Hund aus der Nachbarschaft hat mich gebissen

Nightmare85 schrieb:
Thema "Der Hund ist nicht Schuld":
Ja, diesen Satz kennt glaub ich jeder, aber um ehrlich zu sein bin ich da geteilter Meinung.
Zunächst einmal reden wir hier nicht von einem Welpen, der gerade das beißen gelernt hat, sondern von einem ausgewachsenen Rottweiler, der genau weiß, was er macht und dass er Menschen bewusst schädigt.

[...]

Die Hundebesitzerin ist in dem Sinne Schuld, dass sie es zuließ, dass er sich mir überhaupt erst nähen konnte.
Aber für den Angriff und Biss direkt kann sie doch nichts dafür.
Soll sie ihm jeden Morgen sagen, dass er bitte nicht grundlos Menschen angreifen und beißen soll?
Es ist und bleibt aber ein Tier, und der Tierhalter ist dafür verantwortlich. Dazu gehört auch die Erziehung, und die Einsicht, dass man den Hund nicht halten sollte, wenn man ihn nicht unter Kontrolle hat. Dass sie nicht mal einsieht, den Maulkorb anzulegen, zeigt auch dass sie kein Interesse daran hat, den Hund "sicher zu führen".
Natürlich hängt das zu einem gewissen Teil am Wesen des Tieres - aber wie gesagt, dafür ist der Halter verantwortlich. Wenn der Hund nicht unter Kontrolle zu bringen ist, und Mensch und Tier in der Umgebung permanent gefährdet, auch weil der Halter das Tier nicht festhalten kann (Das MUSS er können bei so einem Hund!) dann muss man sich was überlegen, wie man mit dem Hund umgeht. Im Zweifel endet es dann leider so wie fast immer, wenn Tiere einen Menschen schwer verletzen oder töten, und absehbar ist, dass sein Verhalten nicht "korrigierbar" ist - es wird eingeschläfert.

Nightmare85 schrieb:
Wenn ein 2 jähriges Kind mit Küchenmesser durch die Wohnung rennt und Leute verletzt, ist das Kind definitiv nicht Schuld.
Nimmt sich allerdings ein 8-Jähriger ein Messer um gezielt auf einen Mitschüler loszugehen, dann heißt das für mich, dass der 8-Jährige entweder psychisch krank oder von natur aus böswillig ist.
Rein nach logischem Menschenverstand ja, aber unsere Politik sowie die zuständigen Ämter sehen das in der Regel anders. Abgesehen davon gilt: Ein Mensch kann sein Verhalten hinterfragen und reflektieren was er tut. Er weiß, dass das, was er tut, gegen Gesetze verstößt und dieses Verhalten unter Strafe steht. Zumindest bei Körperverletzung ist das jedem 8 jährigen klar. Ein Mensch ist deutlich Intelligenter als ein Hund. Und ein Mensch wird deutlich besser, und von deutlich mehr Einflussnehmern erzogen. Spätestens sobald das Kind in der Kita und später in der Grundschule ist, lernt es den Umgang mit den Mitmenschen, und dazu grundlegende Verhaltensregeln. Also eben sowas wie: Ich steche nicht mit einem Messer auf meine Mitschüler sein.
Ein Hund weiß nicht, dass er nicht am Stück bellen soll. Er weiß nicht, dass er keine Leute beißen darf. Das ist aber sein Naturtrieb. Und der Halter ist dafür verantwortlich, dass er einen Teil dieser Triebe "weg erzieht".
Natürlich ist das viel Arbeit, aber das gehört dazu, wenn ich ein Tier halte, das in der Lage ist, andere Menschen zu töten. Denn das weiß es im Zweifelsfall nicht - die einzige Person, von der er so etwas lernen kann, ist der Tierhalter. Wenn der sich nicht darum kümmert, agiert das Tier eben so, wie es sich verhält. Und das ist in der Regel nicht das, was in unserer Gesellschaft geduldet ist.
Und dafür ist der Halter eben verantwortlich. Und nur der Halter.
 
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Eine ganz schlechte Kombination. Alte Dame 60 + Rottweiler + Umsturz. Der Hund handelt nur nach seinem Instinkt, und wenn man unter ihm liegt, ist man auch in der Rangfolge unter ihm. Und wenn der Hund schon vorbelastet ist, passieren solche Übergriffe ganz schnell. Die alte Damen kann keinen Rottweiler halten und dürfte ihn damit aus meiner Sicht auch nicht führen. Hundeführerschein ist eigentlich seit 2013 Pflicht für jeden. Wer natürlich nachweisen kann, das er in den letzten 10 Jahren bereits einen Hund hatte, bekommt den Schein wohl automatisch. Das der Beamte da nicht mehr macht, wenn der Hund einen Maulkorb tragen muss.

Ich hatte auch einen Rotti, ist aber schon Jahre her. Habe ihn/sie auch frei im Wald laufen lassen. Da kam mir ein Jäger entgegen und meinte nur so: wenn ich ihren Hund nochmals frei im Wald laufen sehe, erschieße ich ihn. Hausrecht so zusagen.

Gute Besserung weiterhin an den TE.
 
User_0815 schrieb:
Ich hatte auch einen Rotti, ist aber schon Jahre her. Habe ihn/sie auch frei im Wald laufen lassen. Da kam mir ein Jäger entgegen und meinte nur so: wenn ich ihren Hund nochmals frei im Wald laufen sehe, erschieße ich ihn. Hausrecht so zusagen.
Okay, abseits des Themas, aber ...... im Wald ohne Leine geht eben gar nicht. Gründe sind wohl klar u. a. im Waldgesetz nachlesen. Aber erschießen wegen so etwas. Der Jäger hat sie wohl nicht mehr alle. Verstöße können sanktioniert werden, aber nicht so.
 
z€r0 schrieb:
Aber erschießen wegen so etwas. Der Jäger hat sie wohl nicht mehr
Möchte dich mal sehen, wenn du im Wald unvermittelt so einem Vieh gegenüber stehst...es gilt die anleinpflicht, auch im Wald. Der Jäger hat das recht, den Hund zu erlegen, um eine drohende Gefahr abzuwenden.

Und ja, die Besitzerin handelt unverantwortlich und ihr gehört der Hund entzogen
 
nik_ schrieb:
Darf der Jäger aber tatsächlich, ohne Vorwarnung oder ähnliches.
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass es gleich so heftig sein muss. Grundsätzlich das mildeste Mittel in allen Rechtsbereichen bei uns. Wenn der Hund sich anschickt einen Menschen anzugreifen wird es wohl gerechtfertigt sein. Sonst aber eher nicht meine ich ohne nähere Rechtskenntnis. Kommt immer auf die Situation an.
 
Ein bekannter ist Jäger, die dürfen schießen wenn die schon ahnen können das der Besitzer den Hund nicht kontrollieren kann.

Wenn ein Hund anfängt zu jagen darf er auch direkt geschossen werden
 
nik_ schrieb:
Ein bekannter ist Jäger, die dürfen schießen wenn die schon ahnen können das der Besitzer den Hund nicht kontrollieren kann.
Bei der Gerichtsverhandlung wäre ich gerne dabei, wenn der Jäger seine Ahnung dem Gericht schildert ;)

Wenn der Hund anfängt zu jagen, oder den Menschen bedroht wird es wahrscheinlich gerechtfertigt sein.
 
Wird keine Verhandlung geben, da der Hundehalter stets dafür zu sorgen hat das der Hund angeleint ist und unter seiner Kontrolle zu haben hat
 
Nightmare85 schrieb:
Ich habe nicht vor, irgendjemanden eins reinzuwürgen oder zu verklagen
Die Eltern, dessen Kind nächstes Jahr von dem Hund totgebissen wird, wären dir vielleicht dankbar gewesen für irgendeine Handlung die das verhindert hätte.
 

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@User_0815
Danke fürs Verlinken und Klarstellen.

Natürlich darf ein Jäger nicht einfach so drauf los ballern und es herrscht auch keine generelle Leinpflicht im Wald.

@Nightmare85
Tut mir sehr Leid für Dich. Wünsche Dir gute Besserung weiterhin und hoffe für Dich, dass Du wieder "entspannter" werden wirst.

Der Tipp kam ja schon mehrfach, lass das Messer daheim und nehm lieber Tierabwehrspray mit. Messer KANN mit unter auch nicht erlaubt sein mitzuführen und so ein kleines Schweizer Taschenmesser bringt Dir wohl eher weniger.

Ich hab selbst einen Hund und dort wo Leinenpflicht ist kommt auch eine ran oder überall da wo ich nicht garantieren kann, dass er nicht irgendwo hinrennt und Menschen "belästigt". Kein Tier hört immer und 100% und verhält sich immer richtig. Kriegt ja nicht mal der Mensch hin.

Ob der Hund Schuld ist oder nicht wäre mir in dem Fall egal. Fakt ist hier mMn, dass die Frau den Hund nicht halten kann und das aus mehreren Gründen.
Alte Dame und Rottweiler geht eher nicht gut
Maulkorbzwang ignoriert und das nach 2 Bissvorfällen gegen Menschen. Kann mir nicht vorstellen, dass es da noch nichts Richtung anderer Tiere gab.

Thema Foto gab es hier ja schon reichlich Tipps. Wie "legal" das ist, keine Ahnung, aber Notfalls schneidest die Frau dann halt raus, damit nur noch die Hunde zu sehen sind. Die Polizei wird Dir sicherlich sagen welches Foto sie verwenden dürfen und brauchen um was zu erreichen.

Jetzt hab ich Dir auch nen Roman geschrieben ;)

Wünsche Dir alles Gute.
 
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Zum Hund im Wald: das ist im Landesjagdrecht geregelt und unterscheidet sich natürlich von Bundesland zu Bundesland.

Aber generell heißt es, Hunde, die sich aus dem Einwirkbereich des Besitzers entziehen und auch Katzen, die sich 500 m vom nächsten Haus entfernen, sind als wildernd anzusehen und dürfen erlegt werden.

Btw. gilt das auch für Felder.
 
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Solche Hundeattacken sind leider keine Einzelfälle. Im Februar diesen Jahres hatte ein Mischling zuerst einen anderen Hund angefallen und anschließend den Hundehalter schwer verletzt.

Der Artikel ist leider hinter einer Paywall, aber ich hatte ihn gelesen und kann deshalb sagen, dass der Hundehalter nach Attacke an der Sache drangeblieben war und vielleicht wurden nur deshalb viele Informationen zum Fall öffentlich gemacht. Zwischen den Behörden funktionierte die Kommunikation nicht und die zuständigen Leute schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Auf jeden Fall war der Mischling nach der ersten Beissattacke auf einen Hund weiterhin frei und ohne Leine herumgelaufen und es wurde effektiv nichts unternommen. Deshalb war es erst soweit gekommen, dass der Mischling den Hund und dann sein Herrchen schwer verletzen konnte.

Aus diesem Grund ist es wirklich sinnvoll, die Frau immer wieder anzuzeigen und bei den Behörden nachzuhaken, wenn Sie ihrer Leinen- und Maulkorbpflicht nicht nachkommt.
 
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Aber generell heißt es, Hunde, die sich aus dem Einwirkbereich des Besitzers entziehen und auch Katzen, die sich 500 m vom nächsten Haus entfernen, sind als wildernd anzusehen und dürfen erlegt werden.

In Bayern heißt es ja wenn er wildert oder wild hinterherjagt, aber das kann der Jäger sicher auch auslegen.

Mein Onkel hatte als Jäger tatsächlich schon mal 2 Hunde erschossen.
 
In NRW sind gefühlt 10 zusammenstehende Bäume ein Wald und pro forma als Naturschutzgebiet/Landschaftsschutzgebiet ausgeschildert.
Von daher hat man als Hundehalter nichts zu lachen.
Hält aber trotzdem kaum einen davon ab, die 20/40er Hunde rumlaufen zu lassen.
Statistik 2015 (untere Zahlen) wurden rund 15.000 Bisse angegeben.

Ich selber bin in Holland (Freilaufender Hund Strand!) gebissen worden. Mein Bruder 2X, davon 1X ins Gehänge, ein Onkel Durchbiss Arm, ne Ex in Kniekehle mit späteren Problemen Sehne.....
Eigentlich passiert noch recht viel um mich herum.

Irgendwie komme ich mit den merkwürdigigen Freiheitsgedanken von Hundehaltern nicht ganz klar.
Vor allem, wenn die sich als noch bissiger aufführen, wenn man mal einem darauf hinweist den Haufen zu entsorgen oder XL-Hundi an die Leine zu nehmen.

@Nightmare85
Bin gespannt, wie sich das Ganze noch entwickelt.
 
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Joker (AC) schrieb:
Ich selber bin in Holland (Freilaufender Hund Strand!) gebissen worden. Mein Bruder 2X, davon 1X ins Gehänge, ein Onkel Durchbiss Arm, ne Ex in Kniekehle mit späteren Problemen Sehne.....
Eigentlich passiert noch recht viel um mich herum.
Wow, Du solltest evtl. Lotto spielen ;)
Ich kenne genau einen solchen Vorfall und der ist über 30 Jahre her, da war ich selbst betroffen und noch ein Kind bzw. 2, ein Mädel während des Studiums, aber da war es sogar der eigene Hund.
Joker (AC) schrieb:
Irgendwie komme ich mit den merkwürdigigen Freiheitsgedanken von Hundehaltern nicht ganz klar.
Vor allem, wenn die sich als noch bissiger aufführen, wenn man mal einem darauf hinweist den Haufen zu entsorgen oder XL-Hundi an die Leine zu nehmen.
Damit komm ich selbst als Hundehalter nicht klar. Diese ganz freilaufenden "Tut nix" und "hat er noch nie gemacht" gehen mir gewaltig auf die Nerven. Thema Scheiße liebe ich das Argument "Wildtiere oder Pferde machen ihren Dreck doch auch nicht weg".
 
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@FrankenDoM
Ich hatte als Jugendlicher einen Schäferhund, insgesamt 3 Irish Wolfhound und einen Dogge Schäfer Mix und zuletzt einen Aussie.
Hab also keinesfalls eine Hunde Phobie.
Die Hunde Übergriffe waren allerdings auch das Resümee aus >30 Jahren.

Das Argument "der tut doch nix" könnte ja auch jeder Raser aus der Tuningszene anbringen, wenn die mit 180 durch die Städte heizen, so lange nichts passiert.
Oder so könnte man sofort die Waffengesetze lockern und im Garten rumballern, passiert ja nix.

Man muss sich einfach mal darüber im Klaren sein, so wie der Einzelne auf sein Recht auf "Freiheit" besteht, in dem Moment viele andere sehr in ihre Freiheit eingeschränkt werden. Vor allem wenn das sehr locker für sich ausgelegt.
 
Joker (AC) schrieb:
Hab also keinesfalls eine Hunde Phobie.
Kam bei mir auch nicht so an.
Ich hab halt in ähnlicher Zeit kaum sowas erlebt.
Joker (AC) schrieb:
Man muss sich einfach mal darüber im Klaren sein, so wie der Einzelne auf sein Recht auf "Freiheit" besteht, in dem Moment viele andere sehr in ihre Freiheit eingeschränkt werden. Vor allem wenn das sehr locker für sich ausgelegt.
So sieht es aus, die eigene Freiheit endet dort, wo sie den Nächsten einschränkt.
 
Nur das Hunde keine Menschen sind und ich daher zum Beispiel grundsätzlich nicht bereit bin, auf Freiheit zu verzichten, wenn das auf Kosten der "Freiheit" eines Hundes geht. Sorry, da hört meine mit Sicherheit vorhanden Tierliebe auf...

Im Falle der Hundebisse bzw. der diversen Missachtung von Vorschriften unzähliger Hundebesitzer wie eben freilaufende Hunde oder Kotbeseitigung wird leider von Seiten der Staates aka Gemeinden und Behörden viel zu wenig getan und viel zu viel Nachsicht walten gelassen.
 
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