Kaufberatung neuer Server für kleines Unternehmen

AlexB47

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Hallo,
aktuell betreiben wir einen Fujitsu TX150 S8. Das vorinstallierer Windows Server 2012 Foundation haben wir ersetzt durch einen Hyper-V Server 2016, auf dem Server 2016 Essentials (Hauptaufgaben AD, MySQL, Lexware, Git-Server, Autodesk Vault) läuft und eine XP VM, die leider notwendig ist für die Dateiübertragung zu unseren Werkzeugmaschinen.

Da der Server jetzt 5 Jahre alt ist und die Leistung etwas zu wünschen übrig lässt, würden wir uns gerne einen neuen anschaffen. Der Umzug sollte dank Virtualisierung recht einfach fallen.

Zu den aktuellen Aufgaben wollen wir noch einen Ubuntu-Server laufen lassen (ohne GUI) und evtl. noch eine VM mit Windows 10 (falls man sich mal per VPN einwählen will, und etwas per Remotedesktop arbeiten will).

Es sollte ein Rack-Server sein.

Da ich mit der Hardware bis jetzt immer zufrieden war, dachte ich an Lenovo. Zuhause habe ich einen HPE Microserver, da bin ich auch recht zufrieden mit. Allerdings weiß ich nicht genau, welche Ausstattung wir wählen sollen. Ich kenne auch nicht genau die Lizenzbedingungen für Hyper V Server, wenn das Board mehrere physische Prozessoren hat.

Könnt ihr etwas empfehlen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis? Welche Hardware wäre für unsere Zwecke angebracht?
 
Ich würde für Business Hardware wirklich zu einem Fachhändler gehen. Da hast du dann auch Support und Garantie falls irgendwas nicht funktioniert. Wenn du das selber zusammenstellst, bist du auf dich allein gestellt. Und grade wenn es um Business und Lebensunterhalt geht, würd ich da nichts dem Zufall überlassen.
 
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Das können wir jetzt auch zuwenig gut beurteilen.

Am besten mal den IT-Lieferanten kontaktieren und Offerten einholen, ggf gleich bei Single CPU bleiben wegen den Lizenzen. 8 Cores sollten Minimum sein, ebenso 32 GB RAM. Falls der Storage auch drüber läuft, würde ich noch auf SSD Caching achten (oder gleich alles auf SSD, aber das ist i.d.R. recht teuer). Und natürlich Vorort NBD Service.
 
Seit Server 2016 wird nach Cores lizenziert, ist so gesehen also "egal" ob man Single oder Dual Socket nimmt

Aber ich würde auch auf alle Fälle ein Systemhaus beauftragen, auch wenn das kleine Firmen gar nicht gerne hören

E: SoDaTierchen hat natürlich Recht, bei Essentials gibt's andere Regelungen...daran hab ich gar nicht gedacht
 
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Ich würde mich da bei einem Systemhaus in eurer Nähe erkundigen.
Die können die Hardware passend sizen, einen Wartungsvertrag mit garantierten Entstörzeiten und Ersatzteilgarantie liefern und bei der Softwareeinrichtung und passenden Lizenzierung beraten.

-Ja das kostet auf den ersten Blick etwas mehr als sich einen Server irgendwo aus einem Angebot zu schnappen und alles selbst hin zu basteln, bringt dafür aber auch Sicherheit und du als vermutlich Admin, bekommst keine auf den Deckel aka Abmahnung wenn die Kiste (und damit die Produktion) plötzlich für ein paar Tage steht weil irgendwas nicht geht.
 
..macht blos nicht den Fehler die IT einem Laien "nebenher" zu überlassen. Auch wenns toll klingt- als Unternehmen muss man sich heute ganz anders absichern als noch vor 15 Jahren. Dementsprechend solltet ihr wirklich ein Systemhaus ins Boot holen mit Wartungsvertrag und Backup usw.
 
Hallo

Wichtig ist ein Server (Intel oder Supermicro) welcher komplett auf Ihre Wünsche und Einsatzmöglichkeiten zugeschnitten ist. Die großen können diese individuellen Konfigurationen oft nicht abbilden. Schauen Sie doch einmal bei einem Terra oder Exone Händle oder auch bei z.B. Thomas Krenn. Dort bekommen Sie gute Sachen (5 Jahre vor Ort Garantie wenn gewünscht) und sicherlich eine gute Beratung mit passendem Service.

Falls man es sehr sehr safe haben möchte, so kann ich Ihnen nur eine redundante Serverlösung mit Collax V-Bien empfehlen. Es ist schnell und bezahlbar und man fühlt sich einfach sicher !
 
Windows Server 2016 Essentials wird anders lizenziert als die anderen Editionen.

Beschränkungen: Genau ein Server in der Domäne, maximal 25 Benutzer, maximal 50 Geräte, maximal 2 CPUs (Kerne irrelevant), maximal 64GB RAM. Sprengt irgendeine der Beschränkungen euren Rahmen, dann dürft ihr Essentials nicht mehr verwenden.

Linux-VMs sowie Client-VMs sind erlaubt, sofern ihr für diese über eine virtualisierungsfähige Lizenz verfügt. Letzteres bezweifle ich zumindest für Windows 10, hier dürfen keine normalen Lizenzen verwendet werden. Es muss eine Windows Virtual Desktop Access (VDA) Lizenz sein. Die W10-VM ist aber auch nicht nötig, ein vernünftiges VPN bietet dir genau das von jedem Rechner aus, auch ohne dass du diese VM brauchst. Die XP-VM ist folgerichtig auch schon mehr als grenzwertig, sofern ihr damals nicht daran gedacht habt.

Auch von mir daher der Tipp: Mit eurem aktuellen Server und einer genauen Beschreibung, welche Leistung euch nicht reicht, solltet ihr euch mal an ein Systemhaus in der Nähe wenden und euch ausführlich beraten lassen. Allein das Thema Lizenzen ist sehr ausführlich und für einen Laien kaum zu verstehen. Dazu kommt noch die Hardware und natürlich das Thema Geld - das Gerät soll wohl kaum 45.000€ kosten.
 
xdave78 schrieb:
..macht blos nicht den Fehler die IT einem Laien "nebenher" zu überlassen. Auch wenns toll klingt- als Unternehmen muss man sich heute ganz anders absichern als noch vor 15 Jahren.
Danke für den Hinweis, aber dafür ist gesorgt. Ich bin Maschinenbauingenieur, in der IT kenne ich mich aber recht gut aus, gerade im Bereich der Sicherheit. Habe mich in der Vergangenheit stark mit Pentesting befasst. Die Domäne und die GPOs hatten am Anfang ihre Tücken, aber mittlerweile geht auch das. Wir hatten in der Vergangenheit die IT ausgelagert, aber die Kentnisse von unserem "Spezialisten" waren doch sehr beschränkt. Spätestens von der Virtualisierung wollte dieser nichts mehr wissen. Seitdem machen wir das komplett selbst.

SoDaTierchen schrieb:
Beschränkungen: Genau ein Server in der Domäne, maximal 25 Benutzer, maximal 50 Geräte, maximal 2 CPUs (Kerne irrelevant), maximal 64GB RAM.

Damit kommen wir klar, damit arbeiten wir schon länger. Der Server existiert ja als VM, wird nur übernommen, von daher brauchen wir keine neue Lizenz.

SoDaTierchen schrieb:
Die W10-VM ist aber auch nicht nötig, ein vernünftiges VPN bietet dir genau das von jedem Rechner aus, auch ohne dass du diese VM brauchst.

Wir nutzen OpenVPN. Generell ist das auch wie von dir beschrieben möglich, jedoch haben wir leider noch MS Access-Anwendungen im betrieb. Dafür ist unsere Internetleitung etwas zu schwach. RDP funktioniert aber ganz gut. Vielleicht verzichten wir aber darauf. Lassen ein PC am Netz mit Wake on Lan..

SoDaTierchen schrieb:
Die XP-VM ist folgerichtig auch schon mehr als grenzwertig, sofern ihr damals nicht daran gedacht habt.

Da magst du wohl recht haben, aber dafür haben wir keine andere Lösung parat. Gibts denn überhaupt VDA-Lizenzen für XP?

Die Maschinen haben Steuerungen vom Siemens, die können noch kein Samba. Zur Dateifreigabe muss ein spezielles Programm laufen. Wenn das System neuer als XP ist, hat man keine Chance, es zum laufen zu bekommen. Wenn ich den Quellcode zum Programm hätte, könnte ich es wahrscheinlich sogar fixen. Aber der Code für dieses tolle Programm ist natürlich unter Verschluss.

Xes schrieb:
Ich würde mich da bei einem Systemhaus in eurer Nähe erkundigen.
Das werden wir wahrscheinlich auch tun, nur verkaufen die einem nicht immer das, was man auch braucht. Gerne jedoch etwas mehr. Wollte mich nur mal erkundigen, ob jemand etwas empfehlen oder einschätzen kann, welche Hardware notwendig ist. Hat den jemand Erfahrungen mit AMD-Servern?
Mit der Sererhardware kenne ich mich nicht ganz so gut aus wie mit der aktuellen PC-Hardware..
 
Die XP-Problematik ist mir durchaus bekannt, da ich dafür auch keine lizenzrechtlich saubere Lösung habe und Microsoft derartiges Vorgehen ohnehin nicht verfolgt, habe ich es auch als "grenzwertig" tituliert.

AMD-Server sind grundsätzlich eine gute Sache, aber AMDs Epycs sind gerade im Low-End recht teuer. Hier müsstet ihr prüfen, wie viel Leistung ihr braucht. Mit Autodesk Vault habe ich keine Erfahrung und SQL kann ja alles sein, von "RasPi ist overkill" bis "256 Kerne sind zu wenig", genauso beim RAM. Hier müsstet ihr abstecken, was ihr braucht. Am besten mal per RDP beobachten, wie stark welche Komponenten ausgelastet werden. Wenn 64 GB RAM ausreichen, dann kommt ihr wahrscheinlich auch mit einer modernen 8Kern-Maschine hin.

Epyc-Server lohnen sich erst ab 16 Kernen pro CPU, vorher sind die zu teuer. Epycs sind den Xeons in SQL-Anwendungen unterlegen. In nahezu allen anderen Anwendungen sind diese jedoch eine sehr starke Konkurrenz und definitiv eine Empfehlung wert - solange die Leistung gebraucht wird. Eine weitere Schwäche von Epycs ist der geringe Takt. Wo es bei Intel bis 12 Kerne Prozessoren mit besonders hohem Takt gibt, hat AMD nichts mit höherer Einzelkernleistung im Angebot.

Ob 1 oder 2 CPUs ist in erster Linie eine Preisfrage. 2 CPUs kosten doppelt so viel wie eine CPU - hier also prüfen, wie viel Leistung gebraucht wird.

Je nach Anwendung lässt sich auch sehr viel Leistung gewinnen, wenn Server mit saftig IO ausgestattet werden. Am Raid-Controller sollte man nicht sparen, ob HDDs oder SSDs hängt wieder vom Einzelfall und dem persönlichen Geldbeutel ab.

Ich würde dir sehr gerne schonmal eine konkrete Empfehlung mitgeben, aber erstens weiß ich nicht, was für Systemhäuser bei euch in der Nähe sind und zweitens kennst du euer System und eure Anforderungen deutlich besser als ich/wir. Wir wissen auch noch nicht, wie das alte System bestückt war um eventuell offensichtliche Flaschenhälse zu erkennen.
 
AlexB47 schrieb:
Wollte mich nur mal erkundigen, ob jemand etwas empfehlen oder einschätzen kann, welche Hardware notwendig ist.
Das finde ich aus der Ferne immer recht schwer.
Rechne doch mal hoch, was die derzeitigen VM`s im Betrieb an RAM belegen.
Die meisten "Standard" Windows-Server ohne Dauerlast oder anderweitig großartige Ansprüche kommen ja mit 2 vCPU`s, 4-8GB RAM und 50GB Speicherplatz noch gut aus.

Da muss es für einen kleinen Betrieb meistens kein 16-Kern "Monster" oder gar Dual-Sockel System sein.
Was aber in vielen Fällen einen deutlichen Schub in der Performance liefert sind SSD`s.
Aber wie gesagt: Das ist aus der Ferne schwer abzuschätzen und kann individuell je nach Software stark unterschiedlich sein.
 
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