Gigabit-Netzwerk - Duplexmode?!

Naddel_81

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Hallo Leute,

habe mal mit verschiedenen Kabeln den jPerf-Test gemacht und dabei kam Folgendes raus:



Sollten nicht gleichzeitig knapp 1000MBit/s in beide Richtungen gehen beim Duplexmode?
Seltsamerweise brachte auch das dünne, ungeschirmte Kabel die gleiche Leistung.



Woran liegt es, dass nicht 1000 MBit/s gleichzeitig in beide Richtungen gehen?


VlG


Edit: Nacheinander (im Trade-Modus) geht es bis ans Maximum, aber das sollte doch bidirektional (gleichzeitig) auch gehen, oder?
Gegenstellen sind 2 Notebooks mit "Broadcom NetLink (TM) Gigabit Ethernet" und einmal "Qualcomm Atheros AR8161/8165 PCI-E Gigabit Ethernet Controller (NDIS 6.20)".
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann die Quelle denn überhaupt 1GBit/s (~125MB/s) dauerhaft liefern oder ist eine Quelle eine Laptopfestplatte mit 200MBit/s (~25MB/s)? Bzw kann die Bandbreite auch einbrechen, wenn auf den gleichen Datenträger gelesen und geschrieben wird. Auch wenn die Quellen das dauerhaft liefern können, die Gegenstelle muss es auch dauerhaft speichern können.
 
Another useful feature is Testing Mode. It is possible to have traffic in both directions by
choosing Dual. Or, if Trade is chosen, traffic will be sent in both directions but the tests
will be performed one after another.

schaut mir nach limitierung vom massenspeicher aus
/edit: da war schon jemand schneller.
wie schauts mit den festplatten der beiden notebooks aus?
 
dann versuch mal anstelle von tcp dual, udp dual
 
Moin,

du betrittst mit diesen "Messungen" und deinen Aussagen einen sehr schmale Grat. Im Bereich von Performancemessungen hängt vieles von der Netzwerkkarte ab.

Thema Kabel:
Das ist ganz normales Verhalten. Warum soll das eine Kabel schlechter sein als ein anders? Es kommt hierbei extrem darauf an, was für Ströeinflüsse vorhanden sind. In der Regel macht es keinen Unterscheid, weölches Kabel du verwendest. Normen legen nur minimale Werte fest, bis zu denen eine Funktion garantiert ist, aber das Maximum kann durchaus größer sein.

Thema 1Gbit/s Ein- und ausgehender Traffic:
Jperf machst nichts anders als die Daten in seinen Socket zu stopfen und was dann passiert ist Jperf relativ egal. Nun kommt das Thema Netzwerkkarte zum tragen. Nicht jede Netzwerkarte ist für die Lastgernerierung ausgelegt und kann diese Datenraten konstant halten. Problematisch ist hierbei der Buffer der Netzwerkkarte.
Begrenzen kann auch Jperf. Jperf muss die Daten einerseits verarbeiten, andererseits auch selbst die Last generieren.
Zudem hast du die TCP-Window-Size manuell gesetzt. Ist das Absicht?

In der Regel bekommst du die besten Werte, wenn die Paketgröße möglichst am Maximalwert liegt und dadurch nicht fragmentiert wird. Aber das ist eine andere Geschichte.

Was möchtest du denn mit den Messungen erreichen?

gruß
 
Moin,

1 Gbit/s gehen auch durch :)
Nur eben nicht in beide Richtungen simultan.

Limitieren wird hier ziemlich sicher die Netzwerkkarte. Testnetzwerkkarten für solche Anwendungszwecke kosten locker mal so viel wie ein PC ;)
Eine Möglichkeit dies zu überprüfen ist mit Wireshark ein Captrue deiner Messung durchzuführen und dann die Streams miteinander zu vergleichen.
Am Besten wäre es, wenn du inline messen könntest. So hast du einen kompletten Überblick über die Datenverbindung.

gruß
 
ok, schade dass die karten das scheinbar nicht können. aber danke für dein feedback.
für den heimanwender ist es eh nur ein benchmark. für schnelle backups nimmt man die externe USB3 platte und für das inhome-streaming von spielen, filmen o.ä. reicht gbit/s wohl die nächsten jahre erst mal locker aus.

was mich nur wundert: die oft als schlecht bezeichneten flachbandkabel haben scheinbar die gleiche übertragungsrate wie ihre doppelt geschirmten dicken vertreter (siehe bild oben im ersten post).

dann bohre ich nämlich nicht überall löcher, sondern ziehe flachbandkabel vom switch in die einzelnen zimmer, oder?
 
Naja,

die Flachbandkabel sind auch qualitativ schlechter als die geschrimten Kabel.
Wenn es hart auf hart kommt, schneiden die geschirmten Kabel deutlich besser ab.

Wie gesagt, beide Kabel funktionieren.

Wenn du Kabel verlegen willst, empfiehlt sich immer die Verlegevariante als geschrimtes Kabel. Die Kabel sind dann sauber verlegt und sind auch in Zukunft einsetzbar.
Die Flachbandkabel können irgendwann mal Probleme machen, aber dies ist immer von der Situation vor Ort abhängig.

Empfehlen würde ich dir die geschrimten Kabel.
 
die kabel liegen nicht neben anderen kabeln und hätten mindestens 50cm platz zu jedem anderen elektrogerät. reicht das, um störeinflüsse auf das kabel zu verhindern? wenn durch störungen nur die theoretische bandbreite sinkt, wäre das nicht so tragisch, da 1000 mbit/s mehr als genug puffer bietet für meinen streaming-einsatzzweck.
 
Ein bisschen schwanger gibts bei Ethernet nicht. Wenn die Verbindung keine 1000 Mbit schafft kriegst Du entweder massive Übertragungsstörungen oder die Sync schaltet gleich komplett auf 100 Mbit zurück. Zwischenschritte mit weniger Speed dafür mit mehr Fehlertoleranz gibt es nicht.
 
Vorweg: iperf/jperf führt die Messung von RAM zu RAM durch. Das heißt, dass die Festplatte auf beiden Seiten nicht beteiligt ist.

Die Unterschiede bei solchen Stresstests können vielschichtig sein. So muss zB die jeweilige Netzwerkkarte bzw. die CPU auch die Daten entsprechend schnell generieren bzw. verarbeiten können. Bei einem PC ist zumindest die CPU nicht limitierend, aber gerade bei einem NAS kann das teilweise sogar sehr deutlich sein. Günstige NAS-Systeme können selbst mit SSDs nicht mal annähernd 1 Gbit/s erreichen - nicht mal in eine Richtung... Dazu ist in der Regel die kleine ARM-CPU schlicht und ergreifend zu langsam. Erst die teureren Systeme haben stärkere CPUs und schaffen dann auch 100+ MByte/s durch die Leitung..

Darüberhinaus muss man auch ganz klar den Einsatzzweck der Netzwerkadapter abgrenzen. Ein beidseitig voll ausgelastetes Szenario ist bei Standard-Netzwerkkarten komplett an der Realität vorbei. Entweder man lädt gerade viele Daten von zB einem NAS runter oder man lädt sie hoch. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass im privaten Umfeld bei einem normalen Laptop/PC gleichzeitig hoch- und runtergeladen wird. Wenn doch, dann sollte man überlegen ob ein Backup um 18 Uhr sinnvoll ist, wenn man da gerade seine Filmdatenbank auf den PC kopiert... Bei Server-Systemen ist das entwas anderes, aber da stecken auch keine <10€ Realtek Chips drin. Da geht das dann eben Richtung Profi-Hardware mit entsprechend teuren Netzwerkadaptern, die sich dabei besser schlagen.

Die Gigabit-Spezifikation sieht nur vor wie die theoretischen Maximalwerte aussehen sollen. Im Praxiseinsatz und in Kombination mit günstigen Bauteilen, wird die theoretische Leistung eben nicht zwangsläufig ausgelastet. Das ist das gleiche wie mit USB-Sticks. Da wird groß mit der Schnittstelle geworben "USB 3.0 SuperSpeed", aber am Ende hat man billige Chips verbaut und der Stick schafft gerade mal 15 Mbyte/s - klar, dafür kostet er auch nur 10€ und nicht 90€ wie der Konkurrent, der 200+ MByte/s raushaut.....
 
Danke für euren Input. Bin nun wieder ein bißchen klüger als vorher.
Für den Heimgebrauch (zumindest meinen Zweck) tut es die gemessene Bandbreite ja auch ohne Probleme. Negativ überrascht hatte mich nur die "schlechte" bidirektionale Leistung. Positiv hat mich dagegen überrascht, dass scheinbar "schlechte" Flachbandkabel nicht zwangsläufig in der Praxis schlechter abschneiden müssen als ihre dicken, vollgeschirmten Brüder.
Klar, wenn man sie im Bündel mit anderen Kabeln eng durch einen Kabelkanal verlegt, könnte es zu Problemen kommen, aber für das lose und nachbarkabelfreie Verlegen im Flur sind sie top!
 
TP-Kabel ist relativ robust was Störeinflüsse betrifft. Durch die Verdrillung der Adern wirken sich Störungen auf beide Adern gleichermaßen aus und können vom Netzwerkchip relativ einfach rausgefiltert werden. Ob die Adernpaare nu nebeneinander liegen oder gebündelt werden, ist relativ egal. Die Schirmung kommt eher dann zum Tragen, wenn man so ein Kabel über weite Strecken direkt neben einem Stromkabel o.ä. liegen hat. Genau genommen kann der Schirm im worst case sogar die Verbindung negativ beeinträchtigen.
 
Im Prinzip ja. Es kommt aber darauf an was du damit machen willst.

Feste Installationen wie zB Dosen mit Patchpanel verbinden (also Kabel in der Wand ohne Stecker auf Klemmleiste auflegen) macht man mit Verlegekabel. Das sind Kabel, die massive Drähte als Adern verwenden. Die sind wiederum deutlich empfindlicher gegenüber Knicken, weil die Adern im schlimmsten Falle brechen können. Daraus folgt, dass man tunlichst kein flaches Kabel nehmen sollte (gibt es als Verlegekabel wohl auch nicht), weil flache Kabel deutlich leichter biegen....

Willst du zB nur eine Leitung vom Router zu einem Switch oder Endgerät führen - ohne Dose - dann kannst du auch Flachbandkabel verwenden.

In Bezug auf Erweiterbarkeit in Zukunft, beispielsweise auf 10 Gbit/s, würde ich aber nicht flächendeckend überall Flachbandkabel durchs Haus ziehen. Das schreit förmlich danach, in einigen Jahren wieder komplett rausgerissen zu werden....
 
Danke für die Tipps. Aktuell fahre ich mit 100 Mbit/s (die Geschwindigkeit meiner ersten Netzwerkinstallation aus dem Jahre 1998) noch mehr als gut für meinen Bedarf. Wie gesagt: Die größten Streams im Haus sind 1080p und haben 30 Mbit/s. Mehr Last ist da nie drauf gewesen. Backups mache ich auf eine Externe und das Netzwerk bespeist nur ein paar WLAN-AccessPoints (und die sind weit entfernt von netto 100 MBit/s).
Ich denke, dass die 1000 MBit/s noch einige Jahrzehnte für Videos im Haus reichen werden. Mehr Anspruch an ein LAN habe ich nicht.
Würde halt mit Flachbandkabeln gerne vom zentralen Router in die einzelnen Zimmer, um dort beispielsweise an einem kleinen Switch ein paar Endgeräte ans Internet zu bringen.
Und dazu wäre es super, wenn man nicht das ganze Haus aufreißen müsste (Leerrohre gibts hier im 60er Jahrebau nicht), sondern die flachen Dinger einfach hinter Zierleisten verschwinden lassen kann.
 
Normal TP-Kabel kann man oft auch hinter Fußleisten verlegen.

Mir ist das letztendlich egal. Festverlegte Wurfleinen sind eben .. .. unsauber. Am Ende ist es aber dein Bier. Als ich vor 7 Jahren in meine Wohnung eingezogen bin, hatte der Vormieter genau sowas gemacht und die Kabel schön liegen gelassen. In jedem Zimmer baumelten Kabel aus der Fußleiste raus. Lautsprecherkabel, Telefonkabel und Kabel deren Zweck ich nicht kenne. Gott sah das besch..eiden aus. Ich hab alles rausgerissen und LAN-Kabel verlegt, mit Patchfeld im Abstellraum und Dosen in den Zimmern. Nur an einer Stelle versorge ich ein Gerät tatsächlich auch mit einem Flachbandkabel, weil ich sonst in einem Raum knapp 30 Meter Kabel verbraten müsste und ich einfach zu faul dazu war. Stattdessen läuft das Flachbandkabel unterm Teppich entlang quer durch den Raum. Die Verlegekabel laufen hinter der Fußleiste bzw. im Flur unter der Decke das gesammelte Bündel in einem Kabelkanal (weiß auf weiß = sieht niemand).
 
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