Konfiguration von VoIP-Telefonie, SIP-Accounts

Datax

Lt. Junior Grade
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Juni 2017
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416
Hallo,

kennt sich hier jemand mit VoIP-Telefonie und der Konfiguration von SIP-Accounts aus?

Ich habe zurzeit noch nicht ganz verstanden,
auf welchem Gerät man die SIP-Accounts einrichten muss.

Zu diesem Thema möchte ich zu einem konkreten Fall aus der Praxis etwas fragen:

In einem Netzwerk befindet sich eine VoIP-Telefonanlage,
die an einer FritzBox angeschlossen ist.

Müssen die SIP-Accounts in so einem Aufbau dann auf der Telefonanlage UND auf der FritzBox eingerichtet werden oder wie funktioniert das?

Eingehende Telefonanrufe müssen ja durch die FritzBox an die Telefonanlage weitergeleitet werden,
deshalb würde ich vermuten, dass die SIP-Accounts auch auf der FritzBox eingerichtet werden müssen.

Habe damit noch nicht allzu viel zu tun gehabt,
deshalb fehlt mir noch ein Wenig das Verständnis in diesem Bereich.

Über informative Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

Gruß, Datax
 
Hi,

die SIP-Accounts müssen in der VoIP-Telefonanlage eingerichtet werden. Ggf. musst du in der Fritz!Box dann noch die jew. Ports (findest du auf der Hilfeseite deines SIP-Anbieters) auf die Telefonanlage freigeben.

Wenn die Fritz!Box nicht als Telefonanlage verwendet wird, musst du die Rufnummern dort nicht einrichten.
 
Das kommt drauf an.

Übernimmt die VoIP TK-Anlage die registrierung der Rufnummern selbst, dann ist eine Einrichtung dieser Rufnummern in der Fritzbox nicht erforderlich - im Gegenteil, das wäre sogar schädlich (da doppelte Registrierung und der damit verbundenen Probleme, wie zum Beispiel Abbrüche der Telefonieverbindung).

Übernimmt die Fritzbox jedoch die registrierung der Rufnummern, dann wird die TK-Anlage in der Regel per S0 Verbindung angeschaltet.

Es wäre hier gegebenenfalls sinnvoll die verwendete TK-Anlage zu nennen.
 
Nein. Stell dir vor die Telefonie ist wie Email ein Service eines Anbieters. Du benötigst lediglich einen Internetzugang um auf den Service zuzugreifen. Das Gerät, das den Service zur Verfügung stellen soll, ist deine Telefonanlage, also musst Du nur dort die Zugangsdaten eintragen.
 
Datax schrieb:
Eingehende Telefonanrufe müssen ja durch die FritzBox an die Telefonanlage weitergeleitet werden,
deshalb würde ich vermuten, dass die SIP-Accounts auch auf der FritzBox eingerichtet werden müssen.
Die FRITZ!Box benötigt die SIP-Daten nicht, um die IP-Telefonie einzurichten. Falls die IP-Telefonie in der FRITZ!Box und Telefon-Anlage eingerichtet wird, befinden sich zwei getrennte Anlagen in der Wohnung/Haus für einen Provider.

Beispiel:
telekom.de: Welche Einstellungen sind für die IP-Telefonie mit anderen Clients nötig?

P.S.
Für die FRITZ!Box ist die VoIP-Telefon-Anlage nur ein Gerät im Heim-Netz.
 
Ah, alles klar.

Jetzt hab' ich es verstanden.

Wenn die FritzBox an einem VoIP-Anschluss von der Funktion her als TK-Anlage eingesetzt wird,
dann werden SIP-Accounts auf der FritzBox eingerichtet.

Die Rufnummern können dann entweder direkt an angeschlossene Telefone durchgereicht werden oder im Falle, dass hinter der FritzBox noch eine TK-Anlage mit S0-Anschluss betrieben wird, an diese über den S0-Bus durchgereicht werden.

Wird die FritzBox von der Funktion her gar nicht als TK-Anlage eingesetzt,
dann stellt sie den VoIP-Geräten ( z.B. VoIP-TK-Anlage oder VoIP-Telefone, die ohne zwischengeschaltete TK-Anlage direkt mit den SIP-Servern kommunizieren ) "nur" den Internetanschluss zur Verfügung und stellt sicher, dass diese mit den SIP-Servern "sprechen" können.

Die entsprechenden SIP- und RTP-Ports werden dann auf der FritzBox per Portweiterleitung an die VoIP-Geräte weitergeleitet.

Ich denke jetzt habe ich es verstanden, besten Dank an Euch.

Gruß, Datax
 
Ganz genau - wichtig: es ist in der Regel nicht notwendig für SIP & RTP eine Portweiterleitung einzurichten, da die TK-Anlage die Telefonie-Verbindung vom internen LAN ins Internet selbst aufbaut.
 
Nizakh schrieb:
es ist in der Regel nicht notwendig für SIP & RTP eine Portweiterleitung einzurichten, da die TK-Anlage die Telefonie-Verbindung vom internen LAN ins Internet selbst aufbaut.
Bei SIP bin ich noch dabei (wobei dort eine Weiterleitung auch nicht schadet), aber gerade für eingehende Gespräche funktioniert die Erkennung der RTP-Streams/-Ports in FritzBoxen meiner Erfahrung nach eher schlecht als recht. Das gilt ins besondere wenn SIP verschlüsselt ist.
Sofern man sich nicht mit Gesprächen die nur Audio in eine Richtung haben rumplagen will, sollte man zumindest die RTP-Ports weiterleiten.
 
@TheCadillacMan ich muss dir da widersprechen.

Ein Portforwarding von 5060 auf die TK-Anlage kann durchaus zur Folge haben das sich VoIP Clients von extern anmelden möchten ;)

Auch bei RTP ist es grundsätzlich so, dass die TK-Anlage dem Provider und anders rum (PBX-Provider/Provider-PBX) mitteilt welche Ports verwendet werden sollen und diese Ports dann per abgehendem Verbindungsaufbau in der Firewall öffnet.
 
Nizakh schrieb:
Auch bei RTP ist es grundsätzlich so, dass die TK-Anlage dem Provider und anders rum (PBX-Provider/Provider-PBX) mitteilt welche Ports verwendet werden sollen und diese Ports dann per abgehendem Verbindungsaufbau in der Firewall öffnet.
Du meinst vermutlich "Symmetric RTP". Mag sein, dass das manche Anlagen machen garantieren tut dir das niemand.
FreeSWITCH kann z. B. Ports auch per UPNP automatisch freischalten würde ich aber aus Sicherheitsgründen auch nicht empfehlen.
Im Zweifel muss man einfach in der Doku der Anlage nachlesen, was geht und was nicht. Einfach davon ausgehen würde ich nicht.
 
Mir ist keine moderne TK-Anlage der gängigen Hersteller - in Kombination mit in Deutschland verbreiteten VoIP Providern, bekannt, die hinter einer Fritz!Box da Probleme haben sollte. Es kommt natürlich auf mehrere Faktoren an: Verwendete Firewall/Router, PBX und Provider. Aber generell ist erstmal davon auszugehen, dass ein Portforwarding nicht benötigt wird.
 
Kennt zufällig jemand von euch zusammenfassende, auf das Wesentliche reduzierte Info-Webseiten zu diesem Themenbereich?

Ich meine vor allem die Thematik rund um Portweiterleitungen beim Betrieb von VoIP-TK-Anlagen bzw. VoIP-Geräten.

Habe nämlich mehrfach gelesen, dass Portweiterleitungen für die SIP- und RTP-Ports benötigt werden.

Leider hatte ich bisher noch keine Zeit, um mich damit genauer zu beschäftigen.

Mich beschäftigt halt die Frage, wann denn ( z.B. bezogen auf einen konkreten Praxisfall ) Portweiterleitungen auf dem Router benötigt werden, der den Zugang zum Internet herstellt.

Solange beim Betrieb von VoIP-Geräten ausschließlich ausgehende Verbindungen aufgebaut werden und eingehend nur Antwortpakete empfangen werden, werden ja keine Portweiterleitungen ( für eingehende Verbindungen ) benötigt.

Die Frage wäre dann halt "In welchen Fällen kommen eingehende Verbindungen vor?"

Gruß, Datax
 
In der Regel steht dies im Admin-Handbuch der verwendeten TK-Anlage.
 
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