Ist in Deutschland der Kunde noch König?

Heavenwalker

Lt. Commander
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Hallo zusammen wir sind auf einem Seminar und würden gerne von Euch wissen ob Ihr das Gefühl habt in Deutschland als Kunde noch König zu sein!

Vielen dank für Eure teilnahme!
 
Eine wirkliche Umfrage wäre nicht schlecht, sowie eine genauere Beschreibung deiner Frage. Dass ich in einem Geschäft als Kunde der König bin, das Gefühl hatte ich noch nie. Das würde ja bedeuten dass alles nach meiner Nase läuft und ich alles bekomme was ich will, oder? :rolleyes:
 
Hm, bißchen unpräzise die Frage. Ein etwas unpräzise Gegenfrage dazu: "War er es denn jemals?" ;)

Nee, im Ernst, in 80% der "Konsummöglichkeiten" wird man nun wirklich nicht wie ein König behandelt. Mieser Service, unfreundliche Beratung, mangelnde Fachkompetenz, ... trifft man imho weitaus häufiger an als das Gegenteil hiervon. Speziell die "großen" Ketten sind hiervon häufig betroffen. Der gestreßte Hansel ohne jegliche Anhung von seinem Verkaufsbereich im MediaMarkt ist ja fast schon zum Stereotyp geworden.

Kein wunder, dass man inzwischen häufig Online kauft. Wozu mehr Geld im Geschäft lassen, wenn man eh nichts davon hat?

Ich gehe allerdings immer noch sehr gerne in den "kleinen" Einzelhandel; dort findet man meist nette Menschen, die auch wissen, wofür sie am Monatsende ihr Geld bekommen. Und so mach Einkaufen einfach mehr Spaß.
 
Heavenwalker schrieb:
Hallo zusammen wir sind auf einem Seminar und würden gerne von Euch wissen ob Ihr das Gefühl habt in Deutschland als Kunde noch König zu sein!

Vielen dank für Eure teilnahme!

... wenn der Kunde König wäre, müßte man nicht bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten so ausgeprägt betonen, daß der Kunde König ist
 
Ich glaube auch nicht mehr dass der Kunde König ist, da...


... die Beratung und ähnliches oft so schlecht ist, dass man seine Sachen gleich im I-Net bestellt

... die Angestelle der Läden oft einen Eindruck machen: "Achtung der Kunde droht mit Auftrag"
 
Dazu kann ich auch mal eine kleine Story erzählen.

Ich war auf der Suche nach einer neuen Jeans und ging in einen Jeans Store um dort diese Hose zu kaufen. In diesem Store hingen einige Fernseher und es lief ein Musiksender (weiss nicht mehr genau welcher). Die Verkäuferin starrte gebannt auf einen dieser Fernseher. Als ich die gewünschte Hose nicht fand wagte ich dann doch tatsächlich diese arme Verkäuferin zu fragen wo ich diese Hose finde, worauf nur ein pampiges
Las mich doch bitte den Clip zu Ende sehen
aus ihrem Mund kam.

Da dachte ich mir dann auch ob ich im falschen Film bin und habe prompt den Laden verlassen und ihn auch nie wieder betreten.
Soviel meinerseits zum Thema der Kunde ist König in Deutschland.
Ich muss noch anführen das ich über das Wochenende in der Schweiz war und dort sehr erstaunt war wie freundlich doch Verkäufer/innen sein können. Womit ich nicht sagen will das es in Deutschland keine freundlichen Verkäufer/innen gibr, nur habe ich das Gefühl das man immer länger nach Diesen suchen muss.

MfG
Msp2601
 
-> da kann ich zustimmen!

Oft habe ich das Gefühl, dass ich den Verkäufer sogar störe, wenn ich Fragen habe!

Media Markt: ich brauch nur ne kleine Info/ Aussage zu einem kl. DVB-T Problem, sehe dass an nem Info-Stand 3 oder 4 "Kundenberater" stehen und sich "einen erzählen". Mind. 2 von denen haben gesehen, dass ich fragend in ihre Richtung schaue -> ich werde ignoriert :mad:
[es war nichts los im ganzen Laden!]

Danke - auf Nimmerwiedersehen!
 
Na ja, das ist schon wahr, was die anderen sagen. König ist der Kunde schon lang nicht mehr. Und die meisten Leute gehen sowieso nur noch in so große Einkaufstentren: Beispiel Meida Markt: Hallo, wissen sie welches Antivren Programm ich nehmen soll? Der wirft dir dann natürlich Norton an den Kopf, weil er von den anderen Programmen wie Kaspersky, Panda oder G-Data noch nie was gehört hat.
Na ja, ich weiß nicht. Die Arbeiten in einer Computer Abteilung und haben von ihrem Fach keine Ahnung. Sie wissen nur: dem Kunde verkauf ich das, was teurer ist.

Gruß Andy
 
und dann beschweren sie sich das sie sonst keinen Job bekommen. Sorry aber da hab ich dann kein Verständniss mehr. Ein bisl mehr Engagement könnte man schon erwarten. Aber ich weiss das wäre ja Aufwand...
 
Jein, wie schon gesagt eine recht unpräzise Frage, ich denke die Branche ist auch abhängig davon wie mich der Händler behandelt. Beispielsweise in der Bank als ich mein Girokonto eröffnet habe war man sehr freundlich zu mir, oder wenn ich mir beim Bäcker irgendwas kaufe, oder beim Autoverkauf wird man wiklich (fast) immer freundlich behandelt.
Gut in der Bank zu arbeiten ist schon ziemlich stressig, aber sonst denke ich hängt das einfach von der Laune des Verkäufers ab, wie man behandelt wird. Ich mein ich würd nicht anders reagieren wenn man mich jeden Tag mit mehr oder weniger sinnvollen Fragen vollstopft, das sind halt auch nur Menschen.
 
andy4 schrieb:
Die Arbeiten in einer Computer Abteilung und haben von ihrem Fach keine Ahnung. Sie wissen nur: dem Kunde verkauf ich das, was teurer ist.

Die sind im Einzelhandel taetig. D.h. Kisten rumschleppen (ggf. auch aufmachen falls das nicht die Kompetenzen uebersteigt [ich glaube das darf sowieso nur ein Abteilungsleiter] :D ), Waren in Regale Sortieren, Preisbeschilderung und den Kunden sagen wo was steht.

Wenn du Beraten werden willst geh in einen Fachhandel und nicht in einen Elektromarkt Discounter.

Jedenfalls habe ich noch keinen gesehen der nicht hilfbereit ist. Wobei, wenn ich was frage dann ob etwas vorraetig ist oder wo was steht.
 
"Guten tag,ich suche das spiel xxx"
"hä was is dass kenn ich nich ist in der spieleabteilung" kompetenter saturnmitarbeiter
 
Tja, das deutsche Volk, meckern können sie am besten. Ich denke der Grund dass hier so viele in so einer "Servicewüste Deutschland"-Stimmung sind, ist ein ganz einfacher psychologischer Effekt. Kennt ihr das wenn man auf der Autobahn im Stau steht, und ständig das Gefühl hat man steht auf der langsamsten Spur?
Oder beim Anstellen im Supermarkt, steht man grundsätzlich in der Schlange wo es am langsamsten geht. :D
Solange alles glatt läuft, erinnert man sich natürlich nicht dran. Geht einmal was schief, regt man sich ewig lange drüber auf und erzählts natürlich auch jedem. Wenn man zufrieden ist, gibts keinen Grund zu meckern, man erzählts viel seltener weiter und erinnert sich bald nicht mehr dran.

Ich persönlich komme mir im allgemeinen nicht vor wie in einer Servicewüste. Erst heute wurde mir von einem Brenner-Hersteller ein Austauschgerät (in Vorleistung wohlgemerkt (!)) zugeschickt, mit einer Paketmarke so dass ich das defekte Gerät nur eben zur Post bringen musste. :)Alles von zu hause aus ohne Stress. Mein Brenner hatte einen defekt, und konnte nicht mehr fehlerfrei brennen. Medien lesen ging aber noch einigermassen. Hab dem Hersteller geschildert dass ich auf die Lesefunktion angewiesen bin, und prompt hat er mir ein Austauschgerät völlig unkompliziert zugeschickt.
 
@ Green Mamba: Plextor oder Pioneer ?

@ Topic:

Ich kenne beide Seiten. Man sollte die Frage eher differenziert nach Branchen oder "Ertragsquotienten" betrachten.
In vielen Branchen in Deutschland gehen 70-80% der Verkäufe ausschliesslich über den Preis. Hier trifft meiner Meinung nach das Wort "Servicewüste" auch korrekt zu.
Wobei Thiron schon richtig bemerkte: viele leute gehen mit völlig falschen Erwartungen in einen Discountmarkt oder ähnliches. Wer hier "Service" erwartet, hat's falsch verstanden.
Was kann/will ich von einem Mitarbeiter erwarten, der zum einen "nur" angelernt ist, zum anderen oft per Rotationsprinzip mal in dieser oder jener Abteilung arbeitet. Alles wissen kann man nicht. Zusätzlich vernichten dann Durchschnittsgehälter von 1200-1700,- € Brutto für den "Verkäufer" auf Dauer auch noch die letzte Motivation, sich selbst über die zu verkaufenden Produkte zu informieren.
Ganz anders sieht es durchaus in den "Ertragreichen" Branchen aus: Da ist der Kunde
noch König. Der Grund liegt klar auf der Hand: Wenn an einem abgeschlossenen Geschäft durchaus mehrere Hundert oder Tausend € verdient werden können, dann rentieren sich auch mehrere Stunden Gespräch oder ähnliches mit dem Kunden. Hier rentiert sich der "Kampf um den einzelnen Kunden" noch.
Oder glaubt hier jemand ernsthaft, das der Saturn/MM/ProM/usw. wirklich "reicher" wird, wenn man einen Verkäufer eine Stunde lang löcherst, welcher Notebook denn jetzt besser ist? Ok, es wandern dann vielleicht 1500,- € über die Ladentheke (was ja auch immerhin 3.000 DM sind, also eigentlich ein "normaler" Monatslohn!), aber was bleibt den real dran "hängen" ?
Beispiel gefällig: Sony VAIO VGN-FS115M.G4, Brutto-VK: 1399,- ; netto-EK: 1142,- ; Rohertrag: 64,- € ; Von den 64,- € müssen dann 1h Verkäufer-Lohn, Lagerkosten (Transport/Lager/Handling/Verlust), Werbung, Strom, Ladenmiete, usw. usw. (alles natürlich nur anteilig) bestritten werden. Toller Ertrag sag ich da.
Da "verkauf" ich doch lieber als Bänker einem Kunden 'nen tollen Kredit für sein Auto, an dem die Bank dann (je-nach-dem) 600-800,- € dran verdient. Da kann man sich auch ohne probleme mal 2-3 Stunden mit dem Kunden unterhalten, einen Kaffee trinken oder im nachhinein mögliche Fragen, auch wenns viele sind, beantworten.

Genau hier liegt dann auch der Unterschied zwischen "Service-Wüste" und "Kunde ist König".

Ausnahmen nach oben und unten sind natürlich in beiden Fällen vorhanden.
 
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