Sind wir uns denn darin einig, dass es auch möglich wäre, die Services eines Smartphones anzubieten und trotzdem dem Nutzer zumindest die Wahl zu lassen, ob er Eingriffe in die Software auf dem eigenen Handy haben will oder nicht?
Ein einfacher "Switch" mit "Nein, ich will lieber das Risiko von Schadsoftware eingehen und mir einen Virenscanner besorgen anstatt mich unter die Kontrolle vom Market zu begeben" sollte das doch tun.
Vielleicht provoziert dieser Vergleich ein wenig, aber in dieser Hinsicht lobe ich mir Windows (XP). Das kann ich installieren, mir Service-Packs und jede Software, die ich mag, als .exe Datei herunterladen aus Quellen, denen ich vertraue, mit dem USB-Stick auf mein System kopieren und dort installieren und dann nutzen. Kein Kontakt zum Internet nötig.
Krasses Gegenbeispiel war für mich immer der IPod. Ich muss mich für die Software von Apple entscheiden, um Musik zu hören. Ich muss einige Songs umformatieren, damit sie laufen. Ich muss online gehen, um meinen (man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen) Mp3-Player überhaupt benutzen zu können.
@sanders: Ich habe sehr wohl gelesen, was Du geschrieben hast, da jedoch der durchschnittliche Nutzer eben keinen (aus meiner Sicht unnötigen) Zusatzaufwand haben will, wird er (so wie eben auch viele hier) einfach hinnehmen, was man ihm vorsetzt. Und wer sich jetzt von mir bevormundet fühlt, der denke mal darüber nach, was Google hier tut.
Ich bin gerne bereit, für nützliche Funktionen Geld zu bezahlen und sehe schlicht und ergreifend die Entwicklung bei Google, nämlich alles scheinbar umsonst zu bekommen, dafür aber seine Daten herzugeben, sehr kritisch. Da es ja anders ginge, frage ich mich eben, wie lange "don't be evil" noch gelten wird. Und dass Google inzwischen mächtiger und finanzstärker ist als die Mehrheit der westlichen Staaten, wird hoffentlich keiner bezweifeln.
Hinzu kommt, dass das Prinzip "werbefinanziert" vordergründig für den Nutzer sehr praktisch ist, eigentlich aber die Marktmacht des Verbrauchers stark reduziert und das marktwirtschaftliche Prinzip unterhöhlt. Bereits seit einigen Jahren entscheidet doch nicht mehr der Verbraucher durch seinen Konsum, was bleibt und was geht. Das tun jetzt andere. Klarer Fall von Machtverschiebung vom Verbraucher hin zu den Anbietern. Bestes Beispiel wieder Apple: Einzelne Menschen wie Steve Jobs geben dem Markt vor, was gewünscht ist. Und wer jetzt immer noch einwendet: "Du brauchst das ja nicht zu kaufen" oder "Du brauchst ja kein Smartphone zu nutzen", der verkennt, wie die Machtverhältnisse auf der Welt sind. Durch den hohen Technologiegrad sind wir in unserem täglichen Leben von den Konzernen abhängiger als es scheint. Normalerweise sollte damit Verantwortung einhergehen, weil es nämlich diese Konzerne sind, die darüber entscheiden, was mit den Ressourcen der Erde gemacht wird. Wer das gerne den Chefetagen überlässt, hat offenbar das Prinzip "Res publika" aufgegeben. Irgendwann wird es aber auch bei uns knapp werden (zB auch mal das Trinkwasser) und dann wird es Aufschreie geben, dass alles teurer wird usw. Ich sag schon mal "Viel Spaß dabei".