Kondensator in 24-Pin-ATX-Kabel aufspüren

wrglsgrft

Admiral
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Einen wunderschönen Weihnachtsabend erstmal!

Ich hoffe ja, dass außer mir noch jemand was anderes zu tun hat als Weihnachten zu feiern. :D Folgende Frage stelle ich mir gerade:

Ich will mich über die Fertage endlich wieder meinem custom-cable-Projekt widmen und bin gerade dabei mir ein pinout-Diagramm für mein Netzteil (Fractal Design Ion+ 860W) zu erstellen. So weit so gut. DIe einzelnen Pins auf Durchgang messen und gut is.
Jetzt ist das 24-Pin-Kabel (wie so oft) in einem großen Sleeve versteckt. Den will ich nicht aufschneiden und würde jetzt trotzdem gene rausfinden, ob sich da vielleicht irgendwo ein Kondensator versteckt.

Ja, mir ist bewusst, dass diese Kondensatoren nicht notwendig sind und man die einfach weg lassen kann. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht hier mehr um die Befriedigung meiner eigenen Neugier.

Jedenfalls habe ich durchabtasten versucht was rauszufinden, wirklich sicher bin ich mir aber nicht. Also habe ich als nächstes mal die Adern auf Kapazität durchgemessen. Mein Multimeter (Fluke 115) zeigt dann schwankend 1-2 n F und/oder OL (Messwert außerhalb des Messbereichs) an.

Heißt das dann, dass kein Kondensator drin steckt? Weil, so weit meine Logik, wenn dann müsste ja eine echte Kapazität gemessen werden, oder?

Und gibt es noch eine andere Möglichkeit das zu messen?
 
Versuchs mal mit ner Durchgangsprüfung, wenn ein Kondensator in Reihe liegt, sperrt der nach kurzer Zeit.
 
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FGA schrieb:
wenn ein Kondensator in Reihe liegt, sperrt der nach kurzer Zeit.
Blöde Frage, aber da mein Wissen in Elektronik relativ begrenzt ist: Warum sperrt der nach kurzer Zeit?
 
  • Befindet sich ein Kondensator zwischen den zwei zu messenden Punkten, dann gibt das Multimeter üblicherweise nur einen kurzen Ton ab und bleibt anschließend stumm. Dies liegt daran, dass die in die Schaltung geleitete Hilfsspannung vom Kondensator aufgenommen wird und in diesem kurzen Zeitraum Durchgang vorhanden ist.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0205301.htm

Ein Kondensator sperrt bei Gleichspannung.
 
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Das spielt für dein "Projekt" keine Rolle.
Zur Info: Die Kondensatoren sind "nicht in Serie" geschalten, sondern zwischen der Spannungsschiene (meist +12V) und Masse - das soll "unerwünschte" Spannungsschwankungen unterbinden - ähnlich wie der Ausgangskondensator in einem Labor-Netzteil (oder jedem anderen größeren Netzteil). 👍
 
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Generell: wenn du auf jeder Litze die gleichen 1-2nF misst, wird nirgendwo ein Kondensator verbaut sein. Siehe was @Oggy666 schreibt.
Wenn irgendwo Konednsatoren verbaut sind, wirst du unterschiedlcihe Messwerte je Litze haben.
Aber auch der bereits beschriebene Test mit der Durchgangsprüfung ist ein guter Ansatz
 
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@FGA @Drewkev
Ham' wa wieder was gelernt! Danke so weit schon mal.

rumpel01 schrieb:
Laut Aris enthalten die Kabel beim Fractal Ion+ keine Kondensatoren:
Das hatte ich sogar schon gelesen. Das kleine Detail aber scheinbar übersehen... Asche auf mein Haupt und vielen Dank dir!

Oggy666 schrieb:
Das spielt für dein "Projekt" keine Rolle.
Das ist mir klar, hatte ich im Eröffnungspost ja auch schon geschrieben. Geht mehr drum dazu zu lernen.

Oggy666 schrieb:
Die Kondensatoren sind "nicht in Serie" geschalten, sondern zwischen der Spannungsschiene (meist +12V) und Masse
Sprich, so lange ich nur einzelne Adern durchmesse, würde ich in dem von dir beschriebenen Fall gar nichts finden, sondern müsste die richtige Kombi aus Leiter und Masse finden?
 
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wrglsgrft schrieb:
Ja, mir ist bewusst, dass diese Kondensatoren nicht notwendig sind und man die einfach weg lassen kann. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht hier mehr um die Befriedigung meiner eigenen Neugier.

Das Netzteil sollte auch ohne Kondensator im Kabel funktionieren. Aber "nicht notwendig" würde ich so nicht unterschreiben. Die Kondensatoren haben natürlich einen technischen Zweck (Filterung / Stabilisierung der Spannung). Kann ganz nützlich sein, wenn man z.B. kein Spulenfiepen bei Grafikkarten mag ;-)
 
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So etwas habe ich noch nie gehört oder gesehen. Kann mir jemand mal ein Beispiel zeigen?
 
@Drakonomikon
Such mal hier im Unterforum nach "Kondensator". Da wirst du auf einige Threads mit Bildern zu dem Thema stoßen. Hab leider alle Tabs schon wieder zu, habe aber einiges zu dem Thema gesehen als ich vorhin gesucht habe.
 
Bei Igorslab hatte es mal einen Kommentar von Igor dazu, da ging es um "Stützkondensatoren" die Ausgangsseitig die 12V Schienen puffern sollten.
Fazit, Humbug, sonst nix, die Energie die von Nöten wäre, um da evtl. Leistungspeaks sinnvoll abzufedern, können nicht ins Kabel verbaut werden.
Man bräuchte mehrere 10.000uF parallel um eine Zeit von ca. 5ms zu puffern, bei 8-10 Ampere, sprich ca. 120 Watt, und das pro Schiene.
Finde leider den Artikel nicht mehr, verbaut waren glaube ich 470 oder 1000uF 16V Elkos, Igor hat das mit und ohne Elkos gemessen, kein Unterschied erkennbar, nichtmal auf dem Oszi.
Filterung mag sein, das das evtl. was bringt, aber eigentlich ist das der Job vom NT, die anschließenden 50cm Kabel sollten da nix rausreißen.
 
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Völliger Wahnsinn in meinen Augen. Mich wundert, dass das tatsächlich so in Serie ging. Das ist für die Kabelhersteller der blanke Horror und treibt den Preis für das Kabel massiv in die Höhe. Auf dem Bild sind zwar immerhin 470 bis 560uF zu sehen, aber erfahrungsgemäß ist es safe zu sagen, dass das keinen praktischen Nutzen hat. Scheint mir ein Pseudoverkaufsargument zu sein. Wenn ich schon allein an die Beanspruchung der Beinchen bei Kabelbiegung denke, wird mir schlecht. Da hat jemand in der Chefetage bei Corsair seinen Job nicht gemacht. Aber was solls. Aus Spaß werde ich das bei mir in der Firma mal zeigen.
 
Kondensatoren dienen aber auch dazu, die Gleichspannung zu glätten. Eine Bufferwirkung sehe ich hier keine.
 
OK, und der Unterschied zwischen Glättung und Pufferung liegt genau wo? Das ist ein und dasselbe.
 
Puffern tust du Wechselspannung um die Versorgung bei kurzen Kontaktunterbrechungen zu puffern (z.B.: Moba Märklin H0 Beleuchtung Personenwagen), Glätten tust du nur gerichtete Spannungen hinterm Gleichrichter um die Restwelligkeit möglichst klein zu halten.

In den Kabeln totaler Schwachsinn da es ausreicht im NT direkt am Ausgang die Kondis zu verbauen auf der Platine. Vlt. sollte Corsair mal bei Nvidia anfragen ob sie die 5000er Karten nichtmal direkt mit 230V Versorgung umsetzen könnten?
 
Scrapix schrieb:
Vlt. sollte Corsair mal bei Nvidia anfragen ob sie die 5000er Karten nichtmal direkt mit 230V Versorgung umsetzen könnten?
Grafikkarten mit externer Stromversorgung gab es doch früher schon mal, meine ich... Finde grad auf die Schnelle nichts, bilde mir aber ein, dass es mit Aufkommen der eigenen Stromversorgung für Grafikkarten sowas mal gab. Zumindest soll es aber mal ein Netzteil nur für Grafikkarten gegeben haben:
https://winfuture.de/news,24412.html

Ergänzung: Die Voodoo 5 6000 hatte eine externe Stromversorgung. Bilde mir aber auch nach wie vor ein, dass es auch regulär auf dem Markt Karten mit sowas gab.

Oggy666 schrieb:
Die Kondensatoren sind "nicht in Serie" geschalten, sondern zwischen der Spannungsschiene (meist +12V) und Masse
wrglsgrft schrieb:
Sprich, so lange ich nur einzelne Adern durchmesse, würde ich in dem von dir beschriebenen Fall gar nichts finden, sondern müsste die richtige Kombi aus Leiter und Masse finden?
Kann dazu noch jemand was sagen?
 
Zuletzt bearbeitet: (Voodoo 5 6000 ergänzt)
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