Mysteriöse Langsamkeit / CPU-Last

DaveStar

Commander
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Hallo Computerbaser

Heute habe ich mal wieder einen äusserst mysteriösen Fall. Und zwar handelt es sich um einen HP Laptop mit mobilem Core2Duo und üblicher Ausstattung, schätzungsweise ca. 4 oder 5 Jahre alt.

Dieser ist seit einigen Wochen plötzlich extrem langsam geworden. Und mit extrem meine ich unbenutzbar, d.h. es kann durchaus mal ein paar Minuten dauern, bis beispielsweise der Internet Explorer (oder ein sonstiges Programm) geladen wird.

Also wollte ich rausfinden, worans liegt und habe den Ressourcenmonitor zu Rate gezogen, in der Hoffnung, rauszufinden, wo da die Leistung weggefressen wird.

Die Resultate waren allerdings durchaus verwirrend. Wenig überraschend war die CPU-Last dauerhaft auf 100%. Der Hauptverursacher gemäss Ressourcenmonitor ist allerdings - Trommelwirbel - der Ressourcenmonitor selbst. (Wenn der Ressourcenmonitor nicht läuft, ist die CPU-Last allerdings natürlich trotzdem auf 100%, nur hat mann dann noch weniger Möglichkeiten, der Ursache uaf die Spur zu kommen.)

An zweiter Stelle nach dem Ressourcenmonitor waren dann abwechselnd diverse andere Dinge. Also habe ich mal angefangen, alles was irgendwie Ressourcen geschluckt hat und nicht unbedingt notwendig ist von der Platte zu putzen (Virenscanner etc.).
Das verblüffende: Egal was man deinstalliert, oder egal welchen Prozess oder Dienst man killt - es tritt einfach irgend etwas anderes an seine Stelle und die CPU-Last bleibt auf 100%. Mal ist es ein IP-Konfigurationsdienst der wieder aus der Reihe tanzt, mal das Catalyst Control Center (mittlerweile ebenfalls deinstalliert), mal Windows Update, mal irgendwelche anderen Windows-Dienste, die an sich rein gar nichts rechenaufwendiges zu schaffen haben sollten.

Kurz: Egal welchen vermeintlichen Ressourcenfresser man ausschaltet, es tritt immer sofort etwas anderes an seine Stelle, die CPU-Auslastung bleibt stets auf 100%. Und auch wenn im Ressourcenmonitor einmal gerade gar nichts grossartiges ersichtlich ist, bleibt die Last trotzdem oben, auch wenn kein Einzelprozess oder Dienst gerade hohe Last anzeigt.

Ich habe jetzt schon ellenlange damit verbracht, alles mögliche zu deaktivieren und zu deinstallieren, ohne jeden Erfolg. Der Ressourcenmonitor verarscht mich quasi permanent, weil keine "Fährte" je zum Ziel führt.


Meine Frage ist nun also: Was läuft hier schief bzw. wie finde ich raus was schief läuft?


P.S. Es gibt zwischendrin selten auch mal Phasen, wo es für 5 Minuten wieder ganz normal läuft. Das verwirrt umso mehr.
In diesen Fällen nutzt dann der Ressourcenmonitor selber auch nur ein paar Prozent Leistung. Aber sobald die 'Spinnerei' wieder losgeht, steigt auch dessen Ressourcenverbrauch wieder an.
Ich habe daher fast den Eindruck, dass nicht irgend etwas bestimmtes die Ressourcen wegfrisst, sondern das aus irgendwelchen Gründen plötzlich viel weniger Ressourcen zur Verfügung stehen, sodass ein einzelner Task plötzlich (prozentual) das Zehnfache seines Normverbrauches hat.
(Mein erster Gedanke diesbezüglich war, dass die CPU wegen Überhitzung runtergeregelt wird. Ist aber nicht der Fall.)
 
Hmm, knifflige Sache, schon mal einen Virus in Betracht gezogen? lg
 
Wenn die Temperatur nicht zu hoch ist, würde ich das System einfach mal neu aufsetzen.
 
Mein Tipp wäre sowieso: Wähle deinen letzten Systemwiederherstellungspunkt an dem noch alles funktioniert hat und setze ihn dort hin zurück. Einige Daten können jedoch verloren gehen.
 
Ist die HD aktiv?
Ausversehen 2x Virenscanner installiert?
Hatte ich mal bei einem Kunden, 2x Avira drauf.
Er hatte Avira installiert und das Update konnte scheinbar die vorherige Installation nicht deinstallieren.

Also mal WLAN aus und den Virenschutz deaktivieren.
 
Versuche den abgesicherten Modus. Versuche eventuell ein Live System.

Wenn Du den Verursacher nicht findest, bleibt ja immer noch die Neuinstallation.
 
hmm... check mal, ob der lüfter auch vollgas läuft, während die cpu bei 100% fährt. falls nicht, dann schau dir mal die energiespar-einstellungen für die cpu an, speziell die einstellung der max. cpu-auslastung. wenn die sehr hoch eingestellt ist, dann wird der cpu-takt selbst bei hoher cpu-belastung auf niedrige werte gehalten, mit dem ergebnis, dass dein rechner zwar energie spart, aber "zu fuß geht".

cheers!
 
David0912913500 schrieb:
Hmm, knifflige Sache, schon mal einen Virus in Betracht gezogen? lg

Ja. Ein Offline-Scan hat allerdings nichts zu Tage gebracht.

Axxid schrieb:
Wenn die Temperatur nicht zu hoch ist, würde ich das System einfach mal neu aufsetzen.

Das wäre von der Zeit her sicher ökonomisch. Aber mich interessiert die Ursache.

AAS schrieb:
Durch such doch mal die Logs.

Habe ich. Nichts auffälliges.

David0912913500 schrieb:
Mein Tipp wäre sowieso: Wähle deinen letzten Systemwiederherstellungspunkt an dem noch alles funktioniert hat und setze ihn dort hin zurück. Einige Daten können jedoch verloren gehen.

Kenne das Datum nicht genau, nicht mein Laptop. Ausserdem habe ich in der Vergengenheit grösstenteils ziemlich schlechte Erfahrungen mit der Systemwiederherstellung gemacht.

Uwe F. schrieb:
Ist die HD aktiv?
Ausversehen 2x Virenscanner installiert?
Hatte ich mal bei einem Kunden, 2x Avira drauf.
Er hatte Avira installiert und das Update konnte scheinbar die vorherige Installation nicht deinstallieren.

Also mal WLAN aus und den Virenschutz deaktivieren.

HDD: Teilweise. Allerdings in der Regel eher mit sehr geingen Lese/Schreibraten. Der 'Flaschenhals' ist definitiv die CPU.

2x Virenscanner: Nein. Problem tritt selbst dann auf, wenn kein Virenscanner installiert ist.


miac schrieb:
Versuche den abgesicherten Modus. Versuche eventuell ein Live System.

Wenn Du den Verursacher nicht findest, bleibt ja immer noch die Neuinstallation.


Den abgesicherten Modus hatte ich natürlich getestet. Da besteht das Problem nicht. Nur hilft mir das nicht viel weiter.


emeraldmine schrieb:
Was sagt der TaskManager was alles für Prozesse am laufen sind ?

Das Übliche, verändert sich auch teilweise. Habe ja mit dem ressourcenmonitor wie eingangs beschrieben alles Rauf- und Runtergetestet. Der Verursacher scheint immer wieder ein anderer Prozess/Dienst zu sein.


tortenguss schrieb:
Hast Du Dir Dein System mal mit dem Process Explorer angeschaut? Damit kann man deutlich genauer Probleme eingrenzen.

Das habe ich gestern Abend auch noch versucht ja. Witzigerweise tritt seit genau dann das Problem mal wieder nicht auf. Aber ich trau dem Frieden nicht.

Le_Bassiste schrieb:
hmm... check mal, ob der lüfter auch vollgas läuft, während die cpu bei 100% fährt. falls nicht, dann schau dir mal die energiespar-einstellungen für die cpu an, speziell die einstellung der max. cpu-auslastung. wenn die sehr hoch eingestellt ist, dann wird der cpu-takt selbst bei hoher cpu-belastung auf niedrige werte gehalten, mit dem ergebnis, dass dein rechner zwar energie spart, aber "zu fuß geht".

cheers!

Interessante Idee, an sowas hatte ich auch gedacht (siehe mein 'P.S.' im ersten Post)- nur wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, dass überhaupt derart absurde Einstellungen möglich sind, die sowas zulassen.

Ich hab mir jetzt die Energieeinstellungen mal angeschaut und diese waren tatsächlich auf 'Energiesparen', wobei die Systemkühlrichtlinie auf 'Passiv' gestellt war (d.h. Prozessorverlangsamung hat Vorrang vor höherer Lüfterdrehzahl). Ich hoffe natürlich das war tatsächlich das Problem, kann mir aber irgendwie doch nicht vorstellen, dass eine derart extreme Verlangsamung nur durch solch eine EInstellung zugelassen wird. Aber vielleicht ja doch.


Danke jedenfalls schonmal für all euer Feddback!
 
Das mit dem abgesicherten Modus zeigt, daß es ein Programmproblem ist.

Starte MSCONFIG und deaktiviere alles außer Microsoft Dienste und Autostarteinträge.
 
miac schrieb:
Das mit dem abgesicherten Modus zeigt, daß es ein Programmproblem ist.

Starte MSCONFIG und deaktiviere alles außer Microsoft Dienste und Autostarteinträge.


Hatte ich wie gesagt längst gemacht - ohne Erfolg.

Aber mittlerweile schauts tatsächlich so aus, dass es die Energieeinstellungen (wohl in Kombination mit was anderem) waren, die die Kiste derart ausgebremst haben. Le_Bassiste hatte da wohl den richtigen Riecher.

Meine detaillierte Vermutung, was da genau schief gelaufen ist, ist die folgende:

Energieeinstellungen sind dergestalt gewählt gewesen, dass die CPU lieber runtertaktet, anstatt die Lüfterdrehzahl zu erhöhen. Und zwar offenbar bereits ab einem Temperaturniveau von ca. 50 °. D.h. sobald die CPU diese Temperatur erreicht hatte, wurde sie ganz arg heruntergetaktet, was die ganze Kiste komplett ausgebremst hat.

Deswegen war es auch möglich, dass sowas wie der 'Task Manager' oder der 'Ressourcenmonitor' teilweise alleine bereits bis zu 50% der CPU-Leistung verbraucht haben, anstatt nur 5% oder so. Denn die Gesamtleistung der CPU war durch das Runtertakten wohl auf einen Bruchteil der üblichen Leistung reduziert.

Daher war es auch ganz egal, was man alles für Dienste und Prozesse deaktiviert hat. In diesem Szenario war bereits jeder popelige Hintergrunddienst der normalerweise jede Minute mal kurz 1% der Leistung konsumiert eine echte Belastung. Und deswegen waren es auch ständig andere Prozesse und Dienste, die da "gepeakt" haben.


Bleibt natürlich nur noch die Frage, wie man auf die Idee kommen kann, derart absurde Energieeinstellungen überhaupt zu ermöglichen (bzw. Ermöglichen kann ich ja noch verstehen, aber offenbar waren es bei diesem Modell die Standardsettings, wenn der nichts ahnende User auf 'Energiesparen' gestellt hat.)
Ich meine in so einem Notebook erreicht die CPU ja bereits bei ziemlich geringer Last die 50° C, zumal die Kühllösungen bei diesen eher günstigen Ab-Stange-Modellen ja oftmals nicht gerade die beste ist und über die Jahre durch Verstaubung etc. auch nochmal etwas abgibt.
Wie man dann allen ernstes die Limite (die der User ja nicht selber wählen kann) so tief ansetzen kann, bleibt ein Rätsel.
 
vielleicht schaust du dir noch mal die kühlung an. als der rechner neu war, waren die energie-einstellungen vermutlich völlig ok und auch die cpu noch "munter". aber im laufe der jahre hat der rechner wahrscheinlich so viel staub gezogen, dass der lüfter die kühlung nicht mehr schafft, und die cpu die bremse zieht. versuch mal, bei laufendem rechner mit druckluft (nicht zu heftig, ich benutze dafür einen ungeladenen airbrush bei 2 bar) die luftaustritte vom lüfter auszublasen. das spart das ausbauen, kann aber ne ziemlich staubige angelegenheit werden. mein r710 laptop war danach wieder so schnell wie am ersten tag.

hth,
Le_Bassiste.
 
Den Gedanken hatte ich natürlich auch und hab dementsprechend auch bereeits den Druckluftspray zu Hilfe gezogen (n' Airbrush hab ich leider nicht). Besonders viel Staub kam da allerdings in diesem Fall nicht zu Tage.
(Und bei dem bestimmten HP-Modell um das es hier geht, ist alleine schon der Abbau der unteren Verschalung ein sehr mühsames unterfangen, weswegen ich das dann gelassen habe.)

Allerdings halte ich diese Art der Einstellung so oder so für falsch, denn "die Bremse" wurde ja völlig falsch angesetzt, da a) 50 Grad in keiner Art und Weise eine Risikotemperatur ist und b) der Lüfter ja noch sehr viel Luft nach oben gehabt hätte um für mehr Kühlung zu sorgen.
 
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