News GNU Linux-Libre („Etoosixy“): Linux 6.0 in Reinform steht zum Download bereit

Termy schrieb:
mit ihrer Software verdienen und gleichzeitig Arbeit sparen, weil sie auf bestehender Software aufbauen koennen.
Da bei IC-Fertigung die Schwelle deutlich hoeher ist wird das gleiche Konzept da (meiner Laien-Meinung nach) eher schwer Fuss fassen koennen
Aber gerade in der materialistischen Welt sind ja Standards Gang und Gäbe. Man denke nur mal an triviale Sachen wie das metrische Gewinde, Lampenfassungen bis hin zu komplexen Dingen. Selbst im Chip-Bereich gibts ja so Standardschaltkreise. Gut. Ein Computing-Chip ist natürlich schon vergleichsweise komplex aber grundsätzlich ist sowas nicht etwas radikal Neues. Und wenn man so ein Standardchip hat und der auch von mehreren Herstellern benutzt wird, dann wird der durch die Massenproduktion auch viel billiger als wenn Du einen Custom-Chip hast. Außerdem lohnt es sich dann auch eher das der von unterschiedlichen Fertigern produziert wird die dann auch einen aktiven Anreiz haben das besser zu machen als die Konkurrenz.
Das beobachten wir ja jetzt schon. Zum Beispiel AMD die halt nicht nur bei Globalfoundries fertigen lassen, sondern auch bei TSMC.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy
@Termy ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst.

Die Leute von Opencores haben ihren Openrisc in ein FPGA board programmiert, Linux läuft auch darauf. Also man kann sowas machen.

Aber wer sagt dir, daß keiner eine Hintertür in Linux eingeaut hat? Libre oder nicht. Viel Spaß beim audit der x-Millionen Zeilen Source Code. Dann kommst zu Microkernels, die sind nur ein paar 10.000 Zeilen groß. Auch das gibt es. Jetzt kannst du deine eigene Software schreiben. Aber vorher besser auch deinen eigenen Compiler, man weiß ja nie.

Viel Spaß auf deinem Pfad, und solltest du die Mission annehmen, dann wäres toll wenn du einen Leserartikel schreiben würdest. Diese Nachricht wird in 10 Minuten von den Moderatoren gelöscht, oder auch nicht.
 
0x7c9aa894 schrieb:
Die Leute von Opencores haben ihren Openrisc in ein FPGA board programmiert, Linux läuft auch darauf. Also man kann sowas machen.
Ein FPGA duerfte wohl ein eher schlechtes P/L haben, vor allem wenn man auch alltagstaugliche Leistung kommen moechte ;)
Wenn es da Systeme gibt immer her damit, mir waere keins bekannt, auch wenn SiFive in die richtige Richtung geht.
0x7c9aa894 schrieb:
Viel Spaß beim audit der x-Millionen Zeilen Source Code
Das ewig gleiche. Der grosse Unterschied ist: Linux KANN zumindest auditiert werden. Viel spass, das bei einer modernen CPU zu tun, wenn der Microcode und co geschlossen ist und du komplett alles reverse engineeren muesstest ;)
Klar ist Offenheit keine Garantie fuer Sicherheit, aber eine Grundlage. Kein einzelner Mensch wird in der Lage sein, die komplette Bandbreite eines modernen Rechners ueberblicken zu koennen, Vertrauen gehoert natuerlich immer dazu. Geheimniskraemerei erwirkt bei mir aber auf jeden Fall keinen Vertrauensvorschuss, ganz im Gegenteil.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DerMuuux, 0laf und Spike S.
Termy schrieb:
Der grosse Unterschied ist: Linux KANN zumindest auditiert werden.
Ja. Das ist richtig. Offenheit macht vieles besser bzw. überhaupt erst möglich. Und selbst wenn ich das nicht auditiere bzw. auditieren kann, dann können es halt prinzipiell andere. Das ist dann immer noch keine Garantie das das auch geschieht bzw. das dabei auch was gefunden wird aber es ist natürlich eine viel höhere Schwelle irgendwas in Open-Source versteckt einzubauen als wenn es closed ist. Bei closed ist die Chance das ich erwischt werde deutlich geringer also kann ich es auch viel eher riskieren es zu tun als wenn ich mir die Arbeit bei einem Open-Source-Projekt mache, wo es halt schon passieren kann, das das ein Tag später auffliegt.

Mal abgesehen davon bringt diese 100%-Logik nix. Irgendwo fängt man ja immer an und verbessert sich dann Schritt für Schritt. Das man auf Schlag für irgendetwas eine 100%-Lösung hat, hat man nirgends. Das ist aber kein Grund es sein zu lassen. Man lässt ja auch kein Motorradhelm weg bloß weil es Unfalltypen gibt, wo Motoradhelme nix nützen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy
Termy schrieb:
Es ist nur eine Schande, dass essentielle Dinge wie 3D-Beschleunigung nur mit Blobs funktionieren, selbst bei AMD oder Intel...
Ist dann aber die Frage, warum Unternehmen überhaupt noch Entwicklung betreiben sollen, wenn sie diesen Vorsprung ggü anderen nicht behalten dürften. Der Konkurrent der kopiert, spart sich das und kann günstiger verkaufen --> sein Vorteil.
Im Bereich Software ist abkupfern einfacher als bei Hardwarefertigung, und es ist eben schwieriger mit Patenten. Mit Blobs lässt sich das Know-How halbwegs schützen. Das Produkt ist ja nicht nur die Hardware, sondern untrennbar mit der Software verbunden.
Unabhängig davon bin ich natürlich auch für eine ordentliche Ressourcen-Ausstattung der Treiber/Firmware-Abteilungen bei den Herstellern und gleichwertige Betrachtung für die OS. Ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal.

Bei Open Source Lizenzen finde ich jetzt auch nicht alles gut. Bspw. Copy-Left
 
B226 schrieb:
Im Bereich Software ist abkupfern einfacher als bei Hardwarefertigung, und es ist eben schwieriger mit Patenten. Mit Blobs lässt sich das Know-How halbwegs schützen. Das Produkt ist ja nicht nur die Hardware, sondern untrennbar mit der Software verbunden.
Na wenn die Software ohnehin untrennbar mit der Hardware verbunden ist gibts ja eigentlich noch viel weniger Gründe die Closed zu machen. Denn der Treiber allein nützt einem ja nix und dann bringt es auch nichts wenn ein anderer sie abkupfert. Den bezahlst Du ja auch nicht getrennt, sondern er wird quasi über die Hardwareverkäufe querfinanziert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy
B226 schrieb:
Ist dann aber die Frage, warum Unternehmen überhaupt noch Entwicklung betreiben sollen, wenn sie diesen Vorsprung ggü anderen nicht behalten dürften. Der Konkurrent der kopiert, spart sich das und kann günstiger verkaufen --> sein Vorteil.
Und der das Unternehmen kopiert dafuer anderes vom Konkurrenten -> alle profitieren.

B226 schrieb:
Bei Open Source Lizenzen finde ich jetzt auch nicht alles gut. Bspw. Copy-Left
Ohne Copy-Left wuerde die Open Source welt aber wahrscheinlich extrem duester aussehen...
 
Termy schrieb:
Ohne Copy-Left wuerde die Open Source welt aber wahrscheinlich extrem duester aussehen...
Schwer zu sagen. Open-Source hat auch insich schon viele Vorteile ohne das es unbedingt ein Copyleft braucht und gibt ja auch mehr Non-copylefted-Open-Source als Copylefted-Open-Source.
 
B226 schrieb:
Im Bereich Software ist abkupfern einfacher als bei Hardwarefertigung, und es ist eben schwieriger mit Patenten
Wenn Du ein Patent veröffentlichst, dann weiß dein Konkurrent sofort wie du es gemacht hast, also kann er einfach einen Weg finden das Patent zu umgehen. Ohne Patent steht er im dunkeln.
 
0x7c9aa894 schrieb:
Wenn Du ein Patent veröffentlichst, dann weiß dein Konkurrent sofort wie du es gemacht hast, also kann er einfach einen Weg finden das Patent zu umgehen.
Die Argumentation finde ich unlogisch. Wenn ich irgendwas umgehen muss hab ich ja nix von der Kenntnis weil ich ja dann doch wieder eine eigene Lösung erarbeiten muss.

Du darfst auch nicht vergessen: Das Patentrecht (sprich: Dir wird ein Exlusivrecht an Benutzung einer Technologie zugesprochen) ist immer auch verbunden mit einer Veröffentlichungspflicht (Du musst also offenlegen wie es funktioniert).

Dann Gedankengang würde Sinn machen wenn es die Veröffentlichungspflicht nicht gäbe und man quasi die Konkurrenz machen lässt und dann nachguckt und die ggf. verklagt wenn die das Exklusivrecht verletzen.
Aber so funktioniert das mit den Patenten ja nicht.
Ergänzung ()

Ansonsten finde ich es mit Patenten im Allgemeinen eher kritisch.

Zum Beispiel dieses The-Winner-takes-it-all-Prinzip. Wer das Patent als erster anmeldet kriegt es auch zugeteilt. Viele Entwicklungen sind aber nicht irgendwas bahnbrechend Neues sondern liegen auch häufig schon "in der Luft". Man hat also häufig den Fall, das mehrere an der Lösung eines Problems arbeiten und auch mit gleichen oder zumindest ähnlichen Lösungsansätzen. Alle haben Aufwand/Kosten aber nur Einer wird dafür belohnt.

Auch die Patentdauer ist ein Problem. Insbesondere in der Computerbranche wo die Entwicklungsgeschwindigkeit ja recht hoch ist, ist eigentlich sowas wie >5 Jahre Exklusivrecht eigentlich nicht akzeptabel.

Auch werden Patente vielfach als Waffe missbraucht. Es gibt auch Firmen die sich lediglich Patente unter den Nagel reißen ohne selbst großartig damit irgendwas zu machen, sondern nur um Lizenzgebühren zu kassieren oder rechtlich gegen Verstöße vorzugehen. Oder Firmen häufen sinnlos Patente an nur damit sie sich wehren können. So nach dem Motto: Wenn Du mich verklagst, dann verklag ich Dich.
Oder man versucht Patente allgemein zu halten, um einen möglichst großen Bereich abzustecken so das gar nicht mehr spezifische Lösungen geschützt sind, sondern es sich über mehrere Lösungen erstreckt was dann auch Entwicklungen völlig lahm legt weil in dem Bereich dann kaum noch was zu machen ist ohne das ständig die Gefahr besteht, das das weggeklagt wird.
Außerdem bevorzugt das System finanzstarke Akteure, die es sich leisten können Patente aufzukaufen und/oder Klagen durchzufechten.

Und solche Sachen sind halt schon weit von dem weg, was man mit Patenten eigentlich erreichen wollte.

Kurzum: Es gibt viele Gründe darüber nachzudenken, ob dieser ganze Patentkram überhaupt zielführend ist. Und gerade im Bereich Software-Patente (die wir ja bei uns zum Glück noch nicht haben) wird das Ganze ja dann noch mal problematischer.
 
Zuletzt bearbeitet:
0x7c9aa894 schrieb:
Wenn Du ein Patent veröffentlichst, dann weiß dein Konkurrent sofort wie du es gemacht hast, also kann er einfach einen Weg finden das Patent zu umgehen. Ohne Patent steht er im dunkeln.
Na das "Wie" schreibt man natürlich nicht ins Patent, sondern der konkrete Aufbau mit dessen Funktion wird geschützt. Das "Was".
Man kann aber bei Hardware viel besser Reverse Engineering betreiben, um eine Kopie zu entlarven. Bei kompilierter Software ist das je nach Komplexität schwierig bis unmöglich. Und ich kann mir vorstellen, dass in Treibern schon wesentliches Know-How auch über die Funktionsweise der Hardware codiert steht, welches Firmen eben nicht gern offenlegen wollen.
 
B226 schrieb:
Und ich kann mir vorstellen, dass in Treibern schon wesentliches Know-How auch über die Funktionsweise der Hardware codiert steht, welches Firmen eben nicht gern offenlegen wollen.
Da widersprichst Du Dir ein bisschen selbst. Wenn ich was über die Funktionsweise von Hardware erfahren will. Und Du hast ja gesagt das Reverse-Engineering bei Hardware einfacher ist. Was hat das dann noch für ein Sinn den Softwareteil un-reverse-engineerbar zu machen?
 
andy_m4 schrieb:
Da widersprichst Du Dir ein bisschen selbst. Wenn ich was über die Funktionsweise von Hardware erfahren will. Und Du hast ja gesagt das Reverse-Engineering bei Hardware einfacher ist. Was hat das dann noch für ein Sinn den Softwareteil un-reverse-engineerbar zu machen?
Nee. Ich sage, dass sich Hardware-(Designs) einfacher schützen lassen mit einem Patent als Software-Algorithmen und das bei Hardware (z.B. einer Grafikkarte) untrennbar auch Software (der Treiber) verbunden ist. Wäre der Treiber nun notwendigerweise open source, so könnte man sich vermutlich wesentlich leichter Know-How über die Funktionsweise verschaffen, als nur über das Reengineering der Hardware.
Umgekehrt ist fraglich ob ein externer Programmierer einen bereitgestellten Open-Source-Treiber effektiv und signifikant optimieren könnte, ohne die Dokumentation über die Hardware bekommt.
 
B226 schrieb:
Wäre der Treiber nun notwendigerweise open source, so könnte man sich vermutlich wesentlich leichter Know-How über die Funktionsweise verschaffen, als nur über das Reengineering der Hardware.
Da kann man sicher mitgehen.

Wobei das mit einem bestehenden Patent eh obsolet ist weil das
1. dann eh niemand nachbauen darf
2. Du ohnehin die Funktionsweise offenlegen musst

Geheimhaltungsbemühungen machen daher nur Sinn wenn Du kein Patent hast und damit Dein Know-How schützen willst.
 
Zurück
Oben