Gr33nHulk schrieb:
Jetzt soll man schon sein eigenes Messgerät auspacken und einen Artikel mit Verbrauchsmessungen aufstellen, anstatt sich auf bereits vorhandene, mehr wie zu genüge, Artikel im Netz zu beziehen.
Ok, dann mal anders.
Schau mal, diese Artikel zeigen doch nur, was die RTX 5090 so verbraucht und welche Lastspitzen diese in den schlimmsten Fällen so hat. Daraus lässt sich aber nicht 1:1 ableiten wie viel Watt das Netzteil deshalb leisten können muss, damit meine ich gar nicht die restlichen Komponenten des Systems sondern dass auch Netzteile vor ATX 3.x einerseits ohnehin eine gewisse Reserve haben und andererseits darüber hinaus auch gewisse Lastspitzen problemlos abfangen können. Ein 850W Netzteil ist auf 850W
Dauerlast ausgelegt, das einzige was da an der Kotzgrenze läuft bzw. darunter leidet ist die Effizienz, was die Belastung angeht ist das dem Netzteil aber erstmal ziemlich wumpe.
Bei der RTX 4090 sind auch schon alle in Panik verfallen und wollten unbedingt ein ATX 3.x 1kW Netzteil (ok, fairerweise gab es da ja anfangs dieses 600W TDP Design) aber selbst Igor hat nach dem Test der RTX 4090 FE von einem guten 850W Gold/Platin Netzteil gesprochen. Mit Ausnahme von Furmark und einem 13900KS auf Anschlag, aber das ist ja nicht praixsnah: "
Dahingehend formuliere ich auch meine Netzteilempfehlung, die bei den 450-Watt-Modellen der GeForce RTX 4090 so lautet, dass man mit einem modernen 850-Watt Gold- oder Platin-Netzteil recht sicher hinkommen sollte. Bei vollem Power Limit von 600 Watt und Furmark reicht dann auch ein 1000 Watt Modell, wenn der Spannungsversorger kein absoluter Schrott ist."
Also auch er berücksichtigt die Güte des Netzteils. Ja, die RTX 5090 hat einen höheren Stromverbrauch und auch höhere Lastspitzen, aber, und jetzt wird es wichtig. Sehen wir uns seine gemessenen Maximalwerte an:
Dazu schreibt er:
"Ein Netzteil mit 1000 Watt bietet in solchen Szenarien nicht nur ausreichend Spielraum, sondern ermöglicht auch das Abfangen kurzfristiger Lastspitzen, die durch die ATX 3.1-Norm abgedeckt werden. Diese Norm erfordert die Fähigkeit, kurzfristige Leistungsanforderungen von bis zu 200 % der Nennlast für eine Dauer von bis zu einer Millisekunde zu bewältigen. Das gewählte Netzteil kann daher auch Spitzenlasten von bis zu 2000 Watt ohne Stabilitätsprobleme oder Spannungseinbrüche handhaben."
Erstens frage ich mich da welcher Spielraum das sein soll bzw. wofür, zweitens hat er die 900W bei 1ms gemessen - das ist kein Bereich der eine Schutzschaltung triggert, wenn das Netzteil den 1ms Bereich überhaupt "sieht" -, zweitens können wie erwähnt auch ATX 2.x Netzteile schon gewisse Lastspitzen abfangen (nur halt nicht 200%) und drittens finde ich das Argument der 2kW irgendwie nutzlos. Die allermeisten Netzteile arbeiten ohnehin im 20ms Bereich und die 900W wird er unter den extremsten Bedingungen (Furmark o.Ä.) mit Laborgeräten gemessen haben, also nichts was außerhalb davon von Relevanz wäre. Mein WireView Pro hat schon öfter 700W gemessen und trotzdem hat mein Netzteil nicht reagiert, ich habe sogar noch 4 Pumpen und 20 Lüfter zu versorgen. Ich weiß zwar nicht welcher ms Bereich der war aber ich habe den WireView Pro erst nach UV eingebaut und seitdem nie über 350W im MSI Afterburner, HWiNFO oder GPU-Z gesehen - trotzdem 700W+ gemessen. Mich würde es also nicht wundern, wenn es weniger als 5ms waren und mein Corsair diese Lastspitze somit nie "gesehen" hat.
Vielleicht muss ich das als Abschluss auch etwas verdeutlichen, ich sage nicht pauschal: "RTX 5090 + ATX 2.x 850W Netzteil? Do it!" Es kommt natürlich sehr stark auf das genaue Netzteilmodell an und da gibt es gewiss nicht viele, denen ich eine RTX 5090 ohne Sorgen zutrauen würde.