Netzwerkeinbindung vom Gartenhaus

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Hallo,

ich möchte gern in mein Gartenhaus mit ins Netzwerk einbinden, um dortige Überwachungskameras einzubinden und Internet zur Verfügung zu stellen. Bei dem Gartenhaus handelt es sich um ein kleines Gartenhaus aus dem Baumarkt, also eine Holzstecksystem.
Das Gartenhaus liegt vom Haus etwa 25m entfernt (mit Abbiegung 28m).
Da ich für die Gartenbewässerung eh buddeln muss, möchte ich die Chance gleich nutzen um Strom (5x2,5) für Kleinverbraucher im Gartenhaus und Internet hineinzulegen (TV, Musik und Überwachungskameras).
Im ersten Schritt dachte ich, hey legste gleich Cat7 Erdverlegekabel rein, aber umso mehr man liest, umso eher kommt die Vermutung auf - Optisch macht mehr sinn, als Kupferdatenleitung.
Also dachte ich mir, wenn ich jetzt Glasfaser vom Haus ins Gartenhaus lege, dann kann ich das Stromkabel mit dem Glasfaser in ein Rohr (werde eventuell auf 110er KG Rohr aus dem Baumarkt) nehmen, dann ist genug reserve, falls mal noch was hinein kann.
Ich kenne mich aktuell 0,00 mit Glasfaser aus und bitte mal um Hilfe. Auch ob obige Gedanken richtig erscheinen.

Zu meiner Situation:
von der TAE Dose (im Verteilerkasten im Keller) geht es über ein Cat6A Kabel (in den Wänden liegend als Duplex) in die Stube auf die Fritzbox (Fritzbox 5790 im Verteilerkasten ist schlecht, da dann kein WLAN Nutzbar). Von dort geht es auf dem zweiten Cat6A Kabel zurück in den Vertielerkasten auf einen Switch (D-Ling DGS-108). Dieser Switch verteilt dann auf die anderen Netzwerkkabel in die anderen Wohnräumen (ND1...3). Nun möchte ich also vom Verteilerkasten bzw. dem Switch ins Gartenhaus (ca. 43m Kabellänge).
1614255821923.jpg


Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, dann müsste ich meinen aktuellen Switch rausschmeißen und gegen einen neuen tauschen, der bspw. einen SFP oder SFP+ Anschluss hat und dann weiter aufs Glasfaserkabel und im Gartenhaus wieder auf RJ45.

Ab und inkl. dem neuen Switch habe ich keine Ahnung (da absolutes Neuland) und benötige Ratschläge und ggf. Kaufberatung.

Am Gartenhaus sollen 2-3 Kameras installiert werden, die dann an eine Synology im Haus senden. Ich hatte hier an Kameras (noch nicht im Besitz) gedacht, welche über PoE arbeiten (bspw. Reolink RLC-520A). Ab hier weiß ich also nicht, ob ich einen seperaten PoE Switch im Gartenhaus brauch und gebündelt über ein Kabel ins Haus die Daten schicke oder ich über ein mehradriges Glasfaserkabel dies ins Haus "durchschleifen" sollte?

Ich danke schonmal im Voraus für die Ratschläge und Tipps.
 
Öh... was genau spricht denn gegen Twisted Pair-Kabel? Cat7 ist für gigantische Längen ausgelegt, 28 Meter in einem Leerrohr - ob nun durchs Freie oder durch den großstädtischen Industrie-Komplex - sollte dem Kabel ziemlich egal sein.

Ich würde hier an deiner Stelle nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen - sonst hättest du nämlich noch so lustige Lösungen wie Richtfunk und Ähnliches.
 
Glasfaser: FOIC-F2-M5-4LO-LCU-LCU-0050
und entweder tauscht du deinen Switch im Haus aus oder nimmst einen
Medienwandler: WG-33-1GX1GT-SFP+SFP SX-EU
im Gartenhaus, entsprechend einen Switch mit SFP Port und PoE für die Kupferleitungen
 
28m kannst du problemlos mit Ethernetkabel überbrücken, da brauchst du nicht extra eine LWL Verbindung, ich würde es nur ein paar Zentimeter vom Stromkabel entfernt verbuddeln.
Ansonsten kann man auch einen Medienkonverter RJ45<>LWL verwenden, wenn der Switch nicht ersetzt werden soll.
Mir persönlich wäre so eine Spielerei zu teuer.
Für die Kameras würde ich dann einen kleinen PoE-Switch verwenden, aber bitte auf den Standard IEEE 802.3af achten für dein gewünschtes Kameramodell.
Wenn das Gartenhaus nicht beheizt ist solltest du einen outdoorfähigen Switch nehmen und die unbenutzen Ports am Switch mit Blindstopfen verschließen.

EDIT: Ubiquiti UniFiSwitch Flex Outdoor , ich denke das wäre der einzige Switch der Infrage kommt.
 
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Lutscher schrieb:
...ich würde es nur ein paar Zentimeter vom Stromkabel entfernt verbuddeln.
Ich denke, selbst das wird keine wirklichen Probleme bereiten. Sofern man die Kabel nicht miteinander verdrillt und ein künstliches Magnetfeld erzeugt, sollten die 50 Hz des deutschen Wechselstroms in keinster Weise störend auf ein halbwegs vernünftig geschirmtes Twisted Pair-Kabel Einfluss haben - schon gar nicht, wenn als Datenübertragung klassisches Datennetzwerk genutzt wird, das im MegaHertz-Bereich überträgt.

EDIT:
Wenn ich gerade drüber nachdenke: bei mir sind es zwar nur ca. 10 Meter, dennoch laufen bei mir Telefonkabel (letzte Meile zum Router) sowie Stromkabel direkt parallel in einem Kabelkanal hin zum Router (indoor). Beim Telefonkabel handelt es sich sogar um das billigste, flache ISDN-Kabel, das man sich denken kann (war halt noch da). Internet-Probleme habe ich deswegen gewiss keine - aber zum Nachmachen will ich deswegen auch nicht ermutigen ^^
 
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DJMadMax schrieb:
Öh... was genau spricht denn gegen Twisted Pair-Kabel? Cat7 ist für gigantische Längen ausgelegt, 28 Meter in einem Leerrohr - ob nun durchs Freie oder durch den großstädtischen Industrie-Komplex - sollte dem Kabel ziemlich egal sein.

Ich würde hier an deiner Stelle nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen - sonst hättest du nämlich noch so lustige Lösungen wie Richtfunk und Ähnliches.
Cat7 wollte ich erst (Draka UC900 HS oder SS23) als Erdverlegekabel nehmen, dagegen spricht, ich müsste dann 2 Kabelrohre nehmen (in einem Rohr ist nicht zulässig). Spätestens bei der Gefahr / Problem von Ausgleisströmen nicht in Ordnung. Hier ist Glasfaser ja wiederum unkritisch, da als Entkoppelt anzusehen.
 
@desertstorm_112
Wir reden hier schon von einer Privatinstallation, oder?

Da kannst du so viele TP-Kabel und Stromkabel in ein Leerrohr packen, wie dir lieb ist ^^ Davon ab kannst du natürlich auch ein möglichst kleines Leerrohr, wo eben nur das TP-Kabel (samt Strecker) durchpasst, neben das eigentlich geplante Leerrohr legen, wirklichen Mehraufwand sehe ich hier nicht.
 
Da es in den Leerrohren unter der Erde gerne mal feucht werden kann, würde ich auf jeden fall ein Netzwerk-Erdkabel verwenden.

die 100m auf 3 oder gar 4 gleichlange Stücke aufteilen und ggf in ein separates Leerrohr verlegen.

Wenn du mehrere Leitungen hast, dann brauchst du keinen Switch im Gartenhaus, und kannst die Geräte direkt anschließen



Was ich aber auf jedenfall empfehlen würde ist noch ein Kabel/Draht/Seil, wo man noch was nachziehen kann. In 10 Jahren sieht die Sache wieder anders aus

Auch sind 5x2,5 nicht viel, falls mal eine Heizung oder Warmwasser dazukommt, geschweige denn Holzspalter, Säge, Schweißgerät.


OK, als Elektriker würde ich da eher mehr reinlegen:

min. 5x6mm² Strom mit kleiner Unterverteilung und FI vor Ort
7x1,5 Steuerleitung

Y-ST-Y 10Doppeladern

Netzwerk


Und halt noch eine einzughilfe, falls später mal Glasfaser dazu kommt.


Gruß
 
DJMadMax schrieb:
@desertstorm_112
Wir reden hier schon von einer Privatinstallation, oder?

Da kannst du so viele TP-Kabel und Stromkabel in ein Leerrohr packen, wie dir lieb ist ^^ Davon ab kannst du natürlich auch ein möglichst kleines Leerrohr, wo eben nur das TP-Kabel (samt Strecker) durchpasst, neben das eigentlich geplante Leerrohr legen, wirklichen Mehraufwand sehe ich hier nicht.
Also ja, natürlich alles auf eigenem privaten Gelände. Aber ein wenig ordentlich bzw. konform darfs schon sein.
Ergänzung ()

Ralfii schrieb:
Da es in den Leerrohren unter der Erde gerne mal feucht werden kann, würde ich auf jeden fall ein Netzwerk-Erdkabel verwenden.

die 100m auf 3 oder gar 4 gleichlange Stücke aufteilen und ggf in ein separates Leerrohr verlegen.

Wenn du mehrere Leitungen hast, dann brauchst du keinen Switch im Gartenhaus, und kannst die Geräte direkt anschließen



Was ich aber auf jedenfall empfehlen würde ist noch ein Kabel/Draht/Seil, wo man noch was nachziehen kann. In 10 Jahren sieht die Sache wieder anders aus

Auch sind 5x2,5 nicht viel, falls mal eine Heizung oder Warmwasser dazukommt, geschweige denn Holzspalter, Säge, Schweißgerät.


OK, als Elektriker würde ich da eher mehr reinlegen:

min. 5x6mm² Strom mit kleiner Unterverteilung und FI vor Ort
7x1,5 Steuerleitung

Y-ST-Y 10Doppeladern

Netzwerk


Und halt noch eine einzughilfe, falls später mal Glasfaser dazu kommt.


Gruß
Im Gartenhaus sind eigentlich nur Kleinverbraucher. Mal nen TV, oder ein Radio und LED Partybeleuchtung. Eine elektrische Heizung ist nicht angedacht, ebenso kein Warmwasser. Somit sollten ich mit den 16A noch meine normalen 3,6kW nutzen können, was ich aber aktuell nicht sehe. Da kann ich auch die paar Meter ins Haus bzw. in den Keller laufen. Dort liegt auch die Kraftstromdose, d.h. im Falle kann ich da auch das Verlängerungskabel legen. Die 380-400V Geräte stehen eh im oder am Haus.
Wenn du die 5x6mm² legst und eine Unterverteilung machst, wozu legst du dann noch die 7x1,5mm² mit rein?
Die Y-ST-Y 10er Doppeladern kenn ich nicht (bin kein Fachmann) wozu dient das?
Wenn ich mir das so ansehe, dann musst du doch bei deiner Konstellation einen 1m breiten Graben ausheben oder legst du Strom und Datenkabel direkt in eins bzw. ohne Abstand nebeneinander?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das Gartenhaus ja über das Haupthaus mit Strom versorgt werden soll, dürfte es auch keine Potentialunterschiede geben und auch ein Kuper-LAN-Kabel sollte unkritisch sein. Im Zweifelsfalle würde ich immer einen fachkundigen Elektriker damit beauftragen, eventuell muss man das sogar. Allerdings weiß @bender_ da besser Bescheid, ich bin bei sowas nur Laie.
 
Ich persönlich würde zwei DN50 Wellrohre nehmen, bei Cat7 und 5x2,5mm2 bleiben und die Kirche im Dorf lassen.
 
Ich würde da auch die Kirche im Dorf lassen.
2 Leerrohre, eins für die Powerkabel und das andere für die Datenkabel.
PoE Switch im Gartenhäuschen und die Sache sollte laufen.
 
desertstorm_112 schrieb:
Wenn du die 5x6mm² legst und eine Unterverteilung machst, wozu legst du dann noch die 7x1,5mm² mit rein?
Die Y-ST-Y 10er Doppeladern kenn ich nicht (bin kein Fachmann) wozu dient das?
Wenn ich mir das so ansehe, dann musst du doch bei deiner Konstellation einen 1m breiten Graben ausheben oder legst du Strom und Datenkabel direkt in eins bzw. ohne Abstand nebeneinander?

Das 7x1,5 ist eine Steuerleitung für 230V Signale

Das Y-ST-Y ist die Steuerleitung für Schwachstrom.



Aber klar als Elektriker legt man etwas mehr mit rein.

Man könne ja noch einen örtlichen Potentialausgleich in Form eines Edelstahlerders mit in den Graben legen.


Es kommt alles auf die Dimension des Gartenhäuschens an, und was die Zukunft so hergibt.



Die Möglichkeit was nachzuziehen mit einem Einzugs-Kabel würde ich auf jeden fall mit in die Überlegungen reinnehmen.


Und es ist nun mal Fakt, das in einem meist U-Förmig (also so das das Wasser nicht rauslaufen kann) verlegten Leerrohr irgendwann das Wasser steht, also ein Erdkabel verwenden für Strom und Daten.


Da es das Netzwerk-Erdkabel aber nur in 100m Ringen gibt würde ich die halt für das Projekt aufbrauchen, und keinen Switch im Gartenhaus setzen.
 
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