Mining und die absurden Steuern

[Madman1209]

Hi,

inwiefern ist das "merkwürdig"? Wo sind denn Steuergesetze in Kombination mit spekulativen Geldgeschäften bitte jemals etwas anderes als "theoretische Natur"? Man sollte eher froh sein, dass sich überhaupt jemand heutzutage die Mühe macht, sich diese Dinge durchzulesen und andere an dem angeeigneten Wissen teilhaben lässt, ohne gleich ein Consulting-Büro zu gründen! Entscheiden muss es eh jeder selbst.

Ich bedanke mich hiermit ausdrücklich bei Holt, dass er seine Erfahrungen - welcher Natur auch immer - hier im Forum mit Menschen teilt, die dieses Wissen nicht haben und davon profitieren können.

VG,
Mad

 

[de la Cruz]

So theoretisch ist das gar nicht, denn man kann sich ja an zahllosen Fallbeispielen aus der Praxis orientieren; das müsste man ohnedies auch dann, wenn man die Sache schon mal praktisch durchgespielt hätte, denn im Steuerrecht ergeben sich ständig andere Facetten, so dass Du aus einem spziellen Einzelfall ohne dies nicht alle gleich- oder ähnlich gelagerte Sachverhalte unbedingt die richtigen Rückschlüsse ziehen kannst.

Und im Übrigen sind diese Dinge auch deshalb immer theoretisch zu erruieren, weil sogar identische Einzelfälle in der Praxis von einer Finanzbehörde zur anderen durchaus höchst unterschiedlich gehandhabt werden können - da kann man dann nur die theoretischen Grundlagen dafür geben, welche Lust und Laune der Finanzbeamte im Einzelfall dann hat, kann eh keiner voraussagen.

 

[Holt]

In kurzer Zeit zwei Artikel bei finanzen.net mit nicht übereinstimmenden Angaben zur Besteuerung vom Minig:

Wer seine digitalen Münzen durch das Mining verdient und durch das Schürfen der Kryptotaler Gewinne erwirtschaftet, hat Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb. Diese müssen entsprechend versteuert werden.

Im anderen Beitrag gibt es aber auch sowas wie einen Gelegenheitsminer:

Wieder andere steuerliche Spielregeln gelten für die sogenannten Miner, die im Bitcoin-Universum Rechnerleistung zur Verfügung stellen und so mithilfe komplizierter Algorithmen die Cyberwährung erst erschaffen. Wer dabei nur gelegentlich mitwirkt, muss seine Gewinne als Einkünfte aus sonstigen Leistungen versteuern. Gewinne sind erst ab einer Höhe von 256 Euro jährlich steuerpflichtig. Wer sich allerdings professionell und dauerhaft am "Schürfen" der Kryptowährungen beteiligt, erzielt in den Augen des Finanzamts gewerbliche Einkünfte.

Bliebt die Frage nach der Abgrenzung zwischen gelegentlich und dauerhaft, wobei jeder der sich extra HW fürs Minen gekauft hat, wohl unter letzeres fallen dürfte.

 

[Meetthecutthe]

Unterm Strich bleibt es bei dem was ich nicht müde werde in dem Zusammenhang immer wieder zu betonen :
Demjenigen der dem Fiskus, willens seine Schuld nach bestem Wissen und Gewissen zu begleichen, offen entgegentritt wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Strick daraus drehen. Vor allem bei nicht gänzlich geklärten oder nicht ordentlich berechenbaren Sachverhalten

Da glaube ich schon eher meiner -mittlerweile über 3 Jahrzehnte erfolgreich ihr Steuerbüro führenden -
Steuerberaterin als Holt und 1-2weitere die hier oft das Lied vom allmächtigen und unbarmherzigen Fiskus singen welcher nicht besseres zu tun habe als jeden wegen des kleinsten Formfehlers zu zerschmettern und alles bis ins Tausendstel zu sizieren.
Sie war es die mir vor vielen Jahren in einer anderen steuerlich komplizierten Thematik genau den oben zitierten Einwand brachte und damit -in meinem Fall- bisher auch immer recht behielt.