Genau darum geht. Was Google sagt und was sie tun. Open Source ist für die Befürworter dieser Art Lizenzmodell ein Heiligtum. Ein bisschen Open Source geht nicht. Entweder steht man hinter dem Gedanken oder man lässt es.
In der Vergangenheit hat Google erfolgreich bei den Usern den Eindruck erweckt, als handle es sich bei Android um die freie, offene und damit bessere Version eines geschlossenen Systems wie iOS. Nur gestaltet Google diese Freiheit nicht nach strengen öffentlichen Kriterien, sondern nach den eigenen Maßstäben. Dies wäre nicht weiter schlimm, würde man offen zugeben, dass Android unter strenger Kontrolle stehe, sondern im Gegenteil tut man weiter so, als wäre man der weiße Ritter, der alles umsonst und für lau anbieten würde ohne Eigeninteresse.
Der User, der sich von der abgeschotteten Welt Apples fernhalten will, läuft mit Android aber geradewegs in dieselbe Falle hinein, nur macht Google das weit subtiler. Doch schon heute ist ein Android System ohne die Closed Source Applikationen von Google nichts mehr wert, was den Open Source Gedanken der gesamten Plattform in Frage stellt. Google Mail, Google Kontakte, Google Kalender, Google Maps, Google Docs, bald Google Music, im Sommer wahrscheinlich ein soziales Netz, das macht deutlich, wie sehr Google den Anwender in die Unternehmensanwendungen einschliesst. Mal eben mir nichts dir nichts den Source Code von Honeycomb zu bunkern, ist deshalb kein Zeichen von Qualitätsoffensive, es ist ein Zeichen von Kontrolle.