Kausu schrieb:
ich bin seit langem großer Fan der Warcraft Story und habe die RTS Serie mehrmals also von 1-TFT durchgespielt und war auch damals in der ESL.
Ehrlich gesagt: Es kommt drauf an, was du erleben möchtest.
Wenn es dir primär um die Story geht, dann ist die aktuelle Fassung von WoW für dich die bessere unter der Prämisse, dass ihr wirklich von 1 - 120 spielt. Ihr erlebt dann alles, was an Story möglich ist und die Story-Happen die man in den Raids erlebt, könnt ihr später alleine oder zu zweit nachholen.
Zudem ist das spiel - gerade eben was das Leveln angeht - doch einfacher, aber man sollte hier nicht dem Trugschluss folgen, dass das Spiel Pillepalle wird. Gerade ab WoD zieht der Schwierigkeitsgrad gerne auch mal wieder an und ab BfA muss man schon etwas resistenter gegenüber Frust sein, weil eben nicht mehr alles so geht, wie es vorher ging.
Man merkt zudem BfA eben an, dass WoW sich in den letzten 15 Jahren stark verändert hat und dass die Story als auch die Art wie die Geschichte erzählt wird immer stärker in den Fokus gerückt ist. Die ersten Versuche in WotLK mit dem Phasing der Gebiete, dass wirklich zu Problemen führte, bis hin zu heute ist unglaublich.
Genau so hat die Tiefe der Geschichte immer weiter zu genommen und ist eben auch wirklich relevant geworden. Man trifft ab BC auf bekannte Antagonisten und die bekannten Protagonisten - auf die man trifft im Spiel - werde immer mehr aufgewertet und verlieren ihre Statistenrolle. Nachteil davon ist, dass man als Held des Spieles durchaus auch stark an Bedeutung verliert und man sich manchmal verarscht vorkommt.
Problem der aktuellen Version ist aber, dass durch die ganzen Mechaniken, die das Zusammenspiel erleichtern sollten, die soziale Komponente in WoW stark gelitten hat. Dungeon- und Schlachtzugtool sind tolle Instrumente und erleichtern es eine Gruppe zu finden, da man nun aber über fast alle Server hinweg sucht, wird das Spiel in Dungeons recht schnell Gesichtslos. Guten Tag und Tschüss sind heute eher die Seltenheit als die Regel und sonstige Konversation so gut wie nicht mehr vorhanden. Machst du einen Fehler, kann es dir schnell passieren, dass du aus der Gruppe fliegst usw.
Und genau hier kann Classic wiederum auftrumpfen: Da es solche Annehmlichkeiten wie Questmarker auf der Karte oder eben Gruppen- und Schlachtzugstool noch nicht gab, ist mehr Eigeninitative gefragt. Ebenso kannst du dich nicht wie die Axt im Walde in der Gruppe aufführen, weil du so recht schnell auf der Ignore anderer und findest damit immer weniger Gruppen. Mit schlechtem Benehmen schneidest du dir ins eigene Bein.
Ob die Leute heute aber noch so Cool auf Fehler von dir als einzelnen Spieler reagieren wie früher und bereit sind auch mal ein paar Stunden in einem Dungeon zu sein, dass bleibt abzuwarten.
Classic hat gegenüber der aktuellen Version seine Vorzüge, so wird man weniger an die Hand genommen, muss sich vieles selbst herleiten und erarbeiten.
Alles weitere kommt, wenn ich auf die paar Zitate nun eingehe.
D0m1n4t0r schrieb:
Im Verlaufe der Zeit wurde das Spiel immer einfacher und anspruchsloser, sowohl was die Instanzen/Raids anging als auch die Spielweise selbst was z.b. die Fertigkeiten/Zauber und die Skillungen anging.
Zu pauschal und in der Form auch nicht richtig. Leider verwechseln viele Komplexität mit Anspruch und das merkt man in dieser Diskussion immer wieder.
*Cosmo* schrieb:
Das wird man ggf. in der Classic-Variante erleben können, aber nicht in Retail, wenn man zu zweit bis BfA durchquestet, ggf. dann auf Max-Level, aber das ist nicht zu vergleichen.
Hier muss man aber ehrlich sein: Gerade Classic bemühte sich zwar um einen gewissen Hintergrund, gleichzeitig merkt man Classic aber ebenso noch an, dass man nicht wirklich in die Lore von WarCraft eingreifen wollte. Klar gab es einige namenhafte NPCs, gleichzeitig war deren Rolle eher zu vernachlässigen und auch die ersten Raids, allen voran der geschmolzene Kern, der eigentlich keinen der üblichen Namen hatte und selbst BWL und AQ später waren da eher blasser Natur, auch wenn AQ mit C'Thun einen der alten Götter brachte.
Viele der Antagonisten in Classic sind eigentlich erst später bekannt geworden, weil man sie nun in den Büchern und Comics aufgriff.
Wirklich angefangen mit Lore relevanten Aspekten hat es eigentlich erst mit BC, was in der Form ja eigentlich an das Ende von TfT anknüpft und ebenso sind dann auch erst die namenhaften NPCs wirklich relevant für die Story des Spieles geworden.