Meine Schule ist auf die Zombieapokalypse vorbereitet!

1337

Lt. Junior Grade
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Eine Kurzgeschichte von mir, basierend auf dem krankesten Traum, den ich je hatte.

Zombieapokalypse – Meine Schule ist vorbereitet
Der krankeste Albtraum den du jemals hattest!

Sehnsüchtig starre ich auf das letzte Käselaugen in den Auslagen beim Hausmeister. Obwohl der eigentlich gar kein Käselaugen verkauft. Niklas, Eric, Chris und der Koreaner, dessen Namen ich nicht kenne, stehen neben mir. Wir warten ewig, weil zwei langhaarige Deppen vor uns sich einfach nicht entscheiden können was sie denn kaufen möchten.

Plötzlich schreit jemand aus dem Gehirn-Off in die Aula: „Die Zombieapokalypse ist ausgebrochen! Hier sind Zombies!“ Sofort rennen zwei Männer in weißen Kitteln, die wohl zehn Jahre auf ihren Einsatz gewartet haben (Stichwort meine Schule ist vorbereitet) herbei, und stellen in der Aula ein silbern metallisches Gerät auf, das einer Zapfsäule mit Füllstandsanzeige ähnelt. Ich breche in Panik aus und suche die Aula nach Infizierten ab. In der Menge sehe ich Herr Hassel und weil ich gerade so völlig außer mir bin, deute ich unbegründet auf ihn und schreie, dass er ein Zombie ist. Sofort hält man ihn fest und schließt ihn an die Maschine an. Beobachtet von allen Schülern stellen die Weißkittelmänner fest, dass seine Mutter ein Wal war (Stichwort kranker Albtraum) und dass er infiziert ist. Fast schon erleichtert wandere ich mit Eric und Niklas (Chris und den Koreaner haben wir verloren) durch die Schülermassen.

Mir fallen immer öfter Schüler mit bleichen, leicht bläulich schimmernden Gesichtern auf. Das sind dann wohl die Zombies. Keine Ahnung was das für ein Zombievirus ist, aber es ist auf jeden Fall ziemlich infektiös. Wir treffen auf Herr Bieber, er wirkt noch ziemlich normal und geht auf uns zu. Er quatscht uns mit sinnlosem Zeug voll und beugt sich plötzlich wie ein Vampir über Niklas. Fragt mich bitte nicht was sich die Zombies dabei denken sich wie Vampire zu verbreiten, aber offensichtlich ist das jetzt die Mode bei apokalyptischen Gedanken, einfach alles zu vermischen, damit es extra mies wird… Niklas läuft bläulich an und wankt mit unserem Lieblingsmusiklehrer davon. Eric und ich geben ihn ohne Augenzucken auf und irren weiter durch die Schule.

Instinktiv gehen wir zu dem letzten Quell menschlicher Zivilisation, dem Kunstsaal von Onkel Wölkl. Dieser sitzt mit gesenktem Kopf an seinem vollkommen leer geräumten Schreibtisch. Ohne sich zu rühren fragt er mit der ernstesten Stimme die man sich vorstellen kann: „Wollt ihr noch überleben?“ Trockener als die Sahara bejahen wir sofort. Der Retter in der Apokalypse meint wir sollen mitkommen und bemerkt im vorbeigehen: „Wahnsinn, wie die im 17. Jhd. schon Seemänner malen konnten.“ Dass der Mann während der Zombieapokalypse noch an Kunst denken kann ist mir auch ein Rätsel. Aber das sind nun mal Träume. Und ich wundere mich ernsthaft, dass die Leute im 17. Jhd. gar nicht so zurückgeblieben waren wie ich dachte, immerhin konnten sie ja so toll Seemänner malen.

Wir rennen nach unten zu den Spinden. Herr Wölkl ist verschwunden. Wenn ich nicht über die Story nachgedacht hätte, wäre mir das gar nicht aufgefallen. Ich weiß nur noch dass wir unten bei den Spinden wieder zu zweit waren. Aus einem früheren Traum, in dem ich mich vor einem Hurrican-Tornado, der die Schule zerstört hat, gerettet habe, weiß ich, wohin wir wollen. Was weiß ich was Herr Wölkl jetzt dazu beigetragen hat, aber immerhin bin ich auf die glorreiche Idee gekommen den Atombunker der Schule aufzusuchen.

Wir gehen in den Theaterraum neben dem Treppenabgang und öffnen eine orangene Tür an einer Seitenwand. Dahinter wartet ein Gang und weitere Türen. Wir verschließen jede sorgfältig hinter uns. Nach drei Türen wartet ein Der-Wendler-Verschnitt mit Funk-Headset an einem kleinen Tisch mit Lampe auf uns. Er fragt uns, ob wir Überlebende sind. Natürlich ist diese Frage in so einer kranken Welt völlig legitim und wir werden mit einem Kopfnicken zum Bunker weiter gelassen. Nach der nächsten Tür stehen wir in einer…Fabrik glaube ich. Der Raum ähnelt einem Schlachthof, an der Decke ein dickes Stahlseil mit Fleischhaken, an der Wand jedoch Werkzeuge. Während ich noch rätsele was das für ein Gebilde hier unter der Schule sein soll, stellt Eric sofort fest, dass das hier die Ford Motorenwerke sein müssen. Aha, da werden die lustigen italienischen Autos also produziert. Gut zu wissen.

„Och nein jetzt kommt der Part, bei dem wir auf einem Laufband oder so durch die Fabrik müssen, wie bei Star Wars“, bemerke ich. Ja, die Untiefen meines Gehirns sind tatsächlich so stark geprägt von diesen Filmen, dass mir beim Weltuntergang und verfolgt von Zombies die Fabrikszene in den Sinn kommt. Weil wir weiter müssen, und der Weg offensichtlich durch die Ford Motorenwerke unter einem Schweinfurter Gymnasium führt, haken wir uns, wie auch immer, in die Fleischhaken am unter der Decke hängenden Stahlseil ein. Ohne diesen Fakt in irgendeiner Weise wahrzunehmen läuft das Transportstahlseil, an dem wohl die Autos zusammengeschraubt werden, an. Es führt einmal um den fast quadratischen Raum und schließlich in der letzten Ecke nach unten ins nächste Stockwerk. Zwar habe ich keine Ahnung was ich hier jetzt tun soll, aber Eric der alte Zocker versteht sofort, dass das hier ein Spiel ist und wir uns mit den Werkzeugen an der Wand, am Stahlseil hängend, durch die verschiedenen Level der Fabrik schlagen müssen. Weil mir keine bessere Erklärung für die Umstände einfällt, nehme ich den Vorschlag als wahr an und versuche mein Bestes. Natürlich scheitere ich kläglich und jedes Mal wenn wir in das nächste Stockwerk unter uns fahren, reibt das Stahlseil an meinem rechten Ohr, das dadurch ganz heiß wird. Warum? Weil ich es nicht schaffe meine Fahrt nach unten mit Zangen von der Wand zu bremsen, ist doch klar. Wie eine solche Seilführung und der Fakt, dass ich an dem Seil hänge und es trotzdem an mir vorbei gleitet, physikalisch möglich ist, fragt ihr besser eure Lehrer. Ich kann sowas halt.

Weil ich das an meinem Ohr reibende Stahlseil irgendwann nicht mehr aushalte, breche ich das „Spiel“ nach dem vierten „Level“ ab. Dass das geht fällt mir aber auch echt früh auf. Weil Eric kein Kameradenschwein ist steigt er auch aus und geht mit mir weiter. Durch eine Tür in der Wand kommen wir auf einen Gang.

Am Ende des Ganges findet sich die Tür zum Atombunker. Was für ein Glück, dass wir genau auf dem richtigen Stockwerk aus der Fabrik ausgestiegen sind. Ich gehe mal davon aus, dass man von jedem Level der Ford Motorenwerke durch ein Wurmloch auf den richtigen Gang kommt. Ich meine wir sind hier in einer Traumwelt. Da kann man sich eine Schule mit paradoxer Wurmloch-Architektur schon mal erlauben.

Der Bunker ist eigentlich nur ein kleiner rechteckiger Raum mit Tisch und vielen Büchern. Ein Fenster zur Oberfläche (die ja höchstens 100m über uns sein kann, so tief wie wir gelaufen bzw. am Stahlseil gefahren sind) können wir beobachten, wie alle Schüler zu Zombies geworden sind und herumeiern. So ein Wurmlochfenster hätte ich auch gerne, vor allem wegen dem coolen Extra-Feature: die anderen können uns nicht sehen.

Dann wache ich auf. Zum Glück muss ich sagen. Denn ich wüsste nicht was ich jetzt mit tausend Büchern und Eric, ohne Wasser oder Nahrung, in einem 5 mal 2 Meter großen Bunker unter der Schule machen sollte. Und warum nur wir beide es geschafft haben, obwohl der Wendler oben doch so fleißig Überlebende zählt… Das weiß noch nicht einmal Steven Hawking.


Le Finne.


So, ich hoffe ihr hattet euren Spaß ^^ Ich jedenfalls schon ;)
 
Zuletzt bearbeitet: (Noch ein paar Rechtschreibfehler beseitigt...)
Na so teifgehend will ich auch mal Träumen ;) Schön fand ich wie Eric natürlich innerhalb von Sekunden klar war, dass dies die Ford Fabrick sein müsse :D
mfg rooney723
 
So wie du würd ich auch gerne Träumen können :D coole Geschichte .... ich wär früher aufgewacht oder wär geweckt worden ^^
 
Cool story, bro. Geh mit diesem Traum am besten nicht zum Psychologen :D der sperrt dich weg ^^
 
Ich hab zwar nicht ganz so kranke Träume, aber trotztdem frag ich mich als mal was wohl ein Psychiater dazu sagen würde :)
 
Coole Story unf gut geschrieben:D
ich hatte auch mal nen coolen traum, schon mehrere, aber so komplex, und das ich mich auch noch an alle deatils erinnern kann, wohl nicht...^^

mal sehen, ob ich den demnächst mal erzähle, ist aber nicht so interessant, wie der von 1337.^^
 
xD sowas kenne ich zu gut, perfekt durchdachte Träume, wo man sich am Ende freut dass man aufwacht weil man ka mehr hat wie es weitergehen soll :D
 
Also das diese in nächtlicher Verwirrung veröffentlichte Story so gut rüber kommt hätt ich jetzt wirklich nicht gedacht ^^
Vielleicht sollte ich Autor werden... Dann kann ich auch meine anderen Gedanken aufschreiben... *evil laughter*
 
also ich würde dein buch sofort kaufen :D aber natürlich nur wenn ich vom profi selbst eine handsignierte ausgabe bekomme.
 
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