Kreditkarten im Alltag - ist es nicht gefährlich da jeder die Nummer sehen kann?

"Dagegen ist zb PayPal ne Sicherheitstechnische Katastrophe, da E-Mail + Passwort ausreicht. "

Daher - gleichermaßen - bei PayPal die berühmte Möglichkeit, sein Geld "einfach so zurückzuholen", wenn keine starke Kundenauthentifizierung erfolgt.

(OT: Bloß dass beim verhassten PayPal in allen geläufigen Foren regelmäßig danach gerufen wird, der Zahler solle doch erstmal nachweisen, dass er wirklich gehackt wurde oder auf sein Passwort aufgepasst hat oä, während man dies bei der Rückbuchung bei KK und Lastschriften nicht gleichermaßen erwartet, sondern unumwunden auf die Rückbuchungsmöglichkeit hingewiesen wird. Aus Sicht der Zahlungsempfänger ist der Unterschied gewissermaßen verständlich; aber den vermeintlichen Zahlern kann man doch in beiden Fällen denselben/keinen Vorwurf machen.)
 
Mache auch quasi alles über die KK. Hat ja auch genug Vorteile, so ist es nicht. Der wohl wichtigste ist die internationale Anerkennung, das bezahlen ist damit quasi überall möglich. Alles andere wurde hier schon gesagt. Seit GPay ist das Abgucken auch kein Problem mehr, zumindest bei mir. Telefon hinhalten und fertig, keine bekommt die KK je zu Gesicht, ich hab aber trotzdem im Endeffekt damit gezahlt.
 
Es gibt nur wenige und seltene Fälle, in denen man als Kreditkartennutzer merkt, dass nicht alles so rosig ist wie die Banken behaupten.

Ich hatte beispielsweise seit 2003 eine MasterCard. Dann wurde ohne dass ich das authentifiziert hatte, letzten Monat plötzlich eine Abbuchung eines vergleichsweise kleinen Betrags (ca. 30 Euro) aus China versucht. Woher die meine Kartendaten hatten ist mir unbekannt. Glücklicherweise hat das automatische Sicherheitssystem von MasterCard die Abbuchung nicht genehmigt weil sie als verdächtig betrügerisch eingestuft wurde. Die MasterCard wurde jedoch nicht automatisch gesperrt.

Daraufhin habe ich selbst die Sperrung der Karte bei der Targobank angewiesen. Schließlich muss da irgendwer in China meine Kreditkartendaten haben denke ich mir. Auch wenn jetzt noch kein Schaden entstanden ist, wollte ich es nicht riskieren die Karte weiterhin zu nutzen. Und jetzt wird's interessant: Die Karte würde von der Targobank nur kostenfrei neu ausgestellt werden, wenn es zu einer betrügerischen Abbuchung gekommen wäre. Ein Abbuchungsversuch der vom automatischen Sicherheitssystem gestoppt wurde, ist kein solcher Betrugsfall. So musste ich nun also 15 Euro für das Sperren und Neuausstellen der Karte bezahlen.

Sobald eine Kreditkarte missbraucht wird, bleibt man als Kunde auf dem Schaden sitzen. Die Banken bzw. Kreditkarteninstitute haften da für gar nichts. Erst für Abbuchungen die auftreten, nachdem man die Karte hat sperren lassen, muss man nicht aufkommen. Aber gut, nachdem eine Karte erst mal gesperrt ist, gibt's eh keine Abbuchungen mehr.
 
Nein dass stimmt so nicht, mir wurden mal ca. 450€ aus der Ukraine auf meiner Barclaycard abgebucht, nach einer Reklamation der Buchung wurde der Umsatz gesperrt (also das Geld erstmal vorläuft gutgeschrieben), ich musste ein Formular ausfüllen und nach einiger Zeit bekam ich einen Brief dass die Sache erledigt ist und der Fall abgeschlossen.
Dazu kommen die immer besseren Sicherheitsverfahren die du ja auch genannt hast, so dass solche Umsätze gar nicht erst auftreten.
 
Bei einem Kollegen wurden innerhalb einer Woche aus mehreren Ländern Belastungen auf der KK gebucht. Nach Hinweis das er es nicht war und auch nicht vor Ort war, wurde das Geld erstattet. Außer 185$ aus Australien wurden nicht erstattet, da dieses Land wohl nicht mit versichert wären bzw bei der Versicherung nicht kooperiert.
 
askling schrieb:
Ist es so nicht leicht möglich einfach Onlinekäufe auf meinen Namen zu tätigen?

Traurigerweise ist grade Amazon Deutschland hier ein Problem. Amazon verlangt nur die Daten die vorne auf der KK lesbar sind und per NFC ausgelesen werden können.
Ansonsten verzichtet Amazon aus "Komfort für den Kunden" auf jedliche KK Sicherheitsmaßnahmen.

Deswegen einfach Karte nicht länger aus der Hand geben und ggf. in einer NFC Schutzhülle tragen. Gibts für 1-2€ überall, sieht wie Papier aus, funzt aber 1a.
 
eine 16 stellige Zahl, Ablaufdatum und dreistellige Zahl können sich nur die allerwenigsten Personen innerhalb kürzester Zeit merken. Im Alltag ist das weniger das Problem
 
Acrylium schrieb:
Es gibt nur wenige und seltene Fälle, in denen man als Kreditkartennutzer merkt, dass nicht alles so rosig ist wie die Banken behaupten.

Ich hatte beispielsweise seit 2003 eine MasterCard. Dann wurde ohne dass ich das authentifiziert hatte, letzten Monat plötzlich eine Abbuchung eines vergleichsweise kleinen Betrags (ca. 30 Euro) aus China versucht. Woher die meine Kartendaten hatten ist mir unbekannt. Glücklicherweise hat das automatische Sicherheitssystem von MasterCard die Abbuchung nicht genehmigt weil sie als verdächtig betrügerisch eingestuft wurde. Die MasterCard wurde jedoch nicht automatisch gesperrt.

Daraufhin habe ich selbst die Sperrung der Karte bei der Targobank angewiesen. Schließlich muss da irgendwer in China meine Kreditkartendaten haben denke ich mir. Auch wenn jetzt noch kein Schaden entstanden ist, wollte ich es nicht riskieren die Karte weiterhin zu nutzen. Und jetzt wird's interessant: Die Karte würde von der Targobank nur kostenfrei neu ausgestellt werden, wenn es zu einer betrügerischen Abbuchung gekommen wäre. Ein Abbuchungsversuch der vom automatischen Sicherheitssystem gestoppt wurde, ist kein solcher Betrugsfall. So musste ich nun also 15 Euro für das Sperren und Neuausstellen der Karte bezahlen.

Sobald eine Kreditkarte missbraucht wird, bleibt man als Kunde auf dem Schaden sitzen. Die Banken bzw. Kreditkarteninstitute haften da für gar nichts. Erst für Abbuchungen die auftreten, nachdem man die Karte hat sperren lassen, muss man nicht aufkommen. Aber gut, nachdem eine Karte erst mal gesperrt ist, gibt's eh keine Abbuchungen mehr.
Das ist von vorne bis hinten falsch. Wenn das wirklich so war, dann würde ich mir mal überlegen, ob ich nicht die Bank wechseln sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass es 2003 war oder war die Karte nur aus der Zeit?

Per Gesetz ist die Haftung für Schäden von Kreditkartenmissbrauch schon auf 50 (!) Eur beschränkt. D.h. für mehr haftest Du grundsätzlich auch erstmal nicht. Da muss man schon groben Bockmist gebaut haben, um nicht in diese Haftungsbeschränkung zu fallen (zB PIN auf die Karte kleben oder generell Sicherheitsmerkmale verraten oder vorsätzlicher Betrug durch den Karteninhaber). Viele Banken befreien aber ihre Kunden auch von dieser "gesetzlichen Haftung" insbesondere wenn die Obliegenheiten erfüllt werden. Ich hatte zB mal eine Fremdabbuchung von 150 eur oder so. Ich musste nur eine Strafanzeige stellen, dies der Bank gegenüber nachweisen (Kopie/Vorgangsnummer) und ich habe alles inkl. einer kostenlosen neuen Karte bekommen. War übrigens auch Mastercard. Im übrigen darf die Bank gar keine Gebühren für das Sperren und das Ausstellen einer neuen Karte nehmen. Auch das ist gesetzlich vorgeschrieben und auch schon höchstrichterlich durch den BGH entschieden.
 
Smartin schrieb:
Das ist von vorne bis hinten falsch. Wenn das wirklich so war, dann würde ich mir mal überlegen, ob ich nicht die Bank wechseln sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass es 2003 war oder war die Karte nur aus der Zeit?
Ich hatte den Kartenvertrag seit 2003, aber natürlich kam da alle paar Jahre ein neues Plastikexemplar der Karte, da die ja nach ein paar Jahren immer auslaufen.

Smartin schrieb:
Im übrigen darf die Bank gar keine Gebühren für das Sperren und das Ausstellen einer neuen Karte nehmen. Auch das ist gesetzlich vorgeschrieben und auch schon höchstrichterlich durch den BGH entschieden.
Die Targobank argumentiert so, dass dadurch dass es sich nicht um einen Betrug gehandelt hat, sondern ich die Karte ohne Grund sperren lassen wollte, nehmen die für die Neuausstellung eben diese Gebühr. Das Sperren selbst ist kostenfrei. Und die Gebühr würde auch nur dann entfallen, wenn die Sperrung aufgrund von betrügerischen Abbuchungen erfolgt wäre. Da ich die Karte aber - laut denen - aus Lust und Laune und ohne Not habe sperren lassen, wird die Gebühr fällig.

Was ich dabei halt widersprüchlich finde, ist dass die selbst eine verdächtige Abbuchung blockieren, aber wenn ich deswegen dann die Karte sperren lassen will, ist das noch kein Betrugsversuch der zu einer kostenfreien neuen Karte berechtigen würde.
 
Ja aber das ist ja Quatsch. Du hast sie sperren lassen, weil unberechtigterweise abgebucht wurde und nicht weil Du Langeweile hast. Und das zur Verfügung stellen einer Karte ist nunmal Nebenpflicht, um die Hauptleistungspflicht zu erbringen. Dafür dürfen keine Gebühren verlangt werden.

http://juris.bundesgerichtshof.de/c...gh&Art=pm&Datum=2015-10&nr=72560&pos=6&anz=16

Ich würde das Geld zurückfordern, wenn noch nicht 3 Jahre vergangen sind und ansonsten die Bank wechseln.

EDIT: Hier ist auch ein Übersichtsartikel zum generellen Thema und auch zur Gebührenfrage. Lesenswert!
https://www.finanztip.de/kreditkarten/kreditkartenbetrug/
 
h00bi schrieb:
Traurigerweise ist grade Amazon Deutschland hier ein Problem. Amazon verlangt nur die Daten die vorne auf der KK lesbar sind und per NFC ausgelesen werden können.
Ansonsten verzichtet Amazon aus "Komfort für den Kunden" auf jedliche KK Sicherheitsmaßnahmen.

Deswegen einfach Karte nicht länger aus der Hand geben und ggf. in einer NFC Schutzhülle tragen. Gibts für 1-2€ überall, sieht wie Papier aus, funzt aber 1a.

Das ist nicht ganz richtig. Amazon mag auf die übliche CVC2 verzichten, hat aber selbst ein verdammt aggressiven Schutzalgorithmus, einfach so ein neues Konto mit neuer KK erstellen und dann groß einkaufen ist nicht.
 
Und was macht Amazon dann? Sie gleichen ab ob die Kreditkarte schon in nem anderen Account eingetragen ist oder was?
Dass man bei der Erstbestellung keine 5000€ Fernseher kaufen darf macht evtl. auch Sinn. Einer Bekannten wurde aber auf diese Art und Weise (daher weiß ich das überhaupt erst) ca. 650€ abgezockt. Die gabs zwar wieder zurück, aber das Konto war 2 Wochen lang dicht während der Prüfung und sie musste quasi auf Pump leben.
Wie ihre KK Daten bekannt wurden weiß sie nicht, sie vermutet NFC.
Und das war ne französische KK, eingekauft wurde bei Amazon Deutschland. Also selbst das wird vom Schutzalgorithmus nicht geflaggt.
 
Acrylium schrieb:
Glücklicherweise hat das automatische Sicherheitssystem von MasterCard die Abbuchung nicht genehmigt weil sie als verdächtig betrügerisch eingestuft wurde. Die MasterCard wurde jedoch nicht automatisch gesperrt.
Smartin schrieb:
Du hast sie sperren lassen, weil unberechtigterweise abgebucht wurde
So wie ich das verstehe, wurde eben nicht abgebucht. Eine selbstveranlasste Sperrung ist daher nicht nötig und somit kostenpflichtig.
 
Ja so war das. Es wurde nur versucht etwas ab zu buchen, aber die automatischen Schutzmechanismen haben die Abbuchung verweigert. Daher kam es zu keiner betrügerischen Abbuchung, sondern ist bei dem gescheiterten Versuch geblieben. Dieser Versuch berechtigt aber scheinbar dann nicht dazu, die alte Karte zu sperren und eine neue Karte kostenfrei ausgestellt zu bekommen.
 
Droitteur schrieb:
"Dagegen ist zb PayPal ne Sicherheitstechnische Katastrophe, da E-Mail + Passwort ausreicht. "

Daher - gleichermaßen - bei PayPal die berühmte Möglichkeit, sein Geld "einfach so zurückzuholen", wenn keine starke Kundenauthentifizierung erfolgt.

(OT: Bloß dass beim verhassten PayPal in allen geläufigen Foren regelmäßig danach gerufen wird, der Zahler solle doch erstmal nachweisen, dass er wirklich gehackt wurde oder auf sein Passwort aufgepasst hat oä, während man dies bei der Rückbuchung bei KK und Lastschriften nicht gleichermaßen erwartet, sondern unumwunden auf die Rückbuchungsmöglichkeit hingewiesen wird. Aus Sicht der Zahlungsempfänger ist der Unterschied gewissermaßen verständlich; aber den vermeintlichen Zahlern kann man doch in beiden Fällen denselben/keinen Vorwurf machen.)

bei paypal kann man auch eine sms die einen zusätzlichen pin mitteilt zum login benutzen. ist zwar keine direkte tan da nicht bei jeder überweisung verlangt... aber ohne die sms kann man sich nicht einloggen. ist also schonmal besser als bei einfachste kreditkarten form.
 
@askling Ich sehe diese "einfachste kreditkarten form", wie vllt nicht ganz deutlich geworden ist, durchaus entspannt. Vgl auch h00bis Anmerkung. Allerdings ist der verbesserte PayPal-Login, den du da ansprichst, ein schöner Kompromiss: Es scheint immerhin etwas sicherer zu sein und erfüllt, wie ich es verstehe, trotzdem noch nicht die Anforderungen an eine starke Kundenauthentifizierung, so dass der - ich sag mal so^^ - "Verbraucherschutz" erhalten bleibt.
 
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