News Kleine Provider kritisieren Oettingers Breitband-Pläne

Hi,

Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft, will große Telekommunikationsanbieter wie die Deutsche Telekom vor „übermäßigen Wettbewerb“ schützen, um Investitionen in den Breitbandausbau zu fördern.

Wie korrumpiert vom Lobbyismus muss man eigentlich sein, wenn man in einer (angeblich) freien Marktwirtschaft den größten Anbieter vor dem Wettbewerb schützen will? Da fehlen mir wirklich die Worte...

Eher im Gegenteil! Man sollte die Vertragslaufzeiten komplett abschaffen, damit sich am Ende der am Markt durchsetzt, der das meiste für den Kunden tut! Das wäre mal ein Schritt, den ich begrüßen würde. Willkommen in der Marktwirtschaft!

VG,
Mad
 
Dem Oettinger hat man doch ins nicht vorhande Gehirn gesch...en!
Lobbyisten Pack.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der einzige Grund warum der werte Herr diesen Vorschlag macht, der will einen Monopolisten stärken und sich dann seinen Rentenlobbyjob (<-OMG meine Rechtschreibprüfung kennt diesen Begriff) sichern, der Konzern benennt sich dann später um in " Die Post". Denn dieser Vorschlag ist nichts anderes ein Trip in die Vergangenheit.

Aber wenn wir schon zurück in die Vergangenheit wollen, wie wäre es wenn wir um Berlin und Brüssel nee Mauer Bauen und sperren die Oettingers & Dorrens da ein, Schadensbegrenzung.

Problem daran solche Großprojkete kriegen die in Berlin ja nicht mehr hin eher wird der Flughaffen 2015 fertig X-)
 
Typischer EU-Protagonist - Pro-Konzern, was die EU nun mal ist.
Nur der deutsche will das noch nicht so begreifen...
 
h00bi schrieb:
Er spricht davon dass wenn es in keinem Kaff nur DSL Light gibt und jemand auf VDSL ausbaut, dass dieser Anbieter ein temporäres Monopol auf alles bekommt, was schneller ist als DSL light.

Durch die technischen Einschränkungen beim Vectoring kann auch heute schon nur ein einziger Anbieter einen Ort für VDSL (gefördert) erschließen. Aktuell läuft das über die Vectoring-Liste – wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es ist übrigens eine kleine Unverschämtheit für sich, daß der Größte in diesem ganzen Spiel, nämlich die Telekom, diese Liste verwaltet, und es nicht direkt über die Bundesnetzagentur geht.

Die Vermietung der TALs ist außerdem alles andere als eine kleine Einnahmequelle für die Rosanen. Im Quartal 3 2014 wurden 8.954.000 TALs vermietet, das TAL-Entgelt beträgt aktuell 10,19 € pro Monat, nach Milchmädchenrechnung erhält die Telekom also 91.241.260,– € pro Monat von ihren Mitbewerbern nur für angemietete TALs.


Herr Oettinger ist sich nicht zu fein dafür, sich von den großen Telkos vor den Karren spannen zu lassen. Von dieser Konzernmarionette werden wir uns in Zukunft noch viel Gülle anhören dürfen. Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wann und wie er er uns Netzneutralität als etwas Böses verkaufen will.
 
Madman1209 schrieb:
Wie korrumpiert vom Lobbyismus muss man eigentlich sein, wenn man in einer (angeblich) freien Marktwirtschaft den größten Anbieter vor dem Wettbewerb schützen will? Da fehlen mir wirklich die Worte...
Trenn mal das was Oettinger gesagt hat, von dem was Presse und andere Verbände dann daraus gemacht haben.

Ein Monopol oder Rausnahme aus dem Wettbewerb wäre es, wenn man dann gar nicht mehr vom ausbauenden Provider wegkäme. Hier ist aber nur eine Zeitspanne im Gespräch. Und ein kleiner Regionalanbieter der ausbaut, profitiert dann ebenso davon, wenn seine Ausbauleistungen bis zur Refinanzierung geschützt sind. So kommt es auf dem Lande dann wenigstens zu Ausbau.

Frag jemandem, auf dem Lande was ihm lieber ist:
- keinen Anschluss haben und theoretisch den nicht vorhandenen Anschluss wechseln können oder
- einen Anschluss haben, für zwei Jahre an den Provider gebunden sein und dann wechseln können?

Klar würde die Telekom die meisten "geschützten" Anschlüsse dann für zwei Jahre (oder was auch immer dann festgelegt wird) haben. Aber auch nur deswegen weil sie am meisten ausbaut. Ausbau kostet Geld. Das Geld kommt immer von den Kunden (war auch schon zu Bundespostzeiten so, es flossen keine Steuergelder). Ergo kann der Ausbau nur geschehen, wenn das Preisniveau in diesen Bereichen hoch genug ist, um den Ausbau zu finanzieren. Wenn der Preiskampf dafür sorgt, dass der Ausbau dort nicht lohnenswert ist, man aber den Ausbau unbedingt haben möchte, dann muss man den Preiskampf dort ausser Kraft setzen bis der Invest refinanziert ist. Das ist IMHO wohl das was der Oettinger sich gedacht hat. Danach kann die Preisklopperei dort wieder weitergehen, da die Betriebskosten durch dieses Niveau zumindest derzeit noch abgedeckt sind.
 
Schrotti schrieb:
Also ich kann mich nicht beklagen, wohne aber auch nicht auf dem Land.

DSL Ausbau 2004, 16 Mbit dann 2006 und 2008 dann VDSL 50. Von mir aus kann es so weiter gehen :).

Ich komme aus einem 7000 Seelen-Ort und hier sah es wie folgt aus: Ebenfalls 2004 Ausbau auf 16Mbit, wobei "Ausbau" gar nicht unbedingt das richtige Wort ist, denn es wurde nie wirklich ausgebaut, es wurde nur an den Verteilerkästen gearbeitet. Die Leitungen, die hier seit den 80zigern liegen, wurden bisher in keiner Weise angepackt. Nach DSL 16.000 war dann bis heute Ebbe...
 
Hi,

Klar würde die Telekom die meisten "geschützten" Anschlüsse dann für zwei Jahre (oder was auch immer dann festgelegt wird) haben. Aber auch nur deswegen weil sie am meisten ausbaut.

Genau das macht sie ja eben nicht, wenn man sich die Zahlen anschaut. Das ist doch das Problem!

VG,
Mad
 
halskrause schrieb:
Man verlangt ja auch nicht von den Autoherstellern, dass sie Straßen bauen.
Ist auch unnötig, da die arme Leutchen, die ein BrumBrum-Wägelchen haben, soviele Abgaben auf alles Mögliche zahlen, dass wir normalerweise Straßen wie die französische Autobahn haben müssten, nur ohne Mautstellen. Aber die bekommen wir sicher auch noch, nur die Straßen bleiben scheiße :)
Aber vllt wissen die auch einfach, dass deutsche Panzer lieber auf guten Straßen fahren :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Kenneth Coldy schrieb:
Und nein, ich kann bayrischen Provinz-Kalkleisten ebenfalls nichts abgewinnen.

Alles muss man uns Bayern nun wirklich nicht in die Schuhe schieben. Wir sind sowohl der deutschen, als auch mehrheitlich der englischen Sprache mächtig.

Günther Hermann Oettinger (* 15. Oktober 1953 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker der CDU. Er ist seit dem 10. Februar 2010 EU-Kommissar für Energie und designierter EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Zuvor war er von 2005 bis 2010 Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.
Quelle: Wikipedia
 
Wenn die Laufzeit auf ~3 Jahre beschränkt ist und der Ausbau auch ganz klar defniert wird, dann könnte es durchaus eine Option sein. Allerdings muss "Ausbau" definiert werden, wenn die vorhandene Bandbreite einfach nur auf die verteilt wird die bereit sind mehr zu zahlen und es sozusagen den anderen genommen wird, ist das keine gute Idee.
Man sollte da gewisse Dinge festlegen, wie soviel km Kabel (vllt zu den Häusern) müssen erneuert werden usw. damit der Anbieter diese Option geltend machen darf.

Allerdings hab ich nicht die Hoffnung, dass diese Idee ordentlich umgesetzt wird, sondern einfach minimalst "ausgebaut" wird um dann ein Bandbreiten-Monopol in einem Gebiet zu haben...
 
Es gab jahrzehntelang gute Gründe warum das Telefonnetz oder auch die Post eine Aufgabe der öffentlichen Hand war. In den Ballungsgebieten wurden Überschüsse erzielt, die Fläche wurde damit erschlossen. Das Privatisierung das nicht leisten wird war zu 100% klar. Es ist doch alles nur ein herumpfuschen, der Privatkapitalansatz taugt nicht für Leistungen der Daseinsfürsorge.
 
da muss man fairerweise aber auch dazusagen, dass gerade kleine provider auch nicht besonders viel zur infrastruktur beitragen. die mieten meist nur leitungen und bauen sich n serverzentrum. gerade leitungen sind aber das, was benötigt wird.
 
Hi,

@ronny_kruse

News überhaupt gelesen?

Demnach wurden im Zeitraum von 2004 bis 2013 insgesamt 62,3 Milliarden Euro in die Netze investiert. Mit einem Anteil von 55,1 Prozent haben die Konkurrenten der Deutschen Telekom mehr Gelder in den Breitbandausbau gesteckt als der Bonner Branchenprimus, der für 44,9 Prozent der Investitionen verantwortlich war.

VG,
Mad
 
"die konkurrenten", das heisst nicht, dass es es um kleine provider geht. es gibt ja auch noch vodafone (incl. kabeldeutschland), kabel bw, unitymedia usw. usf.
die würde ich wohl kaum als kleine provider bezeichnen.
 
Hi,

die würde ich wohl kaum als kleine provider bezeichnen.

oh, tatsächlich? Ich durchaus...

breitband-report-2014-q2-kundenzahlen.jpg

VG,
Mad
 
Hat den Text direkt ein Lobbyist für ihn getippt oder hat er ihn zumindest noch mal bearbeitet, bevor er ihn verlas?
 
Hi,

wieso habe ich bitte die News nicht gelesen? Mein Zitat ist aus der News. Die Grafik sollte lediglich deine Aussage widerlegen, dass "Vodafone, Kabel Deutschland usw usf" keine kleinen Provider sind, was schlicht der Fall ist, da selbst diese in Summe gerade so die Userzahl der Telekom erreichen.

Ändert nichts daran, dass im Newstext klipp und klar steht

Mit einem Anteil von 55,1 Prozent haben die Konkurrenten der Deutschen Telekom mehr Gelder in den Breitbandausbau gesteckt als der Bonner Branchenprimus

was selbstverständlich alle, auch die kleinen, mit einschließt. Die "Konkurrenten" sind die in der Grafik aufgeführten + die Kleinen. Wenn du andere Zahlen oder Belege für deine Behauptung hast, dass die "gerade kleine provider auch nicht besonders viel zur infrastruktur beitragen", bitte, nur zu, immer her damit. Bisher sehe ich nur eine Bahuptung, keinen Beleg oder Beweis, somit haltlos.

Schwere Geburt bei manchen...

VG,
Mad
 
jetzt versuch dich nicht rauszureden, bis jetzt hast du mir 2, 3 sätze an den kopf geworfen und nun schreibst du nen halben aufsatz nur um dich zu rechfertigen, das fällt einfach zu sehr als verzweifelter versuch, die diskussion zu deinen gunsten zu retten auf ;)
 
Zurück
Oben