Welchen Grill hast du denn?
Ich rede jetzt von einem Holzkohlegrill oder Gasgrill.
Du kannst entscheiden, ob du Rumpsteak, Rinderfilet, T-Bone-Steak, Entrecôte oder ein Hüftsteak nimmst.
1. Steak scharf anbraten
Hitze schließt die Poren? Nein! Richtig ist vielmehr, dass bei Hitze die Säfte kräftig fließen. Der Punkt ist aber, dass bei großer Grillhitze die austretende Flüssigkeit mitsamt Proteinen, Geschmacksstoffen und Gewürzen leckere Aromen bildet und die typische Grill-Kruste entsteht. Also: scharfes Anbraten bringt besseren Geschmack.
2. Das Steak salzen
Vor dem Grillen salzen? Ja – auch wenn sich da die Geister scheiden. Das Hauptargument dagegen: Salz entzieht dem Fleisch Wasser. Das stimmt zwar, aber wir wissen ja jetzt von 1., dass das nicht unbedingt ein Nachteil ist. Vorausgesetzt, die Flüssigkeit ist nicht schon komplett weggelaufen, bevor das Steak überhaupt auf den heißen Grill kommt. Also erst kurz vorm Grillen salzen – 20 Minuten vorher sollte noch OK sein, das hängt auch von der Qualität des Fleisches ab. Am besten immer ein Auge darauf haben: Das Steak sollte nicht erst in seiner „eigenen Soße“ schwimmen müssen, bevor es auf den Grill darf.
3. Fleisch temperieren
Durch scharfes Anbraten wird ein Steak logischerweise außen schnell gar, während es innen – je nach Wunsch – mehr oder weniger roh oder medium bleibt. Damit dürfte auch klar sein, dass Fleisch direkt aus dem Kühlschrank oder gar aus der Truhe nicht sofort auf den heißen Grill gehört. Das Fleisch wäre außen verkohlt, bevor das Innere auch nur Zimmertemperatur erreicht. Die sollte das gute Stück schon vorher haben – geb ihm die Zeit dafür und lasst es mindestens 20 Minuten ruhen, bevor es Feuer bekommt.
4. Dicke Dinger schonen
Das Motto „Scharf anbraten bringt Geschmack“ gilt uneingeschränkt für alle Steaks, auch für die sehr dicken. Dann aber heißt es aufgepasst: Ähnlich wie bei sehr kaltem Fleisch kann auch bei Stücken, die dicker als 2,5 cm sind, das Äußere schon schwarz werden, bevor das Innere gar ist. Deshalb: Sobald das Stück auf beiden Seiten angebraten ist, nehm es aus der größten Hitze heraus und schieb es an den Rand zum Fertiggaren. Kleinere Grills bieten dafür vielleicht zu wenig Raum, dann solltet du es zumindest öfters wenden.
5. Rechtzeitig runternehmen
Das Steak wird beim Grillen immer Flüssigkeit verlieren, sowohl durch die Hitze als auch durchs Würzen. Damit das leckere Stück also nicht zur zähen Schuhsohle mutiert, muss es rechtzeitig vom Grill, bevor alles raus ist. Den Gargrad kann man durch leichtes Drücken mit der Grillzange testen. Mit etwas Erfahrung weiß man, wie fest sich die jeweilige Fleischsorte in verschiedenen Garstadien anfühlt. Genaue Ergebnisse liefert auch ein Grillthermometer und dazu eine Garzeitentabelle. Man kann den Gargrad auch mit dem „Fingertest“ oder „Nasenspitzentest“ ermitteln. Dazu drückt man mit dem Zeigefinger auf die Oberlippe und danach mittig auf das Steak. Wenn sich das Fleisch so anfühlt wie die Oberlippe, ist es noch lange nicht gar. Fühlt sich das Steak an wie die Nasenspitze ist es „medium„, fühlt es sich hingegen an wie die Stirn, ist es „well done“ oder sogar schon übergart. Für Neulinge ist es oft schwierig den genauen „Medium“-Zeitpunkt zu erwischen. Deshalb lieber zu früh als zu spät vom Grill nehmen, denn man kann es ja immer nochmal drauflegen, wenn es noch nicht gar ist. Wenn es zu spät ist – ist es einfach nur zu spät.
Und jetzt ab an den Grill!
