Langzeittest der Netzwerkverbindung

Ich würde mir einen 10€ Kabeltester kaufen und die Leitung durchmessen. Bei solchen Problemen sollte man an der Basis anfangen, nicht an Software-Seite, wenn man schon eine defekte Leitung vermutet (Stichwort OSI). Der Kabeltester kann für sein Geld sehr viel, den kann man für viele Sachen weiterverwenden.
 
Die Frage ist ob ein 10€ Kabeltester überhaupt ein verwertbares Resultat liefert. Man sieht dort nur grobe Verdrahtungsfehler im Sinne von "Ader 5 = kein Kontakt". Wenn dem so wäre, würden die Probleme aber dauerhaft anliegen und nicht nur sporadisch auftreten. Das deutet eher auf einen schlechten Kontakt hin, sei es eine lockere Ader in der Klemme oder gar ein Aderbruch. Sowas sieht man im 10€ Tester aber nicht, weil schon ein miniminiminimini-Kontakt ausreicht, um die banale LED zum Leuchten zu bringen, aber mit hochfrequenten Datensignalen hat das nichts zu tun. Prinzipiell kann man auch einfach eine 9V Blockbatterie an einem Ende an zwei Adern anklemmen und am anderen Ende die Zunge an diese Adern dranhalten, nichts anderes macht der 10€ Tester, nur ohne den ... .. Thrill :D

Aber klar, ausprobieren kann man es und mit Glück zeigt der Tester tatsächlich auch einen Fehler an. Mit "Pech" zeigt er jedoch alles auf grün und man könnte meinen alles sei in Ordnung, obwohl das nicht stimmt.

Wirklich belastbare Messergebnisse liefern daher nur professionelle Kabeltester, weil diese eben auch Frequenztests machen können und somit unter realen Bedingungen testen und nicht nur auf "Strom oder nicht Strom" prüfen.
 
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TheHille schrieb:
Ich würde mir einen 10€ Kabeltester kaufen und die Leitung durchmessen. Bei solchen Problemen sollte man an der Basis anfangen, nicht an Software-Seite, wenn man schon eine defekte Leitung vermutet (Stichwort OSI). Der Kabeltester kann für sein Geld sehr viel, den kann man für viele Sachen weiterverwenden.
ACK. Einfach mal den Durchgang aller Adern prüfen. Kontaktfehler findet man so sehr schnell.

Auch so ein klassischer Tipp: Ping laufen lassen und einfach mal gegen alles schlagen und klopfen, was erreichbar ist. Dabei eine möglichst große Datenmenge verwenden. So fallen Fehler oft viel leichter auf - ggf. schafft der Link eine bestimmte Datenmenge sogar gar nicht und ohne das Installationskabel schon.
 
thom53281 schrieb:
ACK. Einfach mal den Durchgang aller Adern prüfen. Kontaktfehler findet man so sehr schnell.

genau Kontaktfehler hat er immer zu 100 % ... nein...

Was er machen kann von einem PC zu einem anderen größere Datein verschieben ... die Verbindung müsste unter der Last dann sogar recht schnell zusammenbrechen.
 
Ich hatte ein ähnliches Problem mit einem gebrauchten Verlegekabel...
Kabel aufgelegt (T568A), mit Kabeltester durchgeklingelt, alles iO. Computer und Fritte zusammengesteckt.. geht nicht. fluch
Kabel raus, Kabel neu aufgelegt, getestet -> iO -> Computer an die Fritzbox->geht nicht fluch
Kabel raus, nach T568B belegt, Kabel getestet -> iO -> Computer angesteckt... geht, mir reichten 2010 aber auch die 100MBit, die ich mit 4 Adern erreichen konnte aus.
Ansonsten gemäß der Vorredner: Mit dem Langen Kabel immer mal 'etwas' überbrücken (AZ<->Schrank und Router<->Schrank), die Patchkabel im Schrank austauschen etc. pp.
Aus der Arbeitswelt hatte ich noch einen anderen Fehler: Wenns warm wurde, rutschte das Kabel im Modem etwas raus und hatte keine Verbindung mehr. Sobald es kälter wurde, war die Verbindung wieder da. Und ja, die Nasen waren dran. Patchkabel ausgetauscht, anders verlegt und wir hatten dauerhaft wieder eine Verbindung.

Kannst Du den Switch als Fehlerursache sicher ausschließen?

Catos
 
Zuletzt bearbeitet:
thom53281 schrieb:
Ich habe nicht behauptet, dass es zu 100% ein Kontaktfehler ist. Prüft man aber den Durchgang aller Adern und es geht eine nicht durch, so ist der Fehler zu 100% offensichtlich.
Das ist schon richtig, irgendwie. Es passt aber nicht ins Fehlerbild. Wenn ein 10€ Tester eine defekte Ader anzeigt, dann wäre zu erwarten, dass entweder dauerhaft nur 100 Mbit/s möglich sind oder gar keine Verbindung zustande kommt, je nachdem welche Ader betroffen ist. Sporadisch auftretende Fehler haben auch in der Hardware sporadische Ursachen, wie zB ein Wackelkontakt - oder ein schlechter Kontakt, der zwar elektrisch leitend ist (=LED leuchtet), aber bei hochfrequenten Datensignalen zu Fehlern führt.

Trotzdem ist ein Kabeltester ein Werkzeug, das man immer parat haben sollte, wenn man mit Netzwerken hantiert. Die Investition ist mit ~10€ ja auch überschaubar. Und wer weiß, vielleicht zeigt der Tester ja wirklich einen Fehler an, probieren geht über studieren. :schluck:


@Veilside2k22 : Kannst du auf dem verlegten Kabel irgendwo eine Bezeichnung erkennen? Ist das Installations- bzw Verlegekabel? Solche Kabel sind daran zu erkennen, dass die Adern aus massiven Drähten bestehen. Sollte der potentiell fachunkundige Elektriker hier nämlich Patchkabel verlegt haben, hat er gepfuscht und Probleme mit der Verdrahtung sind vorprogrammiert.
 
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Eine nicht sauber in den LSA-Kontakt gedrückte Ader kann wie ein Kondensator wirken. Hochfrequenzsignale gehen (irgendwie) durch, Gleichstrom nicht. Kann sich natürlich auch genauso andersherum auswirken, also Gleichstrom schon, Hochfrequenz nicht. Beides schon gesehen.

Daher würde ich auf jeden Fall erstmal elektrisch den Durchgang prüfen. Ist die einfachste Messung und findet trotzdem viele Fehler.
 
Irgendwie war ist doch auch noch ein Switch beteiligt - und dessen Netzteil.
Wenn möglich, den Switch durch einen anderen (Leih-) Switch ersetzen.
 
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