HITCHER_I schrieb:
50.000 für Auto-Akku Tausch?
Ein günstiger neuer Kleinwagen mit Benzinmotor kostet vielleicht 20.000€.
Von welchem Stammtisch stammt das denn???
Mein Auto hat unter dem Strich 36k gekostet. Hat also das Auto -14k gekostet, wenn der Akku 50k kostet?
Akku kostet je nach Größe irgendwo zwischen 7k-20k
Und warum ist das irgendwo relevant? Neben dem ADAC haben noch weitere Unabhängige Tester bestätigt, dass die Akkus ihre 300.000km Fahrleistung im Durchschnitt problemlos absolvieren.
Neulich gabs mal ne News, dass Versicherungen sich beschwert haben, dass Werkstätten aus Unwissenheit den Akku tauschen lassen und dann beim Hersteller festgestellt wird, dass der Akku noch in Ordnung war und das das Werkstatt Problem ein Anderes (günstigeres) war.
Mit in der Regel 7 Jahren/160.000km Laufleistung Garantie ist das für die meisten Privatnutzer sowieso kein Problem.
(PS Kleinwagen der
vielleicht 20k kostet, mag es mal vor Corona, Krieg und Co gegeben haben. Ein Corsa fängt in der Sparbrötchen Variante schon bei 20800€ an, ohne gar nix.
https://www.opel.de/fahrzeuge/corsa-modelle/neuer-corsa/uebersicht.html
Auch Verbrenner Preise sind in den letzten 4-5 Jahren deutlich nach oben gewandert. Die Differenz zum Elektro ist hingegen die letzten 2-3 Jahre deutlich gesunken)
Ich fahre jetzt fast 6 Jahre elektrisch. Erst ein Smart als Zweitwagen geleased für die Fahrt zur Arbeit und als Test für E-Mobilität und jetzt einen Kia e-Niro gekauft.
Ich hänge das Auto bei mir in der Garage an das normale Stromnetz dran, was mich aktuell 27,9ct/kWh kostet.
Ich habe vor dem Ladepunkt einen separaten Zähler um den für das Auto bezogenen Strom unabhängig abzulesen.
Mit dem Niro habe ich über 3 Winter und 2 Sommer overall 18,3kWh/100km Strombezug gebraucht (inklusive Ladeverluste an Wallbox/Akkugleichrichter)
Dabei fahre ich "normal" also nicht bewußt sparsam, auch habe ich meinen Spaß mit dem Drehmoment vom Start weg.
Das sind also 5,11€ pro hundert Kilometer. Das ändert sich aber, je nachdem ob man mit eigenem PV Strom lädt, oder über einen zweiten Zähler einen günstigeren Tarif für Autoladen hat (meist ist das ein Zähler in Kombination für Wärmepumpe) sogar noch billiger laden. Andersherum ist das halt auch ein Punkt, wo man öffentlich lädt mit welchem Tarif. Wer auf öffentliches Laden angewiesen ist, sollte einen "erweiterten Ladetarif" mit Grundgebühr und günstigeren Arbeitsstrompreis nehmen.
Allerdings ist selbst der Worst Case nicht wirklich teurer als mit dem Benziner.
Was man aktuell nicht vergessen darf ist der Punkt, das man 300€ CO2 Zertifikat pro Jahr und ~100€ KFZ Steuer einspart, was dann schonmal 4-5 Monate kostenlos fahren im Vergleich zum Verbrenner bedeutet.
Allerdings ist das nichts, was für die Zukunft ein fixer Punkt bedeutet, weil Steuer und CO2 Zertifikat kann sich je nach politischer Ausrichtung auch noch mal ändern.
Relevant ist bei der Betrachtung aber, dass man das Auto auch lange fahren/halten muß, damit der relevante Unterschied auch Gewichtung bekommt. Ein 2 Jahres Leasing lohnt sich nicht, weil die Initialkosten dann den Vorteil auffressen. Je mehr man fährt desto deutlicher ist auch der Unterschied.
Bei meinem Smart hatte ich das Auto von der Inspektion beim Mercedes Händler (der bei uns nicht gerade billig ist) abgeholt und hatte 80€ auf der Rechnung. Bei der Frage, was die denn außer einmal Waschstraße gemacht haben, kam nur zurück "Bei einem Elektro gibts ja nix zu tun"
Bei meinem Kia sollte der Händler allerdings nach 2 Jahren das Kühlmittel vom Akku Paket tauschen, was sau teuer war. Ob das unnötige Schikane von Kia ist, sei jetzt mal hingestellt, zumindest schreibt das nicht jeder Hersteller vor.
Großes Thema ist der Punkt Langstrecke. Was ist denn Langstrecke? Ein Kollege fährt jeden Tag 60km zur Arbeit hin und nachher wieder heim. Da rechnet sich das E-Auto ganz schnell, obwohl er jetzt schon einen Diesel mit geringem Verbrauch fährt.
Unbequem wird der Elektro, wenn man oft/regelmäßig Strecken fährt die in einem Stück über die Reichweite des Akkus liegen und man regelmäßig beim Laden warten muß (was ja beim Zuhause laden kein Thema ist).
Ich kann problemlos meine 300km Autobahn mit 140kmh Reisegeschwindigkeit fahren.
Wenn ich dann am Ziel aufladen kann, ist alles in Butter. Fahre ich 400km mach ich halt ne Rast mit 15 Minuten.
So ein Stop ist bei der >400km in der Regel kein Problem, weil man eh mal Pinkelpause machen will, nen Kaffee holen will, oder einfach nur mal die Beine ausstrecken möchte.
Wichtig hierbei ist die Schnellladefähigkeit, denn die bestimmt wie lange hier die Pause dauert. Von 15 Minuten bis 45 Minuten sind je nach Auto noch einige Unterschiede, genauso wie die Reichweite die ja eine Kombination aus Akku Größe und Verbrauch darstellen (teure Autos haben zwar oft einen großen Akku, aber aufgrund von Gewicht, Spielereien, großen Motoren und CW Wert auch einen höheren Verbrauch)
Hier muß man sich durchaus eine Gewichtung für das Thema stellen und schauen, welcher Elektro hier besser geeignet ist, falls man öfter viel Zeit auf der Autobahn verbringt.
Wer zb als Außendienstler viel Zeit im Auto verbringt und auch regelmäßig seine 300-400km abspult, für den ist aktuell ein Elektro wirklich noch nichts. Nur ist das eher die Ausnahme.
Übrigens mit solchen Batteriezertifikaten, bei denen der Zustand bescheinigt wird, halte ich es auch für unkritisch gebrauchte E-Autos zu kaufen:
https://aviloo.com/batterietest.html