News GNU Linux-Libre „Uhura“: Linux-Kernel 5.19 in seiner reinsten Form ist erschienen

SVΞN

Redakteur a.D.
Registriert
Juni 2007
Beiträge
22.716
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy, Digibyte, Tanzmusikus und 4 andere
Joar die Binärblobs werden gefühlt immer mehr aber so ne richtige Statistik?

Gut ich könnte das Skript verwenden und dann zählen was er bei einer Linux Distri ala Ubuntu oder RHEL so raushaut....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: NMA
Inb4 Es gibts viel zu viele linux distros kernel !!11! :D

wieviel hardware gibts eigentlich, die ohne vendor blobs funktioniert? stell ich mir bei wlan/Bluetooth eher schwierig vor, auch wenn man 0815 notebooks mit linux nutzen will
 
Wenn es schon proprietäre Firmware lädt, was hindert den Linuxkernel daran, den neuen Nvidiatreiber aufzunehmen? Ist die Aufteilung von User-/Kernelspace anders als bei z.B. Wifi-Karten?
 
Basierend auf dem erst kürzlich veröffentlichten aktuellen Linux Kernel 5.19 besitzt der neue GNU Linux-Libre 5.19 die gleichen neuen Funktionen wie der reguläre Kernel, ist aber einmal mehr um zahlreiche der neu hinzugekommenen Treiber und Firmware bereinigt worden. Ein Kredo des freien Systemkernels ist es, ohne vorkompilierte Treiber und Firmware, die nicht als Quelltext zur Verfügung stehen, sogenannte Binärblobs, auszukommen.

Wie bitte?! Ich dachte der (reguläre) Linux-Kernel sei auch frei von proprietärer Software. So kann man sich irren. Von wegen alles quelloffen und frei... Und dann beklagen sich Leute wegen proprietärer Nvidia Linux Treiber...
 
Gigalodon schrieb:
Wenn es schon proprietäre Firmware lädt, was hindert den Linuxkernel daran, den neuen Nvidiatreiber aufzunehmen? Ist die Aufteilung von User-/Kernelspace anders als bei z.B. Wifi-Karten?

Bei der "Firmware" redet man sich das damit schoen, dass es eigentlich Teil der Hardware ist, wie halt richtige Firmware (die im ROM kommt), bzw. ganz frueher war sowas ueblicherweise hardwired statt programmierbar. Bei "Firmware" sorgt der Kernel nur dafuer, dass es von der SSD in die Hardware geladen wird, damit spart sich der Hardware-Hersteller einen Flash-Chip, und tut sich leichter mit dem Verteilen von Upgrades (und damit auch leichter damit, bei der Entwicklung zu schludern).

Treiber laufen dagegen wie die restliche Kernel-Software als Teil des Kernels auf der CPU. Bei der Schnittstelle zwischen der CPU und dem Peripheriegeraet laeuft die "Firmware" auf dem Peripheriegeraet, und der Treiber auf der CPU.

Jetzt kommt sicher wer mit CPU-"Firmware" daher: Aber auch da ist es so: Die Firmware und "Firmware" laeuft in irgendwelchen Interna der CPU, die in der Architekturbeschreibung (die Schnittstellenbeschreibung der CPU) nicht erwaehnt werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dev/random, Gigalodon, DaToni und 3 andere
franzerich schrieb:
Und dann beklagen sich Leute wegen proprietärer Nvidia Linux Treiber...

Das liegt aber nicht daran dass er geschlossen ist, sondern einfach gerne mal nicht richtig funktioniert.
Mir ist das beispielsweise völlig egal ob opensource oder proprietär, aber wenn der Softwarepart meiner Grafikkarte immer wieder Probleme macht dann beklage ich mich eben über den Nvidia Linux Treiber.
Diese Kritik muss sich AMD nicht anhören, weil deren Probleme notfalls jemand anders löst, dass geht bei nvidia einfach nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy, Kuristina und Tanzmusikus
@mae: Gute Erklärung, aber jetzt muss ich doch Nachfragen (finde es schwer da belastbare Informationen zu bekommen): Weißt du, dass das so ist (keiner der Binärblobs läuft als Teil des Kernels) oder vermutest du das nur, weil es auf die Beispiele zutrifft, die du kennst.

In den release notes wird ja recht viel von Treibern gesprochen und nicht nur von Firmware.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gigalodon
Miuwa schrieb:
@mae: Gute Erklärung, aber jetzt muss ich doch Nachfragen (finde es schwer da belastbare Informationen zu bekommen): Weißt du, dass das so ist (keiner der Binärblobs läuft als Teil des Kernels) oder vermutest du das nur, weil es auf die Beispiele zutrifft, die du kennst.

Es ist das, was ich zu dem Thema immer wieder gelesen habe, und ich habe absolut keinen Zweifel daran. Wobei "läuft als Teil des Kernels" eben eine Definitionsfrage ist. Wenn der Kernel ein Kommando an eine Netzwerkkarte weiterreicht, und die "Firmware" auf der Netzwerkkarte dieses Kommando verarbeitet, und die "Firmware" als blob ueber den Kernel ausgeliefert wurde, laeuft der Blob dann als Teil des Kernels?

Aber das ist Haarspalterei. Ich sehe das praktische Problem, dass immer mehr Funktionalitaet in den blobs ist und die sind eben keine freie Software. Es wird gerne darauf verwiesen, dass GNU Software am Anfang auf proprietaeren Betriebssystemen gelaufen ist, und dass das mit den blobs genauso eine pragmatische Entscheidung ist. Nur gab's damals eine klare Perspektive, das proprietaere Zeug zu ersetzen, und das ist letztendlich gelungen. Bei den blobs dagegen gibt es so eine Perspektive nicht, und im Gegenteil, die blobs werden immer mehr und groesser.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus, nan1bot und guzzisti
mae schrieb:
Es ist das, was ich zu dem Thema immer wieder gelesen habe, und ich habe absolut keinen Zweifel daran.
Danke

mae schrieb:
Wobei "läuft als Teil des Kernels" eben eine Definitionsfrage ist. Wenn der Kernel ein Kommando an eine Netzwerkkarte weiterreicht, und die "Firmware" auf der Netzwerkkarte dieses Kommando verarbeitet, und die "Firmware" als blob ueber den Kernel ausgeliefert wurde, laeuft der Blob dann als Teil des Kernels?
Es ist zumindest nicht das was ich damit meinte. Mir gings tatsächlich um Code, der auf der CPU läuft
 
Ganz allgemein & grobmaschig (ohne weitere Details) formuliert:

Ich verstehe das so, dass die Blobs nicht im Kernel sein sollten, sodass im Zweifelsfall auf alle Blobs verzichtet werden kann. Bedeutet: Hardware ohne Blobs zu nutzen sowie Installs & Updates von Kernels ohne Blobs zu vollziehen.

Also im Falle, wenn man ein sehr freies bzw. sicheres System (aus welchen Gründen auch immer) benötigt.

Grüße
 
Gigalodon schrieb:
Wenn es schon proprietäre Firmware lädt, was hindert den Linuxkernel daran, den neuen Nvidiatreiber aufzunehmen? Ist die Aufteilung von User-/Kernelspace anders als bei z.B. Wifi-Karten?
Firmware läuft nicht im Kontext vom Kernel sondern auf der etwaigen Hardware. Die Schnittstelle zu dieser Hardware + Firmware ist im Kontext vom Kernel. Läuft es im Kontext vom Kernel, dann wird es nur in mainline aufgenommen, wenn eine GPLv2 Lizenz erteilt wird.
Nvidias Treiber laufen im Kontext vom Kernel, sind jedoch nicht als GPLv2 Code verfügbar, daher wird es kein Teil von mainline.
Nvidias neue GPL/MIT lizensierten Treiber wurde meines Wissens nach noch nicht eingereicht. Das wird aber tendenziell Jahre dauern. Als AMD damit anfing ihre GPU-Treiber in den Kernel einzubringen war das ein steiniger Weg und führte auch dazu, dass die Regeln für Beiträge verschärft wurden. Da hat Nivida noch viel Arbeit vor sich.

franzerich schrieb:
Wie bitte?! Ich dachte der (reguläre) Linux-Kernel sei auch frei von proprietärer Software. So kann man sich irren. Von wegen alles quelloffen und frei... Und dann beklagen sich Leute wegen proprietärer Nvidia Linux Treiber...
siehe oben
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus
Tanzmusikus schrieb:
Ich verstehe das so, dass die Blobs nicht im Kernel sein sollten, sodass im Zweifelsfall auf alle Blobs verzichtet werden kann. Bedeutet: Hardware ohne Blobs zu nutzen sowie Installs & Updates von Kernels ohne Blobs zu vollziehen.

Also im Falle, wenn man ein sehr freies bzw. sicheres System (aus welchen Gründen auch immer) benötigt.

Wobei das halt auch in der alten Welt Quatsch ist, denn Firmware gabs da ja auch. Dann war die eben auf einen ROM auf der Karte oder dem Gerät und wurde nicht zur Laufzeit geladen. Was diese Firmware im ROM von Karten dann tat wusste man auch nicht. Dennoch: Ein Gerät mit Firmware auf nem ROM Chip wäre in dem Sinne für diese Leute ok, nachgeladen nicht. Viele von uns sagen das ist auch schizophren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Piktogramm
Ich finde das nicht verkehrt von Linux. Wie ich bereits schrieb, geht es dabei eher um ideelle Werte.
Ein "sauberer" Open Source Kernel wäre so ein Wert.

Paart man diesen mit Hardware, welche keine proprietären Binär-Blobs (Firmware) enthält, dann erhält man 100% (nachvollziehbare) IT-Technik.

Zumindest, solange man nicht auf weitere Geräte (z.B. Internet) zugreift, wäre das theoretisch möglich.
Einzelne Länder oder Länderverbände könnten mit entsprechender Hard- und Firmware Linux als "freie" und "sichere" Basis für ihre EDV verwenden.

Zumindest ist Linux gewillt, die eigene Verantwortung ganz zu übernehmen. Das heißt aber auch, dass mit Linux eben nicht alles läuft, wenn es keine Kooperationsbereitschaft oder andere Lösungen für bestimmte Technik (Hardware, Firm-/Software, Protokolle, Lizenzen, usw.) gibt.

Ich finde das eine sehr gesunde Einstellung. 😀



Wie würde Uhura 💃 das sehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Tanzmusikus schrieb:
Paart man diesen mit Hardware, welche keine proprietären Binär-Blobs (Firmware) enthält, dann erhält man 100% (nachvollziehbare) IT-Technik.
Dazu bräuchtest du auch Open Source HW.
 
Genau! Das bräuchte man dann auch, wenn man es praktisch umsetzen möchte. 😊

Z.B. Whistleblower, Leute in Krisengebieten, oder, oder, oder -> da gibt es diverse Anwendungsmöglichkeiten.
 
Zurück
Oben