Schade, dass ihr alle nur träumt - vom Geld ausgeben ohne vorherige Leistung. Mir geht das anders: ich würde gerne die Leistung bringen, hätte Spaß am genialisch anderen, neuen, grenzüberschreitend-sichtbar-guten und weiterführend-richtigen Design - und das Geld wäre mir im Grunde ganz egal. (Heftig übertrieben: Ist, nicht wäre - und außerdem sind solche wie wir am Ende ja eh unbezahlbar
)
(Was ganz bekanntes: Hat van Gogh eigentlich fürs Geld gemalt - oder weil er musste?
Die alte Frage halt, die geisteswisenschaftlich lange beantwortet wurde, schon in den letzten zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg:
Die alte Frage der möglichen Doppelnatur von Künstler und Bürger im Menschen. Das anteilige Nebeneinanderstehen beider "Zutaten" im jeweiligen Individuum.
Und klar wäre auch diese MS-Aufgabenstellung oben (eher) eine Aufgabe für den reinen Künstler, meine ich weiter. Und dem wäre der bürgerliche Anteil an der Aufgabe na klar völlig egal: Denn bürgerlich sind Geld-, Macht-, Besitz-, Prestige-, Einfluß- und Dauerhaftigkeitsfragen resp. Probleme.
Und ist der Künstler im Mensch maximal, ist der Bürgerliche komplett verschwunden - und umgekehrt.
In sofern wundert es mich immer wieder, dass das nicht aufhört, dass Bürgerliche Preise aussetzten für geniale Entwürfe
- und dass solche, die
beanspruchen "wirkliche Künstler" zu sein, solche Aufgaben immer wieder annehmen(!): van Gogh hätte, über den Fall und die Aufgabe brütend wahrscheinlich noch ein Selbstbildnis gemalt - an Stelle(!) einer Bewerbung bei MS, und sich dann noch ein Ohr abgeschnitten - im völlig sinnlosen Versuch die Welt zu ändern: Die Welt ist und bleibt bürgerlich - und damit leider völlig ignorant für die Fragen reiner Künstler an sich selbst.
Die alte Frage halt, die geisteswisenschaftlich schon lange beantwortet wurde, schon in den letzten zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg:
Die alte Frage der möglichen Doppelnatur von Künstler und Bürger im Menschen. Das anteilige Nebeneinanderstehen beider "Zutaten" im jeweiligen Individuum: Thomas Mann z.B. hat das für sich in seiner Zeit dahingehend beantwortet, dass er es aufgab, die Welt darüber aufklären zu wollen, dass er eigentlich der reine Künstler sei, "und das außen glatt gelogen", sondern er ihnen den Bürger vorspielte, den Künstler im Umgange weitgehend und sorgsam verbergend - weil nur das den Künstler in ihm erst möglich machte, gegen die Ignoranz der vielen (die Kunst erwarten, als vom Bürgerlichen kommend(!)), von solchen Künstlermenschen,
"die ja fast wären, wie sie selbst" - der Selbstbetrug der vielen, die nur so weiterhin bürgerliche Tröpfe sein können, unter dem Narkotikum, "eigentlich seien sie ja fast auch schon Künstler, könnten das noch werden, wenn sie nur wirklich wollten... .". (Und später bei Picasso oder Warhol, Beuys und ... war es schon anders: radikaler steht das wirkliche Künstlertum offensichtlich der Bürgerlichkeit, den bürgerlichen Begehrlichkeiten nach Sinnnvermittlung und Wertbestimmbarkeit, nach Fungibilität usw. entgegen.
Ich bin von daher also mal gespannt, wie man seitens Microsoft
mit der Jury-Frage,
der Auswahlaufgabe umgehen wird: Werden "bürgerliche Prokuristentröpfe" das Sagen haben, oder deligieren die das an andere, an andere Designer (nicht wirklich gut), an wirklich gute Kunstkritiker, an ausgewiesene Künstlerfreunde oder Künstler? (Ich schätze aber, es richtig zu machen, darin ist MS gut: sie kennen sich, die Welt und ihre eigenen Grenzen (als Menschen): ein erfolgreiches Weltmarktunternehmen halt. Und die Auswahl, die die Jury trifft, muss na klar der Weltmarktbeurteilung standhalten, überzeugend sein für jederman der ganzen einen Welt am Ende - und soll das auch. Auch von daher gilt es gespannt zu sein:
"Schaun mer mal".)