Unsere realen Messreihen zeigen dabei schnell, dass in Sachen Helligkeit der Wunsch des Herstellers eher der Vater der Werksangabe war, denn in der Realität überschreitet die Helligkeit des LG Largo / PF1500 die 900 Lumen Marke kaum. Auch wenn zu hohe Werksangaben bei fast allen Projektoren aller Hersteller eher die Regel sind (erstrecht in dieser Preisklasse), hat LG unserer Meinung nah zu sehr übertrieben. Da LG in der Vergangenheit durch realistischere Werksangaben positiv aufgefallen war, schließen wir daraus, dass man sich schließlich gegenüber den inflationären Werksangaben der Konkurrenz „geschlagen“ gibt und ist nun ähnlich „großzügig“ agiert. Immerhin hat man auf lichtsteigernde Tricks wie „Helligeitsbetonung“ in Weiß oder „Brilliant Color“ bei dieser Generation verzichtet, so dass die maximale Helligkeit auch tatsächlich unter realen Bedingungen genutzt werden kann. In der Farbtemperatur auf die D65/6500K Videonorm kalibriert verbleiben rund 700 Lumen.
Trotz übertriebener Werksangaben: Mit seiner Lichtleistung ist der LG Largo / PF1500 für die üblichen Heimkino-Leinwandgrößen gut gerüstet, erstrecht wenn man die lange Lichtstabilität / Lebensdauer von 30,000Std berücksichtigt. Unter kontrollierten Lichtbedingungen sind die Eco-Modi für Bildbreiten bis 2,6m mehr als ausreichend, die den Lichtstrom um jeweils ca. 25% drosseln. Lediglich für Projektionen in hell erleuchteten Räumen fehlen dem kleinen Beamer die „Light Power“ Reserven, so dass er als Präsentationsbeamer nur bedingt geeignet ist.
In Sachen Kontrast verspricht LG ein Verhältnis von 150,000:1, was durch ein adaptives LED-Dimming erreicht werden soll. Auch hier sind die Werksangaben als maßlos übertrieben zu bezeichnen, wie es bei alle Herstellern leider mittlerweile Usus ist. Messtechnisch „gerechtfertigt“ wird die Werksangabe durch eine LED-Abschaltung in Schwarz, die aber erst nach mehreren Sekunden Vollschwarz-Testbild greift und so für den praktischen Gebrauch keinen Nutzen bietet. Weitere adaptive LED-Dimming-Systeme gibt es nicht, so dass die Bildplastizität des projizierten Bildes ausschließlich dem nativen Kontrast des PF1500 unterliegt. Dieser fällt der Preisklasse und verwendeten DLP-Technologie entsprechend moderat aus, je nach gewählten Messpunkten liegt er zwischen 600:1 und 1100:1. Das es dem Projektor aber gelingt, diesen Kontrast auch komplett innerhalb eines Bildes umzusetzen, gelingt ihm eine sehr ansprechende und viel höhere Bildplastizität, als es die Messwerte vermuten lassen. Auch der Schachbrettkontrast fällt mit durchschnittlich 300:1 vorbildlich gut aus und sorgt für eine hohe Bildtiefe in helleren Mischszenen.
Die Defizite des limitierten Kontrastes werden ausschließlich in dunklen Filmszenen mit hohem Schwarzanteil und wenig hellen Bildelementen deutlich. In solchen Szenen wählt unser Auge den Schwarzwert des Bildes als Referenz, der mit durchschnittlich ca. 0,8 Lumen (im hellsten LED-Modus) eher mäßig ausfällt. Schwarz erscheint gräulich und überzieht das Bild mit einem sichtbaren Nebelschleier. Verbesserung schafft ein Umschalten in einen der beiden Eco-Modi, allerdings auf Kosten der Maximalhelligkeit. Das Ergebnis liegt auf dem typischen Niveau der DLP-Einstiegsklasse (z.B. BenQ W1070), kann aber mit dem Niveau der schwarzwertoptimierten Heimkinoprojektoren höherer Preisklasen (>€2000.-) nicht mithalten.