NAS-Beratung und Backup-Strategie

S

Schälp

Gast
Hallo zusammen,

ich bin am planen, wie es mit meinem Netzwerkspeicher weitergehen soll. Bislang habe ich immer die einfachste (billigste:)) Lösung genutzt und vermieden für ein richtiges NAS Geld auszugeben. Aber ich denke, so langsam wird es Zeit für ein richtiges NAS.

Kurz meine "NAS-Historie":
Mein erster Netzwerkspeicher war einfach eine externe 2,5" HDD an der Firtzbox. Hat gereicht um Videos und Musik einem HTPC (Intel NUC) zur Verfügung zu stellen. Bei der geringen Übertragungsrate wurde neue Musik so auf die Festplatte geschoben, für größere Dateien habe ich die Festplatte immer abgestöpselt und direkt am Rechner angeschlossen. Backups des Rechners werden immer auf einer externen HDD ausgeführt.
Aber mit der Firtzbox war das immer so eine Sache: Geringe Übertragungsraten, der Mediaserver stellt keine FLAC bereit und mit dem Mac war irgendwann Fritznas wegen der SMB-Version auch nicht mehr erreichbar. Das hat genervt. Als dann auf dem Fire TV Stick 4K mit Kodi DTS-Passthrough möglich war, war der HTPC/NUC im Prinzip nur noch Staubfänger. Irgendwann habe ich den NUC dann genommen und als Testlauf OpenMediaVault darauf installiert und seitdem hängt die HDD der Fritzbox an dem NUC. Geht im Prinzip ganz gut, aber ein paar Problemchen gibt es immer mal wieder, der Arbeitsspeicher läuft voll, OMV ist nicht erreichbar, der Lüfter des NUC läuft ohne erkennbaren Grund mit 100 %.
Und da seit dem letzten Softwareupdate das DTS-Passthrough auf dem Fire TV Stick mal wieder nicht geht, hätte ich den NUC doch gern wieder als HTPC. Daher wird es langsam mal Zeit für ein richtiges NAS, das auch langfristig hoffentlich ohne Probleme läuft.

Wofür soll das NAS verwendet werden:
  • Musik, Video und Foto für Streamer (Mediaserver erforderlich) und HTPC bereitstellen.
  • Backup für MacBook und Windows-Rechner
  • Datenablage für Dateien, die auf den Rechnern keinen Platz finden
  • Bereitstellung von Dokumenten für alle Rechner
Vorhandene Hardware:
  • Fritzbox 6490
  • Ein MacBook
  • Ein Windows-Rechner
  • 2 Musikstreamer
  • Ein Intel NUC/HTPC
Der Plan:
Ich kaufe mir eine Synology DiskStation DS220j mit einer 4 TB HDD oder SSD (schnellere Zugriffszeiten, lautlos). Eine zweite HDD/SDD kommt erst rein, wenn die erste HDD/SSD so langsam voll wird. Ein Backup der Synology wird hin und wieder mit einer externen 4 TB HDD durchgeführt, die nur für das Backup am NAS angeschlossen wird und dann wieder entfernt wird.
Auf das NAS kommen alle Videos- und Musikdateien und werden per Mediaserver bereitgestellt. Eine Time Machine-Backup des MacBooks wird regelmäßig auf das NAS durchgeführt. Ebenso ein Backup des Windows-Rechners mit der windowsinternen Sicherungsfunktion. Ein Ordner wird erstellt, in dem beide Nutzer schreiben und lesen können. Jeder Nutzer bekommt noch seinen eigenen Ordner zur persönlichen Datenablage.

Funktioniert das alles so wie ich mir das vorstelle? Gibt es Verbesserungsvorschläge?
Ist die DS220j das richtige NAS-System für mich?

Ein paar Fragen noch:
Kann man den Speicherplatz für das Time Machine-Backup begrenzen? Sonst würde doch Time Machine erst alte Backups überschreiben, wenn die Platte voll ist, oder?
Ist jetzt eher Mac-spezifisch, aber kann man Time Machine auch sagen, dass es auf zwei Laufwerken (NAS und externe Platte am MacBook selbst) die Daten sichern soll?
Sind die eigenen Ordner zur persönlichen Datenablage auf dem NAS für andere Nutzer sichtbar? Zumidest die Leseberechtigung kann ja verweigern, oder?

Vielen Dank!
 
Der Aufbau macht so keinen Sinn. Lieber direkt 2 Platten im Raid1 laufen lassen und diese dann größer auslegen, falls 4TB sonst voll laufen. Grundsätzlich kann die ds220j das alles, allerdings ist es auch ein Einstiegs NAS.

Backup via USB Platte... ist kein vernünftiges Backup.

Dann lieber eine Nummer größer nehmen und mehr Platten rein stöpseln. Darüber kann man dann automatisiert eine vernünftige Backuplösung bereit stellen.
 
nebulein schrieb:
4TB sonst voll laufen.
So viel an Daten kommt da eigentlich nicht zu in nächster Zeit.

nebulein schrieb:
allerdings ist es auch ein Einstiegs NAS.
Was bedeutet das (für meinen Anwendungsfall)?

nebulein schrieb:
Backup via USB Platte... ist kein vernünftiges Backup.
Wieso? So kann ich die Sicherung an einem anderen Ort als das NAS aufbewahren.
Soweit ich weiß ist RAID1 kein Backup.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die 220j taugt mit ihren 512MB Ram eigentlich nur als Datengrab. Es fehlen außerdem die Festplatteneinschübe, man muss zum Festplatteneinbau das Gehäuse öffnen.
Ich würde eher zur älteren DS218 (ohne "+" oder "play") greifen, fast die gleiche Ausstattung aber 2GB Ram und Festplatteneinschübe.
 
Schälp schrieb:
Der Plan:
Ich kaufe mir eine Synology DiskStation DS220j mit einer 4 TB HDD oder SSD (schnellere Zugriffszeiten, lautlos). Eine zweite HDD/SDD kommt erst rein, wenn die erste HDD/SSD so langsam voll wird. Ein Backup der Synology wird hin und wieder mit einer externen 4 TB HDD durchgeführt, die nur für das Backup am NAS angeschlossen wird und dann wieder entfernt wird.
Würde wohl eher die DS220+ nehmen, die hat viermal so viel RAM und kann nochmal erweitert werden. Die 220j sieht mit 512MB RAM sehr mau aus, um da mehr mit zu machen als etwas Daten ablegen. Oder ggf. als kleinere Lösung die schon empfohlene DS218.

Ansonsten seh ich da kein großes Problem. NAS ist der zentrale Datenpunkt, Sicherung auf externer Platte, fertig. Diese Woche kommt bei uns die 220+ an, die ich aber mit 2x8TB im SHR betreiben will und die auf einer externen 12TB Platte gesichert wird. Was ich dir empfehlen würde wäre die externe größer zu dimensionieren, gerade wenn du nur mit 4TB anfangen willst und später ggf. erweiterst. Dann wird's sonst schnell eng.
 
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Da muss ich mal schauen, was die Unterschiede zwischen den genannten NAS sind.

Nero1 schrieb:
Was ich dir empfehlen würde wäre die externe größer zu dimensionieren
Die externe HDD ist schon vorhanden.
 
Man muss abwägen, ob ein RAID für einen von großem Vorteil wäre. Ich nutze mein NAS aktuell auch nur als Multimedia Station, zentrales Backup und SMB-Share. Auch wenn ich gerade ein RAID 5 nutze, würde ich, wenn mir der Platz zu eng wird, eher auf JBOD wechseln statt die 4. Platte dazu zu stecken.

Denn ich kann ehrlich gesagt damit leben, wenn ich mal ein paar Tage nicht auf die Daten zugreifen kann, falls eine Platte ausfällt und ich ein Backup zurück spielen muss. Außerdem ist es nicht garantiert, dass ein RAID Rebuild von 8TB+ Platten funktioniert (gerade wenn die Nonrecoverable Read Errors Rate nur 1 per 10E14 wäre, war denke ich bei WD Reds der Fall).

Ich empfehle allerdings auch ein etwas leistungsstärkeres NAS zu nutzen. 512MB macht echt keinen Spaß.
 
Blackeye33 schrieb:
Ich empfehle allerdings auch ein etwas leistungsstärkeres NAS zu nutzen. 512MB macht echt keinen Spaß.
Da sind sich alle einig ;)

Hatte mich ein bisschen aufs DS220j eingeschossen, weil u.a. ComputerBase schrieb "...die Synology DS220j für Neukunden, die zum ersten Mal ein NAS für den privaten Gebrauch erwerben und keine besonderen Ansprüche wie eine x86-Architektur haben, eine sehr gute Wahl ist und alles bietet, was man zur Sicherung, Speicherung und fürs Teilen auch großer Datenmengen im privaten Umfeld benötigt."
 
wenn ich mich mal einmischen darf...zur reinen Datensicherung ist die DS220j sicher auch absolut ausreichend, hatte ich auch erst im Auge. Sobald man allerdings ein bischen nerdiger Unterwegs sein will und halt doch mal ein Docker drauf installieren o.ä. schaut man in die Röhre.
Habe mich dann auch für die DS220+ entschieden und es bisher nicht bereut. Mittlerweile stecken 10GB drin, im Docker läuft gitlab, hätte mit der j nicht geklappt.
 
Schälp schrieb:
Wieso? So kann ich die Sicherung an einem anderen Ort als das NAS aufbewahren.
Soweit ich weiß ist RAID1 kein Backup.
Und damit hast du auch absolut recht. Wieso, weiß wohl nur er alleine.

Bei so einem Gerät ist RAID 1 auch eigentlich recht sinnlos. Es kann schließlich automatisiert ohnehin nichts aus den redundanten Daten der Spiegelung korrigiert werden.
Bliebe als einziger Vorteil die Verfügbarkeit, was als Privatnutzer aber kaum Gewicht haben sollte.
 
Wofür brauche ich eigentlich den RAM in einem NAS?
Für meinen Anwendungsfall wäre das NAS ja vor allem sowas wie eine zentrale Festplatte.
 
Schälp schrieb:
Wofür soll das NAS verwendet werden:
  • Musik, Video und Foto für Streamer (Mediaserver erforderlich) und HTPC bereitstellen.
  • Backup für MacBook und Windows-Rechner
  • Datenablage für Dateien, die auf den Rechnern keinen Platz finden
  • Bereitstellung von Dokumenten für alle Rechner
Mehr als das habe ich mit dem NAS nicht vor.
 
Schälp schrieb:
Wofür brauche ich eigentlich den RAM in einem NAS?

Schälp schrieb:
Mehr als das habe ich mit dem NAS nicht vor.
So ein NAS ist inzwischen mehr als nur eine Festplatte mit Netzwerkanschluss. Es gibt viele Apps und Funktionen, die man nutzen kann und auch ein "richtiges" Betriebssystem.
Das braucht alles RAM und CPU.
Allein für das Streaming kann es sein, dass eine DS aus der J-Serie an die Grenzen stößt...
Für den Rest...da reicht dann wahrscheinlich auch eine J.
Allerdings, wenn man erstmal so ein NAS hat, kommt oft der Spieltrieb durch und man findet eine Sache nach der anderen, die man ausprobiert und dann auch regelmäßiger nutzen möchte. Da geht den J's schnell die Pust aus und aufrüsten kann man die halt auch nicht.
 
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