News Qimonda ist vorerst gerettet

Tommy

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Es ist geschafft! Nach einem langen hin und her und 950 gestrichenen Stellen ist der DRAM-Hersteller Qimonda vorerst gerettet. Heute stellen in Dresden der Freistaat Sachsen, Qimonda und die Infineon gemeinsam ein 325 Millionen Euro schweres Finanzierungspaket für Qimonda vor.

Zur News: Qimonda ist vorerst gerettet
 
Stellt sich mehr die Frage ob man damit das Problem löst oder nur das unausweichliche hinauszögert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Qimonda schrieb:
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2007 betrug 3,608 Milliarden Euro, der Nettoverlust 249 Mio. Euro.
In einem Jahr brauchen die dann die nächste Spritze.

Aber ich tippe mal die Sachsen werden sich das schon ungefähr ausgerechet haben obs billiger ist das Geld da rein zu pumpen oder nachher die Arbeitslosen damit zu bezahlen.
 
Schade, die Firma wird auf keinen grünen Zweig kommen und dann eben erst in ein paar Monaten pleite geht. Die Mitarbeiter wissen das und werden dementsprechend unmotiviert arbeiten, während nicht in neue Technologien investiert wird, da auch Infineon kein Interesse an Qimonda hat und nicht weiter an das Unternehmen glaubt.

@ Blutschlumpf

Nö, es wird einfach nur nach kurzfristigen Lösungen gesucht, egal ob das teurer ist oder nicht. Man kann sich ja dann in ein paar Monaten wieder Gedanken machen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Zwischenpost)
"Bislang hatte der Freistaat Sachen" Tippfehler heist Sachsen

mfg NIck
 
900 Mitarbeite mit ca 40.000€ Jahresgehalt und 40.000€ weitere kosten für die Firma sind schon alleine 72.000.000€=72Mio€. Also wären das nur noch 170Mio Schulden pro Jahr. Muss halt werden
 
Taiwan stellt für seine Hersteller auch Millionen bereit, also warum wir nicht. Qimonda ist Technologieführer und so ein bisschen Protektionismus kann in den heutigen Zeiten nicht schaden. Daimler, BMW brauche ich nicht aber DDR5 ;-)
 
@brabe: Ich glaube so einfach kannst du das nicht rechnen, du entlässt ja nicht 900 Leute die vorher nur rumgesessen haben, dafür werden auch Dinge wegfallen die evtl. Geld gebracht haben.

Auch sind die Speicherpreis auf Sinkflug, ich kann mir gut vorstellen, dass der Umsatz da enorm einbricht und das Minus da schnell Richtung 1 Mrd./Jahr wachsen kann.
 
die kosten für einen mitarbeiter dürften weit höher liegen. eher so 60000-80000€ wenn das reicht.
Es ist schade um das geld das da noch reingesteckt wird... Bei anderen bereichen und firmen könnte man mit dem geld mehr erreichen.
 
Es wundert mich nicht, dass die auf der Kippe stehn. Erst lagert Siemens Infineon aus, dann Infineon Qimonda.
Was kommt als nächstes? Qimonda lagert die Speicherproduktion aus in die Sächsische Speicherwerke GmbH & Co. KG?
 
Zuletzt bearbeitet:
=Floi= schrieb:
die kosten für einen mitarbeiter dürften weit höher liegen. eher so 60000-80000€ wenn das reicht.
Er rechnet doch mit 80.000 Euro ;)
40k direkt (Lohn) und 40k für indirekte Kosten (KV, Unterbringung, Ausrüstung usw.). Das dürfte durchaus reichen, sind ja nicht nur Wissenschaftler da am Arbeiten, betrifft ja sicher auch Hilfsarbeiter (Lager, Produktion, Kantine, Putzen usw).
 
@ Tomi-77

Achso, in Deutschland arbeitet also auch jeder 7. in der Speicherbranche und überhaupt sind deutsche Speicher weltweit bekannt. Interessant.

Und Technologieführer? Naja, in ganz wenigen Teilbereichen. Und DDR5 kommt immer mehr von Hynix etc, bei DDR2/DDR3 greift man auch lieber zu Micron.

Wenn man bedenkt, dass sowieso ein großteil des Werkes subventioniert wurde, hätte man den Angestellten lieber gleich einfach 50.000€ pro Jahr gegeben und sie die Straße fegen lassen/was anderes sinnvolles. Wäre man günstiger bei weg gekommen.
 
Öhm zu Hynix und Micron? Öhm vertreiben die überhaupt direkt? Quimonda macht es ja aber die ganzen kleinen Kinder verbauen ja lieber 3rd Party Schwanzverlängerungsschrott...

Was Infineon selbst angeht, Infineon versucht immer noch einen Käufer für Qimonda zu kaufen. Zumindest haut Quimonda zZ mit großen Forschungs- und Technologieneuerungen um sich um atraktivert zu werden (Kohlenstoffspeicher zB)...
Der Einzig vernünftige Grund Quimonda zu finanzieren ist also hi und da Forschungen so lang zu subventionieren, bis Quimonda gekauft wird und an zu diesem Zeitpunkt so viel KnowHow in Dresden bündelt, dass ein ausschlachten der Fabriken für den Käufer nicht lohnt, da in diesem Falle der Verlust zu groß wäre. Das werden wohl die Überlegungen sein.
 
Als FaustFormel kenne ich nur 4xBruttolohn kostet der Arbeitsnehmer den Arbeitgeber.
Darin sind dann Lohn, Versicherungen,Arbeitsmaterial und Arbeitsplatzbereitstellung.


Aus Staatssicht kommen davon natürlich wieder Lohnsteuer und Sozialabgaben die zurück zum Staat fließen, sowie das Ersparnis/verschieben von Arbeitslosengeld.
So Groß ist die Belastung jetzt also nicht.


Allerdings war das Klar, da wir nicht in der Lage sind einem einheimischen Hersteller mal ein paar Cent mehr zu geben wird dies halt über Staatliche zuschüsse getan, welche wir über die Lohnsteuer zahlen.
 
ihr glaubt doch nicht ernsthaft dass der durchschnittliche arbeitnehmer bei qimonda 40.000 € bekommt. ich denke die sind froh wen es 30.000 sind. Das sind doch hauptsächlich Jobs im Niedriglohnbereich.
Und hochqualifizierte ingenieure usw werden wohl nur geringe schwierigkeiten haben einen job zu finde.
Ich verstehe nur nicht warum jetzt jede firma unterstützt werden muss. nur weil jetzt weltwirtschaftskrise ist?
Quimonda ist seit jahren nicht profitabel. Deshalb ist Infineon den Verein ja auch nicht losgeworden.
Der Laden von nebenan bekommt auch keine Unterstützung wenn er pleite geht weil die Leute weniger konsumieren. ist doch alles ein Fass ohne Boden...
 
Ich fuerchte auch das das Geld das Unvermeidliche nur hinauszoegert. Infineon und erst recht Qimonda sind viel zu klein um mit Taiwan konkurrieren zu koennen. Der dramatische Preisverfall der letzten Zeit macht das Ganze endgueltig unrentabel.Nicht umsonst wurde die Speicherfertigung von Infineon ausgelagert. Das kann natuerlich auch andere Gruende haben, aber in diesem Fall glaube ich das das als Absicherung im Insolvenzfall gemacht wurde. Juristisch und damit finanziell steht der Mutterkonzern dann schon etwas anderst da und kann den ganzen Rest des Unternehmens retten.

@Nasenbaer

Qimonda war noch _nie_ profitabel, jedes einzelne Quartal endete mit Verlust.

Zu Thema Loehne weiss ich von Infneon das dort selbst Studenten als Ferienarbeiter in 35 Stunden Woche 1700 Euro gekriegt haben(STand 2005). Beim festangestellten Facharbeiter kommen zum hoeheren Grundlohn eventuell noch Schicht- und Reinraumzuschlag dazu . 30000 im Jahr koennte also hinkommen denke ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon toll, die ganzen geldgeilen versagerbanken kriegen einfach mal so die besten "finanzspritzen" und unternehmen die wirklich was schaffen, werden noch gerade so gerettet und das auch noch mit 100 nebenbedingungen. Hut ab.
 
sollte das nicht "porto (Portugal)" heißen, liest sich aufjedenfall besser wie:
porto, portugal

back to topic:
Dann sollen sie mal ordentlich in die pedale treten, vielleicht gelingt ihnen ja noch der ein oder andere wurf :)

mfg
 
Naja das ist halt im Moment der klassische Overkill wenn Branchen jahrelang sich nur drauf konzentieren die Produktion zu steigern ohne drüber nachzudenken wo das Zeug eigenlich verbaut werden soll. Ich hätte nen Tip, entwickelt ganz schnell DRAM SSDs mit ganz vielen Speicherbänken (mindestens 16 Stück) :D
 
Tja, ich denke mal, dass die Speicherpreise jetz so ziemlich am Boden sind.
Speicherpreise steigen wieder. Wenn jetzt die ganzen Produktionsstopps nun greifen und die PReise wenigstens stagnieren oder leicht steigen und auf eine kleinere Fertigungstechnik umgestellt wird, könnten die Hersteller ihren Speicher wenigstens nicht mit Verlust verkaufen.

Bei den Preisen würde ich verdammt gerne aufrüsten auf 8Gb, aber des hab ich ja schon gemacht. Irgendwann ist der Markt gesättigt und so viele neue PCs werden nun auch wieder nicht verkauft...

Egal, ich hab Quimonda unterstützt und 4GB Ram gekauft (ok, nicht ich direkt, aber egal). Mehr bringts nicht und sinnlos Geld ausgeben kann ich auch nicht...

Aber eigentlich ist das ganze schon vorprogrammiert gewesen. Hohe Nachfrage, geringe Kapazitäten führen halt dazu, dass wenn der Markt gesättig ist, hohe Kapazitäten vorhanden sind. Das ist bei jedem PRodukt zu finden, nur hier extrem, da man nicht einfach neuen Ram entwickeln kann, den jeder will. Bei Toastern vllt, aber nicht hier.

Ich hoffe, dass das bei DDR3 nicht ebenso extrem betrieben wird. Gerne so günstig wie möglich DDR3, aber dank AMD kann ich bei DDR3 so spät wie möglich auf DDR3 umrüsten. Neues Board brauch ich vorerst ja nicht ;)
 
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