Profisport, der größte Unsinn ?

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AW: Profisport, der größste Unsinn ?

Moin Community,

bei diesem Thema musste ich mich doch gleich mal anmelden.

Meine persönliche Einstellung zum Profisport ist die, dass er in meinen Augen zwar oftmals abstruse Züge annimmt, es aber schlicht und ergreifend die Freiheit eines jeden Menschen selbst ist zu entscheiden ob er dies nun unterstützt oder nicht.

Nun hinkt der Vergleich mit 1933 doch schon an einigen Punkten ... Zum einen kommt es mir vor als würde Untätigkeit und aktives Handeln gleich gesetzt.

Zum anderen sind die hier angeprangerten "Missstände" objektiv nicht greifbar. Ob Hartz IV nun gut oder schlecht ist, ist eine subjektive Meinung die sich jeder selbst bilden kann.
Rein Objektiv lässt sich dies nur durch die Zugrundelegung allgemein verbindlicher Normen erfassen. So zum Beispiel das Recht auf Leben und das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Aber all diese Normen werden durch die ALG II Regelung nicht direkt angegriffen.
Dem entgegen können natürlich persönliche Überzeugungen die Aussage begründen, dass Hartz IV schlecht (oder eben auch gut) sei.

Wie gesagt, es steht jedem Frei sich hier eine Meinung zu bilden. Ebenso steht es jedem Frei zu entscheiden ob er diese Meinung kund tun will oder eben nicht.

Kommen wir wieder auf den 1933 Vergleich zurück:
Hier wurden allgemein verbindliche Rechtsnormen im großen Stil gebrochen. Hier kann es keine subjektive Einstellung geben die das Verhalten Hitlers und seiner Schergen legitimiert.

Um das ganze wieder zum Thema zu führen:

Olly's Aussage ist keinesfalls derart relativierend, dass damit auch das Handeln vieler unserer Väter und/oder Großväter in den Jahren 1933 bis 1945 legitimiert werden könnte.

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Der (Profi)Sport als "Opium für das Volk", so könnte man wohl die Meinung zusammenfassen die her der ein oder andere Vertritt.
Nun vordergründig mag man leicht dieser Ansicht verfallen. Sah man doch zu Zeiten der WM, dass die Menschen sich scheinbar weniger für Politik interessierten und geneigt waren den Politikern den ein oder anderen Fehler durchgehen zu lassen ...
Doch wenn man genau hinschaut, zumindest lehrte mich dies meine eigene Erfahrung zu dieser Zeit, so haben doch genau jene die eh ein politisches Interesse haben auch während der Zeit genau verfolgt was unsere Herren Politiker dort oben treiben.

Der Mensch der sich lieber vom Fußball berieseln lässt und in der Bild Zeitung alles über Schweinsteiger, Podolski und Co. verschlungen hat, aber jede politische Nachricht ignoriert, der wird sich auch nach der Abschaffung des Profisportes nicht für die Politik interessieren.

Ihn tangieren die Themen die hier von einigen zu den "wirklich wichtigen" erhoben werden eben nur peripher. Und die Abschaffung des Profisportes würde daran nicht das geringste ändern.

Man lehrte mich Toleranz, und man lehrte mich, das es das Recht eines jeden Menschen ist seine eigene Meinung zu vertreten und sein Leben nach dem auszurichten, was er selbst als wichtig erachtet. Jeder soll sein Leben so leben wie ihm es gefällt.

Und wenn ich mir hier so manchen Beitrag durchlese, dann frage ich mich ernsthaft wie weit es denn mit dieser Toleranz wirklich ist.
Wenn da plakativ vom bierbäuchigen Fußballfan geredet wird, frage ich mich ob nicht jene die angeblich für die Rechte der Menschen eintreten wollen durch solche Aussagen ein immens wichtiges Recht des Einzelnen mit Füßen treten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sage ja mit keinem Wort das man den Profisport "abschaffen" soll. Trotzdem wundert es mich schon wieviel Stellenwert dieses bei den Menschen hat ob wohl es objektiv betrachtet weder die Gesellschaft noch die Menschheit weiterbringt.

Für mich sind aber nur die Dinge wichtig die das genau tun, ohne mich davon abzubringen auch durchaus "unwichtige" Dinge zu tun ;) Bloß erhebe ich diese Gesellschaftlich unwichtigen Sachen nicht zu soeinem Stellenwert wie es gerade der Sport einnimmt. Ich erwarte auch von keinem mir Geld dafür zu bezahlen das ich gut Laufen kann oder der Gleichen.
 
@ extasy

Mal eine Frage: Hast du schon mal über längere Zeit wirklich hart gearbeitet und wirklich keine Freizeit gehabt? Wenn ja, dann wüsstest du wie wichtig Ablenkung und Vergnügen ist! Der Mensch ist keine Maschine!
Ich habe seit fast 2 Monaten eine 7-Tage Woche! Und in der Zwischenzeit ist man soweit, dass man einfach nicht mehr kann. Man braucht einfach irgendetwas, was einen einfach den ganzen Druck vergessen lässt (und sei es auch nur für ein paar Stunden) oder einfach mal wieder Dinge, die einem Freude machen!
Und wenn jemandem "Fan-zu-sein"-Freude macht und ihm die Abwechslung bietet, die er braucht, warum ist das dann kein Nutzen?
Und weißt du was: Ich hätte einfach nicht mehr die Kraft mich für etwas in deinen Augen "nützliches" zu engagieren. Zum Glück ist das jetzt in ein paar Tagen vorbei und ich werde einfach nur noch das machen, was mir Freude macht. Selbst Sport betreiben, Computerspielen, sich mit Freunden treffen und auch Sport anschauen! Oder willst du mir vorschreiben, wie ich meine knappe Freizeit zu gestalten habe?

Verpönst du eigentlich dann auch jede Form von Kunst? Bringt ja im Grunde auch nichts...
 
Trotzdem wundert es mich schon wieviel Stellenwert dieses bei den Menschen hat ob wohl es objektiv betrachtet weder die Gesellschaft noch die Menschheit weiterbringt.

Wer bist du, dass du entscheiden kannst, was die Menschheit weiter bringt?
Die "objektive" Betrachtung die du hier vorschiebst, ist an Subjektivität nicht zu überbieten.

Wie steht es mit der Integration durch ein gemeinsames Erlebnis? Die WM brachte die Völker der Welt ein bisschen näher zusammen. Schon in der Zeit der alten Griechen waren die Olympischen Spiele ein Ort wo nicht nur sportliche Entscheidungen getroffen wurden. Und immer galt zu der Zeit eine Art Friedenspflicht.

Der gesellschaftliche Nutzen dieser Art von "Events" ist in ihrem Wert nicht einmal ansatzweise in Zahlen zu erfassen.

Somit bleiben sportliche Events ein wichtiger Faktor des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
 
@Seppuku
Danke, dass du, ohne zu wissen, genau geschrieben hast was an der Art und Weise der Organisation der Arbeit in einem kapitalistischen System grundsätzlich falsch ist und was von jedem bekämpft werden sollte. Nämlich: Es läßt dem Menschen a) keine Kraft und b) keine Zeit mehr für Sachen/Unternehmungen, die gesellschaftlichen Einfluss ausüben könnten.
Gerade das ist ja das Kalkül der, reisserisch gesprochen, Machthaber: Den Menschen soweit zu bekommen, dass er einfach nur gehorcht, arbeitet und zufrieden mit dem ihm zugeteilten Leben ist.
Und das schlimmste Seppuku ist, dass du das als so selbstverständlich nimmst, dass du nach deiner Arbeit total kaputt bist. Eben das sollte Arbeit nicht aus einem machen!

Anstatt, dass du dich über die ärgerst, die mit erhobenem Zeigefinger die Menschen zur Einsicht mahnen, solltest du dich über deine Arbeit ärgern und darüber, dass sie dir soviel Zeit und Kraft nimmt, dass du selbst in deiner freien Zeit NICHTS machen kannst weil du so kaputt bist. Was ist das dann bitte noch für eine freie Zeit? Das ist Heuchelei, denn es ist nur die Zeit die dir von deinen Vorgesetzten gewährt wird damit du dich für die nächste Schicht erholst. Gute Güte nochmal, wann wird das endlich mal eingesehen hier...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach und wenn ich nach einem harten Wochenende ehrenamtlicher Arbeit (so manche Katastrophenschutzübung kann einem ganz schön viel Kraft kosten), total geschafft bin, ist das die Schuld des kapitalistischen Systems?

Ich denke, ohne Seppuku zu kennen, dass er in erster Linie seinen Job gerne macht und da halt auch mal Phasen hat in denen der Stress etwas größer wird. Er hat sich also diesen Zustand in erster Linie freiwillig ausgesucht!

Soll vorkommen, dass auch ich einfach mal Tage hab in denen ich nach einem harten Arbeitstag total geschafft nach Hause komme (manchmal ist es sogar ne ganze Woche voller Arbeitsstress), aber niemand zwingt mich dazu! Ich hätte mir auch nen anderen Job suchen können, der weitaus weniger fordernd ist. Will ich aber nicht ...

Hier rum zu konstruieren um zu zeigen die schlecht doch der böse böse (freie) Kapitalismus ist, dass ist echt ohne Worte ...
 
@Adam
um dein dick geschriebenes Wort "freiwillig" könnte man sich wirklich lang und breit unterhalten und auch da könnte ich aufzeigen, dass aus deiner vermeintlichen Freiwilligkeit schnell mal das Gegenteil werden kann...aber dann würde ich mir wohl wieder den Vorwurf der Konstruktion anhören müssen oder? ;)

Das ist allerdings sowieso typisch. Kaum hat jemand mal andere Ansichten wird nur mit Extremfällen (zb ehrenamtige Tätigkeiten) versucht diese Argumentation auszuhebeln anstatt wirklich mal auf die tagtägliche Arbeit der Menschen zu gucken (ob Sepukku das gerne macht oder nicht, spielt in diesem Fall nämlich gar keine Rolle, denn selbst wenn er tatsächlich ehrenamtlicher Helfer in einem Hochwassergebiet sein sollte, so gibt es dennoch genug Menschen auf die mein letzter Post passt und Seppukus Post war einfach nur der Auslöser für mich mich generell darüber auszulassen.)

Ich weiß noch aus der Zeit in der ich gearbeitet habe, dass ich nach einem normal 9 Std Tag nach Hause kam und so sehr ich etwas lesen wollte, so sehr ich eine kulturelle Veranstaltung, die nun mal nur an dem einen Abend angeboten wurde besuchen wollte; ich hatte einfach keine Kraft dazu und ich war so wütend, dass diese Arbeit, die ich nur gemacht habe weil ich Geld brauchte, mich von Sachen die MIR wichtig waren dermaßen abhält.
Und ich wette jetzt werden alle ankommen und sagen: Hättest dir halt was anderes suchen müssen, ist ja deine freiwillige Entscheidung was und wo du arbeitest.
Dass dieser Prozess des Kräfteraubens (sei es psychisch oder physisch) in beinahe jeder Lohnarbeit (mit ganz wenigen Ausnahmen) vorzufinden ist; das wird sowieso unterschlagen oder gar für vollkommen falsch befunden. Da fragt man sich: Mit wem unterhält man sich? Mit einer Wand?
 
Dieser Thread beginnt mit zwei provokanten Fragen: „Wozu der ganze Unfug? Was haben der Mensch und die Gesellschaft davon, dass Sportler Höchstleistungen vollbringen?“ – Ich frage rhetorisch zurück: „Was haben wir von den Höchstleistungen, die Karl Marx an seinem Schreibtisch vollbracht hat?“

Man kann grundsätzlich über viele Dinge diskutieren: über Politik und Politiker, über die Bundeswehr und den Umweltschutz, über die Wirtschaft und die Verteilung der Einkommen, auch über den Profisport. Doch viele Diskussionen scheitern daran, dass in ihrem Verlauf – meist vorsätzlich – vom Thema abgewichen wird.

Es geht in diesen Threads nicht um den Profisport oder um Entlassungen bei der Telekom, sondern um „Systemkritik“, die immer wieder neu verpackt wird, um das Thema am Kochen zu halten. Jemand, der sich als „Linker“ bezeichnen würde, mag das vielleicht nicht gerne hören. Schließlich hängt alles zusammen, wird er sagen, weshalb man die Probleme nicht isoliert betrachten darf. Das gilt allerdings nur für Gesinnungsgenossen, die das ähnlich sehen.

Aber jemand, der nicht so recht an die gemeinsame Weltverschwörung von McDonald’s, ProSiebenSat 1, Telekom und adidas glaubt, würde an dieser Stelle möglicherweise lieber über den Profisport sprechen und nicht über Hitler, Hartz IV oder die Last der Lohnarbeit.
 
Da spricht keshkau einen wichtigen Punkt an, der wirklich für die Diskussionen hier bezeichnend ist.

Ich für meinen Teil würde nicht so weit gehen und sagen, dass es eine gemeinsame bewusste/geplante Verschwörung gibt, auf die sich alle bösen bösen Konzerne verständigt haben. Das wäre mir zu platt und es wäre auch schlicht falsch.
Aber was ich definitiv sagen würde ist, dass man viele, wenn nicht gar alle Bereiche, die die Gesellschaft überhaupt betreffen (und Sport gehört einfach dazu) nicht losgelöst von grundsätzlichen Systemfragen behandeln kann. In meinen Augen wird eine solch "getrennte" Behandlung immer ungenügend bleiben, weil bestimmte Einflüsse einfach nicht betrachtet werden. Das wäre für mich eine arg verkürzte Analyse und damit wenig aussagekräftig.

Und ansonsten einigen wir uns doch einfach darauf, dass hier jeder seine Sicht der Dinge niederlegt ohne beim anderen unmittelbar was erreichen zu wollen. Mir selbst reicht es, wenn meine Gedanken gelesen und nachvollzogen werden. Ich lege es nicht darauf an jemadnen zu bekehren. Das wäre naiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als erstes sage ich, ich habe jetzt nicht alle vier oder fünf Seiten durchgelesen. Nachdem ich gesehen habe, dass es hier schon wieder in die politische Richtung abgedriftet ist, verging mir die Lust am weiterlesen. Es gibt bestimmte Leute, die sich konkret ein politisches Forum suchen sollten, um ihre Meinung über was auch immer loszuwerden. Das artet jedesmal in Streiterei aus, was die Mods zum Glück zu verhindern wissen.

@Topic
Profisport ist absolut kein Unsinn. Als erstes sind wir selber es, die diesen Sport wollen. Ohne solch großer Nachfragen, würden bestimmte Sportarten niemals so "groß rauskommen".
Und mittlerweile ist es auch so, dass in vielen Sportarten der Fan eine Mitschuld trägt, an solch wahnsinnigen Gehältern. Was passiert denn, wenn ein Bundesliagverein im Fußball (als Beispiel), sich nur noch Spielern mit "günstigen" Gehältern kauft, bis in die endlosen Tiefen der Kreisliga absteigen würde?
Als erstes? Genau, da bleiben die Fans weg und die sind nunmal das täglich Brot. Fernsehgelder bleiben aus, Sponsoren bleiben weg. Das gehört nunmal alles heute dazu.
Ich finde es einfach blöd, sich darüber zu streiten.
Wem von uns tut es weh, wenn ein Spitzensportler viel Geld verdient?

Es gibt allein in Deutschland ca. 170.000 Vereine um beim Fußball zu bleiben. Mit mehr als 6 Millionen aktiven Mitgliedern. (Quelle:Wiki)
Davon verdient die Spitze des Eisberges soviel Geld. Ist das in großen Firmen anders?

Ich alleine bin für mein täglich Brot verantwortlich und darf mich nicht beschweren, wenn andere mehr verdienen. Wo liegt da das Problem des Einzelnen?

Natürlich gibt es Dinge die bestimmt übertrieben werden oder nicht richtig sind, aber dazu gehört doch nicht das Gehalt eines Sportlers.
Aber ich als Fan möchte ins Stadion, möchte "meine" Mannschaft sehen und freue mich, wenn es dem Verein mal wieder gelungen ist, einen großen Namen, den auch viele andere haben wollen "an Land zu ziehen". Der kostet nunmal Geld. Eben weil die Nachfrage nach ihm groß ist. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Warum können wir uns nicht einfach daran freuen, an dem was wir haben? Und wem es stört, der schaltet den Fernseher einfach wieder aus. Man kann sich aber auch Probleme künstlich schaffen, wo keine sind. ;)

In diesem Sinne...
 
th3o: Du magst mit Deiner Betrachtung der gesellschaftlichen Strukturen nich gänzlich falsch liegen, was ich aber vermisse ist ein konkretes Gegenkonzept zur vorherrschenden Gesellschaftsform. Deine Kritik ist berechtigt, aber nicht konstruktiv und läuft somit ins Leere. Lamentieren kann jeder...
th3o schrieb:
Da fragt man sich: Mit wem unterhält man sich? Mit einer Wand?
An Dir prallt auch so einiges ab. Ganz ohne Kompromissbereitschaft lässt es sich nicht Leben. Nirgends.
 
Warum soll ich konstruktiv zu einem Ganzen beitragen, das ich ablehne? Das wäre der reinste Widerspruch. Außerdem: Was sollen Antworten meinerseits helfen, wenn die gesamtgesellschaftliche Bewußtlosigkeit über solche Sachen bestehen bleibt? Diese Antwort (würde sie von mir kommen) wäre doch nichts weiter als die manipulative Antwort, die zu geben ich nicht bereit bin.
Über gesellschaftlich festgefahrene Sachen müssen die Menschen sich erst bewußt werden und dann können wir vielleicht von Antworten reden, die sich übrigens auch am besten zusammen finden lassen...aber bitte auch erst dann, wenn diejenigen, die mit am Tisch sitzen einsehen, dass dies und jenes verkehrt läuft. Solange das nicht der Fall ist braucht es keine Antworten, sondern Kritik des Bestehenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
eine Frage th3o:
Das ist nicht provokant oder dergleichen gemeint. Aber deine Posts machen den Anschein (wohlgemerkt nur mein Empfinden), als würdest du stets auf der richtigen Seite stehen.
Glaubst du alles, was deine Ansichten sind, müssen stets richtig sein? Oder ist es möglich dir auch mal etwas näher zu bringen zu können? Nicht um dich zu überzeugen, aber vielleicht um dir auch einmal eine andere Sichtweise näherzubringen. Oft macht es nicht den Eindruck, aber der kann ja bekanntlich auch täuschen.
 
Warum soll ich konstruktiv zu einem Ganzen beitragen, das ich ablehne?

Mir persönlich ist das zu wenig. Da kann als Beispiel nehmen, was man will, etwa den Nahost-Konflikt. Ich kann mir Betroffene herausgreifen und sie kritisieren: Palästinenser, Israelis, Amerikaner usw. Doch das allein bringt so gut wie nichts. Wenn man etwas erreichen will, muss man eine Alternative zum Bestehenden aufzeigen. Deshalb werden schließlich für den Nahen Osten Road-Maps ausgearbeitet und als Vorschläge unterbreitet. Das sind immerhin konkrete Bemühungen.

Bei der Kernkraft ist es nicht anders. Ich kann AKWs ablehnen, muss aber trotzdem die Probleme der Energieversorgung und der Endlagerung bereits existierender Brennstäbe lösen.

Wenn es hier um den Profisport geht und ich diesen z. B. abschaffen will, dann muss ich den Profis auch sagen, womit sie in Zukunft ihr Geld verdienen sollen. Und ich muss begründen, warum ich plötzlich ihre Grundrechte beschneiden will (Art. 12 GG: Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.)

Die Kritik um der Kritik Willen ist ein netter Zeitvertreib. Aber sie allein ist noch nicht zielführend auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft. Statt das Abendland zu kritisieren fände ich es sinnvoller, sich hier mit den Strukturen des Profisports zu befassen (Wie funktioniert er, wer ist beteiligt, wer profitiert?). Danach kann man über Änderungen an den Stellschrauben sprechen, um den Profisport „besser“ zu machen. Und wenn es um die Abschaffung des Profisports geht, dann wären die Auswirkungen zu diskutieren, die vielfältig sein dürften. Das würde meiner Meinung nach eine sinnvolle Diskussion ausmachen.

Unsere Welt ist kompliziert und es wird uns nicht gelingen, alle bestehenden Zusammenhänge parallel zu betrachten. Man kann solche Threads eröffnen, in denen es um „Systemkritik“ geht und wo man derartige Zusammenhänge thematisiert. Aber über den Profisport kann man sicher eine ganze Weile relativ isoliert debattieren, bevor man ausschweift. Dieses Potenzial wird hier viel zu wenig genutzt und deshalb erreichen die Diskussionen nicht den Tiefgang, den sie erreichen könnten.
 
@blacksavage
Ich glaube nicht, dass meine Ansichten stets richtig sind, aber bisher habe ich hier noch keine Ansichten gelesen, die mir eher als meine einleuchteten. Ist das denn schlimm? Ich verurteile doch auch keinen wenn er meine Ansicht nicht akzeptiert. Man beläßt es einfach dabei.

Dass ich mich mit diesen, von mir abgelehnten, Ansichten auseinandersetze, kannst du daran sehen, dass ich mich bemühe, den Faden jeder Ansicht aufzunehmen und aufzuzeigen, weshalb, meistens im Umkehrschluss, diese Ansicht sich als so fundiert wiederum nicht erweist, wie der Verfasser sie gerne darstellen wollte und was daran schief ist.

@keshkau
siehst du? An dem Punkt wo du sagst, dass dir das zuwenig ist, ist die Diskussion beendet. Alles kein Problem. Allerdings sollte es langsam wieder wirklich mehr um das Topic gehen und nicht um die Art der Hermeneutik ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Warum soll ich konstruktiv zu einem Ganzen beitragen, das ich ablehne?
Gut, dann kritisiere nicht. Warte einfach mit einem Gegenkonzept auf. Oder ist Deine Vorstellung vom Leben ein solch großes Geheimnis? Es ist ja nicht so, dass Du ausschließlich Stuss daherredest, nur fällt es schwer, Deine Einstellung nachzuvollziehen ohne konkrete Vorschläge. Kritik um der Kritik Willen ist zu wenig.
th3o schrieb:
Diese Antwort (würde sie von mir kommen) wäre doch nichts weiter als die manipulative Antwort, die zu geben ich nicht bereit bin.
Verstehe ich nicht.
 
Manipulativ wäre diese Antwort deswegen, weil sie, ohne Einsicht in die Notwendigkeit der Kritik, im Grunde dann nichts anderes für die Menschen wäre, als das was diese Menschen tagtäglich von sonst irgendwelchen anderen Medien, Rednern, Politikern etc. zu hören bekommen. Nämlich: Sie sollen dies und jenes so oder so tun, dann etc. bla bla.

Danke, nicht mit mir.

Dass Kritik ohne Gegenkonzept allgemein abgelehnt wird ist wiederum einfach nur ein Auswuchs der bürgerlichen Gesinnung, oder aber besser gesagt: des Tauschverhältnisses wie auf dem Markt. Nämlich: Du kannst das und jenes haben, aber bitte mit Gegenleistung. Danke übrigens, dass du das eingeworfen hast, denn genau das fällt in das Raster, das ich kritisiere. Du hältst Sachen für dermaßen normal, wo ich sage: Lieber nochmal genauer hinschauen.
 
@ th3o

Wie Adam_Smith schon gesagt habe ich mir das freiwillig ausgesucht! Ich könnte mir auch ein weitaus weniger stressiges Leben machen, definitiv! Aber ich habe mich aktuell für den Stress entschieden, um es später leichter zu haben (auch wenn das bei den meisten nur ein guter Vorsatz bleibt. Aber das liegt einfach in der Natur jeden Menschens).
Und das schlimmste Seppuku ist, dass du das als so selbstverständlich nimmst, dass du nach deiner Arbeit total kaputt bist. Eben das sollte Arbeit nicht aus einem machen!
Wenn ich ein paar Jahre wirklich hart arbeite und anschließend kann ich mir Dinge kaufen die mir Freude machen (mein Traumhaus mit Pool, ein schönes Auto, Urlaub,...), was ist daran verwerflich? Das ist der Weg den ich gewählt habe! Und ja, dann finde ich es selbstverständlich, weil ich einigermaßen wusste, was auf mich zukommt!
Gehörst du zu denen, die alles immter sofort haben müssen und selbst für einen Rechner oder einen Urlaub einen Kredit aufnehmen? Ich gehöre eben nicht zu der Sorte Mensch!
Ich kann Dinge erst wirklich genießen, wenn ich nicht noch die Raten im Hinterkopf haben muss!
Wenn ich mir was besonderes leisten will, dann muss ich dafür auch härter arbeiten!
Um jetzt mal in deiner provakanten Art weiter zu machen: Du gehörst anscheinend zu denen, die mit möglichst wenig eigener Leistung, möglichst viel vom Kuchen abhaben wollen...
Und was ist daran verwerflich, wenn man sich etwas gönnen will, hart dafür zu arbeiten??

Um jetzt auch wieder mal auf den Sport zurückzukommen:
Und wenn jemand sehr hart beim Sport arbeitet (und um ein hochbezahlter Profi zu werden, muss man verdammt viel arbeiten! Da reicht Talent alleine nicht aus!), warum soll derjenige dann auch nicht auch gut bezahlt werden?

Verurteilst du auch jede Form von Kunst? Malerei, Musik, Zirkus, Bücher, Theater, Filme,...
Die lenken doch auch nur von der Realität ab, sofern sie der Unterhaltung dienen. Und was ich mit dem vorherigen Post sagen wollte und du nicht mal im entferntesten verstanden hast, ist: Der Mensch kann nicht seine ganze Zeit in anspruchsvolle und fordernde Dinge investieren, weil ihm dann einfach die Kraft ausgeht. Er braucht die Unterhaltung und die Enspannung. Aber vielleicht versteht man das erst, wenn man selbst mal wirklich hart gearbeitet hat...
Und wie er sich die holt, ist jedem selbst überlassen!

Und wie du in allen Lebenslagen sehen kannst, kann man Leute mit besonderen Fähigkeiten begeistern, unterhalten und erfreuen!
Und wer sagt, dass es keine besondere Leistung ist, 90 min hinter einem Ball herzulaufen, der hat noch nie wirklich versucht, im Sport was zu erreichen oder wirklich gut zu sein.
Aber dem Post ( #62) von extasy nach zu urteilen, hat er noch nie in einer Form Leistungssport betrieben. Sonst würde er solche Aussagen nicht treffen!
Vielleicht sollte er man schauen, wieviele entbehrungen es mit sich bringt, wenn man sein Leben dem Sport widmet! Und das gilt auch für einige andere hier.
 
th3o schrieb:
Du hältst Sachen für dermaßen normal, wo ich sage: Lieber nochmal genauer hinschauen.
Genau das tue ich nicht. Würde ich sonst bei Dir nachhaken? Und woher weisst Du so viel über mich (und über den Großteil der Bevölkerung)? Du bist anmaßend.
th3o schrieb:
Manipulativ wäre diese Antwort deswegen, weil sie, ohne Einsicht in die Notwendigkeit der Kritik, im Grunde dann nichts anderes für die Menschen wäre, als das was diese Menschen tagtäglich von sonst irgendwelchen anderen Medien, Rednern, Politikern etc. zu hören bekommen. Nämlich: Sie sollen dies und jenes so oder so tun, dann etc. bla bla.
"Ich sage nichts, mir hört ja eh keiner zu, etc. bla bla." Das ist genau das, was Du anderen vorwirfst. Hinterm Berg zu halten mit der eigenen Sicht der Dinge. Etwas anzustoßen. Veränderung zu wollen.
Du sagst, Du hast einen Standpunkt, vertrittst ihn aber nicht. Damit hast Du keinen.
 
@sepuuku
Nein ich verurteile nicht jede Art von Kunst, Malerei, Musik, Zirkus, Bücher, Theater, Filme, sondern nur wenn es zu einer Art und Weise kommt in der diese Sachen einen kommerziellen Rattenschawanz anfangen nach sich zu ziehen, wo langsam schwer wird zu erkennen wo der Zusammenhang besteht. NUR das verurteile ich...zum x-ten mal verdammte Kacke :D

Nein, ich bin keiner der auf Kredit Sachen kauft...
Nein, ich bin keiner der wenig leisten will und viel dafür bekommen will...

Nein, nein alles nein...ach ich hab kein Bock mehr auf des gekasper hier. Lass über Sport reden. :freaky:

@hometool
Ok, jetzt sind wir bei der Haarspalterei angekommen. Wenn ich sage, dass mein Standpunkt der ist, dass ich keine Lust habe Antworten zu geben, die selbst wenn ich sie geben würde nicht fruchten würden...nicht weil sie nicht gehört würden, sondern, und das ist ein dicker fetter Unterschied, weil sie nicht angenommen werden könnten, dann ist das ein Standpunkt. Und wenn du sagst, dass das keiner wäre, dann frage ich mich wer hier sich anmaßt über Standpunkte zu urteilen ;)

und bitte bitte, ich habe keine Lust mit 3 Leuten gleichzeitig zu schreiben...laßt es einfach dabei belassen ja? Ich meins ernst, es ist arg anstrengend.
 
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