• Mitspieler gesucht? Du willst dich locker mit der Community austauschen? Schau gerne auf unserem ComputerBase Discord vorbei!

"Killerspiele" sollen nach dem Amoklauf verboten werden

Sollten Killerspiele verboten werden?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 77 3,8%
  • Vielleicht wär es besser.

    Stimmen: 37 1,8%
  • Nein, es sollte nur besser kontrolliert werden.

    Stimmen: 802 39,5%
  • Nein, auf keinen Fall.

    Stimmen: 1.114 54,9%

  • Umfrageteilnehmer
    2.030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
An die Schlaumeier:

Ich finde es ehrlich gesagt erbärmlich wie sich mancheiner hier über die Angehörigen der Opfer auslässt. Diese Menschen haben die wichtigsten Personen ihres Lebens verloren, nein ihr Leben und ihr müsst ihnen noch euren Blödsinn an den Kopf werfen.

Dass übertriebener Aktionismus keinen Sinn macht, ist klar, das sieht auch die Allgemeinheit so, sonst wären diese Computerspiele schon lange verboten.

Wer nun aber diesen übertriebenen Aktionismus mit seinerseits übertriebenem Aktionismus, dazu zählt jeder abfällige und übertriebene Beitrag hier, beantwortet, ist kein Stück besser. Der kann den Killerspielgegnern gerne die Hand geben!


Zum Thema Amokläufer:

Im anderen, bereits geschlossen Thread, wurde bereits zu einem anderen Forum verlinkt:

Leserbrief: Mein verhinderter Amoklauf!
Das Geständnis eines "Fast"-Amokläufers!


Mich hat dieses Geständnis sehr bewegt, wobei ich ehrlich nicht weiß, ob ich froh sein soll, dass es bei mir nicht gar so schlimm war. Die physische wie psychische Gewaltanwendung war nicht in diesem Maße vorhanden, aber nur weil es nicht ganz so schlimm war, ging man auch nicht gerne zur Schule.

Die Probleme liegen tatsächlich in der Gesellschaft, in der heutigen Welt, in der es für viele keine Perspektive gibt, in der den Kindern schon von klein auf eingetrichtert wird, dass sie nichts können und nichts werden.

Daran haben die Eltern genauso Schuld wie das Schulsystem und die Politik, die sich leicht redet, aber keine Ahnung hat. Wer sind denn die Politiker, aus welchen Gesellschaftsschichten kommen die?

Ich weiß selbst nicht wo man da zielgerichtet anpacken soll, wie man etwas ändern kann. Einmal sind es die Eltern, die die Kinder verderben, einmal die Lehrer, wieder ein andermal die Mitschüler. Über allem schweben die Politiker, sie zeigen sich bewusst als Übermenschen, als Götter...

Mir ist jedenfalls klar:

Amokläufe wird es immer geben, solange es die Mittel zur Gewaltanwendung gibt und diese sind in ihrer Form unendlich verfügbar (schon in der Bibel wird gemordet was das Zeug hält).


Zum Thema Waffen:

Schießen lernt man nicht beim Computerspielen, ich lernte es bei der Bundeswehr, an der P8, am G36 und am MG3, ganz normale Ausbildung, seit damals habe ich keine Waffe mehr in der Hand gehabt, hoffe nie wieder eine in der Hand zu haben.

Warum ich darauf zu sprechen komme? Beim Bund lernte ich jemanden kennen, einen Waffennarr, ein netter, aber doch irgendwie seltsamer Kerl, sein häufigster Spruch war "I bring di um! I daschierß di!". Der lernte nicht beim Bund zu schießen, der lernte es viel früher, ich glaube von seinem Vater, an scharfen Waffen, als Kind.

Killerspiele hat er nicht gespielt und spielt er nicht, er hat nichteinmal Internet. In der Zeit in der wir vor unserem Computer sitzen, pflegt er seine Waffen, er putzt sie, ich würde es schon fast streicheln nennen oder er wendet sie an, gegen Zielscheiben versteht sich.

Ich sehe diese Person nicht als Gefahr, befreundet bin ich mit ihr aber auch nicht oder habe Kontakt zu ihr. Das ist nicht meine Welt, um ehrlich zu sein, mir macht diese Welt Angst. Begründet wegen der realen Waffen oder unbegründet wegen des sonst völlig normalen Lebens, das diese Person führt? Ich weiß es nicht.


Computerspiele und Waffen:

Ähnlich geht es wohl denjenigen, die Computerspieler, sicherlich teilweise introvertierte gebrochene Persönlichkeiten, nicht verstehen. Anstatt ihnen zu helfen oder sich mit ihnen zu beschäftigen, werden sie aber noch mehr ausgegrenzt. Wenn diese dann noch Kontakt zu Waffen haben...
Eins ist aber klar: Weder das Schießen noch den Drang zu Morden lernten sie in den Computerspielen.

Das taktische Vorgehen, vielleicht ist das wenigstens aus den Computerspielen? Nein, in keinem mir zugänglichen Shooter habe ich gelernt wie ich bestmöglich Schulkameraden oder Lehrer umbringe. Auch eine Pumpgun oder eine Uzi könnte ich zwar laden und abfeuern - da ist nichts dabei - aber weder bin ich mir über die Wirkung, noch über die Trefferwahrscheinlickeit im Klaren.

Wenn überhaupt habe ich DAS im Fernsehen gesehen...

Back to Topic...


Nette Idee das Aquarium. Dass man als User nicht benachrichtigt wird, wenn etwas verschoben wird oder sollte ich das übersehen haben, ist da wohl eher nebensächlich.

Wie dem auch sei, ich denke das Aquarium ist frei zugänglich, somit darf ich hier wohl auch zwei Verknüpfungen setzen:

https://www.computerbase.de/forum/threads/650083/
https://www.computerbase.de/forum/threads/650119/

Und jetzt mache ich den Mods besser keine Arbeit mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, eine Waffe ist in erster Linie eben trotzdem als "Waffe" gedacht und nur deshalb erfunden worden. Erst danach kamen Verwendungszwecke wie Werkzeuge und Sport. ;)

Bei den Sportschützen/Schützenvereinen ists finde ich problematisch, da hier mit echten Waffen geschossen werden kann und nicht mit speziell angepassten Waffen wie bei anderen Sportarten.

Fechter müssen ja auch spezielle Degen verwenden und benutzen keine echten Degen aus normalem Stahl mit geschliffener Klinge. Kampfsportler dürfen keine Nunchakus verwenden und bei Sportveranstaltungen sind höchstens spezielle Varianten erlaubt, die aus weichen Materialien bestehen und speziell geschützt sind. Und so weiter.

Nur Hobbyschützen regen sich oft sofort auf, wenn jemand großkalibrige Waffen für den Privatgebrauch verbieten will, denn alles andere ist ja uncool zum Rumballern. :rolleyes:
 
ich fände es, wie die meisten hier, auch völlig hirnverbrannt von diesen sogenannten politikern. mich kotzt es einfach nur an, dass jegliche art von gewalt einfach immer nur auf die killerspiele wie cs (warum eigentlich immer ausgerechnet cs? :lol:) geschoben wird. haben die klugschei*er schon mal an die erziehung gedacht? ich meine, wenn man seine kinder mit gewalt erzieht, is es ja auch völlig klar, weshalb so ein dreck passiert.
außerdem lassen viele ihre wut in diesen spielen aus, ich meine also, wenn killerspiele hier zu lande verboten wären, würden wohl diese psychos ihre wut stattdessen woanders rauslassen, und zwar in diesen schrecklichen amokläufen. die besagten politiker sollten erst mal ihr hirn einschalten, bevor die so eine schei*e machen wollen. :mad:
 
@gemelli,

Wie ich seit Jahren immer und überall sage. Nicht die Spiele sind schuld sondern die Menschen. Ich kann mit dem Schreiber dieses Leserbriefes mitfühlen weil ich es aus eigener Erfahrung kenne.

Allerdings war und ist es bei mir noch eine Stufe schlimmer (ich bin aber auch zusätzlich zum "kein Interesse an Discos und Alk" auch hässlich und dick.. Sowieso ein Grund um in dieser Gesellschaft als "Nicht lebenswürdig" eingestuft zu werden) und beinhaltete auch schwere Gewalttaten die mich ins Krankenhaus brachten (natürlich ging keiner der Sache nach weil eh alle zusammengehalten haben und niemand Schuld dran war.. Ich sei "Die Treppe runtergefallen" meinten die LEHRER!). Ich hatte damals Todesängste in die Schule zu gehen (BTW: ich hatte in den ersten Jahren an der Schule immer nur einsen im Zeugnis ohne viel lernen zu müssen, seit die Mobberei, das Ausgrenzen, demütigen, verprügeln etc. begonnen hat schrieb ich nur noch schlechte Noten weil ich aus Angst mehrmals geschwänzt hab oder mich nicht konzentrieren konnte) und meine Eltern meinten bloß ich solle das nicht so eng sehen, sie ignorieren (ja klar) und die üblichen dummen Sprüche.

Zu bezahlen haben dafür die Opfer, die Täter können sich ein schönes Leben machen. Weil gerade diese Menschen in dieser Gesellschaft wertvoll sind. DIE haben einen super Job, DIE haben Freunde und DIE haben Frauen on Mass während mir von Frauen Sachen gesagt werden wie ich solle mich doch bitte selbst töten und der Gesellschaft einen Dienst erweisen. Sowas wird ja als Selbstbewusst und Durchsetzungsvermögen bezeichnet.

Im Gegensatz zum Author weiß ich nicht was aus den Menschen damals wurde, das letzte was ich hörte (und das ist mindestens 15 Jahre her) war das sie ALLE einen super Job hatten und eine Familie. Etwas was ich mir damals über alles wünschte aber dachte das ich es niemals bekommen würde.

Ich habe resultierend aus den Erfahrungen von früher (und teilweise noch heute, ist ja nicht so das es nur in der Schule so ist) Angst aus dem Haus zu gehen. Wenn es nicht unbedingt nötig ist bleib ich lieber zu Hause und schließe ab. Einen Job kann ich vergessen, selbst wenn ich die Angst besiegen könnte (was nicht möglich ist) hat man heutzutage mit schlechtem Zeugnis keine Chance mehr. Nicht das ich es immer wieder versuchen würde aber es hackt ja schon beim Vorstellen. Da sind Menschen und vor Menschen hab ich Angst. (BTW: Das Internet ist eine super Sache um trotzdem noch sozialen Kontakt zu haben *grinst*)

Damals dachte ich auch oft darüber nach mir eine Waffe zu kaufen und diese ganzen (zensiert) ins Jenseits zu befördern. Auch mir war bewusst das dann auch unschuldige zum Handkuss kommen und damit könnte ich nicht leben. Ich habe zwar Angst vor Menschen, ich hasse sie, aber trotzdem habe ich sowas wie einen Gerechtigkeitssinn.

Und dann kommen da ein paar (zensiert von mir) und meinen die Spiele sind Schuld... Natürlich... Für mich kommt das so rüber das alles was ich erlebt habe ganz normal war. Man muss sich halt damit abfinden ein Mensch zweiter Klasse zu sein weil die Gesellschaft jemanden braucht auf dem sie rumhacken kann.

Ich bin aber eher der Meinung die "da oben" genau wissen woran es liegt. Aber würden sie das zugeben, würden sie jede Menge Menschen verärgern und vielleicht waren sie ja selbst früher "Täter". Da ist es einfacher alles auf "Killerspiele" zu schieben.

Was mich nur wundert: Wenn mal jemand (nicht wenn ich es mache) dieses Thema aufgreift sind sich alle einig das Mobbing etc. daran Schuld ist. Aber ich habe niemanden kennengelernt der nicht einen dicken Menschen auf der Straße auslacht oder sich über ihn lustig macht. Vielleicht ist es einfach mein Hass auf Menschen aber das ist doch Doppelmoral.

P.S: Nicht davon irritieren lassen das dies der einzige Post ist den ich schreibe. Ich hab einen richtigen Account hier, aber mit dem wollte ich etwas so persönliches nicht schreiben. Schreiben wollte ich es aber trotzdem weil es zum verlinkten Leserbrief halt passt, ich hoffe das ist In Ordnung.

P.S2: Ich habe mir angewöhnt in Threads zu diesem Thema nicht mehr reinzuschauen nachdem ich etwas geschrieben habe. Ich müsste mich sonst nur wieder über Aussagen wie "heul doch" oder "Jeder ist selbst für sich verantwortlich" aufregen von Menschen die nichtmal im Ansatz wissen wie es ist jeden sch*** Tag fertig gemacht zu werden bis man sich nur noch wünscht zu sterben, oder die wahrscheinlich selbst genau zu denen gehören die andere fertigmachen. Ich frage mich dann immer ob die sowas auch zum Opfer einer Vergewaltigung oder Körperverletzung sagen.

Nachtrag: Nur das niemand was falsches denkt: Weder will ich Mitleid (sonst hätt ich nicht extra einen neuen Account dafür gemacht und würde den Thread ab jetzt nicht meiden) noch bin ich so verbittert wie es sich hier vielleicht liest. Ich hab vor ein paar Jahren mein Glück gefunden und eine Frau gefunden (die einzige auf dieser Welt) die mich so akzeptiert wie ich bin (wahrscheinlich weil es ihr nicht besser ging als mir). Abgesehen davon das ich arbeitslos bin und wohl auch bleiben werde (damit werd ich mich nie abfinden können. Vielleicht schaff ich es ja noch einen Job zu finden den man entweder von zu Hause aus machen kann oder der nur ein paar Minuten von hier weg ist und bei dem ich keine Menschen treffe. Von Harz 4 zu leben ist nicht nur ein Leben ohne Geld, man kommt sich auch jeden Tag wie ein Schmarotzer vor) hab ich mich damit abgefunden keine Freunde zu haben (bzw. will ich auch keine, würden mich ja doch nur verarschen und hinter meinem Rücken maulen) und nicht rausgehen zu können ohne Angst zu haben.

Ich wollte nur ein weiteres Beispiel anführen welches den hier verlinkten Brief untermauert. Je öfter Menschen wie ich und der Briefschreiber ihre Erfahrungen öffentlich machen desto mehr Chancen bestehen das in der Gesellschaft endlich mal etwas passiert.
 
Ich möchte mal dazu anmerken, dass ich nicht glaube, dass die Fettleibigkeit der Grund für das Mobbing gegen dich ist. Ich bin deshalb davon überzeugt, weil ich nicht nur im Beruf genug Fettleibige kennengelernt habe, die nicht gemobbt wurden (und auch nicht weniger lästerten, als andere), sondern auch von der neunten bis zur zehnten Klasse einmal selbst gemobbt habe, wenn auch weniger brutal, als in deinem Fall. Und ich habe erlebt, dass auch Menschen mit gewöhnlicher Figur gemobbt wurden.

Ich bin heute ein Kuriosum das für die meisten meiner Mitmenschen ungreifbar ist – Freunde aus meiner damaligen Schulzeit habe ich nicht mehr, was unter anderem an meinem gesellschaftskritischen Blick (ua. bin ich eben seit ca. Ende der zehnten Klasse Mobbing-Gegner) liegt. Das alles hätte auch dazu führen können, davon bin ich zumindest überzeugt, dass ich zum Mobbing-Opfer hätte werden können, wenn meine Mitmenschen gewusst hätten, dass ich keine „richtigen“ Freunde mehr hatte. Bei mir kommt noch dazu, dass ich für viele der LSD-“Junky“ (imho übrigens ein Unwort, da nach meiner Überzeugung LSD nicht süchtiger macht als Weinachtsgans – dh. es gibt zwar auch da Süchtige, die Hilfe brauchen, die sind aber so selten, wie extreme Weihnachtsgansabhängige) war und ja nun dummerweise, wie die allermeisten LSD-Konsumenten irgendwann selbst aufgehört habe Drogen zu nehmen, für die Drogennehmenden bin ich nicht mehr umgängich, weil ich keine Drogen nehme und für die anderen bin ich nicht umgänglich, weil ich nicht deren naive Meinung „gegen Drogen“ teile – ich könnte ein schlechter Einfluss für ihre Kinder sein. Das hat mir keiner so gesagt, aber keine Antwort ist auch eine Antwort.

Ich hab grad nicht viel Zeit, weil ich heute noch zur Schule muss. (ja, in meinem Alter, kommt vor)

Aber noch kurz zwei Sachen:

1.Ich glaube wir haben heute in ganz Deustchland eine Gesellschaft, die in ihrem Charakter der klassischen hollywood-LA-Party-Gesellschaft entspricht. Fritz Lang, die Kinolegende, hat mit über 70, als er schon lange in California lebte, einmal im Interview auf die Frage, ob er dort neue Freunde gefunden habe, weil er die Deutschen verloren hat, ungefähr gesagt: Naja, ich habe viele Leute mit denen ich mich abends mal auf einen Drink treffe, oder auf Parties gehe. Man sagt hier „You've got a lot of friends“, aber Friends sind keine Freunde. Richtige Freunde, wie ich sie in Deutschland vor dem Krieg hatte, gibt es hier nicht – hat hier keiner.

2.Mal ein aufbauendes Wort um gegen den Mainstream leben zu können. Bruce Lee, nicht nur „Kampffilmemacher“, sondern irgendwo auch Philosoph, hat mal gesagt, ein guter Kämpfer müsse folgendes verinnerlichen (Zitat aus seiner Rolle in Longstreet, die er selbst geschrieben hat): Like everyone else you want to learn the way to win, but never to accept the way to lose — to accept defeat. To learn to die is to be liberated from it. So when tomorrow comes you must free your ambitious mind and learn the art of dying! Das bedeutet nicht, dass man sich umbringt – ganz im Gegenteil. Es bedeutet beispielsweise, dass ich in ein Bewerbungsgespräch gehe und mir egal sein lasse, ob ich gewinnen oder verlieren werde, dass ich mir egal sein lasse, was der andere an mir auszusetzen hat und offensiv sage: Hier bin ich und ich habe was drauf, das und das kann ich und wenn ihr mich nicht haben wollt, seit ihr selbst schuld. Ich sterbe (gehe/bleibe in Hartz IV), wenn ihr mich tötet, aber dafür müsst ihr mich töten, ich gebe nicht von mir aus auf. Entwickle deine eigene Moralvorstellung, von der du überzeugt bist, dass die Gesellschaft, wenn die gesamte Gesellschaft sich an diese deine Moralvorstellung halten würde, besser funktionieren würde und gerechter wäre – da kommt also auch Immanuel Kants Kathegorischer Imperativ zum Zuge.

Also in Kurz: Machs mir nach und werde echter Humanist und wenn dich der nächste Personalchef ablehnt, weil du auf die Frage, was du in der arbeitslosen Zeit so lange gemacht hast, keine ihm genehme Antwort weißt, stehst du vor deinem eigenen Gewissen aufrecht. Ich liebe die Hartz-Gesetze dafür, dass jetzt auch Gewinner in die Arbeitslosigkeit abrutschen können. Dadurch bekommt die Fähigkeit des Verlierers, verlieren zu können, eine Bedeutung.

Manchmal ist es besser so zu sein, wie man ist und sich langwierig und mühsam einen Arbeitsbereich zu suchen, in den man so wie man ist hineinpasst, als sich zu verbiegen um die Vorstellungen irgendwelcher Personalchefs zu beglücken. Es gibt Jobs, für die kommst du mit deinem Lebenslauf per sé nicht in Frage: dann machst du halt was anderes und wenn du suchst und nicht soort antworten weißt, bist du gut, auch wenn der Job-Vermittler das vielleicht nicht einsehen will, weil er ein sturdummer Bock ist. Sag ihm das nicht ins Gesicht, aber lass ihn eben einen sturdummen Bock sein und zieh dein Ding durch, egal wie lange es dauert.

P.S.
Und wenn du irgendwann, in X Jahren, eine eigene tragfähige Unternehmensidee hast, gründe vielleicht ein Unternehmen. Lass dich nicht von der Gesellschaft verrückt machen, sondern mache dann was du kannst, wenn du es kannst. Selbst wenn es die Gesellschaft nicht honoriert, sie muss mit dir leben und weil alle behaupten, irgendwie humanistisch sein zu wollen, können sie dir dann nicht mehr ehrlich etwas vorwerfen, werden irgendwann selbst erkennen müssen, was für ein Arschloch sie ein Leben lang waren, dass sie die Gesellschaft nur negativ beeinflusst haben und folglich nach ihrem Tod von ihnen auf Erden nichts mehr beilben wird, das sie da gerne hätten. Es geht nicht um Himmel oder Hölle, sondern was von einem "unsterblich" wird, was also in der Gesellschaft nachhallt. Sie werden in dem Moment, in dem sie das erkennen, so unglücklich sein, wie es Ebenezer Scrooge in diesem Moment war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach du heilige, was hier abgeht.

Ich fand den Text von "Anonymer" berührend. Ich finde, man sollte so etwas mal an einer Stelle zeigen, wo es auch "aussenstehende" Leute sehen können. Killerspiel-Verbot hin oder her, so ETWAS, so eine Erinnerung an die Kindheit darf einfach nicht vorkommen. Man sieht hier genau die Problematik. Hass an den Menschen, Angst aus dem Haus zu gehen. Bis sowas erreicht wird, braucht es viel, sehr viel. Man sollte lieber solchen Leuten helfen, als so sinnlose Behauptungen aufstellen.

Ich hatte eine Teils schwere Kindheit und bin daher auch stark gegen Mobbing, wenn man sowas mal selber erlebt hat, tut es einem nur schon weh, wenn man sowas erlebt. Am Beispiel bei mir, ich hatte durch eine Impfung einen Halskrebs bekommen(Als ich 3 Jahre alt war). Dadurch hatte ich ein "Geschwür", eine Geschwulst am Hals, was natürlich nicht wirklich "normal" aussah. Nebst den Schmerzen und der Angst musste ich dann auch noch Mobbing und Erniedrigung einstecken. (Und ich bin nicht Dick oder so...) Einfach aufgrund dessen, das ich so ein Teil hatte, wurde ich fertig gemacht. Wenn man da mal den psychischen Schaden betrachtet, der da hinterlassen wird. Nur schon die Tatsache, dass man es schon schwer genug hat und dann auch noch von anderen fertig gemacht wird, ist schon nicht vertretbar. Wenn man sich dann bei den Lehrern Hilfe sucht und die dann nur Antworten geben wie: "Das kann ja nicht so schlimm sein, krieg dich wieder ein!" Da fragt man sich dann ihrgendwann schon, wo da die Gerechtigkeit ist.

Und nun sollen Killerspieler, darunter auch Opfer von Modding, die in diesen die Flucht suchen, daran schuld sein, wenn sie es nicht mehr in der Gesellschaft aushalten? Wo bitte ist da die Logik? Wie kann man Täter und Opfer gleichzeitig sein?

Ich hab mit 13 das Teil dann operieren lassen(Dazu sind wir darauf hin umgezogen, ich hatte immerhin starke Hilfe von den Eltern). Seit dem hab ich mehr oder weniger ruhe und hab mich, schüchternd, in die Gesellschaft gewagt. Ging an Partys, mit Kollegen in den Ausgang etc..

Ich hab mich davon erholt über die Zeit. Was Anonymer anscheinend nicht gelang, schade...
(Ich hoffe du schaust trotzdem nochmals in den Thread hier, ich bin jetzt mal so offen und sag Dir, dass ich vlt. genau den richtigen Job für Dich habe, meld Dich doch bitte per PN)

Einfach nur eine zerstörte Welt, zerstörte Gesellschaft, in der wir hier leben!

greez
 
Das passt aber ins Schema.... immer sind die anderen Schuld.

Ich war früher auch Außenseiter... und?
Ich war früher Klassenmoppel... und?

Und da kamen die Spiele grad erstmal ins Rollen.
Es war 1991 wo ich die ersten laaaaangen Artikel zu "Killerspielen" lesen musste(!).

Wenn ein kind dermaßen massive Probleme hat und die Eltern nicht eingreifen, dann haben diese hier erstmal versagt.
Denn solche Arschgeigen gibt es überall.
Ich hab damals auch oft genug kassiert für jeden Scheiß. Und?
Bis heute habe ich noch kein erschlagen und habs in Zukunft auch nicht vor.
Und ich gebe auch keinen der armen Idioten von damals die Schuld.
Denn sie wussten nicht was sie tun...
 
Stimmt warum is imma CS schuld ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung ist es doch immer nur eine schnelle Ausrede der Politiker.

Da sagen sie es tut ihnen leid um die Betroffenen, und sie werden radikal vorgehen. Die nächsten Aktionen sind dann Ausreden und politisches Gerede.
Der Amokläufer wird meist nur grob durchleuchtet dann findet man heraus er spielte Ego-Shooter und hörte vllt Rap bzw. Metal.
Der nächste Schritt ist dann auch schon die Schuldzuweisung. Die Musik ist schuld die Spiele sind zu brutal etc.
Ab und zu wird hinterfragt wo hatte er die Waffe her. Beziehungsweise hinterfragt mit ziemlicher Sicherheit allerdings hängt dann vieles wieder von der Berichterstattung ab.

Wenn ich mich bei meiner Meinung täusche lasse ich mich gern korriegieren.

Allerdings finde ich ein generelles Spielverbot bei sogenannten Killer-Spielen nur bedingt sinnvoll, denn wenn es jemand will bekommt er es auch und wie es in der Natur der Menschheit liegt wird es nur noch interessanter wenn es verboten und "böse" ist.
 
Nochmal kurz zu dem Mobbing-Thema - wer etwas künstlerisch ausgearbeitetes über das Thema sehen will, kann sich den Tatort: Hilflos vom letzten Sonntag ansehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lol: Den hat unsere Ethiklehrerin diese Woche auch angesprochen, haben zur Zeit das Thema Konflikt-Konfliktbewältigung

Nun aber zum Thema:

Ich find es auch sehr unfair der Spielergemeinde gegenüber den Schwarzen Peter zuzuschieben, wenn es um Sachen Egoshooter geht. Ich zum Beispiel spiele sehr gerne die Shooter von Tom Clancy (Rainbow Six, Ghost Recon...) und ich muss sagen, dass bei diesen Spielen wirklich die Taktik im Vordergrund steht. Ich kann bei Ghost Recon Advanced Warfighter z.b nicht einfach aus der Deckung hervorennen und wie Rambo alle fertig machen. Da muss man wirklich seinen Schädel anstregen und seine Kollegen geschickt einsetzen um den Einsatz erfolgreich und ohne Verluste durchzustehen. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe weder die Politiker noch jeden anderen der Egoshooter verbieten will. Als ob Egoshooter die einzige Ursache für die Amokläufe gewesen wären. Es gibt doch viel viel viel viel mehr Menschen die "Ballerspiele" spielen und sozial vollkommen normal sind....

Wir sollten lieber froh darüber sein, dass es nicht die Regel ist, dass Menschen anderen Menschen Leid zufügen durch Amokläufe, Attentate oder sonst irgendetwas
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon ironisch...

Aber ohne meine Taktikshooter wüsste ich in manch einer freien Minute auch nicht was ich machen soll :( . Müsste dann wohl ganz auf Rennspiele umsteigen :) und könnte endlich mal meinem Hobby Modellbau mehr nachgehen und meinem Jaguar fertig bauen, der in der Ecke verstaubt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele der gemachten Äusserungen sind sicherlich richtig und persönliche Meinungen natürlich grundsätzlich erstmal zu respektieren.
In dieser ganzen Debatte kommen für mich Themen wie anti-authoritäre Erziehung und Kuschelpädagogik, Bildung und soziale Situation viel zu kurz.
Kindern und Jugendlichen wird heute leider viel zu selten Respekt und Anstand "beigebracht". Niemand redet davon Kinder zu verprügeln damit hier kein falscher Eindruck entsteht! Dennoch halte ich es für richtig mal die ganze neue Erziehungsphilosophie zu überdenken und wieder etwas mehr Strenge an den Tag zu legen. Killerspiele sind meist ein Vorwand um von eigenem Versagen abzulenken und erinnern mich an frühere Diskussionen bezüglich des Tv's. Wie immer bei solchen Debatten ist jede Form der Verallgemeinerung absolut unangebracht und in keinster Weise zielführend. Hartz IV Empfänger werden zu Säufern erklärt, Zocker zu potentiellen Mördern, Kiffer zu schwerkriminellen Junkies etc.
Tv und Printmedien hängen sich dazu noch gerne an diesen populistischen Quatsch dran und machen damit Quote/Auflage. Differenzierende Diskussionen sind damit fast unmöglich.
 
Fast jeder hier im Thread weiß, dass es bei solchen Amok-Erscheinungen, die Erzziehungberechtigten einen Großteil der Schuld tragen.
Das haben die Hinweise in den einzelnen Fällen auch immer wieder bewiesen.

Irgendjemand hatte es damals mal auf den punkt gebracht in seiner Sig...
Getreuh dem Motto: Wenn alles Pöse verboten ist, werdet ihr festellen: Die Blagen muss man trotzdem erziehen!
Und da ist leider viiiiel traurige Wahrheit dran. :(
 
Man sollte aber auch dazu sagen, dass gewaltsame Erziehung auch Amokläufer hervorbringt - Amokläufer sind keine Menschen, denen es zu gut ginge. Es ist nicht so, dass Amokläufern nie Schranken gezeigt worden wären, sondern ganz im Gegenteil, Amokläufer sind Menschen, die ihre Schranken jeden Tag spüren und die innerhalb der ihnen von der Gesellschaft angetragenen Schranken nicht mehr überleben können und deswegen eben eine Form des Selbstmords - was eben ein Amoklauf ist - wählen.

Und man sollte auch berücksichtigen, dass es keine Allheilerziehung gibt - Erziehung muss individuell auf das jeweilige Kind angepasst sein. Wenn ein Kind um eine Watschen bettelt, gut, aber deswegen muss das nicht für alle anderen Kinder richtig sein. Eine Autorität wird man nicht dadurch, dass man sein Kind regelmäßig schlägt. Es gibt einen Unterschied zwischen Respekt und Angst, was die Kinder vor einem haben sollen ist Respekt, nicht Angst. Ein verängstigtes Kind begeht eher Selbstmord, als eines, das nicht verängstigt ist.

Strenge ja, aber nicht Verängstigung - ich mag Bernhard Bueb und man sollte ihm mal genau zuhören, statt ihn dafür zweckzuentfremden das Verprügeln seiner Kinder zu rechtfertigen - denn dafür steht er gerade nicht. Man kann mit Prügelstrafen auch seine Autorität aufs Spiel setzen - weil man in dem Kind den menschlichen Widerstandsdrang hervorruft. Ums mit Winston Churchill zu sagen: "We shall never surrender"; und irgendwann schlägt das Kind zurück - wenn man Glück hat unbewaffnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur um es nochmal festzuhalten: es ging mir nicht darum Kinder zu verprügeln oder um häusliche Gewalt im allgemeinen! JEDER der halbwegs klar bei Trost ist kann das natürlich nur verurteilen. Meine Eltern haben mich nie verprügelt, aber wenn ich mal absoluten Mist gebaut habe, habe ich halt mal eine Ohrfeige bekommen oder den obligatorischen Klaps auf den Podex und das hat mir sicherlich nicht geschadet. Natürlich empfand ich das damals anders... Heute ist mir aber klar warum ich von meinem Dad eine schallende Ohrfeige bekommen habe als ich (pubertierender Kerl der ich war) zu meiner Mutter Schl&%$ sagte. Es geht dabei schlicht um richtig/falsch und um den Respekt im Umgang miteinander. Also um Werte in einer Gesellschaft die Gefahr läuft sich die amerikanische Doppelmoral und Oberflächlichkeit immer mehr zu Eigen zu machen.
Noch dazu sind es immer die Extreme, die eine gewisse Schicht, Klientel, Gruppe etc. in Verruf bringen und die, wie ich bereits sagte, in Verbindung mit "den" Medien eine differenzierte Diskussion unmöglich machen.
 
Du hast mich da falsch verstanden - nicht bei jedem Kind schafft eine Ohrfeige oder einmal Arschversohlen Respekt, es kann auch das Gegenteil bewirken und hängt vom ganz individuellen Kind ab.

Und darüberhinaus hat das mit Amokläufern nicht das geringste zu tun.

P.S.
Jede Ohrfeige ist letztendlich nur eine Demonstration, dass das Kind deshalb zu tun hat, was ich sage, weil ich körperlich stärker bin, es gibt Kinder die brauchen das, es gibt aber auch Kinder die deswegen in der Pubertät ihrem vater beweisen, dass sie jetzt der körperlich stärkere sind. Les mal Bernhard Bueb und les ihn richtig.

P.P.S.
Die Kelten hatten eine praktische Sitte den Menschen bei der Jugendweihe ein Tierzeichen zuzuordnen, dass ihrem Charakter am ehesten entsprach - nicht so bescheuert wie die Sternbilder der Griechen an Prophezeiung geknüpft, sondern als individuell festgestelltes Abbild des Charakters. Wenn du einen Menschen hast, der charakterlich einem Hund nahesteht - solche Menschen gibts - dann braucht der sicherlich gelegentlich mal eine Watschen, aber wenn du einen Charakter hast, der eher einer Katze nahesteht, dann hat der Arschversohlenpapa in der Pubertät des Sohnes (selbst wenn der Sohn noch schwächer ist als der Vater) mal schnell eine Faust im Gesicht - "Erziehung" beendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte es für unsäglich, körperliche Gewalt in Verbindung mit Erziehung überhaupt zu erwähnen. Wer sein Kind/ seine Kinder nicht ohne Gewalt erziehen kann, der soll sich dann lieber einen Hund anschaffen. Oder besser noch eine Hundeattrappe, dann muss kein anderes, lebendiges Wesen unter den Unzulänglichkeiten eines Individuums leiden.
 
Auch wenn’s vermutlich nichts wirklich Neues ist und die Diskussion hier ja inzwischen auch recht träge vorangeht, möchte ich doch noch meine persönliche Einschätzung zum Thema abgegeben haben:


„Killerspiele“

Die Diskussion wird leider von beiden Seiten oft unsachlich geführt. Während die Einen die „Killerspiele“ (was auch immer man nun darunter verstehen mag) als Auslöser nahezu jedes Übels, aber besonders von Amokläufen, ausmachen, behaupten die Anderen ernsthaft, dass es nachweisbar (!) keinen Zusammenhang zwischen dem Spielen und dem Amoklaufen gibt.

Beides ist meines Erachtens der falsche Ansatz. Gerade weil weder das Eine noch das Andere beweisbar ist, ist es – wie immer bei Diskussionen – wichtig, der anderen Seite aufmerksam zuzuhören und deren Vorbehalte und Ängste ernst zu nehmen und nicht pauschal wegzuwischen.

Was mich auf Seiten der Spiele-Befürworter immer etwas verwundert, ist die oft zu hörende Ansicht, in Spielen würden keine Menschen, sondern nur Pixel(ansammlungen) „getötet“. Der Vorwurf, in Spielen würden Menschen getötet, sei daher ebenso haltlos wie z. B. der Vorwurf, in Spielen würde Verhalten erlernt, das dann auch in der Realität Anwendung finden könne.
Merkwürdigerweise sind es aber auch die Spieler (ja, ich pauschalisiere hier mal), die sich an der immer realistischeren Grafik der Spiele ansonsten gerne hochziehen. „Realismus“ ist für Spiele ein echtes Qualitätskriterium und hochwertige Hardwarekomponenten – wie z. B. Grafikkarten – werden vor allem auch danach beurteilt, ob sie in der Lage sind eine realitätsnahe Grafik auf den Bildschirm zu zaubern.
Aber natürlich hat das Töten von noch so real aussehenden Figuren in Spielen nichts mit der Realität zu tun?

Ich spiele selbst Ego-Shooter. Far Cry, Crysis, Hitman, Stalker, Call of Duty und noch diverse andere habe ich gerne gespielt und tue es immer noch. Auch ich erfreue mich an einer realistischen Grafik. Aber geht es wirklich nur mir so, dass mich die Erlebnisse in der Spielwelt bereits nach ein, zwei Stunden Spielzeit nicht so schnell loslassen? Dass es Bilder oder Eindrücke gibt, die mich wenn ich schon längst im Bett liege noch beschäftigen? - Klar, das gilt auch für andere Spiele, aber ich finde die Angst vieler "Nicht-Spieler" vor z. B. solchen Phänomenen nicht völlig unbegründet.

Ich finde, es ist wichtig, die Angst des jeweils Anderen anzuerkennen und sich mit ihr auseinanderzusetzen, so wie man auch von den "Spiele-Gegnern" erwarten kann, dass sie die Positionen und Befürchtungen der Spieler zumindest akzeptieren und sich mit ihnen auseinandersetzen.


Zugang zu Waffen

Steinhäuser (der Amokläufer von Erfurt) hatte bei der Tat eine Pistole (Glock 17) und eine Vorderschaftrepetierflinte („Pumpgun“) dabei. Beide Waffen hatte er als Sportschütze legal erwerben können. Ebenfalls legal konnte er den Schaft der Flinte gegen einen Pistolengriff tauschen und sich für die Glock größere Magazine (mit einer Kapazität von 31 Patronen) besorgen. All dies war einem 18-jährigen Sportschützen in Deutschland damals (2001 / 2002) problemlos möglich.

Nach der Tat wurde unter anderem das deutsche Waffenrecht (nicht zum letzten Mal) geändert. Eine der Änderungen betrifft Vorderschaftrepetierflinten mit Pistolengriff. Sie sind nun grundsätzlich verboten; auch Sportschützen oder Jäger können eine solche Waffe also nicht legal erwerben oder besitzen!

Was auf den ersten Blick wie eine sinnvolle oder doch wenigstens nachvollziehbare Maßnahme aussieht, erweist sich bei näherer Betrachtung als der typische sinnfreie Aktionismus, der in diesem Thread schon so oft beklagt wurde. Mal abgesehen davon, dass Steinhäuser die „Pumpgun“ beim Amoklauf gar nicht benutzte, sondern ausschließlich mit der Pistole schoss, lässt sich eine solche Waffe mit Pistolengriff noch unpräziser handhaben als ohnehin schon. Vorderschaftrepetierflinten mit in dieser Hinsicht überlegenem Gewehrkolben sind hingegen nicht verboten worden.
Auch nicht verbieten wollte man offenbar die Großmagazine für Pistolen, obwohl bekannt war, dass Steinhäuser sie nicht nur besaß, sondern auch beim Amoklauf einsetzte.

Das deutsche Waffenrecht ist leider noch immer absolut unsinnig geregelt. So darf man seit 2008 als Volljähriger zum Beispiel Einhandmesser oder Teleskopschlagstöcke zwar legal erwerben, bereits das Führen derselben beim Verlassen des Geschäftes stellt aber einen Verstoß gegen das WaffG dar. Hier wird wieder einmal deutlich, worum es geht, nämlich um die wirtschaftlichen Interessen der Hersteller und Anbieter. Kaufen darf man deren Mist, aber besitzen (also bei sich führen) im Grunde nur auf Privatgrundstücken / in der eigenen Wohnung. Das Gesetz ist der reine Alibismus. Hier wäre ein pauschales Verbot sinnvoll gewesen, was aber nur gegen die Waffenlobby durchzusetzen gewesen wäre.


Aus relativ aktuellen Statistiken ist mir eine Zahl in Erinnerung geblieben: In Deutschland sterben im Jahr etwa 600 Menschen durch alkoholbedingte Verkehrsunfälle. 50 Menschen jeden Monat! - Ohne die Toten der Amokläufe mit diesen Verkehrstoten aufrechnen zu wollen, ist mir unklar, wie man das als Politiker einfach so akzeptieren und zur Tagesordnung übergehen kann, statt Verbote, Strafverschärfungen, Zensur zu fordern, wie man es nach Amokläufen in geradezu schon ritualisierter Manier tut.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben