Sierra1505 schrieb:
einem Router mit einem aktuellen/modernen Feature-Set zu kaufen und OutoftheBox einfach zu nutzen?
Die Router-Hersteller haben sich noch gar nicht auf ein Feature-Set geeinigt. Spätestens wenn Du den Hersteller wechselst und Du dann
Dein Feature vermisst,
könnte OpenWrt in Frage kommen.
Bei allen anderen Features hast Du ein
Henne-Ei-Problem: Du weißt als Laie von vielen Funktionen gar nicht, die Dir aber helfen könnten. Daher siehst Du auch den Grund für ein Quell-offenes Router-Betriebssystem nicht. Problem dabei ist, wir kennen Dich zu wenig, als Dir jetzt irgendeine Funktion empfehlen zu können. Sonst würde ich die einfach auflisten. Im Prinzip müsstest Du Dich über eine endlos lange Liste an Features durcharbeiten, um entscheiden zu können, ob das was für Dich ist.
Sierra1505 schrieb:
stehen da außerdem auch ganz pragmatische Dinge im Vordergrund
Ein großer Vorteil an OpenWrt
war, dass man Software-Pakete nachinstallieren kann. Das sind dann mehr als „Features“, Du kannst Dir einen Heim-Server sparen. Das ist für Laien keine gute Idee, weil man bei der Einarbeitung bzw. am Anfang einfacher mit einem separaten Server startet (schneller), vielleicht sogar einem Server mit graphischer Benutzer-Oberfläche (gewohnter). Auch in Zeiten von ausgemusterten (Firmen-) Desktop-Computern = Heim-Server die nur noch wenige Watt verbrauchen – also weniger als 5 Watt –, ist dieses „sparen“ auf der eigenen Strom-Rechnung sehr, sehr relativ geworden.
Insgesamt sehe ich OpenWrt kritisch bis hoffnungslos, weil deren Architektur an vielen Stellen über 20 Jahre lang gewachsen ist = völlig fragwürdig und für Neueinsteiger nicht mehr nachvollziehbar ist. Wie geschildert ist auch die Modularität aufgrund der Alternativen kaum noch ein Grund. Und Du hast andere Open-Source-Systeme wie OPNsense.
Ich sehe sogar nur noch das Am-Leben-Erhalten alter WLAN-Router als WLAN-Access-Points als Grund. Aber auch das ist fraglich, weil viel zu viel Hardware schlecht designt ist und schon nach wenigen Jahren einfach kaputt ist – dann aber nicht als Totalausfall sondern die wildesten Fehler erzeugt. Auch fehlt OpenWrt oft die aktuellen Versionen der Hardware-Treiber bzw. sind nur mangelhaft mit dem neusten Linux-Kernel getestet. Ganz zu schweigen von der Kalibrierung der WLAN-Hardware selbst.
Sierra1505 schrieb:
hätte [ich] Informatik gelernt […] dann würde ich den ganzen Krempel vllt. mal besser verstehen.
Mhm. Mal anders herum: Auf dem Markt finden sich einige OpenWrt-Distributionen = OpenWrt im Unterbau aber mit anderer graphischer Benutzer-Oberfläche. Bei Einigen kommt man sogar offiziell noch ins OpenWrt direkt, kann also die neue Oberfläche umgehen.
Ehrlich? Habe noch keine Distribution gesehen, die mich nicht erschaudern hat lassen. Dass man OpenWrt vielleicht nicht wirklich verstanden hat, geschenkt. Aber oft fehlen der Überblick über moderne Entwicklungen in Netz-Technologien wie IPv6 und DNS. Und oft fehlen sogar Grundlagen des Projekt-Managements. Am Ende dann sogar Grundlagen in Informatik.
Was Du eigentlich suchst, sind Features, die dich bewegen könnten, Dich einzuarbeiten.