HELP: Spezielle Mic-Einstellungen

Mic_sounds

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Hey ihr Lieben,

ich möchte ASMR Videos aufnehmen, das sind Videos, bei denen Geräusche sehr intensiv zu hören sind, z.B, knistern, mit den Fingernägeln auf Gegenstände tippen etc. oder auch beim Gesprochenen/Flüstern die Laute p,t,k,d.

Die Videos dienen dem Zuhörer zur Entspannung.

Ich habe mir dafür das Blue Yeti Mikrofon gekauft.

Weiß jemand, wie ich das Mikrofon am besten einstelle, um solche Geräusche und Laute intensiv zu hören?

Ich hoffe, jemand von euch kann mir dabei helfen, tolle Sounds hinzubekommen. Ich würde mich über eure Tips so sehr freuen ☺️


Liebe Grüße
Luna
 

 
Kommt ganz drauf an, was du erreichen möchtest.

Generell halte ich das Yeti nicht für ein sonderlich gelungenes Mikro. Speziell für den Einsatzzweck halte ich es auch nicht für so passend, weil es eine ziemlich schlechte Kanaltrennung bzw. Stereobreite liefert, welche die Immersion beim Schwenken von links nach rechts einschränkt.

Davon abgesehen ist die "Intensivierung" der Geräusche vor allem eine Frage der Dynamik, die du z.B. mit einem Kompressor oder Normalizer verdichten kannst. Dadurch werden leisere Anteile besser hörbar und lautere Anteile gedämpft, sodass man kein ständiges Auf und Ab im Lautstärkeverlauf hat. Da hier leisere Anteile angehoben werden, ist es aber auch sehr wichtig, dass der Raum selbst sehr ruhig ist und das Mikro selbst so wenig Eigenrauschen wie möglich erzeugt (wieder ein Punkt gegen das Yeti).
Auch macht es Sinn, sich mit der Funktion des Equalizers auseinanderzusetzen. Damit kann man z.B. die Höhen etwas anheben und zum Beispiel raschelnd-knisternde Geräusche intensivieren.

Ich würde für den Zweck mit zwei Stäbchenmikrofonen arbeiten. Zum Beispiel in einem A-B oder ORTF Setup.

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Kommt aber natürlich auch darauf an, was du als "Künstler*in" erzielen möchtest, wie du dich vor der Kamera bewegst, wie die räumliche Wahrnehmung ausfallen soll etc.
Gibt auch binaurale Mikrofone mit Silikonohren wie das 3Dio oder das miniDSP EARS. Die sind nochmal räumlicher in der Wahrnehmung.
Man hat hier tatsächlich viele Freiheiten. Die Kunst liegt darin, diese Techniken richtig anzuwenden und deren Stärken auszuspielen.

Vorher sollte man sich natürlich auch gut überlegen, was man eigentlich erreichen möchte. Will man einfach nur ein wenig experimentieren und ein paar Videos machen, dann reichen im Grunde auch ein-zwei billige Lavaliermikrofone mit einem Handrekorder aus der Bucht. Will man sich hingegen auf YouTube als Content Creator durchsetzen, dann braucht man ein handfestes Konzept und eine Vorstellung davon, was der eigene Content gegenüber den zigtausend anderen Kanälen besser können soll. So zu sagen der "selling point". ;)
 
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Vielen lieben Dank @Der Kabelbinder für die ausführliche Antwort. Ich weiß, dass das Yeti von vielen als schlecht empfunden wird, aber im ASMR Bereich wird es sehr häufig genutzt und ich denke, nicht ohne Grund. In diesem Bereich ist es ein gutes Einsteiger-Mic. Später kann man sein Equipment natürlich weiter verbessern und mehr Geld reinvestieren🙂
Ich habe schon etwas rumexperimentiert und bin ganz zufrieden mit dem Mic.

Ich habe auch schon gehört, dass man die Höhen höher stellen und die Tiefen runter.

Dachte, dass es vielleicht noch mehr solcher Tipps gibt.

Ich denke mal, dass man die Rauschunterdrückung nur minimal einstellen kann bzw. ganz aus, weil man sonst die Geräusche nicht mehr so gut hört.

Ich bin auch schon ganz zufrieden mit den Einstellungen, hätte den Klang nur gerne noch etwas klarer.
 
Mic_sounds schrieb:
aber im ASMR Bereich wird es sehr häufig genutzt und ich denke, nicht ohne Grund.
Ja, weil die Leute einfach unreflektiert nachkaufen, was am häufigsten zu sehen ist. Das ist atsächlich sehr offensichtlich, auch im Bereich Podcasting und Streaming.

Wie gesagt, das Yeti hat eine sehr beschränkte Stereofonie und auch nicht die besten Werte beim Eigenrauschen. Und eben das sind zwei elementare Punkte, die ich für diesen Einsatzzweck gewichten würde. Aber das mag natürlich jeder anders sehen. Es soll ja auch Leute geben, die in Mono mit ihren In Ear Kopfhörern aufnehmen... ;)

Mic_sounds schrieb:
Ich habe auch schon gehört, dass man die Höhen höher stellen und die Tiefen runter.
In den Tiefen am besten einen High-Pass bzw. Low-Cut schalten, um die Vibrationen des Körperschalls abzuschwächen. Wie stark der sein muss bzw. bei welcher Frequenz er ansetzt, ist fallspezifisch. Genau so differenziert muss man auch an die Höhen herangehen. Wenn man ein bereits sehr höhenbetontes Mikro hat, dann macht es nicht unbedingt Sinn, da nochmal mehr Höhen reinzudrehen. Denn so werden auch unangenehme Geräusche und Eigenresonanzen des Mikrofons gnadenlos verstärkt.

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