale" Festplatten und keine Netzlaufwerke haben willst, nutzt du ja den normalen Windows Papierkorb.

iSCSI wäre dass, was deine Anforderungen erfüllen würde, da "nur" die Daten und SCSI Kommandos übers Netz gehen, die Verwaltung des Filesystems wird von "Client" aus erledigt. Ist das einzige was für Zuhause bezahlbar ist. Die Pro Variante wäre FibreChannel und da kostet die Karte (HBA genannt) mehrere 100€ und die Geräte erst... iSCSI kannste über normales GBit LAN abwicklen. Im übrigen ist kein Simultaner Zugriff auf das FS mit mehreren Rechnern möglich.

Was für HW man nimmt, überlass ich den Experten ;)


Wobei ich persönlich Netzlaufwerke für die meisten Fälle gut und fast sogar brauchbarer finde, aber hängt vom Einsatzzweck ab.
 
Das was ich gerne wüßte ist, was iSCSI überhaupt ist. Wikipedia war dabei keine große Hilfe. Was brauche ich dafür? Spezielle Controller (wenn bezahlbar warum nicht), spezielle Netzhardware oder gar spezielle Platten (käme für mich nicht in Frage)? Ist es Hardware, Firmware, Software oder ein Mix aus all diesem? Ist es im privaten Umfeld realisierbar/bezahlbar?


Mit digitalen Grüßen

:cool_alt: Black Widowmaker :cool_alt:
 
Für iSCSI brauch man keine speziellen Controller (gibt es aber auch), Hardware oder Platten.

Bei iSCSI wird über den iSCSI-Initator eine Verbindung mit einem iSCSI-Target hergestellt, dieses erscheint im BS als Datenträger der beliebig partitioniert und formatiert werden kann.

Das Target selbst kann eine Festplatte sein, eine Partition auf einer Festplatte oder in einem Raid, das Target muss je nach Wunsch auf dem Server/NAS eingerichtet werden.

Hier z.B. mal eine Anleitung bei Qnap-NAS.

Was vielleicht noch sehr wichtig ist zu wissen, das man ein Target zeitgleich nur von einem Initator, also von einem Client aus, verbinden kann. Eine gleichzeitige Verbindung von mehren Clients aus, ist also nicht möglich.
 
Soweit richtig.

iSCSI funktioniert mit normalen Netzwerkkomponenten. Es gibt NEtzwerkkarten mit iSCSI TCP Offload Engines (oder so ähnlich) die dann den iSCSI Traffic mit eigenen CPUs händeln und die Last von der eigentlichen CPU vernhalten. Hier würde man entsprechende HW brauchen und könnte auch davon booten.

Ansonten ist das als reine Software realisierbar. Booten geht dann nicht. Ein iSCSI Target kann unter Windows nur der Server (ggf. auch nur der Storage Server), Initator sollte jedes W7 ab Pro können, bei den Home Varianten bin ich mir nicht sicher. Unter Linux kann man beides problemlos abbilden.

2 Initatoren können durchaus auch nur ein Target nutzen. Dafür muss das Target entweder Read-Only sein (Krücke, würd ich nicht in Produktion nehmen da Gefahr von Datenkorruption nicht 100% ausschließbar ist) oder aber mit einem Cluster Filesystem á la GFS, Oracle ASM oder Quorum Disken von Clustern.
 
Naja, HW iSCSI-Karten denk ich sind etwas teuer >400 Euro für den Heimgebrauch.
Wir setzen auf der Arbeit eine Thecus 7700 ein, die wir komplett über iSCSI ansprechen damit kann man auch recht gut arbeiten.

Windows 7 unterstützt in allen Versionen iSCSI-Initator, bei XP/2003 musste man den nachinstallieren.

Das GFS-Filesystem kannte ich noch nicht, hört sich interessant an.
 
Erstmal vielen Dank für die konstruktiven Antworten (ist heutzutage nicht selbstverständlich).

Daichi schrieb:
Was vielleicht noch sehr wichtig ist zu wissen, das man ein Target zeitgleich nur von einem Initator, also von einem Client aus, verbinden kann.
Eine gleichzeitige Verbindung von mehren Clients aus, ist also nicht möglich.

Damit scheidet iSCSI für meine Bedürfnisse dann definitiv aus. Gleichzeitiger Lese- /Schreibzugriff von mehreren Clients ist über NDAS problemlos möglich und für meine Zwecke unbedingt erforderlich. Zumal ausschließlich NTFS als Filesystem in Frage kommt.

Bleibt also nur zu hoffen, daß irgendwann mal bezahlbare 5x NDAS-Gehäuse auf den Markt kommen und die Kinderkrankheiten von NDAS (Papierkorb, Herunterfahren eines Clients parkt die HDD, kein konfigurierbares Powermanagement) irgendwann mal endlich von Ximeta angegangen werden.

Vielleicht kommt aber auch irgendwann mal auch eine ganz neue Technik auf den Markt - schauen wir mal.


Mit digitalen Grüßen

:cool_alt: Black Widowmaker :cool_alt:
 
Was spricht denn gegen ein NAS von z.B. Qnap?

Zumindest die Kapazität, die Geschwinddikeit und NTFS (bzw EXT mit Samba) und das Powermanagement sind drin.
Wie das mit dem Papierkorb aussieht weiß ich nicht, aber der Simultane zugriff geht, da es ein Fileshare ist.

Gruß
Büddy
 
BlackWidowmaker schrieb:
Hallo @ all,
- keine Netzlaufwerke sondern Partitionen werden als lokale Partitionen auf den Clients abgebildet,
...
- funktionierender Papierkorb.
l

Für welche Applikation ist das mit den Partitionen zwingend nötig?
Ich kenne Applikationen, bei denen "echte Festplatten" benötigt werden, das sind aber dann meistens Datenbanken, bei denen der parallele Zugriff durch mehrere Clients nicht vorgesehen ist. Da ist dann iSCSI bzw. FC das richtige.

Einen Papierkorb bietet z.B. QNAP auch bei Netzlaufwerken. Schau dich mal auf deren Homepage um.
 
Liste aus erstem Post ist keine entweder/oder- sonder eine UND-Liste. NAS kann nur Netzlaufwerke bereitstellen. Die meisten bieten kein NTFS und sofern man nicht bereit ist >500€ auszugeben eine Geschwindigkeit die nicht einmal die Hälfte eines NDAS entspricht. Billige NAS-Lösungen (unter 200€) oft nur ein Zehntel. Wenn man nicht nur Daten speichern, sondern auch Programme (wie z.B. JDownloader, eMule, WinAmp) usw braucht man lokale Partitionen, denn viele Programme lassen sich auf Netzlaufwerke schlicht nicht installieren weil das Setup Netzlaufwerke ausblendet.

Wenn man P/L und Geschwindigkeit vergleicht und die Zusatzfunktionen eines NAS nicht braucht, spricht eigentlich rein gar nichts für ein NAS. Braucht man dagegen die NAS-Funktionalität spricht nur die kompakte Größe und optimierter Stromverbrauch für ein fertiges NAS. Bei allem anderen besonders aber bei P/L ist ein kleiner selbstgebauter Server um Längen überlegen. Die ersten einigermaßen benutzbaren NAS fangen bei ca. 500€ (ohne HDDs) an. Für das Geld baue ich ein Gamer-PC wenn es sein muß.
 
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