NAS: Welches für meine Ansprüche? Und 2-Bay vs. 4-Bay

bombaz

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,

ich würde mir gerne ein NAS zulegen, nachdem ich mein "altes" vor längerer Zeit verkauft habe, bin also kein blutiger Anfänger. Zu meinen Fragen/Nutzung/Anforderungen

Nutzung:
- Sicherung meiner Daten (ggf. zusätzlich zu einem Backup), im RAID 1
- Medienserver für zu Hause, d.h. Streaming von Filmen aus dem Medienserver an Kodi (welches ich am Fernseher hängen habe); Kodi hätte hier Zugriff auf das NAS.

Fragen:
# DIe Filme liegen meines Verständnisses schon in einem entsprechenden Format (z.B. MKV) vor, was Kodi ja so abspielen kann. Also bräuchte ich doch keine Transkodierung als Anforderung?
# Ganz grundsätzlich: lieber eine DS218(play) mit 2x8TB jetzt, oder besser z.B. eine 418(play) mit zunächst 2x4TB, und dann in 1-2 Jahren nachrüsten? Vom preislichen würde ich sagen sind es jeweils circa. ~700 EUR.
# Gibt es ggf. alternativen, die ich noch nicht in Betracht gezogen habe?

Danke!
 
Selbstbau mit NAS4Free. Performanter, im Nachhinein erweiterbar, einfach besser.
 
Also ich persönlich würde ein 4-Bay-NAS bevorzugen, allein schon wegen der Erweiterbarkeit.
Vergiss das mit dem RAID1. Das dient höchstens dazu, die Verfügbarkeit zu erhöhen. Ein Backup ersetzt es aber sicher nicht. Solltest du aber doch Unbedingt ein RAID nutzen wollen, ist ein 4-Bay-NAS zusätzlich von Vorteil, da du RAID5 nutzen könntest und so weniger "Speicherverlust" hast.

Ich würde mich nicht auf das Transcoding vom NAS verlassen. Meist reicht es als Zuspieler. Da die Rechenleistung allerdings oft begrenzt und die Hersteller auch schludrig mit Updates sind ist kann es zu Kompatibilitätsproblemen mit neueren Formaten (z.B. HEVC) kommen. Dann lieber wie du sagtest eine günstige Androidbox mit Kodi oder ähnliches unter den Fernsehr stellen.

zum vorletzten Punkt: wieder ein Vorteil von 4-Bay - du kannst, wenn dir die 8er Platten zu teuer sind erst mal auf 4er gehen und später dann einfach größere dazustecken.
 
@bombaz:
Wenn keine Transcodierung gebraucht wird, ist eine Synology DS *.play oversized, dann würde eine DS ohne *.play reichen.

Es gibt neben Synology geschätzte 10 weitere Hersteller von NAS, schau dich auch dort mal um.
 
Okay, vielen Dank, noch ein paar Fragen:

(1) Wenn Eigenbau ausscheidet, führt denn noch was an einer DS 418(play) vorbei oder könnte auch eine günstigere DS418j in Frage kommen? Synology hat mir sehr gut gefallen wegen dem DSM.

(2) Des Weiteren will mir das mit dem Backup einfach nicht in den Kopf. Mein Gedanke ist immer, wenn ich einfach per RAID 1 spiegel, dann kann eine Platte eben ausfallen und ich habe noch das identische Backup auf der anderen und kann die Defekte Platte ersetzen und wieder mit der intakten Platte spiegeln (mal Dinge bei Seite gelassen wie wenn ich was aus Versehen lösche bzw. etwas vornehme auf der einen Platte, was ich rückgängig machen möchte).

(3) Wie würde eine ordentliche Backup Lösung aussehen? Ich habe z.B. eine 4 TB Platte im NAS, und per Intervall oder manuell wird auf eine weitere Platte (im NAS) ein Abbild erzeugt?
 
Ein Backup, sollte immer getrennt von dem Gerät sein, für das das Backup gemacht wird.
2tes Nas, oder auf externe HDDs, Cloud, usw....
Die externe Platten nur anschließen, für das Backup, danach wieder trennen.
 
Ich persönlich bin mit der DS218 in das Thema NAS eingestiegen.
Bin damit äußerst zufrieden zumal 2-Bay für mich ausreicht.
Habe mich für die DS218 entschieden, da diese zur play mehr RAM besitzt.
 
bombaz schrieb:
(2) Des Weiteren will mir das mit dem Backup einfach nicht in den Kopf. Mein Gedanke ist immer, wenn ich einfach per RAID 1 spiegel, dann kann eine Platte eben ausfallen und ich habe noch das identische Backup auf der anderen

Das dachte ein Bekannter von mir auch. Nachdem ihm eine Überspannung im Netz (der Blitz hat wohl im Nachbarort eingeschlagen) über das Netzteil beide Platten im NAS gegrillt hat weiß er nun zu bestätigen das RAID tatsächlich kein Backup ersetzt.

Beim Videoserver wäre das nur ärgerlich gewesen. Er hatte 16 Jahre Familienphotos auf dem NAS "archiviert".
Glücklicherweise hat er bei Ebay eine baugleiche Platte gefunden und durch Tausch der Platine seine Daten retten können.
 
Vielen Dank für die Infos.

Habt ihr noch eine Einschätzung, ob ein DS418j reichen würde für meine Ansprüche? Oder ob es ein eher ein DS418(play) sein sollte. Wie gesagt, ich streame nur über die Fritz Box vom Nas auf den Rasperry (mit Kodi am TV).
 
Hallo,

in Beitrag 4 wurde dir doch schon klipp und klar bestätigt, dass die Play-Version nicht benötigt wird, wenn du das decodieren deinen Rasperry erledigen lässt (was mit Kodi aktuell der Fall ist, hab das gleiche Setup nur mit einem Celeron statt einem Rasperry). Mir ist nicht klar, was wir noch bestätigen sollen.

Wenn Synology nur in Frage kommt ist die Produktwahl dadurch ziemlich klar. Wenn Qnap noch akzeptabel ist, würde ich noch die TS-431P(2?) vorschlagen.

Was Backup angeht:
1. Raid ist NUR Absicherung gegen Plattenausfall, also damit man einfach weiter arbeiten kann.
2. Backup ist eine (oder mehrere) Kopie(n) deiner Daten auf einem ganz anderen Gerät. Also auf dem PC, einer externen Platte oder einem weiteren NAS oder alles zusammen ^^

Wenn also dein NAS kaputt geht, verschlüsselt wird oder was weiß ich musst Du deine Daten von woanders noch wiederherstellen können. Ist das nicht der Fall kann man auch nicht von einem Backup sprechen. Hab versucht das so knapp und einfach wie möglich runterzureißen. Wurde aber eigentlich schon x-fach in diesem Forum erklärt... ;-)
 
Ganz lieben Dank für die ausführliche Erklärung. Ist angekommen :-) Würde dann wohl die Variante externe Festplatte als Backup-Lösung bevorzugen und in regelmässigen Abständen ein Backup der Platten anfertigen.

Ich mag Synology, hatte ja schonmal eine Diskstation, aber wäre wohl auch QNAP aufgeschlossen. Preislich wäre die P2 dann ja attraktiv, hätte auch mehr Leistung für gleiches Geld (Quad-Core vs Dual-Core bei der 418j).

Hast Du denn eine Tendenz eher zu QNAP? Und falls ja, auch zur 431P2 ?
 
Da ich selber eine qnap ts-431p (erste Gen.) Und eine ts-228 als Backup-NAS verwende würde ich sagen: ja! ;-)

Qnap finde ich besser als Synology da ich, wie von dir schon festgestellt, bei ähnlichen Preisen mehr Hardwarepower bekomme.

Die Software empfinde ich als gleichwertig. Beide sind extrem benutzerfreundlich und Einsteiger optimiert. Natürlich hat jeder hier und da einen Vor- bzw Nachteil aber nichts was ich als Showstopper sehe.

Was den Einsatz einer externen Platte als Backup angeht möchte ich nur noch den Hinweis geben, dass hier der Mensch eine Sollbruchstelle ist. Irgendwann hast du keine Lust oder vergisst du das Backup zu machen. Wenn man mit mehreren NAS Serverb arbeitet, kann man das ganze voll automatisieren. Das backup nas fährt bei mir z.b. nur sonntags um 10 hoch, sichert sich die Daten vom Haupt-nas weg und schaltet sich um 14 uhr ab.

Mir reicht ein wöchentliches Backup. Kann man auch täglich machen. Und man bekommt ne Statusmail, ob alles achick ist oder ob es Probleme gab. Das Backup-NAS ist auch nicht als Netzlaufwerk an meinem pc verbunden, da ich idR keinen Zugriff brauche. Kann also auch nicht verschlüsselt werden durch einen Virus.

Umd da auf das backup nas via rsync vom Haupt-nas nur zugegriffen wird, könnte man hier auch ein billiges zyxel nas326 nehmen für 90€. Muss ja nicht immer das teuerste sein...
 
Wanderer101 schrieb:
dass hier der Mensch eine Sollbruchstelle ist. Irgendwann hast du keine Lust oder vergisst du das Backup zu machen

Da bist du aber sehr Großzügik mit der Ehrlichkeit aber gleich ein NAS im Consumerbereich als Backup zu empfehlen ist für viele übertrieben. Als alternative ist auch eine bequeme Lösung das LC-Power LC-DOCK-U3-III oder ohne Clonefunktion das QuickPort XP von Sharkoon.

Zum NAS kann auch das 2Bay System reichen, wie das TS-231P2. Das ist von der Hardware noch besser bestückt aber mit nur 2 Schächten.
 
@bombaz:
Nur zur Klarstellung und Ergänzung:
Bei den Synology-Modellen MIT play sind die Codecs in Hardware gegossen und eingebaut, die erledigen das Transcodieren, kosten aber auch Geld und Ressourcen (RAM), deshalb ist in den *.play-Modellen auch regelmäßig mehr RAM eingebaut als in den Modellen OHNE Play.

Du schriebst, dass Du kein Transcoding brauchen würdest, also braucht Dein Kodi (ob der auf einem Raspi läuft, schriebst Du bisher nicht) auch nicht zu transcodieren.


Wenn ich hier etwas missverstanden haben sollte bitte ich um Korrektur.
 
@dideldei Natürlich ist das schon ziemlich am Ende der Enthusiasten Lösung, ohne Frage. Wichtig war mir nur der Hinweis das man ein manuelles Backup nicht dauerhaft durchhält. Das wird für meinen Geschmack hierbei zu oft unter den Teppich gekehrt. Wir sind schließlich Menschen und keine Maschinen und somit immer fehlerbehaftet was Daueraufgaben angeht.

Ob man jetzt ein zweites Nas nimmt oder eine andere technische Lösung ist ja egal so lange der Faktor Mensch ausgeklammert ist. Ooooder man lebt mit dem Risiko, ist sich diesem aber wenigstens bewusst und hat somit eine Entscheidung getroffen.

@omavoss Jepp on dieser Konstellation decodiert der Raspberry und nicht das Nas. Deswegen reicht auf Nas Seite eine popelige smb Freigabe.
 
Wanderer101 schrieb:
@dideldei Natürlich ist das schon ziemlich am Ende der Enthusiasten Lösung, ohne Frage. Wichtig war mir nur der Hinweis das man ein manuelles Backup nicht dauerhaft durchhält. Das wird für meinen Geschmack hierbei zu oft unter den Teppich gekehrt. Wir sind schließlich Menschen und keine Maschinen und somit immer fehlerbehaftet was Daueraufgaben angeht.

Ob man jetzt ein zweites Nas nimmt oder eine andere technische Lösung ist ja egal so lange der Faktor Mensch ausgeklammert ist. Ooooder man lebt mit dem Risiko, ist sich diesem aber wenigstens bewusst und hat somit eine Entscheidung getroffen.

@omavoss Jepp on dieser Konstellation decodiert der Raspberry und nicht das Nas. Deswegen reicht auf Nas Seite eine popelige smb Freigabe.

Also bei mir läuft Kodi auf einem Raspberry Pi, den ich gerade aufrüste um das neuste B+ Modell. Die Filme liegen ja schon in einem entsprechenden Format vor, so dass Kodi dort direkt drauf zugreifen kann (ob Kodi etwas transkodiert, weiß ich nicht, nehme an er kann die Dateiformate einfach abspielen, mkv etc).
Ergänzung ()

Antwort sollte eigentlich die Antwort auf omavoss's Frage sein :-)
Ergänzung ()

dideldei schrieb:
Da bist du aber sehr Großzügik mit der Ehrlichkeit aber gleich ein NAS im Consumerbereich als Backup zu empfehlen ist für viele übertrieben. Als alternative ist auch eine bequeme Lösung das LC-Power LC-DOCK-U3-III oder ohne Clonefunktion das QuickPort XP von Sharkoon.

Zum NAS kann auch das 2Bay System reichen, wie das TS-231P2. Das ist von der Hardware noch besser bestückt aber mit nur 2 Schächten.

Danke. Mir geht es da schon um eine "echte" NAS Lösung, keinen Quickport.

Ich hatte ursprünglich auch 2-Bay angedacht, siehe oben mit 2x6/8 TB, dachte mir aber es sei zukunftssicherer, wenn ich mit 2x4 TB anfange und diese erweitern kann in den freien Schächten eines 4-Bays.
 
Wanderer101 schrieb:
Wichtig war mir nur der Hinweis das man ein manuelles Backup nicht dauerhaft durchhält
Ich habe nur geschmunzelt über Deine Aussage aber dein Hinweis passt natürlich! Es tappen viele Leute in diese Sollbruchstelle.

bombaz schrieb:
Danke. Mir geht es da schon um eine "echte" NAS Lösung, keinen Quickport.
Es war die Rede von einem 2. NAS für das Backup aus dem 1. NAS - in der Diskussion von Wanderer101. D.h. man kann mit der Quicklösung ein Backup ziehen aus der 1. NAS Lösung. Aus meiner Sicht war mein Einwand nur eine Alternative, statt sich ein 2. NAS zu holen;)
 
Zu 2 vs 4 Bay bzw. 2 x 8GB bis 2 x 4GB Festplatten: Berechne mal für dich, was deine aktuelle Datenmenge ist und kalkuliere mal grob, wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dann dürfte deutlich klarer werden, wie zukunftssicher du mit der 2Bay Variante bist.
 
Naja, zum Thema Zukunftssicherheit:

Ich denke, dass man bei Hardwareanschaffungen möglichst nicht weiter als zwei bis drei Jahre in die Zukunft planen sollte. Die Entwicklung ist rasant und geht auch an NAS nicht vorbei. Ob man 2022 überhaupt noch HDD einsetzt weiß man heute noch nicht, vor allem im 3,5-Zoll-Format. In den dann aktuellen NAS werden andere bzw. schnellere Prozessoren und wird mehr RAM verbaut sein, ob es in 2022 noch Software-Support für die vier Jahre alte NAS-Hardware gibt weiß man heute auch noch nicht. Wenn doch noch HDD eingesetzt werden, dann mit weitaus höherer Kapazität und höheren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten an weiterentwickelten Schnittstellen, als das bei heutigen HDD der Fall ist.

Heute ein 4-Bay-NAS zu kaufen, um dann in drei bis vier Jahren evtl. möglicherweise weitere zwei (bis dahin veraltete und damit teure) HDD einbauen zu können, halte ich für übertrieben "zukunftssicher".

Muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
Viele Grüße.

Wanderer101 schrieb:
@omavoss Jepp on dieser Konstellation decodiert der Raspberry und nicht das Nas. Deswegen reicht auf Nas Seite eine popelige smb Freigabe.

Ich hoffe Du meinst "transcodiert" und nicht "decodiert", denn das sind zwei unterschiedliche Dinge.

Soweit ich weiß, muss man für den RasPi Software-Lizenzen hinzukaufen und installieren, sofern man Inhalte transcodieren will.
http://blog.helmutkarger.de/raspberry-media-center-teil-15-mpeg-2-lizenz-schluessel/

Richtig zitieren muss ich noch lernen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@omavoss nee nee ich meine schon decodieren und damit einfach wiedergegeben. Transcodieren würde ja bedeuten der Raspberry wandelt das video in z.b. einen neuen Stream um weil das eigentliche Zielgerät das Ursprungsformat nicht kann. Ist aber hier ja nicht (mehr) nötig
 
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