Netzwerk im Altbau

Tobse972

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Hallo Community,
Ich bin zwar AzubiElektriker, aber da ich mit meinem Chef mittlerweile alleine bin und er keine Ahnung von Netzwerken hat, dachte ich mir ihr könnt mir vllt helfen.
Ich ziehe bald mit meiner Freundin in das ehemalige Haus von meiner Oma ein, dort gibt es keinen Internetanschluss(und auch der Handyempfang im EG ist ziemlich grauenhaft, ist aber fürs erste egal). Jetzt habe ich überlegt das Internet einfach per Vodafone GigaCube ins Haus zu holen, da der GigaCube aber nur eine LAN Buchse hat bräuchte ich da ja theoretisch ein Patchfeld um für OG und EG jeweils ein Kabel zu verlegen. Im OG setze ich eine Netzwerkdose für den TV, für EG würde ich auch eine Netzwerkdose setzen, dort aber einen AP anbringen, an den ich dann mehrere Geräte (TV, PC etc) anschließen kann, der mir aber auch ein WLAN Signal gibt. Kann mir da jemand helfen welche Bauteile ich am besten nutzen kann bzw was vllt noch in dem ganzen fehlt?
 
Ich weiß nicht ob ein GigaCube eine schlaue Wahl ist wenn der empfang, zumindest im EG, nicht besonders gut ist.
Welche optionen hast du? Gibt es den echt kein Telefonanschluss?
Was willst du für die ganze Geschichte überhaupt investieren?
Dauerhaft oder möglicherweise nur zeitweise?
 
Deshalb würde ich den GigaCube im OG aufstellen, dort hab ich durchgehend (mit dem Handy) 4G/LTE, also müsste das gut klappen.
Es gibt einen Telefonanschluss, aber ich weiss nicht ob die Leitungen noch gut sind, das Haus wurde das letzte Mal vor 1980 renoviert...
Naja was ich mir preislich vorstellen...da lass ich mich überraschen, gutes Internet ist eben (denke ich Mal) nicht so günstig.
Am liebsten wäre es mir dauerhaft, das ich da nur einmal Geld investieren muss und nicht ständig die Kabel/Geräte ersetzen muss weil irgendwas nicht funktioniert
 
Ich frage das nur sicherheitshalber, weil sich in Deinem Post nichts dazu findet, aber ist in dem Haus Deiner Großmutter evtl. ein Kabelanschluss vorhanden? Denn darüber Internet und Telefon zu beziehen und ggf. mit einem WLAN-Mesh zu arbeiten, klingt für mich als "Nichtelektriker" etwas leichter. ;)
 
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Hi,

so ziemlich jeder Internetanbieter hat auf seiner Homepage ein Tool, mit dem du die maximale Internetgeschwindigkeit an deinem Standort testen lassen kannst. Schau einfach mal nach, was möglich ist.

Ich lebe in einem Berliner Altbau und habe keine Ahnung, wie alt die Kabel da sind (Kabelanschluss mit 400Mbit ist kein Problem und läuft super). Es geht ja auch um die letzte Meile, also das Kabel vom Verteiler bis zu dem Haus. Das kann durchaus neu sein.

Als unser Büro umgezogen ist, haben wir - eben in Berlin - den Gigacube mit 5G-Unterstützung gestellt bekommen, weil Vodafone das mit dem Umzug des Anschlusses verbaselt hatte. Ich habe keine Ahnung, wo du wohnst, aber selbst hier war das eine Katastrophe. Das Büro befindet sich übrigens im obersten Stockwerk, da kann man eigentlich von brauchbarem Empfang ausgehen.

Daher: Prüf einfach mal, wie schnell dein Festnetzanschluss ist, DSL oder Kabel. Dann brauchst du nur einen WLAN-Router mit Modem und einen Access-Point für die andere Etage. Das halte ich persönlich für besser.
 
Das Problem ist, selbst wenn ich bei der Telekom Anfrage was hier möglich ist labern die nur Müll. Im Haus meiner Eltern (nebenan) wollte die Telekom uns eine 100er Leitung andrehen obwohl laut denen maximal 50 möglich ist. Außerdem gibt's hier immer wieder so starke Schwankungen das die Verbindung zwischen 2 und 60mbit/s schwankt, selbst die Telekom kann uns das nicht erklären und nen anderen Anbieter Gibts hier auch nicht, da müsste man (zumindest laut Unitymedia) 500m Kabel verlegen lassen und das kostet 500€/m das seh ich halt auch nicht ein. Deshalb wollte ich auch auf den GigaCube umsteigen, mit mobilem Internet gibt's hier keine Probleme, alles andere hat keine Chance auf ne beständige Verbindung. Da kanns dann auch sein das plötzlich jeder im WLAN keine Internetverbindung mehr hat.
 
Denk dran das du bei dem Gigacube ein Traffic Limit hast und danach nichts mehr geht und das du im LTE/5G Netz immer Nachrang hast gegenüber normalen Verträgen (gab da mal einen großen Aufschrei bei der Telekom, VF machts genauso...). Wenn nach einem Wochenende Netflix schauen am Montag nichts mehr geht, ist deine +1 sicherlich richtig begeistert...

Wenn du eh renovierst mach es doch direkt richtig. Netzwerkdosen an die richtigen Stellen setzen, immer Doppeldosen legen und das ganze im Keller oder HWR zentral zusammenführen auf ein Patchfeld. Hab bei mehreren Bekannten/Familienmitgliedern in der Renovierung mitgeholfen und mit etwas Planung und Zeit bekommt das jeder hin.

Hier mal ein Beispiel von einem Haus im Bekanntenkreis der aktuell alles umbaut:

3x Doppeldosen TV Bereich (TV, Sat Receiver, Xbox, AVR, Apple TV)
2x Doppeldose Arbeitszimmer
1x Doppeldose Arbeitszimmer Decke (dort ist ein AP geplant)
Je 1x Doppeldose Kinderzimmer/Elternschlafzimmer
1x Doppeldose Heizungsraum (ggf. Heizung und 1 weiterer AP für Keller/Hobbyraum)
1x Doppeldose Flur OG (weiterer AP)
1x Doppeldose Garten (Outdoor AP)
1x Doppeldose Garage (Wallbox)

Sind insgesamt ca. 500m Kabel und 30 Dosen. Das ganze mit Keystones durchgeführt um sich beim auflegen keinen abzubrechen und auf 2 16er Patchpanel aufgelegt. Sorgt für etwas Platz beim späteren Patchen, aber es ist erst mal alles wichtige per Kabel angebunden, entlastet sein Wlan und man hat Ruhe in den nächsten Jahren (evtl. Jahrzehnten).

Internet würde ich immer per Kabel holen, schau dir die Ausbaukarte der Telekom für deine Strasse an. 50Mbit VDSL kann nur besser sein als irgendeine LTE Lösung mit Trafficlimit.
Wenn dir VDSL50 für Spitzenlasten zu langsam ist, hol dir Telekom Hybrid mit einer vernünftigen Außenantenne und plan eine Dose in der Nähe des Hybridrouters ein um von dort an das zentrale Patchfeld zu kommen (auch das haben wird gerne mal vergessen).


Was das Telekom Problem bei denen Eltern angeht: Vernünftig protokollieren wann es zu Schwankungen kommt (ggf. mal WinMRT mitlaufen lassen und alle 5 Min automatischen Speedtest protokollieren), Ticket aufmachen an der Hotline und nicht abwimmeln lassen. Falls nach 2-3 Tagen nichts passiert ggf. per SocialMedia/Twitter nachfragen. Das klingt bei dir eher so als ob Ihr 1x angerufen habt mit der 08/15 Meldung "Internet langsam" und dann wurde das in Ablage P verschoben vom Callcenter Agent da er seine geschlossenen Tickets pro Tag erfüllen wollte...
 
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nemix schrieb:
Das ganze mit Keystones durchgeführt um sich beim auflegen keinen abzubrechen und auf 2 16er Patchpanel aufgelegt
Was sind denn keystones?

nemix schrieb:
Wenn dir VDSL50 für Spitzenlasten zu langsam ist, hol dir Telekom Hybrid mit einer vernünftigen Außenantenne und plan eine Dose in der Nähe des Hybridrouters ein um von dort an das zentrale Patchfeld zu kommen (auch das haben wird gerne mal vergessen).

Telekom hybrid? Das Angebot mit dem Speedport der auf LTE umschalten soll, es aber nicht kann?

Und das Problem bei meinen Eltern besteht schon immer, ich hab's auch protokolliert, ich saß in 3 Tagen in Folge von 10 bis 20 Uhr in der Warteschleife weil dies einfach nicht gebacken bekommen haben auf IP-basiertes telefonieren umzustellen und dadurch eine Woche kein Internet und kein Telefon funktioniert hat. Die Leute im Support kannten mich zum Teil schon weil ich so oft angerufen habe. Egal was sie bei uns umstellen, jedes Mal gibt's Probleme, meistens funktioniert mehrere Tage kein Internet, die Schwankungen Gibts laut der Telekom nicht und uns helfen können sie anscheinend auch nicht. Wenn ein Techniker kommt steckt er kurz sein "Messgerät" an, wartet 5-10 Minuten und sagt das alles in Ordnung ist. Aber naja darum geht's hier ja nicht.
 
In der Regel ist eine Netzwerkverkabelung bei einer Neuinstallation sternförmig zu planen, was aber auch einen enormen Installationsaufwand nach sich zieht.

Bei nachträglichen Installationen in einem Altbau kann es somit auch sinnvoll sein nur jedes Stockwerk in sich geschlossen sternförmig zu verkabeln, um so die Kabellängen und Stemmarbeiten deutlich zu verkleinern. Zwischen den Stockwerken kann man dann bei Bedarf mit einem breitbandigen Uplink mittels SFP+ Modulen und LWL-Kabeln arbeiten.

Leistungsmäßig steht man so in der Praxis einer reinen Sternverkabelung um quasi nichts nach, hat jedoch deutlich geringeren Installationsaufwand. So eine Installation macht aber nur Sinn wenn pro Stockwerk mehrere Zimmer mit Netzwerkdosen ausgestattet werden sollen, da ansonsten der Arbeits- und Investitionsaufwand überproportional groß ausfällt.

Tobse972 schrieb:
da der GigaCube aber nur eine LAN Buchse hat bräuchte ich da ja theoretisch ein Patchfeld um für OG und EG jeweils ein Kabel zu verlegen...

...Im OG setze ich eine Netzwerkdose für den TV, für EG würde ich auch eine Netzwerkdose setzen, dort aber einen AP anbringen
Um die Investitionskosten und den Arbeitsaufwand gering zu halten ist, dies für die von dir angegebene Konstellation überhaupt nicht notwendig.

Im Grunde genommen benötigst du nur eine Direktverbindung vom TV Satndort im OG zum zukünfzigen Standort des Access Points im EG. An beiden Enden wird eine WLAN Router, welcher zusätzliche RJ45 Schnittellen bereit stellt, angeschlossen um somit kabelgebunde Geräte in das Netzwerk einzubinden.

Tobse972 schrieb:
Was sind denn keystones?
Keystones sind spezielle Endstücke für die Installation von Netzwerk-Verlegekabel, welche man auch ohne LSA-Werkzeug montieren kann. Diese Keystones sind in der Handhabung deutlich einfacher als normale Schneidklemmen-Terminals. Ein weiterer Vorteil ist die freie Anordnung und nachträgliche Abänderung am Patchpanel, da die Module einfach mit einem Klickmechanismus in das Panel eingehängt werden.



Eine Minimalinstallation könnte also wie folgt aussehen:

2x MikroTik RouterBOARD hAP ac2
1x Draka UC900 HS23 Twisted-Pair Simplex Verlegekabel Cat7
1x Telegärtner AMJ Modul K T568A 2er-Pack

Aufputz Montage:
2x Telegärtner Modulträger AP-Dose

Unterputz Montage:
2x Telegärtner Modulträger UP-Dose
2x Telegärtner Abdeckrahmen
2x Unterputz-Gerätedose nach Wahl
 
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Danke für das Video, ist ja um einiges einfacher als alles mit dem LSA zu machen.

Also wenn ich es jetzt mit deiner Auflistung machen würde, ein Routerboard im OG, eins im EG, ein Kabel mit den Keystones vom OG ins EG, die Dosen damit verbinden und dann per RJ45 das jeweilige Routerboard verbinden?
 
Tobse972 schrieb:
ein Kabel mit den Keystones vom OG ins EG, die Dosen damit verbinden und dann per RJ45 das jeweilige Routerboard verbinden?

Genau so stellst du kostengünstig eine Punkt zu Punkt Verbindung zu den beiden Geräten her. Weitere landgebundene Geräte wie den TV oder den Vodafone GigaCube schließt du einfach per Patchkabel an das MikroTik RouterBOARD hAP ac2 an.

Wenn diese Lösung den Großteil deiner Anforderungen abdeckt spricht absolut nichts dagegen. Sollen jedoch noch weitere Zimmer mit Netzwerkdosen versorgt werden, sollte man sich in Ruhe hin setzten und über eine strukturierte Verkabelung des gesamten Hauses nachdenken.
 
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