News Linux-Distribution demonstriert Display-Server Wayland

fethomm

Commander
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Ein bisher nur unter dem Pseudonym „nerdopolis“ auftretender Entwickler hat eine erste Distribution basierend auf Wayland und dem Compositor „Weston“ herausgebracht, um den Stand der Technik zu demonstrieren. Das als RebeccaBlackOS bezeichnete Image enthält Programme aus mehreren Toolkits, die bereits mit Wayland funktionieren.

Zur News: Linux-Distribution demonstriert Display-Server Wayland
 
Basierend auf eine(m) 32 bit Ubuntu...
Da fehlt ein m.
 
Was genau ist wayland? Ich kapier den Text irgendwie nicht. Ist das ein OS?
 
Hans_Hinterseer schrieb:
Was genau ist wayland? Ich kapier den Text irgendwie nicht. Ist das ein OS?

Nein.

Wayland ist der sog. Displayserver...
Mac OS nutzt z.B. Quartz

Ein OS hat die inhalte, und sagt der Benutzeroberfläche das ein fenster mit folgenden inhalten generiert werden soll (text etc...)

Das wird dann von Gnome oder KDE entgegen genommen, und diese schicken es durch ihre gestalltungs libs... bei gnome ist es die gnome shell und bei KDE ist es Plasma <- Hier wird bestimmt, wie ein button, ein schieberegler und alle anderen elemente einr UI aussehen sollen.
Nun geht es weiter zum Windowmanager.... gnome z.B. "Mutter". Dieses kümmert sich nicht um das "Aussehen" eines Fensters sondern um die visuelle gestalltung der fenster.... z.b., wie verhalten fenster wenn man sie minimiert oder verschiebt...

nun geht es an den displayserver... dieser ist nun für das eig. rendern des fensters verantwortlich.
Hier werden vsync etc. beachtet, damit fenster kein tearing aufweisen etc...

Das eig. Fenster wird also baustein für baustein zusammengesetzt, bis es dann durch den Grafiktreiber (denn auch dieser wird von wayland angesprochen) auf den monitor kommt.

Das besondere an wayland ist eben aber, dass es viele neue erkenntnisse aus der entwicklung mit einbaut... X11 wurde über die jahre zu einem regelrechten flickenteppich, damit eben auch alte software portierbar bleibt.

Soweit ich weiß, hat wayland auch keine client server struktur mehr.
Bei der ganzen x11 geschichte, gab es einen server, der z.b. auf deinem rechner lief, und einen client, der in der regel auch auf dem selben rechner lief, aber nicht aufen musste.
man konnte also, fenster von entfernten rechnern bei sich -nativ- darstellen lassen. Und das ist eig. schon wirklich cool. bei wayland soll das glaub ich entfallen.


---

Bei den oberen aussagen bin ich mir nicht sicher.... alles nur gefährliches albwissen.
lasse mich da gerne verbessern :)
 
rony12 schrieb:
Soweit ich weiß, hat wayland auch keine client server struktur mehr.
Bei der ganzen x11 geschichte, gab es einen server, der z.b. auf deinem rechner lief, und einen client, der in der regel auch auf dem selben rechner lief, aber nicht aufen musste.
man konnte also, fenster von entfernten rechnern bei sich -nativ- darstellen lassen. Und das ist eig. schon wirklich cool. bei wayland soll das glaub ich entfallen.


:o:(

Das wäre sehr schade, hatte ich schon diverse Anwendungen für...

Ich hoffe, da bist du falsch informiert :)
 
Damit ich das nicht falsch verstehe: "Irgendjemand" schustert eine Distro zusammen, weiß der Teufel was der noch reinprogrammiert hat und die soll man sich jetzt zum testen ziehen und laufen lassen?

OK, wenigstens habt ihr den Hinweis mit der VM noch dabeistehen ;)
 
@flappes Du brauchst nicht mal eine VM. Das ist eine Live-Distro. Man muss sie noch nicht mal installieren. Es ist wohl nur dazu gedacht die aktuelle Funktionalität von Wayland zu zeigen.
 
flappes schrieb:
Damit ich das nicht falsch verstehe: "Irgendjemand" schustert eine Distro zusammen, weiß der Teufel was der noch reinprogrammiert hat und die soll man sich jetzt zum testen ziehen und laufen lassen?

Uhm, der Quellcode ist frei verfuegbar. Ausserdem benutzen >90% aller Leute ein Betriebssystem bei dem wirklich keiner weiss, was dort rein programmiert ist. Warum sich gerade in diesem Fall aufregen?
 
rony12 schrieb:
man konnte also, fenster von entfernten rechnern bei sich -nativ- darstellen lassen. Und das ist eig. schon wirklich cool. bei wayland soll das glaub ich entfallen.


---

Bei den oberen aussagen bin ich mir nicht sicher.... alles nur gefährliches albwissen.
lasse mich da gerne verbessern :)

ich hab gehört, dass das immernoch funktionieren soll, per emulation o.ä. aber bei mir ist das grade gefährliches viertel wissen, also nicht drauf verlassen
 
Soweit mir bekannt laufen allerdings die Proprietären Treiber noch nicht unter Wayland. Gibt es da schon Neuigkeiten? Für einen Eindruck reicht im Falle einer Geforce natürlich der Nouveau, aber produktiv würde ich so nicht arbeiten wollen.
 
Grundlegend ist es so, dass Wayland nicht Netzwerktransparent geplant ist (also keine Client -Server-Architektur hat, um auf einem Remote-Rechner ein Fester zu rendern), aber es ist nicht ausgeschlossen, dasses mal kommt. http://wayland.freedesktop.org/faq.html#heading_toc_j_8


Das die proprietären Treiber nicht funktionieren ist klar, da es sich um eine andere Architektur handelt. Deshalb gab es mit der Version 1.0 einen Freeze der API, um den Entwickern eine stabile Schnittstelle zu ermöglichen.



Ich hoffe, das hilft euch beim Verständnis ein wenig weiter.
 
confuso schrieb:
:o:(

Das wäre sehr schade, hatte ich schon diverse Anwendungen für...

Ich hoffe, da bist du falsch informiert :)

Ist aber leider richtig.
Der Wayland Hauptentwickler wollte aber testen ob er es prinzipiell zum laufen bekommt, um größere Probleme im Code auszuschließen.
Es spricht aktuell nichts dagegen das Feature noch einzubauen, zumindest glaubt man das.

Im Google Project Summer of Code gab es diesbezüglich bereits ein Projekt, war aber nicht erfolgreich.
 
Nativ wird es Wayland nach aktuellem Stand nie bekommen. Es wird auf X.Org und Co verwiesen, ich erwarte mir aber im Zuge der Verbreitung von Wayland auch neue Software hierfür.

Dafür sollen andere nette "Gimmiks" kommen, z.B.: dass man ein Fenster an eine andere Session weitergibt...
 
rony12 schrieb:
Bei der ganzen x11 geschichte, gab es einen server, der z.b. auf deinem rechner lief, und einen client, der in der regel auch auf dem selben rechner lief, aber nicht aufen musste.
man konnte also, fenster von entfernten rechnern bei sich -nativ- darstellen lassen. Und das ist eig. schon wirklich cool. bei wayland soll das glaub ich entfallen.

Ja, in der Theorie klingt das cool. In der Praxis ist es nur im LAN benutzbar. Die Remote-Verbindung war nie dafür ausgelegt übers Internet zu funktionieren. Die Verzögerung macht das Programm bei handelsüblichen Anschlüssen absolut unbenutzbar. Du klickst und drei Sekunden später passiert evtl. etwas. Außerdem merkt man schnell, dass man mit einem einzigen Programm, dass völlig isoliert auf dem eigenen Rechner läuft, nicht allzu viel anfangen kann. Dann musst du mehrere Programme so laufen lassen und es wird noch zäher. Diese Client-Server-Architektur stammt noch aus einer Zeit in der Workstations nicht wirklich leistungsfähig genug waren, um komplexe Programme laufen zu lassen. Die Lösung war damals einfach alles auf dem Mainframe laufen zu lassen. Das Problem haben wir heute nur noch selten und wenn, dann ist die Software selbst einfach auf Client-Server ausgelegt und lässt im Hintergrund komplexe Berechnungen durchführen. Remote Desktop (z.B: http://de.wikipedia.org/wiki/NX_NoMachine) ist die deutlich bessere Alternative und wird auch mit Wayland funktionieren.
 
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