IP-Kamera zur Maschinenüberwachung gesucht.

fireblade9977

Cadet 4th Year
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Juni 2012
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69
Hallo Zusammen!

Ich arbeite in einer Maschinenbaufirma und wir wollen unsere Fernwartungsmöglichkeiten für unsere Maschinen erweitern.
Wir haben schon einen Fernzugriff um Steuerung, Bedienerpanel, Antriebe sowie Sicherheitssteuerungen zu erreichen.
Nun wollen wir dieses um eine IP-Kamera erweitern.

Anforderungen:
- Auflösung mind. 720p
- Gegen Dreck/Feuchtigkeit geschützt, also evtl. Outdoor-Equipment.
- IP-Streaming, so dass das Bild auf dem Bedienerpanel oder einem angeschlossenem PC beobachtet werden kann
- mind. 30 fps, oder gerne mehr bsi 240fps, den die Maschinen bewegen sich recht schnell
- Wahlweise umbaubar als Festmontage und als mobile Variante, damit ein Bediener die Kamera genau dahin halten, kann was gerade Interessant ist.

Das ganze hört sich erstmal nicht nach viel an, aber der Markt ist sooo voll von Kameras, das ich Schwierigkeiten habe mich zu entscheiden.
Meine Ideen bisher:

- sowas in der Art:
https://www.reichelt.de/IP-Kameras-a...&trstct=pol_15
Durch "Power over Ethernet"-Funktion könnte man die Kamera einfach von ihrer Position lösen (evtl. nur per Magnet gehalten) und mit einem entsprechend langen LAN-Kabel durch die ganze Anlage bewegen.
Contra: Typische China-Ware. Muss nicht schlecht sein. Aber wer sagt mir, ob es die Kamera oder den Hersteller noch in 2-3 Jahren gibt? Und wie ist der Support?

- oder sowas:

https://www.amazon.de/YI-Videoaufnah.../dp/B01I40DE6Y
https://www.amazon.de/GoPro-Action-M.../dp/B01LYTQY22

Pro: Sehr mobil, bekannt hohe Qualität, zumindest bei einer GoPro. Hohe fps.
Contra:
Streaming scheint stark auf Zusammenarbeit mit einer Smartphone-App abhängig zu sein.
WLAN in der Maschine nötig.
Spannungsversorung der Kamera bei stationärem Betrieb nötig.
Wird wohl gerne mal geklaut, schätze ich.


Hat jemand Rat für mich?
 
Rittal, Eaton; Mahr Vision; Keyence ...vergiß den Consumer Dreck!
 
Und dann noch den Zugriff absichern. VPN oder ähnliches falls das Teil im Internet hängt.

Und auch Rechtliches abchecken. Also falls da Arbeitnehmer gefilmt werden.
 
Hmm,... ja. Hab ich auch schon dran gedacht zurück zum Industrie-Level zu gehen.
Allerdings sind Smartkameras dort gleich immer zu viel mehr fähig, als ich brauche.
Das macht die damm auch gleich teuer. 1000-2000€ ist da gar kein Problem...

Hast du Erfahrungen mit einer speziellen Kamera aus der Industrie?
Ergänzung ()

cbtestarossa schrieb:
Und dann noch den Zugriff absichern. VPN oder ähnliches falls das Teil im Internet hängt.

Und auch Rechtliches abchecken. Also falls da Arbeitnehmer gefilmt werden.

Zugriff absichern entfällt, da das Ding selbst nicht im Internet hängt. Also kein Cloud-Dienst oder so.
Zugang von Außen auf das Maschinennetz nur über einen VPN-Router.
Das Thema um die gefilmten Mitarbeiter werde ich im Hinterkopf behalten.
 
Das Thema um die gefilmten Mitarbeiter werde ich im Hinterkopf behalten.

Gut. Die Europäische DSGVO, welche am 25.05. in Kraft tritt, zählt auch für das Verhältnis Arbeitnehmer <-> Arbeitgeber und Arbeitgeber <-> Servicedienstleister

Edit: Der Arbeitgeber der euer Auftraggeber ist, ist verpflichtet die Rechte seinen Arbeitnehmers euch gegenüber durchzusetzen. Wahrt ihr nicht die Rechte des Arbeitnehmers, dürft ihr nicht beauftragt werden. Ihr müsst eurem Auftraggeber die Einhaltung der DSGVO bestätigen. Es gibt auch keinen Bestandsschutz für Altsysteme. Es gab eine 2-jährige Übergangszeit, die halt am 25.05. abgelaufen ist.

Ich empfehle dir, dich erstmal bezüglich des Datenschutzes schlau zu machen, bevor du an der technischen Realisierung areitest. Technisch bekommt man Alles auf dutzenden Wegen realisiert, jedoch kann es ziemlcih teuer werden, eine technisch Lösung nachträglich umzuschmeißen, nur weil eine Tatsache (Gesetz), die Auswirkung auf das Nutzungskonzept hat und bekannt ist, einfach nicht berücksichtigt wurde.

Möglicherweise dürfen Arbeitnehmer nicht von extern steuerbaren Kameras gefilmt werden, wenn die Bilder dabei den Hoheitsbereich des Arbeitgebers verlassen. Die Übertragung muss wohl verschlüsselt sein (habt ihr ja via VPN nach außen, aber wer hat alles Zugang zum internen Maschinennetzwerk?). Aufzeichnungen müssen ebenfalls verschlüsselt werden. Es muss Konzepte für das Schlüsselhandling geben usw.

Bist du dir sicher, bei der Erarbeitung der technischen Lösung nicht auch dadurch bedingte organisatorische Maßnahmen (die sehr umständlich und teuer sein können) nicht direkt berücksichtigen zu wollen???
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, klar will ich alles berücksichtigen, was nötig ist.
Das es dort eine Gesetzesänderung gibt, wusste ich (natürlich) nicht, denn schließlich (du hast es wohl schon erraten) arbeite ich in der Technik, nicht in der Rechtsabteilung.

Ein großes Dankeschön daher an dich!
Ich spreche mal die richtigen Leute in unserem Hause dazu an.
 
Ok, entschuldige bitte meine passiv-aggressive schreibweise. Ich hatte nur schon öfters mit Leuten zu tun, die "joa, ich behalt das mal im HInterkopf..." gesagt haben und das Thema letzendlich ignorieren (wollen). Ich bin aber auch Techniker^^

Es freut mich, dass ich dir damit geholfen habe. Das ist eine sehr grundlegende Änderung und es herrscht in vielen Bereichen (auch bei mir) noch Handlungsunsicherheit.
 
scooter010 schrieb:
Ok, entschuldige bitte meine passiv-aggressive schreibweise. Ich hatte nur schon öfters mit Leuten zu tun, die "joa, ich behalt das mal im HInterkopf..und das Thema letzendlich ignorieren (wollen)."

Tatsächlich hätte auch ich zu diesen Leuten dazugehört, da ich nicht wusste, dass das jetzt so hoch aufgehängt wird.
Ich hätte es auf mich zu kommen lassen und es unseren Kunden als Aufgabe gemacht, mit ihrem Betriebsrat/Rechtsabteilung das klar zu bekommen. Schließlich möchten die ja, dass die Anlage in Fehlerfall innerhalb von kürzester Zeit wieder läuft.

Dein detailierter Hinweiß hat nun aber dazu geführt, das ich die Recherche erstmal komplett abbreche, bis ich Rückmeldung bekomme, dass es rechtlich machbar ist.
 
Machbar ist es, es ist nur eine Frage des "wie". Vielleicht reicht ein Sicherheitskonzept in dem alle Daten, wie sie verarbeitet und wie sie geschützt werden aufgeführt sind plus eine brauchbare Verschlüsselung schon.
Ich sitze bei mir auf Arbeit eher auf der Kunden bzw. Auftraggeber Seite und würde zumindest erwarten, dass mir ein guter AN die Randbedingungen, die ich für die Integration der Maschine (und des Service) in meinen Betrieb einzuhalten habe, nennt.
Das Thema ist derzeit so heiß, wer sowas dsgvo konform umsetzt, kann sogar damit werben. Freut sich die Marketing Abteilung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ärgere mich gerade, dass meine schöne Idee wahrscheinlich den Bach herunter geht...

Danke nochmals!
 
Ja, die Erfahrung ahbe ich auch leider schon gemacht. Da hat man eine gute technische Idee die quasi nichts kostet und schon muss man 1000 Dinge berücksichtigen und schon kostet der Spaß mehrer 1000 € und aus der Kleinigkeit wird eine riesige Sache, die sich nicht lohnt.

Sieh es positiv: Deinem CHef kannst du jetzt gegenübertreten und sagen, dass du frühzeitig die Randbedingungen mit einbezogen und im Team (Rechtsabteilung) größe Problemfälle geprüft hast und du nun weißt, dass das nicht "mal eben" erledigt ist. Du hast auch so keine Arbeitszeit unnötig verschwendet.
 
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