Programmierer im Nebenerwerb!?

Teimen schrieb:
Also wie gesagt würde ich sowas gerne als Nebentätigkeit machen da wäre ein Komplettes Studium oder Ausbildung einfach zu lang.
Vergiss es. Ohne ne anständige Ausbildung kommst du nirgendwo hin. Selbst WENN du zufällig ein Naturtalent bist, kein KUNDE wird dich buchen, wenn du es nicht beweisen kannst.
Bei kleinen Projekten kann ich ja erfahrung sammeln und lernen.
Man lernt bei jedem Projekt dazu, aber das darf dein Kunde nie merken. Du musst vorher schon so auftreten, als wäre es Routine und er muss es dir aufgrund deiner Referenzen (Zertifikate, bewältigte Projekte,...) auch glauben.

Ruheliebhaber schrieb:
Ich glaube, der Ansatz ist etwas naiv. Du schreibst Code, der produktiv eingesetzt werden soll, und die Firma bezahlt Dich dafür, daß Du das erst noch lernst? Wenn dabei etwas schief geht, hast Du ganz schnell eine Schadensersatzklage am Hals.
Eben. Riesiger Knackpunkt. Für alles, was du schreibst, kannst (und wirst) du in Haftung genommen.
Nehmen wir mal ein Extrembeispiel: Du schreibst ein Tool, mit dem die Statik von Brücken berechnet wird... und jetzt klappt die erste Brücke beim ersten Schwertransport zusammen. Wer zahlt das wohl? Selbst weniger extreme Sachen können dich ruinieren. Nimm nur ein "einfaches" Buchungssystem für einen Reiseveranstalter. Wenn du da einen Fehler machst und das System aussteigt, dann hat der Veranstalter Verdienstausfälle in 4-5stelliger Höhe, die ER sicher nicht selbst trägt. Die hast du dann...

Teimen schrieb:
Ich bin 24 und arbeite im Schichtbetrieb. Neben der Schicht habe ich genug Freizeit um nebenher etwas zu machen. Deswegen such ich etwas das ich am besten von zuhause machen kann.
Vergiss es.
Du kannst mit dem Fitzelchen vielleicht etwas als Hobby schreiben, aber nie etwas wofür dich jemand ernsthaft bezahlt. Wie ich schon sagte: Überleg dir richtig tolle Tools, schreib sie, teste sie und stell sie unter GPL/LGPL ins Netz. Lass dich per Spenden-Knopf bezahlen, wenns den Leuten gefällt. Dann hast du auch das Haftungs-Problem nicht.

Keine Firma der Welt wird dich buchen, wenn sie keinerlei Garantien hat, dass du das Projekt bewältigen kannst. Vor n paar Jahren mal QBasic gesehen zu haben bringt dir gar nichts. Ich hab vor 10 Jahren auch QBasic gesehen und mit Turbo Pascal sowie mit Delphi gearbeitet. Denkste damit verdien ich irgendwo einen Cent? Meine Kohle kommt daher, dass ich ne Ausbildung habe.
 
Jetzt verstehe ich die Frage nach dem Fernstudium. Wenn Du jetzt schon arbeitest, ist es natürlich schwierig, auf den Verdienst und den Lebensstandard zu verzichten. Es sei denn Du kümmerst Dich um BaFöG oder ein Stipendium. Noch bist Du jung genug, eine andere Richtung einzuschlagen.

Wenn Du weiter in Deinem Beruf arbeiten willst, ist die Frage auch beim Fernstudium, ob Du die Zulassungsvoraussetzungen erfüllst. Das kannst Du aber ganz schnell selbst herausfinden. Ein Fernstudium kostet auf jeden Fall auch Geld und viel Disziplin.

Wie wäre es mit der Abendschule? Das sollte doch auch im Schichtbetrieb möglich sein? Welchen Beruf hast Du eigentlich?
 
Ich habe mein Fernstudium letztes Jahr beendet und kann dir sagen, es gibt bessere Freizeitbeschäftigungen. Du solltest 25-30 Std pro Woche einplanen zzgl. Seminare und Prüfungen. Das musst Du über einen Zeitraum von 3-4 Jahren durchhalten. Da bleibt Dir wenig Zeit für andere Dinge, und daran scheitern die Meisten. Du wirst es besonders dann hassen, wenn alle deine Freunde und Bekannten bei schönstem Wetter im Sommer etwas unternehmen, Du dich aber mit dem blöden Lernstoff herumplagen musst, weil eine Prüfung bevorsteht. Informatik ist nun auch nicht gerade das leichteste Fach. Und warum solltest Du mit bestandenem Studium dann nur nebenberuflich Programmieren? Gerade dann würde ich versuchen, es zu meinem Hauptberuf zu machen.

Wenn Du wirklich in diesem Bereich etwas machen willst, dann empfehle ich Dir, erst einmal Programmieren zu lernen und kontakte zu anderen Programmierern zu knüpfen, um erste Projekte zu realisieren und Erfahrungen zu sammeln. Wenn es gut klappt, kannst Du darauf aufbauen und dich weiterentwickeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ne Ausbildung als Papiertechnologe und arbeite in einer Papierfabrik.
So wie ich das sehe ist meine Idee für mich nicht umsetzbar ohne dass ich eine richtige Ausbildung mache. Also im Nebenerwerb wird das wohl nichts.
 
Im Nebenerwerb eher sehr schwierig.

Bessere Möglichkeiten hast du, wenn du dich soweit weiterbildest, dass du kleinere Programme oder Apps selber programmieren kannst. Mit diesen könntest Du auch nebenbei Geld verdienen. Alles andere ist mehr Illusion.
 
Teimen schrieb:
Ich hab ne Ausbildung als Papiertechnologe und arbeite in einer Papierfabrik.
So wie ich das sehe ist meine Idee für mich nicht umsetzbar ohne dass ich eine richtige Ausbildung mache. Also im Nebenerwerb wird das wohl nichts.

Wie schon gesagt: Überleg dir etwas, dass zu programmieren sich lohnt und für das sich auch jemand interessiert. An Kundenprojekten, für die du auch noch bezahlt werden willst, lernen zu wollen ist nicht nur dreist sondern auch gefährlich. Lern lieber an eigenen Gratis-Projekten. Arbeite irgendwo pro bono. Wenn du dann was vorweisen kannst, kannst du auch mal als Freelancer irgendwo nachfragen, wo es um Geld geht.
 
Willst Du einfach nur etwas sinnvolles in der Freizeit machen oder willst Du mehr Geld verdienen?

Im ersten Fall könnte man sich fragen, ob man sich nicht allgemeinnützlich oder sozial engagieren möchte. Im zweiten Fall ist es eine einfache Zeit- und Geldrechnung.

Für das Abitur an der Abendschule brauchst Du ca. 3 Jahre, wobei die Kosten überschaubar sind. Für ein Vollzeitstudium bis zum Bachelor brauchst Du noch etwa weitere 4 Jahre. In der Zeit wirst Du eher kein Geld verdienen. Wenn Du fertig bist, wärst Du mindestens 31 Jahre alt.

Einstiegsgehälter für Informatiker mit Studienabschluß beginnen bei etwa 36000 Euro brutto pro Jahr. Wobei ich da eher vom Master ausgehen würde.

Schlagt mich bitte nicht für regionale und branchenspezifische Unterschiede. Die spätere Gehaltsentwicklung richtet sich nach einem selbst.

Bei Deinem Beruf scheint das Jahresgehalt recht weit gestreut zu sein. Ich habe Zahlen zwischen 23000 und 39000 Euro gefunden. Du müßtest aber bedenken, daß Du während der Studienjahre auf dieses Gehalt verzichtest. Wenn Du am unteren Ende der Spanne liegst, würde ich es machen, wenn Du am oberen Ende stehst, würde ich es nicht machen. Dann müßtest Du mind. 10 Jahre deutlich über 50000 verdienen, um den Verlust auszugleichen.
 
Teimen schrieb:
So wie ich das sehe ist meine Idee für mich nicht umsetzbar ohne dass ich eine richtige Ausbildung mache.

Das schon, aber du solltest mindestens 5-6 Jahre Erfahrung aufweisen können und nicht einfach nur "in der Schule mal QBasic programmiert haben".
 
So "nebenbei" programmieren bringt kaum etwas. Gerade dort ändern sich laufend Dinge, neue Technologien und Konzepte werden eingeführt usw. Dem kommt man eigentlich nur dann gerade so nach, wenn man das hauptberuflich macht.
Man merkt es bei dir schon, weil du von QBasic redest. Das war im letzten Jahrtausend noch interessant, heute schreit aber kein Hahn mehr danach. Aktuell werden vor allem C, C++, C# und Java eingesetzt. Bevor du nicht das kannst, wird sich niemand für dich interessieren.

Dazu kommt, dass du mit verschiedenen Grundlagen nicht vertraut bist. Objektorientierte Programmierung ist heute Standard. Die muss man können, wenn man Erfolg haben will. QBasic kann das nicht, um es vorneweg zu nehmen. Dazu gibt es noch Design Patterns, also der Einsatz bestimmter Konzepte bei bestimmten Problemen. Die sind aber nur ein Bruchteil des riesigen Bereichs des Software Engineerings. Und davon sollte man definitiv gehört haben, wenn man als Programmierer arbeiten will.

Dir fehlt also noch reichlich Wissen. Ist ja ok, niemand ist perfekt. Dann kommen wir aber dem Knackpunkt langsam näher. Damit dich jemand engagiert, musst du eine Qualifikation oder zumindest sehr erfolgreiche Projekte nachweisen können. Ersteres erreicht man über eine Ausbildung oder ein Studium, letzteres durch Zeit und selbstständiges Lernen über Jahre.

Eine Ausbildung oder Studium neben der Arbeit ist sehr schwer. Die Gründe wurden bereits genannt.
Eigene Projekte zu betreiben wird ebenfalls sehr schwer. Dir fehlen die Grundlagen und die sind auch nichts, die man sich mal eben so beibringt. Nicht umsonst gibt es da ja Ausbildungen und Studien. Angenommen, du packst das und brauchst nur 5 Jahre durch autodidaktisches Lernen statt 3 durch ein aufbereitetest, komprimiertes Studium, was dann?
Nur um ein paar hundert Euro nebenbei zu verdienen? Da ist es effektiver, nebenbei zu kellern o. ä. Da braucht man nicht immer eine Ausbildung, verdient sofort Geld, und Angebote für so was gibt es auch relativ oft.

Davon abgesehen, ist der Programmierer so ziemlich an unterster Stelle der Softwareentwicklung. Normalerweise bekommen die ein, ich nenne es mal Skript oder Anleitung, das exakt ausssagt, wie was gemacht werden muss und an das sie sich akribisch halten müssen. Das eigentliche Programm wird normalerweise von einem Softwarearchitekten o. ä. ersonnen. Und eigentlich ist das das Interessante an der Softwareentwicklung.
 
Hallo,

kann meinen Vorredner nur zustimmen. Bin momentan Informatikstudent und habe durch gute Verbindungen einen Werkstudentenjob. Wenn du keine Kentnisse in C/Java und ähnliche vorweisen kannst sieht es schonmal sehr schlecht aus. Lieblingszitat meines Profs "Man kann unendlich schlecht programmieren, besonders dann wenn man keine Ahnung hat!" Zumal programmieren nicht alles ist. Die meißten Firmen brauchen keine kleine Progrämmchen sondern vollfunktionale und teils sehr komplexe Programme/Maschinen etc. dazu zählt auch das richtige Modellieren, Planen, Testphase und nachträglicher Support.

Es wurde hier auch schon erwähnt das man bei geissen "Auktionsjobs" sich das eine oder andere Projekt holen kann, aber dieses ist mit einem Vertrag geregelt....
 
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