PC startet nach Windows update nicht mehr - Reboot and Select proper Boot device

sirgamealot

Cadet 2nd Year
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Hey Leute,

ich bräuchte bitte eure Unterstützung. Meine Cousine hat unlängst ein Windows update auf Ihrem PC (Windows 10) gemacht und konnte ihn danach nicht mehr starten. Fehler „Reboot and Select proper Boot device“. Da sie von Computern nicht viel Ahnung hat steht das Gerät nun gerade bei mir.

Folgende Dinge habe ich bereits ohne Erfolg versucht:

Kabel überprüft / getauscht
Bootreihenfolge in Bios überprüft (Festplatte wird erkannt und ist als erste/einzige Bootmöglichkeit eingeschalten)
Secure Boot deaktiviert
Wake-on-Lan deaktiviert
BIOS/UEFI auf Standard-Einstellungen zurückgesetzt
CSM aktiviert/deaktiviert
Batterie am Mainboard raus- und wieder reingesteckt

Danach habe ich einen USB-Stick mit mit Win 10 installation media als bootstick eingerichtet und versucht ihn so zu starten. Die Reparaturhilfe konnte leider nicht durchgeführt werden, Windows updates zurücknehmen geht nicht, Wiederherstellung leider auch nicht. Bleibt vermutlich nur die Neuinstallation, welche ich jedoch nicht getestet habe da sie einige Daten auf der Festplatte hat die sie nicht verlieren möchte (Familienfotos, persönliche Dokumente etc.). Sicherung der Daten hat sie leider keine gemacht.

Ich hab die Festplatte dann mal testweise an meinen PC angeschlossen, wo sie in der Datenträgerverwaltung auch erkannt wird jedoch initialisiert werden müsste. Da dies meines Wissens nach mit einer Formatierung einhergeht habe ich es jedoch nicht gemacht da ich gerne zuerst versuchen möchte die Daten irgendwie zu retten.

Ich habe bereits von einigen (teils dubios wirkenden) tools gelesen mit denen man die Datenrettung machen kann jedoch war ich unsicher was davon wirklich hilft/sicher ist. Habt ihr Tipps für mich wie ich die Daten retten kann? Und den PC dann wieder arbeitsfähig machen kann (vermutlich Formatierung + Windows Neuinstallation)?

Solltet ihr noch irgendwelche Daten/Informationen benötigen sagt bitte Bescheid, ich werde versuchen sie bestmöglich zu bekommen, meine Cousine kennt sich leider damit nicht wirklich aus und hat den PC auch fertig gebaut gekauft.

Vielen Dank und beste Grüße!
 
Mit nem Linux zum Datenauslesen würde ich es mal probieren an deiner Stelle.
Die alte Kiste muss wohl neu installiert werden.

Generell sollte sich deine Cousine über ein Backup der Daten Gedanken machen.
 
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Ja den Rat habe ich ihr auch schon gegeben :)

Mein Wissen hat zwar ausgereicht um die oben genannten Punkte abzuarbeiten aber darüber hinaus bzw. von Linux hab ich leider überhaupt keinen Plan. Gibt es irgendwo eine Anleitung wie ich das angehen kann?
 
Such am besten mal Internet nach "Windows Datenträger auslesen mit Linux oder Datenrettung Windows PC Linux"

Normalerweise kommt man auch als Windows Nutzer klar, man muss nur den Datenträger öffnen und die Sachen dann rüber kopieren. Es ist in der Regel kein Hexenwerk.
 
sirgamealot schrieb:
da sie einige Daten auf der Festplatte hat die sie nicht verlieren möchte (Familienfotos, persönliche Dokumente etc.). Sicherung der Daten hat sie leider keine gemacht.
Wieso macht eigentlich gefühlt "niemand" ein Backup? Dabei ist das mit das Wichtigste und Erste, was man bei der Verarbeitung von Daten lernt. Bitte dringend künftig ändern, im Eigeninteresse! Bitte dazu den folgenden Link übermitteln, damit das auch richtig umgesetzt wird:
https://www.storage-insider.de/data-protection-day-2022-die-3-2-1-1-0-regel-fuer-backups-a-1091301/

Datenrettung jetzt versuchen z.B. über ein Live-System, gebootet vom USB-Stick:
https://ubuntu-mate.org/download/amd64/kinetic/ ("Direct Downoad")
+
https://rufus.ie/de/
+
USB-Stick

sirgamealot schrieb:
aber darüber hinaus bzw. von Linux hab ich leider überhaupt keinen Plan.
Keine Angst vor Linux, das ist nun inzwischen wirklich "einsteiger-einfach" und in der Bedienung des User Interface selbsterklärend, gerade bei so aufgeräumten Oberflächen wie MATE, und gerade bei Verwendung als Live-System ohne feste Installation.

Und bitte nichts unter Windows "initialisieren", "formatieren" oder sonst was. Denn wenn etwas falsch gemacht und dann auch noch von Windows automatisch TRIM auf der SSD ausgeführt wird, sind die Daten weg. Ganz.

Um welchen Datenträger handelt es sich genau?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dr. McCoy
Die Leute machen sich keine Gedanken oder kommen gar nicht auf die Idee.
Schon mehrfach den Fall gehabt, dass eine externe HDD gekauft wird um Daten auszulagern (gerne werden hier wohl Photos der Kinder und aus dem Urlaub genommen) und dann raucht diese Platte ab.

Anderer Fall, Mutter kommt mit PC vom Sohn, der Angst um die Spiele auf seiner Platte hatte.
Nach kurzem Check konnte ich zumindest mitteilen, Angst darum muss er sich keine mehr machen, die Platte war nämlich hinüber.

Selbst mit Beratung wird es nicht zwangsweise besser.
Ich habe mal bei einer Kieferorthopädin die Praxis ausgestattet, die wollte partout nicht mehr als RAID1 im "Server" (der auch als Arbeitsplatz genutzt wird) und ein weiterer PC greift darauf zu und als Datensicherung zwei Festplatten, immer abwechselnd benutzt, mehr davon wären zu teuer geworden.
Rein digitale Aktenführung war auch noch am Start, also wirklich KEIN Papier mehr falls was den Bach runter geht.
Was soll man da noch sagen?
 
Könnte man es nicht auch so machen, dass man die alte Festplatte aus dem PC nimmt, eine neue Festplatte kauft und installiert und darauf ein neues Windows 10 bzw. 11, wenn die Hardware es mitmacht installiert?

Dann die alte Festplatte anschließen und schauen, was darauf noch an Daten vorhanden ist. Dürfte doch zu keinen Problemen führen, da das alte Windows doch nicht mehr lauffähig ist.
 
klar, aber warum willste denn eine neue Festplatte kaufen, wenn Du gar nicht weißt, ob die vorhandene kaputt ist?
 
Dr. McCoy schrieb:
Wieso macht eigentlich gefühlt "niemand" ein Backup? Dabei ist das mit das Wichtigste und Erste, was man bei der Verarbeitung von Daten lernt. Bitte dringend künftig ändern, im Eigeninteresse! Bitte dazu den folgenden Link übermitteln, damit das auch richtig umgesetzt wird:
https://www.storage-insider.de/data-protection-day-2022-die-3-2-1-1-0-regel-fuer-backups-a-1091301/

Datenrettung jetzt versuchen z.B. über ein Live-System, gebootet vom USB-Stick:
https://ubuntu-mate.org/download/amd64/kinetic/ ("Direct Downoad")
+
https://rufus.ie/de/
+
USB-Stick


Keine Angst vor Linux, das ist nun inzwischen wirklich "einsteiger-einfach" und in der Bedienung des User Interface selbsterklärend, gerade bei so aufgeräumten Oberflächen wie MATE, und gerade bei Verwendung als Live-System ohne feste Installation.

Und bitte nichts unter Windows "initialisieren", "formatieren" oder sonst was. Denn wenn etwas falsch gemacht und dann auch noch von Windows automatisch TRIM auf der SSD ausgeführt wird, sind die Daten weg. Ganz.

Um welchen Datenträger handelt es sich genau?
Vielen Dank, ich hoffe mal die Angst vor dem Datenverlust jetzt reicht aus damit sie die Lektion lernt und ihre Daten zukünftig absichert.

Verstehe ich es richtig, dass ich hier Ubuntu Mate runterlade und es dann via Rufus auf den USB-Stick schmeiße und dadurch Linux über den USB-Stick starten kann? Mache ich das dann auf dem PC meiner Cousine oder auf meinem eigenen mit Ihrer Festplatte angeschlossen?

Die Festplatte ist eine Patriot Burst, 2.5" SSD 6Gb/s SATA III, 480GB.
 
klar, aber warum willste denn eine neue Festplatte kaufen, wenn Du gar nicht weißt, ob die vorhandene kaputt ist?

Eine neue Festplatte kann man immer mal gebrauchen. So ein Ding kostet doch eh nicht die Welt und wenn die alte Platte noch in Ordnung ist, umso besser. Dann ein externes Gehäuse mit USB-Anschluss gekauft, die neue Platte eingesetzt und ein Backup aller wichtigen Daten vom PC darauf abgelegt.

Bleibt doch alles in der Familie und man hat statt nur einem Rat, auch eine Lösung anzubieten.
 
SuperHeinz schrieb:
Könnte man es nicht auch so machen, dass man die alte Festplatte aus dem PC nimmt, eine neue Festplatte kauft und installiert und darauf ein neues Windows 10 bzw. 11, wenn die Hardware es mitmacht installiert?

Dann die alte Festplatte anschließen und schauen, was darauf noch an Daten vorhanden ist. Dürfte doch zu keinen Problemen führen, da das alte Windows doch nicht mehr lauffähig ist.
Wäre das nicht das gleiche wie wenn ich ihre Festplatte an meinem PC anschließe? Da komme ich wieder zu dem Problem dass ich nicht weiß wie ich dann an die Daten auf der Festplatte komme da sie zwar erkannt aber nicht gelesen werden kann.
 
sirgamealot schrieb:
Verstehe ich es richtig, dass ich hier Ubuntu Mate runterlade und es dann via Rufus auf den USB-Stick schmeiße und dadurch Linux über den USB-Stick starten kann?
Genau so.
sirgamealot schrieb:
Mache ich das dann auf dem PC meiner Cousine oder auf meinem eigenen mit Ihrer Festplatte angeschlossen?
Dann kann auf dem Cousine-PC stattfinden.

Da der Datenträger eine SSD ist, gelten die genannten Vorsichtsmaßnahmen. Sollte der Zugriff darüber nicht gelingen, dann empfehle ich, erstmal ein 1:1-Abbild auf einen anderen, leeren Datenträger zu erstellen und anschl. von diesem die Datenrettung zu versuchen.
 
Dr. McCoy schrieb:
Genau so.

Dann kann auf dem Cousine-PC stattfinden.

Da der Datenträger eine SSD ist, gelten die genannten Vorsichtsmaßnahmen. Sollte der Zugriff darüber nicht gelingen, dann empfehle ich, erstmal ein 1:1-Abbild auf einen anderen, leeren Datenträger zu erstellen und anschl. von diesem die Datenrettung zu versuchen.
habe es geschafft den PC via dem Linux USB zu starten, wie finde ich jetzt etwaige Daten darauf? Ich sehe bisher nur den persönlicher Ordner von ubuntu-mate aber darin sind nur leere Ordner und das Dateisystem von Ubuntu.

Edit: Konnte die Festplatte lokalisieren, wenn ich drauf klicke bekomme ich jedoch den Fehler "Einhängen des Ortes nicht möglich, Can't mount file".

Edit2: Konnte die Festplatte unter "Disks" auch finden, habe jedoch keine Möglichkeit sie zu mounten, kann sie nur formatieren, eine partitions image machen oder restoren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe versucht die Festplatte mit dem Terminal zu mounten aber leider ohne erfolgt, jedoch ist mein wissen hier sehr beschränkt und ich bin unsicher was ich machen kann ohne weiteren schaden anzurichten/irgendwas zu löschen. Was ich im Terminal versucht habe war folgendes:

sudo fdisk -l um alle Laufwerke auflisten zu lassen

Hier gibt es haufenweise Laufwerke mit dem namen /dev/loop (0-9)

Ein Laufwerk mit dem Namen /dev/sda wo unter Disk model die Festplatte angeführt ist auf der Windows installiert sein sollte

Ein Laufwerk mit dem Namen /dev/sdb wo kein Disk model angeführt ist jedoch ein Disklabel type namens "dos"

Und dann gibt es noch einen Eintrag mit "Device Boot Start End Sectors Size Id Type /dev/sdb1"

Mangels besseren Wissens habe ich mal versucht das Laufwerk mit der Festplatte, also /dev/sda zu mounten mit "sudo mount /dev/sda /mnt/windows" (/mnt/windows habe ich davor via mkdir erstellt)
Das endete jedoch in dem Error "mount: /mnt/windows: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/sda, missing codepage or helper program, or other error".

Danach habe ich versucht etwaige errors via "ntfsfix /dev/sda" zu beheben aber es endete in dem Error "NFTS signature is missing & the volume is corrupt".

Das Terminal schlägt mir vor chkdsk durchzuführen, im Internet lese ich davon dass ich Testdisc und photorec installieren soll um etwaige Daten zu retten. Leider bin ich etwas unsicher wie ich jetzt vorgehen soll ohne etwas schlimmer zu machen bzw. wie ich erst mal eine Kopie der Festplatte machen kann bevor ich weiter herumprobiere. Bitte um eure erneute Unterstützung.
 
Wenn der Datenträger nicht initialisiert ist, gibt's nichts zu mounten, und chkdsk geht auch nur wenn Partition und Dateisystem da sind.
Mit Testdisk könnte man eine Analyse starten, und nach verlorenen Partitionen suchen lassen.
Photorec kann auch Daten wiederherstellen, wenn keine Partition erkannt wird. Allerdings kann man mit dem "Ergebnis" meist nicht viel anfangen, da Ordnerstruktur und Dateinamen fehlen, Endungen unter Umständen auch falsch sind, oder nur zallose Dateifragmente kopiert wurden.

Wenn einem die Daten wichtig sind, klont man den Datenträger vor allen Experimenten damit, mit aktivierter "Sektor-für-Sektor"-Option.

Welche SSD ist es denn überhaupt, mit welcher Firmware, und SMART-Werte gleich dazu?
Gibt 'n paar alte SSDs, die sind wegen Firmware-Bugs gestorben, wenn man sie nicht rechtzeitig aktualisiert hat.
 
sirgamealot schrieb:
Die Festplatte ist eine Patriot Burst, 2.5" SSD 6Gb/s SATA III, 480GB.
Zeige uns mal die SMART Werte des Datenträger.

Wenn ich die anderen Beiträge lese, gehe ich davon aus, das die SSD kaputt ist. Wenn dem so sein sollte, stellst du da nichts wieder her.

Cu
redjack
 
eYc schrieb:
Wenn der Datenträger nicht initialisiert ist, gibt's nichts zu mounten, und chkdsk geht auch nur wenn Partition und Dateisystem da sind.
Mit Testdisk könnte man eine Analyse starten, und nach verlorenen Partitionen suchen lassen.
Photorec kann auch Daten wiederherstellen, wenn keine Partition erkannt wird. Allerdings kann man mit dem "Ergebnis" meist nicht viel anfangen, da Ordnerstruktur und Dateinamen fehlen, Endungen unter Umständen auch falsch sind, oder nur zallose Dateifragmente kopiert wurden.

Wenn einem die Daten wichtig sind, klont man den Datenträger vor allen Experimenten damit, mit aktivierter "Sektor-für-Sektor"-Option.

Welche SSD ist es denn überhaupt, mit welcher Firmware, und SMART-Werte gleich dazu?
Gibt 'n paar alte SSDs, die sind wegen Firmware-Bugs gestorben, wenn man sie nicht rechtzeitig aktualisiert hat.
Also nächster Schritt ist Testdisk installieren und damit die Festplatte klonen? Oder funktioniert das klonen über Photorec?

SSD ist Patriot Burst, 2.5" SSD 6Gb/s SATA III, 480GB, Model: SATAFIRM S11(SBFMP1W3), Seriennummer 11EF070A06F000085845. Wie komm ich denn an die SMART-Werte und die Firmware? In Ubuntu sehe ich nur den Vermerk "Assessment: SMART is not enabled"

@redjack1000 Dass die SSD kaputt ist dachte ich auch schon jedoch scheint es doch unwahrscheinlich, dass sie aufgrund eines Windows updates kaputt gegangen ist (oder genau zur gleichen Zeit)?
 
Unter Windows kann man die SMART-Werte mit Crystal Disk Info auslesen, auf Linux gibt's z. B. gsmartcontrol.
Patriot ist nichts empfehlenswertes, schätze auch dass die hinüber ist und nichts mehr zu retten.
Firmware-Update geht wahrscheinlich nur mit der SATA Toolbox des Herstellers.

Klonen geht mit Datenrettungs- und Sicherungssoftware, oder Partitionierern, z. B. Acronis True Image, oder Freeware diverser Hersteller (Easus, Paragon, Aomei, Macrium, ...).
PhotoRec oder TestDisk können das nicht.
 
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