News Neue Große Koalition: Forderung nach schnellem Start des Glasfaserausbaus

Deutschland hat wieder eine Groko aber das war es auch schon. Die festgeschriebenen Vereinbarungen interessieren nun nicht mehr viel wichtiger ist die Wiederwahl der Kaiserin Merkel und die Vergabe der lukrativen Ministerposten. Das wars. Glasfaserausbau, der war gut.
 
Eigentlich müsste man es gleich machen wie damals beim Kupfer - gesetzlich verpflichtendender Anschluss bei allen Neubauten/entsprechenden Umbauten. Das kostet allerdings auch den Bauherren entsprechend Geld.

Anders wird es eher schleppend gehen mit dem Ausbau.
 
demoin schrieb:
Wieso sollte das keiner brauchen? Wir haben Nu 200k und mal schnell ebend ein UHD Film Laden ist nicht. Wäre dankbar wenn Vodafone bei uns endlich mal die 500k liefern würde oder gar 1gbit das wäre traumhaft. Und nun kommt nicht mit kann man nirgends auslasten so eine Leitung.
Keiner ist sicher übertrieben. Aber es sind nur sehr wenige, die mehr als 50Mbit regelmäßig auslasten, Stand heute.
Geh mal durch die deutschen Wohnzimmer und schau, wo überhaupt ein UHD Fernseher steht. Und dann überleg nochmal, wer die Filme irgendwo am Stück runterlädt - die allermeisten haben da einfach nur Netflix dran hängen, und dann braucht man sicher keine 200MBit oder gar mehr.

Hier im Forum wird der Bedarf in der Breite völlig überschätzt. Ich hab letztens bei meinen Eltern festgestellt, dass per WLAN auf den Geräten nur um die 10Mbit ankommen von der 100er Leitung. 2 Einstellungen im Router korrigiert, jetzt sind's um die 70MBit. Ist aber auch niemandem aufgefallen, war auch vorher alles schnell genug.

Phaidan schrieb:
Das es funktioniert zeigt doch die DG.
Wohne in einem kleinen Dorf, maximal 2 Familien pro Haus. Locker 50% Rentner...

Hatten vor einer weile noch tolle 2k von Vodafone/Telekom, die 2 sagten immer "es lohnt sich nicht"

Jetzt liefert die DG bei mir 500k up/down, auf Wunsch auch gbit aber die benötige ich noch nicht.

Und an alle die sagen, man müsste alle Straßen etc aufreißen... Nein. Hier wurden die Platten vom Gehweg entfernt, kurz etwas tiefer gegraben, Glasfaser rein und wieder zu. Hat pro Straße keine Woche gedauert.

Und die Ironie, aufeinmal hat die Telekom ausgebaut, nur jetzt möchte niemand hier mehr den Vertrag haben :D

Ähnliches Spiel habe ich auch erlebt, nur konnte die TKom je nach Lage im Dorf bis 10Mbit liefern, und ein paar Leute hatten Kabel.
Die 40% zu erreichen war da schon eine Mammutaufgabe, 2 Verlängerungen, dann ist die Zahl bei 29% von der Website verschwunden und es dauerte nochmal ein paar Wochen, bis bekannt wurde, das ausgebaut wird.

Und joa, die Telekom stand natürlich auch sofort auf der Matte und hat versucht zu verhindern, dass die 40% erreicht werden. Schnell überall Plakate aufgehängt und Gehwege an den Verteilern aufgerissen. Die Baustellen standen dann knapp ein halbes Jahr ohne Fortschritt da, weil man offenbar nur zeigen wollte "wir machen was", damit die Kunde nicht zur Konkurrenz wechseln.

Zum Glück ist die Strategie nicht aufgegangen und jetzt rennt die 100MBit Leitung up&down.
 
Zuletzt bearbeitet:
estros schrieb:
Mhhh, toll, darf der Mobilfunkkunde also den Glasfaserausbau irgendwelcher … bezahlen?
Das ist eine Sauerrei von vorne bis hinten. Macht 5G günstig und bitte nicht teuer! Glasfaser muss sich selber finanzieren und nicht über eine Querfinanzierung über den Mobilfunk. Schrecklich.

?? Die Versteigern doch nur 5G und investieren das Geld dann.
Und sich selber finanzieren, in einem 300-500 Seelen Dorf, oder selbst 3000 Seelen Dorf wirst du das aber schwer haben ...
In Ballungsräumen klar, sollen also noch mehr Leute in die Stadt ziehen, Unternehmen weg von Dünnbesiedelten Regionen, weil kein schnelles Internet verfügbar und die Leute alle weggezogen sind wegen langsamem Internet/da erst gar nicht hinziehen??
 
die vollmundigen versprechungen, ich hab ein deja-vu, glaube vor 10 jahren so ein geschwafel schon gehört und dümpel immer noch mit 3MBit rum
 
onetwoxx schrieb:
Du darfst gerne die Kosten übernehmen. Nicht jeder hat seinen Anschluss eine Armlänge von der Straße entfernt.

Ich habe die Kostenfrage hier bewusst außen vor gelassen. Mit geht es um den grundlegend ablehnenden "Mindset" ggü. technischem Fortschritt, unabhängig davon was es kostet oder wer die Kosten trägt.

Wenn die Kosten selbst getragen werden müssen, ist dies im 2. Step selbstverständlich auch entscheidungsrelevant, da gebe ich dir Recht. Vielleicht sollte man aber mal auf lange Sicht die Wertsteigerung der Immobilie gegenrechnen (sofern real vorhanden). Das ist aber ein vollkommen laienhaftes Statement.
 
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Man bin ich müde...gähn....was? Die Groko kommt, dann können wir uns wieder zurücklehnen und "NICHTS TUN". Das wars dann wieder mit der angekündigten Superduperinternetleitung. Es kommen dann bald die Ausreden: Geht nicht, weil die Kosten explodieren, das Geld noch nicht frei gegeben ist, die Bürokratie zu kompliziert ist, der Bedarf nicht da ist, blablablubb. Ich glaub, ich schlafe jetzt weiter. Der Büroschlaf ist der gesündeste Schlaf :D
 
KnolleJupp schrieb:
Die Frist läuft noch einige Wochen und von den geforderten 40% Anwohneranteil der verbindlich einen Vorvertrag unterzeichnet, liegt die Quote derzeit bei schlappen 9%...

Genau da liegt doch das Problem. Ich kann es niemandem verübeln, der da NICHT unterzeichnet! Würdest du vorab einen verbindlichen Vertrag unterzeichnen, um Strom von einem festen Anbieter zu bekommen?

Strom, genauso wie Internet, zählt zu den Grundversorgungsgütern in Deutschland, jeder Bürger hat ein Recht darauf und damit ist kein Schneckentempo-DSL gemeint.

Der Bund hat's versaut, indem er damals das Telefonnetz unbefristet an die Telekom überschrieben hat. Man hätte das Ganze zeitlich begrenzt und nach einer gewissen Frist immer wieder neu ausschreiben sollen.

Heute hat man den Salat. Bei vielen Dingen würde ich mir wünschen, dass sie (wieder) in staatlicher Hand wären, das Kommunikationsnetz gehört zweifelsfrei dazu.

Cya, Mäxl
 
Bei uns in der Gemeinde ist das Problem, dass anscheinend jegliche Entscheidungsträger komplett taub auf den Ohren sind, wenn es ums Internet geht.

Bis Ende 2018 soll 95% der Gemeinde mit 30 mbit angeschlossen werden. Aber genau hier kommt doch schon das Problem. Wir leben auf dem Land, man hat hier generell: schlechte Busverbindungen, sehr niedrige Löhne, wenig Abendprogramm, viele Diskotheken schliessen ersatzlos, sehr lange Arbeitswege oder Schulwege.

Es gibt keinen Grund für's Landleben, und die Digitalpolitik in Gemeinden wie meiner ist ein weiter Sargnagel. Klar ziehen die Leute in hoffnungslos überteuerte Wohnungen in der Stadt und sehen dass Stadtleben auch noch als Privileg. :freak:

Die letzte Umfrage zur Breitbandversorgung war 2016 auf der Internetseite der Gemeinde... Wer zur Hölle guckt da denn rein? Natürlich wird dann nicht die Notwendige Anzahl an Stimmen erreicht. Kein Bedarf, ganz einfach.

Meiner Meinung nach wäre eine aktive Mietbremse den notwendigen Umzug in die Stadt zu verhindern. Und deswegen sollte auch die digitale Infrastruktur in Gemeinden nicht Stiefmütterlich behandelt werden.

Groko hin oder her, die Gemeinden müssen endlich aufwachen und handeln.
 
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DJMadMax schrieb:
Genau da liegt doch das Problem. Ich kann es niemandem verübeln, der da NICHT unterzeichnet! Würdest du vorab einen verbindlichen Vertrag unterzeichnen, um Strom von einem festen Anbieter zu bekommen?

Also ich habe einen verbindlichen Stromvertrag, ich weiß ja nicht, wie der bei dir ins Haus kommt.

Letztlich ist das aber aus meinem Umfeld das letzte Argument, was ich dagegen höre. Keiner hat ein Problem damit, sich vertraglich zu binden - schließlich sind die Konditionen bei Realisierung für beide Seiten gebunden.

Eher haben die Leute Angst, dass ihr ganzes Dorf wochenlang eine riesen Baustelle wird, der Durchbruch ins Haus nicht wieder richtig dicht zu bekommen ist, ihre Blumen schaden nehmen etc.
Und vielen ist es schlicht nicht wichtig. Insbesondere die ältere Generation nutzt das Internet selten für irgendwas mit hohem Bandbreitenbedarf. E-Mails + Google laufen auch mit 2Mbit gut, alles andere ist uninteressant. Und dann ist auch einfach keine Motivation da, sich damit auch nur 2min zu beschäftigen, wenn man es eben nicht braucht.

@Flomek: Mir fallen einige Gründe fürs Landleben ein, und langfristig möchte ich da auch hin. Alles hat Vor-und Nachteile. In der Stadt ist es teuer, oft laut, für einen Spaziergang durchs Grüne muss ich erstmal ne Stunde fahren. Spielmöglichkeiten für Kinder stark begrenzt. In der Innenstadt oft Einschränkungen durch irgendwelche Veranstaltungen, vom jährlichen Marathon bis Karneval sind alle paar Wochen irgendwelche Straßen dicht.

Dagegen interessieren mich z.B. Abendprogramm und Diskotheken genau 0, wären mir auf dem Land also völlig latte. Arbeitswege sind in der Stadt zwar von der Strecke her kürzer, je nach Stadt aber keineswegs schneller. Busverbindungen sind auch in der Stadt Glücksspiel, auch da kann es ungünstig kommen und man braucht ewig um zur Arbeit / Schule zu kommen, genauso wie es auch Dörfer gibt, die gut mit dem ÖPNV angebunden sind. Ist immer eine Einzelfallsache.

So schwarz / weiß wie du es darstellst, ist das lange nicht.
 
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Ich finde Glasfaser für jeden übertrieben.

Andererseits wird Festnetztelefonanschluss als Grundversorgung angesehen. Vielleicht sollte man bei Neuanschlüssen Glasfaserpflicht vorsehen.
 
Flomek schrieb:
Es gibt keinen Grund für's Landleben

Mein Dorf wächst stetig, obwohl es eigentlich keine Geschäfte gibt. Das liegt einfach am billigen Baugrund, ausreichend Arbeitsplätze in erreichbarer Entfernung (ca. 20km) und der guten Lage für Familien bzw. sportliche Aktivitäten in der feien Natur (Seen, Berge, Mountainbiken, Skifahren, usw.).
 
Das Problem ist doch eher, dass viele Leute auf den Dörfern gar keinen schnellen Anschluss wollen und so können die Glasfaseranbieter die Quoten nicht erfüllen und es kann nicht gebaut werden. Ich kenne viele Leute die mit Ihren 3MBit zufrieden sind und nicht einsehen mehr Geld auszugeben. Was bringt es wenn in kleinen Gemeinden nur ein Bruchteil schnelles Internet wollen.

Dort wird dann nicht ausgebaut, weil es sich einfach nicht lohnt.
 
Wattwanderer schrieb:
Ich finde Glasfaser für jeden übertrieben.

Andererseits wird Festnetztelefonanschluss als Grundversorgung angesehen. Vielleicht sollte man bei Neuanschlüssen Glasfaserpflicht vorsehen.

Irgendwann müssen die mal mit Glasfaser anfangen und der Nachholbedarf ist groß. Das dauert sowieso sehr lange, bis weitgehend alle damit versorgt sind. Manche werden es dann sehr schnell haben, manche vielleicht erst in 10 Jahren. Da ist aber dann der Bedarf schon völlig anders.
 
@Autokiller677

Ich finde es gut, das du Argumente findest, aber du sagst selber, Du willst da mal hin. Also Zukunft und ich gehe, anhand deines Textes davon aus, dass Duo in der Stadt lebst.

Die Argumente, die Du als unwichtig empfindest, sind aber Argumente, die junge Leute zum bleiben brauchen. Du brauchst auch junge Menschen um wirtschaftliche Strukturen für die nächsten Jahre zu sichern. Und dafür wird nicht genug getan. Hier ziehen sehr viele Rentner aus NRW her, die für verhältnismässig wenig Geld an ein Eigenheim kommen. Damit dreht sich aber diese Spirale weiter. Junge Leute ziehen weg, woanders kann man mehr verdienen und mehr erleben. Das ist ein Teufelskreis. Städte werden immer teurer, immer voller und das Land vergreist. Deswegen braucht hier niemand schnelles Internet, es nutzen viel zu wenig.

Mein Nachbar hat 7 Kinder, die Leitung ist nach Schulschluss tot und LTE kann man hier vergessen, nur Vodafone mit teuren Volumentarifen.

Aber das haben die Gemeinden verpennt.
 
Flomek schrieb:
Es gibt keinen Grund für's Landleben

Oh doch, finde ich schon. Ich wohne jetzt 4 Jahre in der Stadt und würde gerne wieder zurück. Dort lebt es sich viel gemütlicher und ruhiger. Voraussetzung ist halt ein Auto. Auch die Leute sind viel umgänglicher. In meinem alten Ort sagte jeder jedem einen guten Tag auf der Straße, hier wird man sogar in der Nachbarschaft blöd angeguckt, wenn man das macht.
Acuh für Kinder ist es viel schöner. Ich weiß nicht was die Kinder heute so treiben (Spielplätze sind alle verlassen), aber wir haben Staudämme am Bach gebaut, Baumbuden gebaut, sind im Wald umhergestreift, dort gab es einen kleinen See auf dem wir mit Floßen gefahren sind usw. Die Zeit möchte ich nicht missen. Wenn ich hier aus dem Fenster gucke, sehe ich nur Häuser, Beton und Teer. Das einzige was hier gut ist, ist, dass man sich um nichts kümmern muss (macht alles der Hausmeister), das wars aber auch schon.
 
@Flomek:

Ja, aktuelle wohne ich in einer Stadt, aber auch hier schon mit Absicht nur eine kleine - Großstadt kam einfach nicht in Frage.
Aktuell lohnt sich außerhalb wohnen für mich einfach nicht, weil die Uni eben in der Stadt liegt und ich eh keine Zeit hätte, die Vorteile vom Land zu nutzen. Studium hält sich leider nicht an 40h Wochen. Sobald ich im Job bin (noch dieses Jahr), ist der Plan eben raus aus der Stadt.
Abendangebot ist sicher für einige junge Leute ein Argument. Für mich z.B. absolut nicht, und für viele die ich kenne auch nicht, oder nur sehr begrenzt. In meinem Bekanntenkreis gehen die wenigsten regelmäßig Party machen oder so. Ist halt auch immer eine Frage des Umfelds, welchen Eindruck man da hat.
 
CS74ES schrieb:
... Ich weiß nicht was die Kinder heute so treiben ...

Sie sind kleine nervige kurzsichtige Smartphone glotzende Monster mit Genickstarre ohne Anstand und Werte, die dadurch nur Kosten verursachen, die uns die Internetbandbreite mit ihren gigantischen Video-, Musikstreams und Bildern zumüllen.

Ich liebe auch das Landleben!
 
Versteht mich nicht falsch, auch ich habe mich bewusst dafür entschieden. Ich habe natürlich auch eine provokante Aussage gewählt.

Aber das sind wirklich die Argumente die ich von jungen Schulabgängern höre. Zum Geld verdienen gehen viele hier weg, aber auch, weil es hier insgesamt zu wenig gibt, von allem. Viele meiner ehemaligen schulfreunde zahlen lieber hohe mieten, haben dafür aber Restaurant um die Ecke oder schnelles Internet. Vor allem schnelles Internet wird immer wichtiger.

Und da finde ich, hätte die Gemeinde ansetzen sollen anstatt weiterhin das Internet als nicht relevant abzutun. Man hätte ein Argument mehr auf seiner Seite.
 
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