Kann das BIOS die 48 Bit-LBA Unterstützung vergessen?

BerndD

Cadet 1st Year
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Hi,

ich habe vor ca. ein Jahr eine WD 250GB Festplatte in ein PC ASUS P2B ACPI BIOS Revision 1012, Pentium III 550MHz Processor, eingebaut. Die Platte wurde richtig erkannt und ich habe die vollen 250GB als eine Partition für C:\ eingerichtet. Betriebssystem = Windows XP SP3.

Alles ok, bis vor wenigen Tagen beim Booten die Fehlermeldung "NTLDR fehlt" erschien. Die Platte ist an Primär Master, ein DVD-LW an Sekundär Master. Die unter

http://www.dirks-computerecke.de/winxp_ntldr_fehlt.htm

beschriebenen Fehlerursachen kommen nicht in Frage - habe erfolglos ausprobiert:
- kein anderes Bootmedium vorhanden
- unabhängig von Bootreihenfolge, selbst bei "C only"
- IDE Kabel getauscht
- an Sekundären Port ausprobiert
- Jumper- Settings überprüft und auch "137GB Modus" ausprobiert, dann wird Platte vom BIOS nicht mehr erkannt.

Die Platte an mein PC als zweites LW eingebaut, wird vollständig erkannt und man kann problemlos Lesen schreiben. Dateien NTLDR und NTDETECT.COM sind vorhanden und bestanden ein Virentest mit NOD32 und neuster Signatur.

Das Problem ist, das die Platte vom BIOS nur als 8GB Laufwerk erkannt wird. Selbst Testdisk meldet, dass es eine 8GB<250GB Platte ist und die 250GB Partition nicht wieder hergestellt werden kann.

Leider habe ich mir nicht gemerkt, ob damals die Platte vom BIOS richtig erkannt wurde. Glaube aber, ohne diese Erkennung wäre eine Installation nicht möglich gewesen. Warum wird die Platte jetzt nur noch als 8GB Platte erkannt? Kann das BIOS die Unterstützung für den 48Bit-LBA Modus vergessen haben? In BIOS kann ich nur zwischen "None", "Auto" und "User" wählen. "Auto" liefert die 8GB. In User Mode kann ich als Untermodus "LBA", "LARGE" oder "AUTO" einstellen. Bei "AUTO" darf ich die CHS-Werte eintragen. Dort müsste ich theoretisch C: 484521 H: 16 und S: 63 einstellen. So wird es jedenfalls vom einen WD-Diagnosetool angezeigt. Das scheitert aber daran, dass im BIOS nur 5-stellige Zahlen für Anzahl der Cylinder angegeben werden können. Werte mit H=255 habe ich auch erfolglos probiert. Kann ein Löschen der Partition helfen? Sieht das BIOS da überhaupt nach? Oder dürfen im BIOS Dummy-Werte stehen. Wo steckt dann die 8-Bit LBA Unterstützung drinne? In der NTLDR-Datei? Die wird ja nicht mehr gefunden...

Ich habe ein Backup von der Partition gemacht und hoffe nun hier weiss jemand, wie ich die Platte wieder als 250GB Platte zum Laufen bekomme.

LG
Bernd
 
Führe mal eine Diagnose mit Testdisk wie folgt aus.
Lade Dir dazu Testdisk 6.11.

Nach dem Start von Testdisk beantwortest Du die Frage nach einer Logdatei mit Y. Den Partitionstyp solltest Du mit Intel beantworten. Dann wird Analyse aus dem dann erscheinenden Menü gewählt. Mit Quick Search wird dann der Vorgang fortgeführt (bei Vista mit Y antworten, wenn die Partitionierung unter diesem OS gemacht wurde).

Wichtig:
Wenn jetzt Partitionen gefunden wurden, kannst Du sie jeweils mit den Pfeiltasten anwählen und mit P deren Inhalt sichtbar machen. Mit Q geht es zurück ins Menü. Sollten keine Partitionen in der ersten Suche gefunden worden sein, wird mit Enter weiter gemacht, hier ist dann im Menü [ Quit ] [ Deeper Search ] [ Write ], die tiefere Suche mit Deeper SEARCH auszuwählen (dieser Vorgang kann dann schon eine Weile dauern).

Wenn jetzt Partitionen (sie sollten jetzt u.U. grün dargestellt werden) gefunden werden, solltest Du sie wieder mit den Cursor Tasten auswählen und mittels P deren Inhalt kontrollieren, also ob alle Daten sichtbar werden. Mit den Cursor-Tasten kann gescrolled werden. Aus dem Menü, beim listen des Inhalts kann man mit c Files und ganze Partitionen kopieren.

Nach jedem elementaren Schritt (also nach der ersten Analyse, nach dem Quick Search mit der Abfrage ob die Disk unter Vista eingerichtet wurde oder nicht und nach dem deeper SEARCH) solltest Du einen Screendump (oder Photo) machen und hoch laden, alternativ kann auch die Logdatei gepostet werden.

Bilder und andere Dateien kannst Du unter Anhänge verwalten (unter dem Edit Feld) hochladen.

Der Weg einer Diagnose ist hier recht anschaulich beschrieben.
 
Das ganze evtl an einem PC der die Platte auch richtig erkennen kann im Bios?
 
Danke für eure Hilfsbereitschaft. Ich habe mittlerweile die Festplatte neu partitioniert und auf die erste Partition von 137GB Größe das Backup zurückgespielt. Mit "Paragon Drive Backup 8.51 Professional" hat das 4 Stunden gedauert! Da bin ich vor dem Fertigwerten ins Bett. Deshalb melde ich mich erst heute zurück.

Im alten PC wird die Festplatte immer noch als 8GB erkannt. Im neuen PC ist alles Ok.

Hier nun die Log-Dateien AlterPc.log.txt und NeuerPC.log.txt.
Am neuen PC ist es die Platte "WDC WD2500JB-00REA0" mit D: die Boot-Partition und in der Partition mit zugewiesenen M: der Rest. R: und F: sind DVD-LWs, die Fehlermeldungen im Log können deshalb ignoriert werden.

Ich hoffe ihr könnt mehr mit dem Log-Dateiinhalten anfangen als ich...

Vielen Dank im Voraus
Bernd
 

Anhänge

  • AlterPC.log.txt
    3,4 KB · Aufrufe: 357
  • NeuerPC.log.txt
    59 KB · Aufrufe: 299
Wir können mit dem Log des alten PCs nicht all zuviel anfangen, da Du keine Diagnose wie beschrieben ausgeführt hast.
Was mir mit den wenigen Informationen einfällt wäre im Menü Advanced auf Boot zu gehen und ein Rebuild BS zu probieren, wird dann ein Menü List angeboten, bei den Partitionen diesmal den Inhalt zu kontrollieren. Teile bitte das Ergebnis mit und führe im Moment auf keinen Fall eine Write Operation auszuführen!
 
Kann es sein, als Du die Platte eingebaut hast und dazu ein Tool benutzt hast, ala EZ-Drive/Diskmanager/Diskwizard (lagen früher den Platten als Diskette bei, Seagate bietet es noch an als Download), damit der Rechner die grosse Platte erkennt und nun der Bootblock zerschossen wurde? Diese Programme erstellen auf der Platte einen Bootblock der die Grenzen vom Bios aushebelt, die Platte ist dann nur noch an dem Rechner zu benutzen, wenn entweder die Diskette drin liegt oder der Bootblock mit dem Diskmanager geladen wird. Wenn nun der Bootblock, wie es auch immer passiert sein mag, nicht mehr den Diskmanager enthält, werden von dem Board nur Platten bis 8 GB unterstützt. In anderen Rechner, die die Platte korrekt erkennen, läuft die Platte.
Kannst es ja mal damit versuchen, die backups kannst Du dann evtl noch mal aufspielen, ist aber normalerweise nicht nötig. Lies Dir aber die Anleitung durch.
 
@Mueli:
Eigentlich dachte ich, dass ich alles nach deiner Anleitung gemacht hätte. Screenshots wären sicher besser gewesen. Dadurch, dass du mich vor der Write-Operation gewarnt hast, bekam diese eine magische Anziehungskraft. Ich musste es unbedingt ausprobieren *LOL*. Es funktioniert! Testdisk hat das richtige geschrieben und nun bootet WindowsXP wieder.

@werkam: Ich bin mir sicher, dass ich keine speziellen Herstellertools benutzt hatte. Jetzt wo es wieder geht, steht im BIOS immer noch 8GB. Ich denke das ist ein Wraparound der 28Bit LBA Adressierung.
Die benutzte Windows XP Installations CD hat sicher SP1 schon mit drauf, so dass von dort die 48Bit LBA Unterstützung kommt. Das Problem lag also wirklich in einer kaputten Partitionsbeschreibung die das Laden der ntldr oder der ntdetect.com verhindert hatte. Testdisk hat das wieder hingebogen. Leider ohne das Problem nachvollziehbar zu dokumentieren. Das finde ich schade - hätte gerne was dazugelernt. Aber wichtiger ist natürlich, dass jetzt wieder alles geht und das ohne Neuinstallation.

Ich danke für eure Hilfe.

LG
Bernd
 
Man kann mit Testdisk eigentlich auch nicht viel kaputt machen, weil man i.d.R. in Bereiche schreibt, wo keine Daten sind, mit einem Image vorher wäre man aber evtl. Gaus nicht ausgeliefert.
Freut mich aber, dass es so geklappt hat.
 
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