Profisport, der größte Unsinn ?

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@ th3o

Entschuldige, aber ich werde mich doch noch rechtfertigen dürfen, wenn ich verbal von der attackiert werde und mir Dinge in den Mund gelegt werden, die ich so nicht gesagt habe!
Wenn du nicht über das Thema reden willst, dann hättest du es auch nicht anschneiden dürfen!
Wer austeilt, muss auch einstecken können...

Und wenn mir ein total kommerzielles Popalbum von dem Bohlen gefällt (ok, nicht wirklich ;)), dann kauf ich es mir und wenn mir der total kommerzielle Fußball gefällt, dann gehe ich ins Stadion.
Wer das nicht mag, der soll halt dann einfach die Dinge tun, die ihm gefallen!

Wie sich jeder sein Vergnügen bereitet, ist und bleibt jedem seine Sache! Und da bringt es auch nichts, wenn dann so Pseudoweltverbesserer daher kommen und meinen alles schlecht zu reden.
Ich kritisiere auch nicht jede deiner Einstellung zu den Dingen!

Dass der Sport sehr kommerziell ist, steht außer Frage! Wem das etwas ausmacht, der soll Abstand nehmen, wem nicht, der ist nach wie vor davon begeistert!
Das ist einfach das Prinzip von Angebot und Nachfrage, wie kommerziell etwas ist! Sobald etwas Erfolg hat, dann wird es automatisch kommerziell!

Du würdest dir auch jede Menge Stress sparen, wenn du einfach mal einen Hauch von Toleranz zeigen würdest...
Aber es wird jeder, der nicht deiner Einstellung entspricht, in irgendeiner Form kritisiert!
 
th3o schrieb:
@blacksavage
Ich glaube nicht, dass meine Ansichten stets richtig sind, aber bisher habe ich hier noch keine Ansichten gelesen, die mir eher als meine einleuchteten. Ist das denn schlimm? Ich verurteile doch auch keinen wenn er meine Ansicht nicht akzeptiert. Man beläßt es einfach dabei.
Natürlich ist es nicht schlimm.
Aber das du nicht verurteilst, ist nicht ganz richtig th30. Du beleidigst nicht, da stimme ich dann zu, aber du "beläßt" vieles doch auch nicht einfach so. Und "einfach so" andere Ansichten/Meinungen zu lassen, fällt dir doch auch (zumindest manchmal) sehr schwer, oder liege ich da falsch?
Mir kommt es so vor. Wohlgemerkt, ohne jetzt hier zu Prangern oder dir etwas Vorzuhalten.
Ich will hier keine große Diskussion vom Zaun brechen oder gar Streit.

Zumindest nicht bei diesem Thema. Ich habe was den Profisport betrifft, ganz klar meine Meinung gesagt, und da weiche ich auch nicht von ab (diesmal) und du weichst nicht von deiner ab (was auch völlig okay ist).

Warum muss man etwas schlecht reden oder schlecht stellen, wenn man damit angebilch nichts "am Hut hat"?
Denn wenn man doch etwas damit "am Hut hat", kann man doch auch, wie hier schon irgendwo im Thread gefordert, eine "bessere Version" zum Thema Profisport darstellen.
Ich finde es ist nicht richtig, etwas in Frage zu stellen oder "schlecht zu reden", wenn man überhaupt keinen Bezug dazu hat, oder wenn man absolut keinen Verbesserungswürdigen Vorschlag hat.
Denn dann wirkt das eher nur wie ein "Dahergemeckere".

Ich hoffe du verstehst was ich sagen will. Ich sage etwas nicht aus einer politischen Sicht heraus, sondern ich sage es (was das Thema Profisport betrifft) aus Sicht eines ganz normalen Sportbegeisterten Menschen. :)
 
Einem anderen zu unterstellen er sei in seiner Entscheidung nicht frei und er wäre schlichtweg unfähig die wahrhaftigen Zusammenhänge zu erkennen die dann noch als objektiv schlecht tituliert werden ist derart arrogant, dass es auf den einen oder anderen schon als Beleidigung wirken kann.
Einfach seinen Mitdiskutanten die Worte im Mund herum zu drehen ist auch alles andere als
höflich!

Was ich vermisse lieber th3o ist die Aussage, dass alles was du hier sagst deine subjektive Meinung ist die keinerlei anrecht auf Allgemeinverbindlichkeit hat.

Aber das am Rande, schließlich geht es hier nicht um den Diskussionsstil der Boardies.

Nun sind wir ja mittlerweile so weit gekommen zu erkennen, dass sich hinter dem Einleitungspost und den ganzen folgenden Aussagen im Grunde nur wieder die gute alte Systemkritik verbirgt die immer wieder angebracht wird.

Daher will ich auch in diesem Kontext antworten um dann hinterher vielleicht Rückschlüsse auf das eigentliche Thema zu ziehen.

Viel wird hier von den Zwängen gesprochen die das kapitalistische System uns aufbürdet.
Doch was sind die Ursachen dieser Zwänge?
Sind es die bösen Mächte des Kapitalismus die uns zwingen? Oder ist es vielleicht etwas ganz anderes?

Schauen wir mal genauer hin...
Der Mensch muss Essen, der Mensch muss Atmen, der Mensch muss trinken und er braucht im Winter Wärme, er wird Krank und braucht Medizin. Das sind die wohl offensichtlichsten Zwänge denen der Mensch untersteht.
Da Nahrung uns nicht vom Himmel in den Mund fällt, Wasser erst gefunden werden muss, Wärme im Winter nicht "einfach" so entsteht und Medizin nicht auf dem Boden liegt, muss der Mensch etwas tun.

So weit so einfach! Der Mensch wird vom Moment seiner Zeugung mit dem Zwang belegt etwas für sein nacktes Überleben zu tun.

Doch dann ist da mehr, der Mensch strebt nach etwas. Wie Seppuku schon sagte, möchte mehr vom Leben als nur Nahrung, Luft zum Atmen, Wasser, Wärme und Medizin. Er möchte mehr als nur das nackte Überleben.

Man mag meinen, dem Menschen würden diese "unnatürlichen" Bedürfnisse von den bösen Mächten des Kapitalismus implantiert. Der Konsumvirus greift um sich...
Doch dann frage ich mich, warum man diese Tendenzen in jeder uns bekannten Gesellschaft wieder erkennt? Warum gab es in jeder Gesellschaft große Teile von Menschen die nach mehr strebten und sich nicht mit dem Einfachen zufrieden gaben?
Ist es vielleicht doch die Natur des Menschen mehr zu wollen?

Doch wenn dem so ist, der Mensch also durchaus geneigt ist sich nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben, wie kann er dann seine Ziele erreichen?
Indem er sich zurücklehnt und sagt "soll die Gesellschaft doch mehr für mich erreichen."?

Meiner Überzeugung nach muss in erster Linie der Mensch selbst dafür sorgen, dass er die Ziele erreicht die er erreichen möchte. Er muss daran Arbeiten sich diese Ziele zu erfüllen.

Ist er dazu nicht bereit, dann kann er im Leben auch nicht mehr erwarten als nur die Befriedigung der essentiellen Bedürfnisse.

Darf ich dich Fragen, lieber th3o wofür du 9 Stunden am Tag arbeiten musstest? Konntest du dir von dem Geld nur Essen, Trinken, Medizin und ein Dach über dem Kopf leisten? Oder war es doch mehr?

- Du scheinst ja immerhin einen Computer zu haben und kannst mit uns über das Internet kommunizieren.
- Du studierst (vermutlich ja schon ein bisschen länger) und erlangst Wissen.
- Vermutlich gehst du auch mal Abends mit Freunden aus und trinkst ein Bier einen Wein oder sonst irgendwas.

Wohl alles objektiv betrachtet nicht Lebensnotwendig.

Ich will wetten du hättest die Befriedigung deiner reinen Grundbedürfnisse auch mit 3 Stunden Arbeit pro Tag sicher stellen können...
3 Stunden Arbeit um das eigene Überleben in trockenen Tüchern zu haben ...

Worüber also regst du dich genau auf?


Wo bleibt die Parallele zum Profisport? Nun ich denke wer in meinen Ausführungen wirklich sucht, der findet sie auch ... denn im Grunde ist die Diskussion um den Sinn des Profisports nur eine Scheindiskussion die die alten Rivalitäten (Links gegen Rechts (im wirtschaftlichen Sinne), Kommunismus / Marxismus gegen Kapitalismus / Individualismus) ausspielen soll und lediglich die Fronten etwas vernebelt ...
 
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Profisport ist nicht der größte Unsinn. Der größte Unsinn ist, wie schon diverse Male vorher gesagt, nur der kommerzielle Rattenschwanz, den der Profisport in einigen Ländern nach sich zieht. Die komplette Sparte der Werbung, die Acessoires, die 2-Stündigen Vor- und Nachberichterstattungen müssen einfach nicht sein. Sie zerstören für mich den Grundgedanken der jeweiligen Sportart. Zum Teil werden die Profisportler auch ncoh zu abstrusen Werbeauftritten vertraglich gezwungen, was ich ebenfalls unter aller menschlichen Würde erachte und mich frage warum diese Leute das mit sich machen lassen.

Und für alle Boardies, die Wert darauf legen: Das ist meine ganz ganz persönliche subjektive³ Meinung und ich käme nie auf den Gedanken das als allgemeingültige Ansicht darzustellen.
 
Wenn ich nun einmal als Fan eines Fußballvereines diese "Zugehörigkeit" auch visuell kund tun will, dann kaufe ich mir Fanartikel...

Und wenn ein Fußballspieler als Werbeträger den Umsatz des Werbenden steigert, dann ist daran nichts unsinniges dran. Alle Seiten haben einen positiven Effekt, es gewinnt jeder. Wo liegt also der Unsinn, der logische Bruch?
 
Ich kann den Post #83 von Adam_Smith nur voll und ganz unterstreichen, wobei das auch nur meine persönliche Meinung ist.
 
Tja, um den logischen Bruch zu erklären müsste ich aus Bereichen ausholen, von denen ihr hier nichts wissen wollt, bzw. mir nahegelegt habt, ich möge doch irgendwo anders als hier mit dieser Art von Erklärung ankommen...weil ihr hier nur über den Sport reden wollt. Also bleibt die Erklärung meinerseits halt aus. Kein Problem ;)
 
th3o schrieb:
ich möge doch irgendwo anders als hier mit dieser Art von Erklärung ankommen...weil ihr hier nur über den Sport reden wollt
th3o schrieb:
Nein, nein alles nein...ach ich hab kein Bock mehr auf des gekasper hier. Lass über Sport reden.
Soso...
th3o schrieb:
müsste ich aus Bereichen ausholen, von denen ihr hier nichts wissen wollt
Ich habe durchaus Interesse bekundet. Du weigerst Dich jedoch beharrlich, irgendetwas von Deinen Vorstellungen anderen zugänglich zu machen. Nicht, dass es die ganze Zeit schon albern genug wäre, jetzt wird es auch noch lächerlich.
 
Zur Problematik des "Bruchs": Ich habe auch etwas dagegen, wenn z. B. bei einem Boxkampf in der Pause nicht die Boxer in ihren Ecken sitzend gezeigt werden, sondern Werbung. Und ich habe auch etwas gegen eine Vor- und Nachberichterstattung beim Fußball, die länger als 15 Minuten dauert.

Aus Sicht des Sportlers, der als Profi sein Geld verdient, gibt es keinen Bruch. Denn ein Ronaldinho weiß nur zu gut, dass er mörderisch viel Geld verdient, das mit Eintrittskarten allein nicht zu erwirtschaften ist. Um überhaupt die Millionengehälter zahlen zu können, sind die Vereine (und damit auch die Sportler) darauf angewiesen, dass Merchandising-Produkte und Werbezeiten/-flächen verkauft werden.

Aus Sicht der Sportkonsumenten (Zuschauer) ist es so, dass sie aus freien Stücken zum Premiere-Abo, zur Dauerkarte oder zum überteuerten Trikot greifen. Sie machen das, weil sie Spaß daran haben. Dabei wissen sie sehr wohl, dass ihre Ausgaben dazu beitragen, die Spieler oder den Unterhalt für das Stadion zu bezahlen. Würden die Zuschauer im Stadion nicht die hohen Preise für Bier, Cola und Currywürste zahlen und sich beim Kauf der Fanartikel zurückhalten, dann könnten sie auf dem Platz auch keine Weltstars bewundern. Aber genau deshalb rennen sie ins Stadion, wie wir wissen. Die Sportkonsumenten akzeptieren, dass Höchstleistungen nicht zum Nulltarif zu bekommen sind. Sie entscheiden sich, Teil dieses Karussels zu sein.

Wäre dem nicht so, dann würden die Zuschauer und die Einnahmen wegbrechen und die Gehälter der Spitzensportler würden sich auf einem deutlich niedrigeren Niveau einpendeln. Aber durch die Kommerzialisierung, die man kritisieren kann oder auch nicht, wird der Kampf um die besten Leute über die Gehälter ausgetragen. Und deshalb spielt ein Ronaldinho beim FC Barcelona und nicht bei SV Meppen. Auch das ist eine Entscheidung, die er selbst getroffen hat.
 
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@hometool
wir können das gerne per pn klären, denn der bereich würde komplett offtopic gehen. bei wahrhaftem interesse deinerseits nehm ich mir mal morgen ein wenig zeit :)
 
Oh ha, das hat ja hier wieder einen recht roßen Umfang angenommen diese Diskussion. :evillol:

Über Sinn und Unsinn kann man sicherlich streiten und ob man nun seine Freizeit mit passiven Sport verbringt oder am PC (wie ich jetzt) verbringe mag natürlich jedem sein eigen sein. Ich hatte aber schon beschrieben worum es mir eigentlich geht. Bezahlte Arbeit setzt für mich eine messbare Leistung voraus:

1. Der Kiosabesitzer der dafür sorgt das man seine zeitung und vieles mehr bekommt.

2. Berufe im Sozialen bereich die dafür sorgen das Menschen versorgt, ausgebildet, beraten usw werden

3. Menschen in der Forschung und Wisssenmschaft die ihres dazu tun das durch neue Entwicklungen das Leben für alle angenehmer wird und auch z.B. philosophisch dazu beitragen den Menschen Anregung zu geben.

4. Politiker die eine Gesellschaft regieren und damit der Demokratie dienen.

5. Handwerker die mit ihrem Gewerk neues bauen und erschaffen, reparieren und warten.

Die Liste ließe sich sicherlich noch fortsetzten. Eines ist aber auffällig: alle diese Menschen die in diesen Berufen arbeiten bekommen dafür keine Reichtümer und fordern diese sicherlich auch für sich nicht ein ob wohl sie jeder für sich wichtige Arbeit verrichten ohne die unsere Gesellschaft nicht exsistieren könnte. Was machen aber Fußballprofis ? Ob der Ball bei dem einen oder anderen ins Tor geht ist völlig schnuppe für die Menschen oder der Gesellschaft, trotzdem wird hier exorbitant viel "verdient" und enorme Ressourchen verbraucht für wirklich völlig unwichtige Verrichtungen.

Und das ist es was ich doch damit zum Ausdruck brigen will und dort setzt dann auch die Kritik am Kapitalismus an. Im Kapitalismus verdient man keinen gerechten Lohn, hier wird mit Nonsens und Banalität erst richtig viel "verdient" während man dem Arbeitnehmer seinen gerechten Lohn verwehrt. Die Kunst dabei ist das die Menschen dieses nicht hinterfragen schön kuschen und dieses als völlig "Normal" empfinden.

Natürlich sitzt dort kein Ackermann oder Esser dahinter und heckt dieses bewusst aus, sozusagen als Teil einer riesen Verschwöhrung. Aber es ist trotzdem Teil des Kapitalistischen Verdummmungs und Verblendungssystem und wir daher gerne billigend in kauf genommen von den Herrschenden. Denn nur wer diesen Zustand als "Normal" empfindet kommt nicht auf die Idee dieses kritisch zu hinterfragen.
 
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Kommt drauf an was man draus macht. Es gibt durchaus Handwerker die exklusive Handarbeit in langen Stunden Arbeit herstellen, maßgeschneidert und edel. Da kann man dann mal kurz 3000-8000 Euro für einen Stuhl hinblättern. Ist man schlau, kann man mit fast allem einen Haufen Geld machen.
Weiterhin ist es doch schön das man auch mit "sinnlosen" Dingen Geld verdienen kann wie Heu. Sonst wäre das Leben stinklangweilig und vor allem die sinnentleerten Dinge machen es imho lebenswert. Wo würde ich denn da hinkommen wenn ich allem versuchte einen Sinn zu geben? Da dreht man ja irgendwann völlig durch. Und startet dann eventuell solche Diskussionen wie diese hier. ;) Nicht bös´ gemeint, bin gut gelaunt.
 
Du fragst nach dem Wert oder Nutzen der Arbeit eines Fußballprofis. Die besteht natürlich nicht in dem Transport des aufgepumpten Leders über den Rasen, sondern in der Unterhaltung. Wenn man das akzeptiert, dann müsste man Deine Kritik ausweiten auf Theaterschauspieler, die auch nur auf der Bühne herumspazieren und Texte aufsagen, die jeder selbst nachlesen kann. Dann greift die Kritik über auf Maler, Bildhauer und Roman-Autoren. Dann steht plötzlich der gesamte Kultur- und Unterhaltungssektor am Pranger.

Und warum? Weil Du Dich an den Gehältern reibst. Der Maler, der eine Leinwand mit abstrakten Pinselstrichen bearbeitet und für sein Produkt später 15.000 Euro bekommt, könnte ebenso gut überbezahlt sein. Aber vielelicht auch nicht, denn für manche Gemälde werden riesige Summen gezahlt - aus freien Stücken. Also schaffen diese Leute vielleicht doch einen Wert, den Du nur nicht zu schätzen weißt.

Und so mag es auch beim Fußballer sein. Welcher Handwerker ist in der Lage, 60.000 Menschen emotional so zu begeistern, dass sie sich zu Schlachtrufen und La-Ola-Wellen hinreißen lassen? Das ist eine völlig andere Art von "Nutzen". Aber ist sie deshalb weniger wert?
 
Mir kommt es neben dem "Nutzen" auf noch etwas viel wesentlicheres an.

Als vor einigen Jahren die HartzIV Gesetze, also die größte Enteignung der arbeitenden Bevölkerung in die Wege geleitet wurden kam es am Anfang zu vielversprechenden Protesten die jedoch nach kurzer Zeit langsam abebbten. Als jedoch der BVB drohte nach windigen Spekulationen des Managment insolvenz zu gehen waren sofort zehntausende bereit für "ihren" BVB zu demonstrieren, in einer Zeit in der für gegen HartzIV fast niemand mehr auf die Straße ging.

Das meinte ich damit wenn ich den Zusammenhang von Sport und Kapitalismus aufzeigen will. Den Menschen ist "ihr" Sportverein wichtiger geworden als für ihre eigenen Interessen zu kämpfen. Und das wird von den Eliten natürlich gerne gesehen und somit auch gefördet.

Wenn sich die Massen nämlich für ihre Interessen mehr einsetzten würden und den Herrschenden über Proteste ihren Unmut zeigen würden hätte man somanche neoliberale Unverschähmtheit die in den letzten Jahren beschlossen wurde sicherlich abwenden können.
 
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Da stellst du dir doch gerade selbst ein Bein und grätschst in bester Fußballermanier mitten in deine Argumentation herein:

Den Menschen ist "ihr" Sportverein wichtiger geworden als für ihre eigenen Interessen zu kämpfen.

Oder geht es den Menschen gar nicht so schlecht und sie erkennen nicht warum sie für ihre Interessen kämpfen sollen, da sie ja bereits in ausreichendem Maße vertreten werden ...

Zeigt übrigens auch, wie wichtig der Profisport doch für die Menschen ist. Wie kann er da Unsinn sein?

Wenn sich die Massen nämlich für ihre Interessen mehr einsetzten würden und den Herrschenden über Proteste ihren Unmut zeigen würden hätte man somanche neoliberale Unverschähmtheit die in den letzten Jahren beschlossen wurde sicherlich abwenden können.

Wohlgemerkt das was du aus deiner subjektiven Sichtweise als "neoliberale Unverschämtheit" titulierst. Vielleicht sollten dir die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung die aktuelle Politik im Großen und Ganzen gar nicht so unverschämt findet ... :evillol:
 
Gar nicht so einfach, hier beim Thema zu bleiben.

Laut Wikipedia ist das Arbeitslosengeld II eine Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Hilfebedürftige nach dem Sozialgesetzbuch II, das die frühere Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe auf Leistungsniveau des soziokulturellen Existenzminimums zusammenfasst. Hier wird also niemandem etwas "genommen" (Stichwort: Enteignung), sondern es geht darum, wie viel man wem in welcher Situation "gibt".

Am Düsseldorf Hauptbahnhof gab es lange Zeit die Proteste gegen Hartz IV, auch wenn sie nach Monaten nur noch von weniger als einem Dutzend Leuten vorgetragen wurden, die niemand mehr ernst nahm. Die anderen scheinen akzeptiert zu haben, dass sie Volksvertreter gewählt haben, an die sie die Entscheidung über das ALG II delegiert haben.

Beim BVB sieht die Sache ein wenig anders aus. Die Anhängerschaft kann sich größtenteils die Eintrittspreise leisten und düfte sich von Hartz-IV-Empfängern unterscheiden, auch wenn jeder von ihnen in Zukunft ein potenzieller Hartz-IV-Empfänger sein könnte - darum scheint es Dir ja zu gehen.

Man protestiert nun einmal lieber für oder gegen die Dinge, die einen "unmittelbar" betreffen. Wenn man ein Fußballfan ist und einen vernünftigen Job hat, dann ist der Verein im Augenblick vieleicht spannender als die Sozialgesetzgebung. Bei einem Arbeitslosen, der sich zudem nicht für Fußball interessiert, sieht es umgekerht aus. Und so demonstriert jeder für "seine" Sache, was ich vollkommen in Ordnung finde. Das ist ein Spiegelbild unserer pluralistischen Gesellschaft, in der jeder Gehör findet.

Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich nicht den Stellenwert des einen Protestes gegen den anderen aufrechne oder behaupte, der eine sei wichtiger als der andere. Denn ich kann ebenso gut sagen, das geringere Sozialleistungen als zusätzliche Arbeitsanreize verstanden werden können. Das bekämpft die Mentalität der "sozialen Hängematte", die gelegentlich zu beobachten ist. Dadurch könnten bundesweit die Sozialleistungen gesenkt werden, was wiederum die Lohnnebenkosten senkt und die Nettolöhne steigen lässt. So hätten letzten Endes alle etwas davon.

Die Proteste gegen diese Gesetze waren vorhanden, aber nicht durchschlagend und wohl auch nicht überzeugend. Sonst hätten sich einige Millionen Menschen mehr davon anstecken lassen müssen, was aber nicht der Fall war.

Zu behaupten, diese Leute hätten sich für den BVB-Protest und gegen den Hartz-IV-Protest entschieden, wäre kurzsichtig. Die Interessen der Menschen sind nun einmal sehr breit gefächert. Ich kann das nicht ändern und Du auch nicht.

Fest steht jedenfalls, dass "wichtige" Themen immer wieder die notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gefunden haben. Das gilt für die Dopingproblematik im Radsport ebenso wie für den Umweltschutz, der sich sogar auf politischer Ebene in der Gründung der GRÜNEN manifestiert hat. Es gibt auch keine tiefgreifende Protestmüdigkeit, wie das letzte G8-Treffen gezeigt hat.
 
@Adam_Smith
genau soviel Unsinn wie an einen Gott zu glauben. Götterglaube ist auch sehr verbreitet bei den Menschen und ist doch wohl von der modernen Wissenschaft längst wiederlegt. Trotzdem glaubt die überwiegende Mehrzahl der Menschheit an einen Gott. Nur weil eine Masse hinter einem Irrglauben steht heist es noch lange nicht das dieser Glaube auch richtig ist. Die Mehrheit der Deutschen stützte den Faschismus von 1933 bis 1945, trotzdem waren sie auf dem Holzweg damit.

Und zu meinen das nur weil die Proteste ausbleiben die Meisten damit einverstanden seien der verkennt die Zusammenhänge von Medienmanipulation und/oder phlegmatischen Verhalten der Allermeisten hier im Lande. Viele mögen sich teils resigniert teils aus faulheit und auch dummheit damit abgefunden haben, aber immerhin muss man sehen das es so um die 40% Nichtwähler gibt die keinem irgendwelche politische Legitimation gegeben haben. Und das die derzeitige Politik gegen die Interessen der ganz überwiegenden Mehrheit geht sollte doch wohl dem letzten klar sein.

Aber selbst wenn man die Mehrheit bemüht währen weder die Bahn Privatisierung noch HartzIV oder Bundeswehreinsatz in Afganistan möglich. Auch die immer weiter schreitende Privatisierung von Gemeineigentum wird nicht von der Mehrheit gestützt. Nur wird darauf nicht gehört, die Herrschenden lassen sich wählen und setzten dann die Interessen einer Minderheit um.
 
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Nun denn, wenn die Bürger - wie Du vermutest - tatsächlich so phlegmatisch, resigniert, faul, dumm, abgestumpft, fehlinformiert und politisch desinteressiert sind, dann sollten sie froh sein, dass sich überhaupt noch jemand findet, der sie regieren will. Sie selbst scheinen das ja nicht gebacken zu bekommen.

Dann beschweren sie sich eben nicht länger, himmeln weiterhin ihren BVB an und sind trotzdem glücklich und zufrieden. Was will man mehr?

Diese Einweg-Argumentation, dass die Menschen einfach nur zu unfähig oder zu bequem seien, ihre Interessen zu vertreten, überzeugt mich keineswegs.
 
@keskau
hi hi, das DICH das nicht überzeugt ist mir schon klar ;) Du kannst ja auch recht zufrieden sein weil du von deinen Leuten regiert wirst. Das was du vertrittst ist ja heute leider konsens, ob CDU, SPD, FDP oder die Grünen sind, alle sind der neoliberalen Gerhirrnwäsche unterlegen.

Tja, ich glaube man muss sich wohl damit abfinden zu einer Avantgarde zu gehören die um die wahren Zusammenhänge bescheid wissen :cool_alt::cool_alt:;)
Denn nach einer Zeit nach rechts folgt sicherlich auch wieder eine linke Zukunft mit einer sozialistischen Gesellschaft.
 
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Leider ist es absolut unmöglich für einige beim Thema zu bleiben. Von daher, mal wieder, closed. Wenn ihr (auch Adam_Smith ist in der Hinsicht sicherlich kein Unbekannter) oder du als Threadersteller, lieber extasy, gar nicht über das Thema reden wollt, dann macht hier nicht solche Threads auf. Dann sei als Avantgarde wenigstens ehrlich zu uns und zu dir und mache dir nicht jedes Thema zu eigen um dann doch noch immer wieder dasselbe du schreiben.
 
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