Netzwerkausbau Haussanierung

Crumar

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Hallo zusammen,

wir sind ggf. kurz davor ein Haus zu kaufen und beschäftigen uns im Rahmen der Finanzierung mit der Sanierung / dem Umbauund den vermutlichen Kosten. Dabei kam jetzt eine Diskussion bezüglich der Netzwerkverkabelung auf. Wir haben das Haus zwar noch nicht, aber generell denke ich über folgendes nach.

Grundsätzlich ist gesichert, dass jedes Zimmer, egal, ob Bad, Küche oder regulär eine Netzwerkdoppeldose mit zwei CAT 7 Kabeln erhält.
In als Wohnzimmer geplanten Zimmern vermutlich mehr.
Nun ist es so, dass aktuell 2 Wohneinheiten in dem Haus bestehen. Wir sind noch uneins, ob wir eine Wohnung vermieten würden oder komplett selbst beziehen. Planmäßig allerdings werden wir uns in 10-15 Jahren in einem andere Objekt sehen und dann würden wir definitiv getrennt vermieten.

Jetzt habe ich drei Varianten festgehalten:

Variante A:
2x getrennt abschließbare 19" Schrank im Keller, von hier aus alle Kabel abgehend in jedes Zimmer.
Alle EG Kabel in einen Schrank, alle OG Kabel in zweiten Schrank.

Variante B:
1x abschließbarer 19" Schrank im Keller (alle EG Kabel)
1x abschließbarer 19" Schrank im OG (alle OG Kabel)
2x Kabel zwischen Schrank unten und oben für Verbindung solange gewünscht (inkl. 10GBit Switch oben/unten als "Uplink")

Variante C:
Wie Variante B, aber in jedem Schrank zwei Patchpanel.
Im Keller alle EG Kabel
Im OG alle OG Kabel
Pro Leitung im OG eine Leitung in den Keller.
Damit könnte ich das gesamte OG bei Bedarf direkt nach unten Patchen oder eben nur oben.

Im Grunde unterscheiden sich die Kosten nicht so enorm in Hinblick auf Hauskauf / Gesamtsanierung, als dass sie ausschlaggebend wären. Mich interessieren andere Gründe, wonach ihr euch für was entscheiden würdet?
  1. Was würdet ihr erwarten, wenn ihr als Mieter eine Wohnung bezieht? Einen Schrank direkt in der Wohnung, lieber im Keller?
  2. Wie würdet ihr das sehen wenns nur für euch ist? Variante C bietet die größte Flexibilität, aber auch Komplexität und Aufwand

Zusätzlich würde ich mir noch folgende Punkte absegnen:

3. Ich würde keine gesonderte Telefonleitung vom Keller ins DG mehr legen (bzw. die alte entfernen). Das CAT7 Kabel sollte doch einwandfrei als Telefonkabel funktionieren, wenn ich den HÜP unten dran patche, oder? Dann würe man jede beliebige Buchse nehmen können und hätte die zweite Buchse für die Lanverteilung zurück ins Patchpanel.
4. Gibt es sowas wie Antenne over Cat 7? Würde mir gerne sparen, in jedes reguläre Zimmer noch Antenne zu ziehen.
 
  1. Was würdet ihr erwarten, wenn ihr als Mieter eine Wohnung bezieht? Einen Schrank direkt in der Wohnung, lieber im Keller?
Persönlich lieber in der Wohnung wegen einfacherem Zugriff. In der Abstellkammer in einem 19"-Schrank oder - sofern es nicht zu viele Kabel sind - in einem Unterputzschrank von Hager oder so.

Also Variante B.

Ansonsten im Keller, aber in einem Haustechnikraum wo andere Mieter/Bewohner nicht einfach so rankönnen, auch wenn der Schrank selber abschließbar wäre.

Variante C wäre imho tatsächlich zu komplex. Zumal du dann größere Bündel vom OG in den Keller ziehen müsstest statt zwei Kabel. Mehr Material; größere Bohrungen; usw.
Sorg lieber dafür dass du zwischen den beiden Etagenverteilern einen guten Uplink hinbekommst (woran du ja schon gedacht hast). Machen Firmen auch nicht anders. Zwei Verbindungen zwischen Keller & OG sollten es sein.

Und: Leerrohre nicht vergessen. Datenkabel müssen (!) austauschbar sein.

3. Ich würde keine gesonderte Telefonleitung vom Keller ins DG mehr legen (bzw. die alte entfernen). Das CAT7 Kabel sollte doch einwandfrei als Telefonkabel funktionieren, wenn ich den HÜP unten dran patche, oder? Dann würe man jede beliebige Buchse nehmen können und hätte die zweite Buchse für die Lanverteilung zurück ins Patchpanel.
Ja, wird funktionieren.

4. Gibt es sowas wie Antenne over Cat 7? Würde mir gerne sparen, in jedes reguläre Zimmer noch Antenne zu ziehen.
Nicht passiv. Und aktiv ist... meh. Zieh lieber die Kabel.
 
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Crumar schrieb:
Was würdet ihr erwarten, wenn ihr als Mieter eine Wohnung bezieht? Einen Schrank direkt in der Wohnung, lieber im Keller?
A ist klar besser, weil die eigene Verkabelung in der Wohnung bleibt. Das ist sicherer als in einem gemeinschaftlichen Keller und als Mieter kommt man leichter ran.

Crumar schrieb:
Wie würdet ihr das sehen wenns nur für euch ist? Variante C bietet die größte Flexibilität, aber auch Komplexität und Aufwand
Ich würde trotzdem Variante A nehmen und eine Verbindung zwischen den Schränken installieren (selbst ein Cat. 7 ist 10 Gbit/s fähig).
Dann in jedem Schrank einen Switch installieren und über die Verbindung zusammenschließen.
Beim Trennen der Einheiten einfach das Verbindungskabel aus dem Leerrohr entfernen.

Crumar schrieb:
Das CAT7 Kabel sollte doch einwandfrei als Telefonkabel funktionieren, wenn ich den HÜP unten dran patche, oder?
Ja, ist völlig in Ordnung und für DSL sogar besser als das handelsübliche Telefonkabel das man im Baumarkt kriegt.

Crumar schrieb:
Gibt es sowas wie Antenne over Cat 7? Würde mir gerne sparen, in jedes reguläre Zimmer noch Antenne zu ziehen.
Schau dir mal SAT>IP an. Direkte IPTV-Anbieter (z. B. Waipu, MagentaTV) sind auch eine Lösung.
 
Was spricht gegen Varianta A, wenn jeder seine eiegene Verkalelung selbst "im Griff" hat.
Ich ahbe hier in allen Raäumen (außer Flur, Bad und Küche CAT 7 Kabel liegen.
Alles in einem 19 Zoll Netzwerk-Rack.
Der (optionale) 10 GBE Switch schalte ich nur zusammen mit dem NAS ein, wenn ich von einem der PCs ein Backup mache. - Warum (weil der 10GBE Switsch einfach fürs Schlafzimmer zu Laut ist", und weil der Rest des Netzwerkes dicke mit 1 Gigabit klar kommt für TV, Mail, Surfen und Gaming.
 
Solange nicht klar ist wie die Wohnsituation ist, kann man nichts darüber sagen.

Warum Du unbedingt in den Dachboden musst (Modem) ist auch nicht klar, wenn der Übergabepunkt im Keller ist.
Dem Modem ist es egal an welchem Netzwerkport es hängt. ---> Keller

Am Flexibelsten ist es alles Sternförmig von einem Schrank wegzufahren.
Netzwerke kann man dann wie nötig per VLAN trennen. (managed Switch)
Internet auf mehrere Parteien aufzuteilen ist problematisch. (Haftung, falls jemand S.....e baut)
In diesem Fall würde ich Modemanschlüsse (Telefonkabel, KabelTV, Glas, whatever) für jede Partei vorsehen.

(oder Netzwerkkabel für 2 Modems bis zum Switch um danach die Netzwerke per VLAN zu trennen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde Variante B umsetzen, wenn das mit dem 10Gbit/s-Uplink (genug Platz für den Switch einplanen) gesichert ist aber trotzdem >=2 Verbindungen legen. Ggf. will mal der (separate) Stromzähler vom OG oder andere Smarte Geräte noch mit ins LAN oder du brauchst Klingeldraht für die Türsprechanlage.

Für den Standort vom Modemrouter würde ich mind. 4 LAN-Dosen vorsehen. 1x DSL, 1x LAN zurück, 1x Gast-LAN zurück, 1x Analog-Telefon (soll es tatsächlich noch geben) zurück.

Zu 3. jo, klappt.

zu 4. SAT>IP wurde ja schon genannt - habe ich so ebenfalls vor, wenn es nicht MagentaTV o.Ä. wird. Hat hier jmd. Erfahrung mit SAT>IP?
 
Persönlich würde ich Variante A nehmen - lieber in den Keller rennen für den seltenen Fall das mal was umgepatcht werden muss und stattdessen Switch & NAS im Schrank im Keller aufstellen können wo (relativ) egal ist wie laut die Lüfter sind. Bloß nicht aktiv gekühlte Netzwerkhardware in den Wohnräumen.
 
Danke für die Antworten, ich finde alle sehr interessant.

Grundsätzlich gibt es konkret in diesem Haus im OG Wohnzimmer zwei Drempel, die genug Platz bieten. Ich persönlich würde aber auch einen 19" Server drin haben wollen, den lieber im Keller. Das kann ja recht laut sein, und ich denke die Gispkartonwände halten da nicht viel von ab. Die andere Frage ist, ob der gemeine Mieter sowas hat.

t-6 schrieb:
Ansonsten im Keller, aber in einem Haustechnikraum wo andere Mieter/Bewohner nicht einfach so rankönnen, auch wenn der Schrank selber abschließbar wäre.
Warum reicht ein abschließbarer Schrank nicht aus? Bei zwei Parteien kennt man sich denke ich, ungleich meiner aktuellen Kölner Innenstadtwohnung. Manipulation sollte man dann auch am Schrank erkennen können, zumindest hoffe ich keine Meisterdiebe als Mieter zu haben.

Bzgl. Leerrohre: Klar, soweit möglich. Für den Weg nach unten soll ein stillgelegter Kamin genutzt werden, dass werde ich aber noch im Detail ergründen.

Die Hardware fürs EG wird definitiv im Keller landen, aus oben genannten Gründen. Dieser Keller wird grundsätzlich beiden Parteien zugänglich sein, deswegen zwei einzeln abschließbare Schränke. Die Hardware obliegt dann dem Mieter, ggf. würde ich noch ein Switch da lassen.


IBISXI schrieb:
Solange nicht klar ist wie die Wohnsituation ist, kann man nichts darüber sagen.
Kann nicht nachvollziehen, was dir dort fehlt. Kannst du mir auf die Sprünge helfen? Es wird eine Vermietung beider Etagen in Zukunft angestrebt. Die sollen dann ganz klar getrennt sein, und zwar physisch. Die grobe Frage ist eigentlich: Beide Kreisläufe getrennt im Keller oder räumlich getrennt. Überbrückt werden sie in beiden Fällen, wobei entweder alle Leitungen oder nur ein Uplink, solange ich dort alleine wohne.

Bezüglich Kabelfernsehen: Schade, dann muss ich den wohl hochlegen. Ich meine mich zu Erinnern, dass der zwangsweise (bzw. Satellit?) vorhanden sein muss.


Olunixus schrieb:
Für den Standort vom Modemrouter würde ich mind. 4 LAN-Dosen vorsehen. 1x DSL, 1x LAN zurück, 1x Gast-LAN zurück, 1x Analog-Telefon (soll es tatsächlich noch geben) zurück.
Ich dachte, es gibt kein Analog mehr sondern nur noch VoIP?
Ich denke es gibt zwei Fälle:
Standardanwender á Fritzbox für alles in der Mitte der Wohnung, dann reicht eine Leitung (+ 2. als Backup)
Experten, die ihr Modem / Router im Rack haben und den Rest über APs und Switche lösen.
Oder übersehe ich da was?
 
Ich finde es blöd die (teure) Fritzbox im Keller in den Schrank zu stellen nur um dann im Wohnbereich einen Accesspoint (und ggf. DECT-Repeater fürs FritzFon) aufstellen zu müssen. Von daher habe ich mir im Flur am "Telefonschränkchen" 4 LAN-Dosen und genug Steckdosen eingeplant (Netzteil FB, Ladegerät für Fritzfon und/oder Handy). Wobei zugegeben der LAN-Gastzugang eher die Ausnahme ist.

Und ich kenne genug Leute die noch ihre alte analoge DECT-Basisstation per F-Stecker an die Fritzbox / Speedport anschließen, obwohl das Mobilteil evtl. auch direkt an der FB angemeldet werden könnte. Wie du trotz VoIP beim Telefonanbieter deine Telefone daheim anschließt sind ja zwei getrennte Sachen.

Als (technikaffiner) Mieter wäre es mir grundsätzlich lieber die Hardware und alle Leitungen in meiner eigenen Wohnung zu haben. Und so ein kleines Schloss von so nem 19"-Schränkchen ist jetzt kein wirkliches Hindernis. Dem nichttechnikaffinen Mieter wirds egal sein - dem kannst du nen billigen Switch in den Keller stellen und dann ist der Happy oder er/sie nutzt doch das WLAN von seiner Box die in seiner Wohnung steht ;-)
 
Okay, aber wenn du überall (min.) zwei hast, reicht das ja. Eine Leitung DSL(Telefon), die andere LAN zurück zum Rack. Telefon schließt du ja dann denke ich doch an der Fritzbox an und restliche LAN Geräte in der nähe der Dose kannst auch dann üblicherweise an den Router anschließen.

Ich persönlich will aber im Flur auch keinen Router haben irgendwie, höchstens nen AP an der Decke. Aber gut, ich sehe den Einwand.
 
Ich habe bei mir aktuell noch genau den Fall: Fritzbox im OG Büro, aber im Flur noch ein klassisches kabelgebundenes analoges Endgerät 🙈

Bzgl. Doppeldose in jedem Raum: ich werde in Zukunft in den meisten Räumen mindestens 2 Doppeldosen haben - in den Ecken diagonal gegenüber. Falls man doch mal das Zimmer umstellt und der PC in die andere Ecke wandert hat man kein Patchkabel an der Fußleiste einmal ums Zimmer liegen. Und falls Bodentiefe Fenster kommen wird's richtig blöd, falls man doch das Patchkabel an der Fußleiste legen muss.
 
RJ11 auf RJ45 Adapter gibt es genügend, das würde ich jetzt nicht als Hindernis sehen.
Im Zweifelsfall kann man dann ein Ethernet-Kabel kapern ums Telefon hoch zu leiten und das zweite um die Fritz!Box an den Switch im Keller anzuschließen.

Crumar schrieb:
Ich persönlich würde aber auch einen 19" Server drin haben wollen, den lieber im Keller. Das kann ja recht laut sein, und ich denke die Gispkartonwände halten da nicht viel von ab.
Sehe ich auch so

Crumar schrieb:
Die andere Frage ist, ob der gemeine Mieter sowas hat.
Die andere andere Frage ist, ob es den 'gemeinen Mieter' dann in irgendeiner Weise interessiert solange der wlan und Fernsehen hat...

Olunixus schrieb:
Und so ein kleines Schloss von so nem 19"-Schränkchen ist jetzt kein wirkliches Hindernis.
In einem zwei-Parteien-Haus wäre man schon blöd, von der anderen Parteil zu klauen... da gibt es eingeschränkt viel Auswahl, wer alle Zugriff auf den entsprechenden Kellerraum hat.
 
Ich glaube du solltest mal in dich gehen und tatsächlichen Bedarf feststellen. Gar kein Netzwerk ist ein Extrem, überall doppelt und dreifach das andere Extrem, sinnvoll ist weder das eine noch das andere...
 
Und immer den Verbrauch der Aktivtechnik bedenken: 1 W Grundlast = 8,76 kWh pro a.
 
kieleich schrieb:
Ich glaube du solltest mal in dich gehen und tatsächlichen Bedarf feststellen. Gar kein Netzwerk ist ein Extrem, überall doppelt und dreifach das andere Extrem, sinnvoll ist weder das eine noch das andere...
War das jetzt an mich gerichtet? Finde doppelt überhaupt nicht überzogen. Drei und vierfach außerhalb von WZ schon eher. Und die kabel an sich machen ja den Preis nicht fett, wenn ich eh schon die Wand offen habe.

In meiner aktuellen 3Z wohnung hab ich nen Kabel gelegt um bei Bedarf ne alte 2. Fritze als mesh konfiguriert anzuschließen, damit ich an einer Stelle mit dem tablet und inhome streaming was anfangen kann.
Sieht halt scheiße aus, wenn ich ein haus kaufe, will ich Sowas nicht mehr haben

@Binalog ja, ein zweiter großer switch ist schon irgendwie blöd, der würde bei a und c rausfallen.

Ich denke ich mache in jedem Fall 2 Schränke im Keller, wo fürs OG 3-4 cat 7 Kabel durchgehen und coax.

Im OG Drempel dann nochmal nen kleinen Schrank für die unterverteilung oben / Brücke nach unten
 
Ich würde 2 Schränke, für jede Wohnung einen, in den Keller stellen.
Wenn beide Wohnungen zu einer Familie gehören, kann man ganz schnell aus 2 Netzen, 1 Netz machen.
Sonst bleiben es 2 autarke Netze.
 
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