Plattenspieler gesucht; automatic 78rpm, SME

Kowa

Captain
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Für einen angehenden Musikwissenschaftler suche ich einen Plattenspieler, wo auch Schellack funktioniert. Da man dann das System dauernd wechseln muß, wäre eine SME-Kupplung interessant. Die Automatik ist dafür da, daß man auch mal vergessen darf, das Gerät auszuschalten.

Außerdem, wie kann man das mit dem Entzerrer machen, wenn Schellack doch eine andere Kennlinie hat?

Da Musikwissenschaft brotlos ist, darf es auch ein gebrauchtes Gerät sein. Gestern habe ich sowas cooles gefunden, aber leider ohne SME:
Perpetuum Ebert 2018L allerdings sieht der irgendwie so aus, als ob das Design gerade abwesend war.

Hat jmd. eine Idee, was es damals noch so gegeben hat?
 
Ja, der sieht schon wesentlich eleganter aus, aber ist nun auch wieder kein Automat. Der 721 ist ein Automat, hat aber keine 78rpm. Ich werde wohl die 78 weglassen und dafür ein separates Gerät besorgen. Dann brauche ich auch keine SME-Kupplung und die Sache mit dem Entzerrer ist hoffentlich einfacher.
 
Gerade bei Amazon versehentlich drüber gestolpert und mich an Deine Frage erinnert: LINK

Der kann auch 78 upm, allerdings keine Ahnung bezüglich Schellack Tauglichkeit... :cool_alt:
 
so etwas würde ich noch original verpackt ohne mit der wimper zu zucken in hohem bogen im electroschott versenken.
 
Der TE hat einen kostengünstigen 78upm tauglichen Plattenspieler für Schellack gesucht, kein HighEnd Player für Plattenfetischisten. Da die Auswahl da wirklich sehr übersichtlich ist, muss man vielleicht Abstriche machen.

War auch nur eine Idee.
 
da hast du zwar recht, aber so ein teil als plattenspieler zu bezeichnen ist fragwürdig.
damit macht man platten mehr kaputt, als dass man die anhören kann.
 
Wenn die Nadel mit dem korrekten Auflagegewicht genutzt wird, warum sollte der Plattenspieler die Platte dann mehr beschädigen, als ein teures Modell? Über den Klang und die Qualität am Ende brauchen wir jetzt nicht zu streiten... ;)

Sind die Tonabnehmer bei billigen Abspielern mit schlechteren Diamanten/Nadeln... wat-weiß-ich... ausgestattet?

Meine aktive Plattenzeit ist schon ein viertel Jahrhundert vorbei. :D :D :D
 
Kowa schrieb:
Außerdem, wie kann man das mit dem Entzerrer machen, wenn Schellack doch eine andere Kennlinie hat?

Hallo Kowa

Wenn es nur eine andere Kennlinie gegeben hätte, wäre es ja einfach. Aber natürlich ist dem nicht so, in der Tat hatten sogar einzelne Plattenfirmen ihre ganz eigene Kennlinie. Neben den quasi genormten Kennlinien wie DIN, NAB, AES, CCIR und natürlich RIAA gab es auch noch eigene von EMI, Decca und Columbia.
Beim Abspielen solcher alten Schallplatten brauchst du die richtige Entzerrung, sonst klingt das reichlich "komisch".

Ein Bekannter hat sich mal einen geeigneten Phono-Pre selbst gebaut und kann die unterschiedlichen Entzerrerkurven per Drehschalter einstellen.

http://ingoschroeder.de/ingoschroeder.de/PhonoVorverstarker.html

Aber das ist natürlich kein Projekt für Anfänger, da braucht man schon Jahre an Erfahrung im Verstärkerbau.


Als relativ bezahlbares Fertiggerät fällt mir auf Anhieb nur der Violectric von den "Lake People" am Bodensee ein. Der kann zwar nicht alle Kennlinien, aber zumindest die wichtigsten.

https://www.thomann.de/de/violectric_ppa_v600.htm?sid=abf9e27e0c54b14e65f49b9befeace6a

EMT baut auch einen entsprechenden Phono-Pre in Röhrentechnik, aber der ist preislich wohl völlig außen vor.

https://www.analogueseduction.net/emt/emt-jpa66-mkii-phono-preamplifier.html


Wenn ich heute solche Schallplatten hören wollte, würde ich einen ganz anderen Weg gehen, der erheblich preisgünstiger zu realisieren ist.
Um das Mono-System mit 65µm-Nadel kommt man natürlich nicht herum und auch das Laufwerk muß die 78 U/min können.
Verstärken würde ich das Signal dann aber mit einem günstigen linearen Verstärker ohne aufwändige Entzerrung und es anschließend per A/D-Wandler in den Rechner schicken. Dort kann man sich mit einem Audiobearbeitungsprogramm wie zB. Wavelab von Steinberg beliebige Filterkurven basteln und somit auch alle jemals vorkommenden Entzerrungskurven abbilden.
Die Wave-Datei wird also kurz durch das Filter geschickt und anschließend per D/A-Wandler wieder in die analoge Welt gewandelt.
Je nachdem welche Geräte und Software man sich dafür aussucht, kann das unter Umständen deutlich günstiger werden, als eine reine Hardware-Lösung. Flexibler ist man auf jeden Fall damit.

Gruß
Michael
 
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