Profisport, der größte Unsinn ?

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Was viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass du einfach mal pauschal ganze Gruppen von Menschen persönlich angreifst, bzw. verunglimpfst...

Wie soll man sonst die Aussagen über die schräg verschalteten Individuen oder die Menschen die doof einfach jedem Hype hinterher laufen verstehen?

Aber lassen wir das ... im Raum stehen ja immer noch deine Aussagen die ja leider mit Versenkt wurden ... Daher fische ich ein bisschen und hole die sachliche Essenz der alten Beiträge wieder hervor:

th3o schrieb:
1) Warum gibt es überhaupt diese Affekte?
2) Warum wollen Menschen sich mit dem Sport, oder ihren Sporthelden identifizieren?
3) Warum nehmen Menschen bereitwillig ein bestimmtes Angebot an?

1.) Die Frage wird durch die Beantwortung der Frage 2.) im Grunde ebenfalls beantwortet ...

2.) Nun weil wir Menschen nun mal Menschen sind.

a.) Es soll Menschen geben die einfach unterhalten werden wollen. Der Nervenkitzel den ich verspürte als ich mit meinen Freunden auf der Großbildleinwand das WM Spiel Deutschland-Argentinien verfolgte ist im Nachhinein ein gutes Gefühl. Auch die Trauer über das Ausscheiden im Spiel gegen Italien war im Nachhinein ein gutes Gefühl (so verwirrend es klingen mag). Nur weil du anscheinend nicht fähig bist bei einem Sport Event diese Emotionen zu Empfinden sind doch nicht gleich alle Sportfans "schräg geschaltet", oder etwa doch?

b.) Da gibt es dann auch noch die Menschen, die einfach ihrem "Star" nacheifern wollen. Viele Kinder nehmen ihre Stars als Vorbild und versuchen im Sport eben solche Erfolge zu erzielen, wie es die Stars schaffen. Der positive Effekt ist hier, dass die Kinder lernen Ehrgeiz zu entwickeln. Es scheint in der Natur vieler Menschen zu liegen sich Idole zu suchen (das ist schon seid Uhrzeiten so und war auch im real gelebten Kommunismus nicht anders).

c.) Allein schon die Hinterfragung "Warum ist das so" kann ja nur aus dem Versuch resultieren das ganze irgendwie als schlecht abstempeln zu wollen.
Dabei ist es so einfach ... Es gibt Menschen die sich dadurch nun mal besser fühlen und sie schaden damit keinem. Also ist es gut! Punkt Ende Aus!

3.) Auch der Sinn dieser Frage erschließt sich mir nicht.

Angebote werden für Menschen gemacht. Findet der Mensch das Angebot gut, dann nimmt er es an und es bewirkt was gutes bei ihm. Findet der Mensch es schlecht, dann lehnt er es ab. Was der Einschub "bereitwillig" nun soll, ist mir schleierhaft. Denn ein Schalke Fan wird sicher nicht darauf anspringen, wenn Premiere auf einmal alle Dortmund Spiele Live für 5€ im Monat anbietet. Von "bereitwillig" kann so gesehen keine Rede sein ...

Auch hier gilt der Grundsatz: Es gibt Menschen die sich durch die Annahme dieses Angebotes besser fühlen, es schadet keinem, also ist es gut.

Dies alles bedarf im Grunde keiner weiteren Hinterfragung, vor allem da man dort bestenfalls vermuten, niemals aber wissen, kann.


Nun bist du gefragt aus deiner Sicht zu erläutern warum diese Antworten kurzsichtig und schlecht sind. Denn dies hast du ja geschickter Weise im Vorgriff auf die Antworten schon gesagt ...


/edit:

Vor allem benenne ich auch bewußt in meinen Eingangsbeiträgen keine bestimmte Gruppe oder keine bestimmten Menschen sondern bleibe im Allgemeinen. Wenn es aber welche gibt, die sich persönlich dann angekratzt fühlen, dann scheint ja irgendwas an meinem Beitrag zu sein, denn sonst würde durchaus lockerer reagiert werden.

So kann man sich auch die Wahrheit zurecht drehen ...
Weil mich also deine pauschalisierenden und beleidigenden Aussagen (ja "schräg verschaltet" ist durchaus eine Beleidigung, ebenso die Aussage man würde "doof" einem Hype hinterher rennen) stören bekommst du automatisch Recht mit deiner Aussage?

Also allgemein gehalten:

Wenn ich etwas/jemanden kritisiere bekomme ich automatisch recht mit meiner Kritik, wenn der/das Kritisierte sich gegen die Kritik wehrt bzw, sich an ihr stört?
 
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@Daedalus
Ich werde nicht auf deine Darlegungen eingehen weil ich keinen Sinn darin sehe weiter auf ein uraltes Thema zum zigsten Mal rumzureiten und ich überdies auch im moment nicht die Zeit habe ausführlich darauf zu antworten.
Nur eines wollte ich noch, nämlich deine Frage vom Ende deines Posts beantworten und kurz etwas zum Hinterfragen allgemein sagen woraus du hoffentlich ersehen wirst, dass es mir primär nicht um eine pauschale Schelchtmachung geht.

Erstens ist die Frage "Warum ist etwas so und nicht anders" eine grundsätzlich wissenschaftliche. Ich bin in erster Linie an der Genese von gesellschaftlichen Verhältnissen und Zusammensetzungen interessiert und deshalb ist es für mich elementar mir diese Art Frage zu stellen. Wenn du darin witterst, dass ich diese Frage nur stelle um sodann pauschal zu verteufeln liegst du einfach nur falsch und mehr ist dazu nicht zu sagen.

Zweitens zu deiner Frage am Ende: Mit "es ist etwas dran" habe ich nicht gemeint, dass ich Recht bekommen würde. Nur verwundert es wenn vom Diskussionslevel einer bestimmten Objektivität und Allegmeinheit alles mit persönlichen Angriffen zunichte gemacht wird. Ich würds halt nicht tun, das ist alles. Ich würde dann meine Meinung ebenfalls allgemein gehalten darlegen und auch gar nicht versuchen irgendwen zu überzeugen und erst recht nicht würde ich versuchen jemanden auf meine Argumentationslinie zu ziehen. Das bleibt einfach jedem überlassen.

Edit: Die von mir gegebenen Antworten zu den von mir aufgestellten Fragen sind deshalb ungenügend, weil sie keine Differenzierung innerhalb des behandelten Themas enthalten sondern einfach zuviel als gegeben voraussetzen. Der Satz "Etwas ist so, weil der Mensch nun mal so ist wie er ist." ist eine Tautologie und beinhaltet einfach keinen Inhalt weil nicht auf die Sache um die es geht differenziert eingegangen wird. Nämlich der Mensch, die strukturelle Beschaffenheit seiner Vorlieben etc pp...
 
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Es ist so weil es so ist ...

Die Wahl dieser Antwort ist weder unwissenschaftlich, noch vereinfachend oder undifferenziert.

Du fragtest, warum die Menschen ins Stadion strömen oder warum sie beim Public Viewing mit "ihrer" Mannschaft fiebern.
Diese Fragen packtest du in Abstraktere Begriffe, doch im Kern geht es genau darum.

In wie fern ich jetzt zuviel als gegeben vorraussetze, wenn ich ich dir aus meiner subjektiven Sicht beschreibe, warum ich als Fan der deutschen Nationalmannschaft "dumm dem Hype hinterher rannte" (deine Wortwahl) bleibt mir verschlossen.
So ist beispielsweise auch die Aussage, dass dieses Gemeinschaftsgefühl, welches bei dem gemeinschaftlichen "Konsum" von Sportevents erzeugt wird für viele Menschen von essentieller Bedeutung ist, eine Aussage die nicht von einer undifferenzierten Sichtweise zeugen.

Th3o schrieb:
Erstens ist die Frage "Warum ist etwas so und nicht anders" eine grundsätzlich wissenschaftliche.

Da gebe ich dir recht. Allerdings geht es hier nicht um die tiefe Erkenntnis über die Psyche des Menschen. Es geht schlicht und ergreifend um die Beantwortung der Frage ob Profisport Unsinn ist.
Wenn du also die von dir angeführten 3 Fragen in den Raum wirfst, dann unterstelle ich, dass du mit der Beantwortung dieser Fragen eine Antwort für die übergeordnete Frage finden möchtest.

Somit ist die Aussage: "Es ist so weil es so ist und da es den Menschen nützt und keinem schadet" ist für die Beantwortung der hier diskutierten Fragestellung ausreichend.

Du könntest jetzt auch die Frage stellen, warum unser Schöpfer (oder die Evolution) sich hat einfallen lassen, dass wir Menschen körperlich dazu in der Lage sind Sport zu machen.
Würde die Beantwortung dieser Fragestellung uns hier helfen?!

Es ist übrigens einer Diskussion nicht dienlich Fragen in den Raum zu werfen und dann auf die gegebenen Antworten nicht einzugehen ...

Um also wieder den Kreis zum Thema des Threads zu schließen stelle ich folgendes als Ansatzpunkt für deine Antwort zur Verfügung:

Ich beantwortete dir deine 3 Fragen. Nun Frage ich dich in wie fern die Beantwortung der von dir gestellten Fragen bei der Beantwortung der Frage ob Profisport Unsinn sei helfen kann.

Ich bin auf deine Ausführungen gespannt.
 
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Und ich glaube nicht das da viel kommt, Leute ihr driftet schon wieder vom Thema ab.

Daedalus die Beantwortung der ominösen Fragen durch dich sind für mich einleuchtend und umfassend mehr gibts dazu gar nicht zu sagen.

Ob Profisport nun Unsinn ist oder nicht kann man so pauschal ohnehin nicht beantworten, das kommt immer auf die Augen des Betrachters an.

Für mich ist zeitgenössische Kunst auch oft Unsinn und trotzdem existiert sie und es soll auch Menschen geben denen gestapelte Schrottautos oder verbogene Doppel-T-Träger als Kunst gefallen.

OMaOle
 
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Nun ja, meiner Ansicht nach kann man die Frage ob Profisport der größte Unsinn ist oder nicht auch anders beantworten als eben mit "Etwas ist so weil es eben so ist."...da haben wir beide einfach einen unterschiedlichen Ansatz der Herangehensweise. Was ist daran verkehrt? Wenn ich irgendwas tiefschürfender und von mir aus, wie dus genannt hast, psychologischer, sozialphilosophischer angehen möchte dann kannst du einem kaum einen Strick draus drehen. Wenns eben nicht dein Diskussionsstil ist dann beteiligst du dich einfach nicht daran. Ist doch eine Alternative. Oder du ignorierst einfach was ich schreibe :freaky:
Ich bin bei meinem ersten Post in diesem Thread auch nicht auf irgendwelche vorhergehenden Posts eingegangen sondern habe einfach völlig unabhängig das geschrieben was mir zu dem Thema in den Sinn kam und Punkt aus.
 
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Ich beurteile nicht deine Diskussionsweise.

Ich habe dir jetzt völlig wertneutral und sachlich dargelegt, warum ich der Meinung bin, dass die Beantwortung dieser 3 Fragen bei der Beantwortung der Frage ob Profisport nun sinnvoll ist oder nicht keinerlei Hilfe ist.

Wenn du nun für diese 3 Fragen im Kontext der hier geführten Diskussion eine Relevanz siehst, dann solltest du dir auch die Mühe machen diese dar zu legen.

Ich habe dir dargelegt, warum Menschen anscheinend Interesse daran haben, dass es so etwas wie Profisport gibt. Dies sogar auch auf soziologischer Ebene (wenn auch nur grob angerissen).

Bitte werde konkreter!

Du hast uns diese Fragen hier präsentiert, dann sollte es auch an dir liegen sie in einen Kontext zu bringen!
 
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@Daedalus
Akzeptiere bitte die Diskussionskultur, die von deiner abweichen mag. Ich habe diese Fragen gestellt und gesagt warum für mich eine bestimmte Art der Beantwortung schlecht ist. Dann kamst du und wolltest wissen weshalb. Daraufhin habe ich geschrieben, dass für mich diese simple Beantwortung zu undifferenziert ist. Daraufhin hast du gesagt, dass das zu differenzierte nicht im Sinne der Threadfragestellung ist. Daraufhin sagte ich eben, dass es verschiedene Disskussionsansätze gibt. Und jetzt drehst du dich wieder im Kreis und willst wieder wissen warum die Fragen nicht so beantwortet werden können obwohl ich das schon gesagt habe. Also: Ich mag mich nicht im Kreis drehen.
Die Antworten, die sich im bereich von "Es ist so, weil es so ist." werden mich aufgrund der Undifferenziertheit nicht zufriedenstellen. Und mehr möchte ich dazu auch nicht sagen, das ist für mich konkret genug.
 
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Sorry, aber klärt das per PN, ein für allemal.

Ansonsten erwarten wir, dass zukünftig sachlich auf Themen eingegangen wird und weder spezielle Diskutanten - wie geschehen - persönlich angegangen werden, noch sich gegenseitig der Diskussionsstil vorgeworfen oder verboten wird.
Wenn der eine User dem anderen ein rotes Tuch ist, dann haltet einfach die Finger still oder überlest es. Der Mund wird hier keinem verboten, weil er andere Gedankengänge äußert als man selber.
 
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@mmic29
gerade deine Argumente offenbaren doch den Unsinn im ganzen Sportzirkus besonders im Fußball.

Du argumentierst das z.B. diese Fußballvereine eine hohe identifikation bedeuten. Nur trifft das offensichtlich aber nur für die Fans zu. Der ganze Rest der damit zu tun hat sieht es halt nur als einträgliches Geschäft. Wenn man sich einmal die Spieler dieser Bundesligavereine so anschaut so kommen doch die Wenigsten überhaupt aus der näheren Umgebung für die dieser Verein steht, wenn sie überhaupt noch aus Deutschland kommen. Darin offenbart sich doch die ganze Lächerlichkeit gerade des Fußballzirkus. Spieler verkaufen sich meistbietend an den Verein der gerade mehr Millionen rausrückt. Der Verein verkommt doch nur noch zu einer leeren Worthülse hinter dem nur noch käuflichkeit und Bussiness steht. Offensichtlicher kann doch der ganze gigantische Unfug der den Profisport ausmacht doch schon nicht mehr sein.

Und wenn Du meinst das "Brot und Spiele" ja nur eine platte Argumentation sei, dann möchte ich mal wissen wie platt denn dieser ganze Hype um den Fußball überhaupt ist. Das ist doch vor offensichtlicher plattheit kaum zu überbieten. Von den saufenden und randalierenden Fans die dieses Spektakel hervorbringt will ich hier mal nicht sprechen.
 
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extasy erklär uns du doch mal deine Vorstellung unter denen du dir Sport vorstellen kannst. :D Sicher ist nicht alles schön was im Profisport passiert, aber das ganze ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Für sehr viele Fans ist ein Verein ein Identifikationspunkt, ein Ort zum Spaß haben, ein Ort wo man sich mit Freunden trifft. Da ist es ziemlich egal ob die Spieler aus Afrika oder aus dem Dorf von nebenan kommen. Gerade die WM hat gezeigt wie Fußball verbindet und das wirst du nicht kleinreden können auch wenn du es noch so sehr versuchst. Wach endlich auf und erträum dir nicht eine Welt die es nicht geben wird. ;)
 
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Interessantes Thema. Bin eben erst darauf gestossen, und habe nicht die Gelegenheit alles durchzulesen.

Provokante Aussage: "Brot und Spiele für das Volk", wie schon im alten Rom. Der "gemeine Pöbel" braucht Unterhaltung und Ablenkung vom ach so schweren Alltag. So lange sich die Menschen mit der Frage beschäftigen wer dieses Jahr Meister wird, denken Sie schon nicht über wirklich wichtige Dinge wie Politik, Wirtschaft, Umwelt etc... nach. Was zugegebenermaßen ziemlich deprimierend sein kann. Das "Volk" ist abgelenkt und zufrieden. Bestes Beispiel dafür war die WM letztes Jahr.
 
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Den Spruch von wegen "Wacht auf" können extasy und ich genauso an alle anderen richten...aber für meinen Geschmack entbehrt so ein Spruch jeder Argumentation.

Es wurde hier schon oftmals gesagt, dass Sport etwas sei, das Spiegelbild der Gesellschaft ist und das Menschen verbindet bla blubb etc pp.

Im Groben stimmt diese Aussage natürlich und es ist dagegen ja auch nichts einzuwenden wenn man aus ALLEM versucht nur das Positive rauszuziehen und jegliche kritische Stimmen als Miesmacherei abtut. Das tut hier jeder abgesehen von extasy, mir und eine Handvoll andere. Ich persönlich habe mich damit abgefunden eine marginale Meinung zu vertreten. War früher in der Schule so, war in der Ausbildung so, ist im Studium so, ist hier so usw.

Aber, und das ist das Hauptproblem jedesmal: Leute wie zb dennis kratzen an der Oberfläche eines Sachverhalts wenn etwas damit gerechtfertigt wird, dass es halt Spaß mache. Was ist Spaß? Wer erzeugt Spaß? Gibt es Spaßqualität? Ist Spaß nicht vielleicht nur eine Ablenkung um Sachen die falsch laufen nicht zu sehen? Um die Augen davor besser verschließen zu können?
Das sind Fragen die mich interessieren und nicht ob die WM verbindet, sondern warum Menschen dort jegliche Besinnung verlieren, sich volllaufen lassen, Autos anhalten und Kreuzungen blockieren. Was determiniert diese Menschen? Fest steht: Nicht sie selbst.
 
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th3o vielleicht schreibe ich "wach auf" weil ich extasys Ansichten einfach überholt halte. Zu sagen dieses oder jendes System sei der Weisheit letzter Schluss entbehrt viel eher jeglicher Diskussion. Außerdem nur weil man nicht seiner Meinung ist heisst es ja nicht das man alles was heute passiert gut findet. (man nehme nur die Steuer-Identifikationsnummer, Vorratsdatenspeicherung, Softwarepatente und so weiter und so fort) Aber muss man deswegen alles schlecht reden? Ich habe bisher noch nichts positives von euch beiden gehört und das geht mir mindestens genauso auf die Nerven wie Menschen die sich für überhaupt nichts interessieren und alles hinnehmen.

Aber, und das ist das Hauptproblem jedesmal: Leute wie zb dennis kratzen an der Oberfläche eines Sachverhalts wenn etwas damit gerechtfertigt wird, dass es halt Spaß mache.

Wo habe ich geschrieben das es rein um den Spaß geht? Sportveranstaltungen sind einfach eine Art der Freizeitgestaltung. Vielleicht gehe ich auch zu Sportveranstaltungen weil mich der Sport interessiert. Ich weiss diese Gründe sind für dich nicht möglich weil wir alle in irgendeiner Weise von der Gesellschaft gesteuert werden und diese sagt wohl aus (hab ich bisher aber noch nicht gespürt), dass ich mich im Stadion besaufen muss und irgendwelche Straßen blockieren sollte. :freak: Das lustige ist ja ich war die letzten 10 Jahre in keinem Fußballstadion. Ist das denn überhaupt möglich wo wir doch alle beeinflusst sind und eigentlich zum Fußball gehen müssten...? Natürlich werden wir beeinflusst, du genauso wie ich, aber liegt das nur am Kapitalismus? Glaubst du es wäre unter irgendeiner anderen Staatsform anders? - Das Verhalten ist menschlich und wird deswegen immer in irgendeiner Form vorhanden sein.

Das sind Fragen die mich interessieren und nicht ob die WM verbindet, sondern warum Menschen dort jegliche Besinnung verlieren, sich volllaufen lassen, Autos anhalten und Kreuzungen blockieren. Was determiniert diese Menschen? Fest steht: Nicht sie selbst.

Das Problem ist doch du siehst hier nur die negativen Seiten, ich bin aber eher dafür beide Seite zu sehen und nicht nur eine. Egal ob es nun die positive oder die negative ist. Genau aus dem Grund lehne ich auch extasys Einstellung ab. Wenn ich nach seinem Weltbild gehe ist am heutigen System alles schlecht und der Sozialismus ist die Lösung für alle Probleme. Wenn das nicht an der Oberfläche gekratzt ist dann weiss ich nicht.
Im obigen Fall habe ich nur die positiven Gründe aufgezählt weil extasy alles nur negativ gesehen hat und alles andere von vornherein nicht gelten lässt.
Außerdem sollte man auch ein Fünkchen Realismus behalten. ;)
 
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Ich für meinen Teil habe die Diskussion viel eher so geführt, als dass ich gesagt habe, dass Sport an sich nicht etwas grundsätzlich schlechtes ist. Der Hauptaspekt, zumindest bei mir, war die kommerzielle Ausschlachtung des Sports.
In dem Moment wo Sport zu einer sprichwörtlichen "Ware" wird, stellt sich für mich auf jeden Fall die Frage was vom Sport an sich noch übrigbleibt und inwiefern der zahlende Zuschauer noch ein wirklicher Fan dieses Sports ist. Wo zieht man die Grenze zwischen der Beeinflussung durch die Medienmaschine und einem wahrhaften Interesse? Und jetzt komm nicht mit "fließender Übergang" ;)

Gerade bei sowas wie der WM ist das perfekt zu sehen. Aufgestachelt wurden auf einmal alle Menschen zu Fans. Mir macht das persönlich Angst...da denke ich mir: Krass, wie schnell Menschen zu beeinflussen sind.

Ungewollt werde ich daran erinnert wie Menschen damals 1933 auch einfach sich haben mitreißen lassen. Wahrhaft "menschliche Natur" oder?

Das was du bei mir bemängelst, von wegen nur das Negative sehen, ist nur eine Reaktion auf das positivistische Zeitalter von heute. Mir ist überall definitiv zu wenig Kritik am Werk...und das geht weit über ein relativ banales Thema wie Sport hinaus. Dieser Mangel an Kritik und an der Fähigkeit zum kritischen Denken ist zB bei uns an der Universität deutlich zu beobachten. Da werden Menschen herangezüchtet, die zu funktionieren haben und die bloß nicht über den ihnen zugeteilten Tellerrand schauen sollen.
 
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Das was du bei mir bemängelst, von wegen nur das Negative sehen, ist nur eine Reaktion auf das positivistische Zeitalter von heute. Mir ist überall definitiv zu wenig Kritik am Werk...und das geht weit über ein relativ banales Thema wie Sport hinaus. Dieser Mangel an Kritik und an der Fähigkeit zum kritischen Denken ist zB bei uns an der Universität deutlich zu beobachten. Da werden Menschen herangezüchtet, die zu funktionieren haben und die bloß nicht über den ihnen zugeteilten Tellerrand schauen sollen.

Du wirst es nicht glauben, dass sehe ich ähnlich. Aber um glaubwürdig zu bleiben sollte man auch die positiven Dinge nennen und nicht nur kritisieren. Auch alternative Vorschläge machen, die eben nicht aussehen nach dem Motto "Schafft alles was jetzt ist ab und wendet euch dem Sozialismus zu". (in dem wir im Sportbereich ein noch viel perverseres Dopingsystem haben ;))

Wo zieht man die Grenze zwischen der Beeinflussung durch die Medienmaschine und einem wahrhaften Interesse?
Natürlich ist es eine Mischung aus beidem. Am aktuellen Thema Doping, dass ja noch viel weiter reicht wie der Radsport es andeutet, sieht man an welchem perversen Punkt wir in vielen Bereichen des Sportes angekommen sind. Aber trotzdem liebe ich den Sport und würde auch Profisport betreiben, mit dem Wissen an Grenzen stoßen zu können an denen man sicher gegen ein herrschendes verlogenes System ankämpfen müsste. (das aber nicht den ganzen Profisport betrifft) Warum sollten Sportler auch nicht das Recht haben ihr Hobby / ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen?
Das Problem ist aber auch nicht der Sport an sich, es ist ein allgemeines Problem der heutigen Gesellschaft, wie du auch schon geschrieben hast, in dem sich alles um die Frage dreht welche Werte wichtig sind und welche Grenzen wir ziehen wollen. Alleine aus diesem Grund beantworte ich die Frage "Profisport, der größte Unsinn?" mit einem klaren Nein, denn der Profisport an sich ist kein Monstrum. Profisportler üben einen Beruf aus nicht mehr und nicht weniger. Das drumherum hat sich in manchen Bereichen zu einem perversen System entwickelt, das man aber in allen anderen Bereichen außerhalb des Sportes auch entdecken kann. Diesen Problemen wird man sich immer stellen müssen und da hilft es denke ich mehr Vorschläge zu machen wie man die Misstände beheben könnte und nicht platte Parolen zu bringen.
 
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Ich weiß nicht wie man das beheben könnte, weil das System dermaßen dynamisch ist, dass ein Eingreifen innerhalb eines Bereiches nicht funktionieren würde. Das würde maximal Unmut bei den entsprechenden Beteiligten auslösen.
Es gilt: Solange das Volk bzw. die Menschen in einer Gesellschaftsstruktur nicht Willens sind Misstände zu erkennen helfen auch die scharfsinnigsten Analysen nicht weiter.
Denn was soll es bringen die Antworten zu liefern, wenn die gesamtgesellschaftliche Einsicht gar nicht da ist. Das wären dann doch einfach nur wieder manipulative Antworten...eben solche, von denen man sich doch selber distanzieren will.
 
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Was mich besonders umtreibt bei diesem Thema ist die Frage warum die Menschen für objektiv völlig unwichtige Sachverhalte, ob z.B. jemand "Meister" wird oder nicht, eine enorme Energie und Ehrgeiz an den Tag legt, für wirklich wichtige Dinge aber, nämlich z.B. die eigenen Interessen zu verteidigen (z.B. Hartz IV verhindern/abschaffen), aber kaum den Arsch hoch bekommt.

Und da finde ich schon hat dieser Sport eine ganz wichtige Funktion, nämlich die Menschen von den wichtigen Dingen abzuhalten damit die Herrschenden machen können was sie wollen. Solange man sich mehr Gedanken darüber macht wer "Meister" wird als den Herrschenden mal auf die Finger zu klopfen, solange können diese natürlich munter weitermachen wie bisher. Das war im alten Rom so und ist heute sicherlich nicht anders.

Ich halte Sport an sich für nicht schlecht. Ich habe schon geschrieben das ich auch Sport betreibe. Aber selber aktiv !! In sofern könnte ich ja auch eine gewisse Begeisterung verstehen wenn man z.B. in einer Mannschaft selber aktiv mitspielt und sich hier mit anderen messen will. Warum jedoch für völlig inaktive besoffene und oft dickbäuchige, völlig unsportliche "Fans" dieser Sport eine so hohen Stellenwert hat erschließt sich mir jedoch überhaupt nicht. Hier ist sicherlich auch ein gewisser idiotischer Trieb auszumachen sich mit irgendetwas von anderen abgrenzen und erheben zu müssen. Und wenn es halt über einen Vereinsnamen ist. Außer der Name ist ja da nichts mehr über was man sich abgrenzen kann, die Spieler kommen ja von überall her.

Ich stelle die These auf: Nur halb soviel Energie in die wahren und wichtige Dinge investiert wie in diesen Sporthype und wir hätten die meisten Probleme gelöst. ;) Was nützen sie schönen Verbrüderungsszenen und das "tolle" Feiern zur WM wenn es danach so weiter geht wie bisher ? Für mich alles Augenwischerei ! Eine Art "Opium des Volkes" , weltlich betrachtet weil Marx das ja auf die Religion und dem Gottglauben gemüntzt hatte. Die WM hat nur einige wenige noch reicher gemacht, aber an sonsten garnichts zum positiven bewegt.
 
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Es ist nicht besonders repräsentativ, den Durschnittsfußballfan als dickbäuchigen, besoffene inaktive Menschen darzustellen.

Jedenfalls im hohen Norden geht zu einem Fußballspiel der Querschnitt der Gesellschaft.
Die Zeiten der randalierenden Bessoffskis sind lange passe'.

Was die WM gebracht hat?
Der Fußball ist zum Familienereignis geworden, in modernen attraktiven Spielstätten.
Und das ohne Angst vor pöbelnden Haufen.

Es mag sicherlich auch Ausnahmen gerade in unteren Ligen geben, doch Dein Bild des normalen Fußballfans ist nicht nur überholt, sondern schlichtweg falsch.

Der gescheiterte reale Sozialismus hat übrigens gerade durch Leistungssport versucht sein Image des besseren Menschen durch das bessere System zu definieren.


Wahre und wichtige Dinge fomulierst du für dich und das ist auch gut so.
Nur verstehe ich keineswegs dein Unverständnis darüber, daß nicht jeder seine Proritäten gleich setzt.

Gruß

olly
 
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@olly
Ich verstehe deine Argumentation, aber dann frage ich dich: Gibt es dann überhaupt etwas, was man nicht mit diesem Relativierungsargument aushebeln könnte?
Wenn du es hart auf hart nimmst kannst du immer und überall sagen: "Joa, ist halt seine Ansicht, seine Meinung" oder "Wenn er meint das und jenes tun zu müssen, dann soll ers, ist ja sein Bier."

Nun aber wie war das 1933? Da hat ein durchgeknallter Diktator auch mal irgendwas für richtig gehalten und wenn man nach deiner Argumentation gehen würde, dann müsste man sagen: "Joa, ist halt seine Meinung, ist doch ok...ich habe aber eine andere." So...und dann hätte man mit diesem Relativismus, bzw. hat man damals nichts gegen das Kommen des 3ten Reiches unternommen.

Ich weiß, dass das ein Extrembeispiel ist, aber imho kann so ein relativistisches Argumentieren Tür und Tor für alles öffnen.

Ja wenn es dann doch sowieso nichts mehr gibt, was objektive Wahrheit besitzt...wozu wird dann noch miteinander diskutiert und so getan, als ob man sich über etwas verständigen will? Will man ja scheinbar gar nicht, wenn dann irgendwann gesagt wird: "Joa, ist halt ne andere Meinung als meine."

Es ist einfach so, dass in unserer Gesellschaft die Energien der Menschen nicht immer richtig im Sinne der Prioritäten eingesetzt werden. Und es gibt einfach objektiv wichtigere Sachen als Sport. Deshalb ist es auch richtig zu sagen, dass Energien, würden sie in einen wichtigeren Bereich eingesetzt, eher eine gesamtgesellschaftliche Wirkung haben würden. Das ist einfach richtig und da gibts keine 2 Meinungen.
 
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Tja, wenn man nur wüsste, was „die wahren und wichtige Dinge“ des Lebens sind. Die einen argumentieren, dass die Fußball-WM viele Leute zu Deutschland-Besuchern gemacht hat, die sonst vielleicht nie gekommen wären. Das dient durchaus der Völkerverständigung, weil man den Menschen zeigen kann, dass es sich bei der hier lebenden Bevölkerung um ganz normale Leute handelt, die nicht besser oder schlechter sind als andere.

Oder nehmen wir das Beispiel eines Stadionbesuchs. Man geht zusammen mit Freunden dorthin, lebt also die Gemeinschaft aus. Man schult sein Beurteilungsvermögen, weil man die Entscheidungen der Schiedsrichter abwägt. Manch einer übt Respekt ein, wenn er der gegnerischen Mannschaft zugestehen muss, zu Recht als Sieger vom Platz gegangen zu sein, Weiter könnte man argumentieren, dass der Sport ein Gefühl für Fairness vermittelt. Denn Fouls werden für alle sichtbar bestraft. – Es ist ja nicht so, dass Fußballfans den ganzen Tag nichts anderes als Fußball im Kopf hätten. Aber manche opfern eben gern mal einen Samstagnachmittag, um ein Spiel zu sehen. Ich selbst gehöre nicht zu dieser Spezies, aber ich kann das tolerieren. Wenn manche Fans bei ihrer An- bzw. Abreise im Zug noch weniger trinken und gröhlen würden, wäre das sogar noch einfacher für mich.
 
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