Quad ohne L3 Cache - großer Performance Unterschied?

Jurij

Lt. Commander
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Hallo,
viele von euch wissen ja bestimmt, das AMD vor hat, Quadcores ohne L3 Cache zu verkaufen, unter dem Namen Athlon X4.
Meine Frage ist nun, wie groß schätzt ihr/wisst ihr ist der Unteschied zu einem Quadcore mit L3 Cache?

Danke und Gruß
Jurij
 
würde mich auch mal interessieren wie sich der fehlende l3 cache bemerkbar macht da die niedrige tdp des 605e es mir endlich erlauben würde in meinem pc einen quadcore einzusetzen ohne das er lauter wird.
denke der unterschied in der leistung wird ähnlich ausfallen wie der unterschied zwischen dem Athlon64 X2 5200+ und dem Athlon X2 7750.
 
Wie groß ist den der verbleibende L2-Cache?

Der Geschwindigkeitsunterschied hängt extrem von der jeweiligen Anwenung ab. Programme, die nur einen kleinen Speicherpool ständig nutzen, werden z.B. gar nicht gebremt.
 
wenn ich mich nicht irre haben die 512kb l2 cache pro kern, macht also beim x4 2mb l2 cache
man bedenke allerdings noch das auf 99% aller computer ständig noch anwendungen im hintergrund laufen von denen dann wahrscheilich auch immer ein teil im l2 hängt, habe mich aber damit noch nicht so beschäftigt was genau alles im l2 landet.
 
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Aber man muss auch beachten, das der X2 5200+ noch eine etwas ältere Architektur hat, mit bestimmt einigen Fehlern, die beim X2 7750 nicht mehr da sind. Zwar stammen beide von der gleichen Architektur, doch ist eine nun mal neuriger. Ich denke aber nicht, das der L3 sehr stark in Gewichtung fällt bei den beiden.
Anscheinend scheints keiner so genau zu wissen, dann werden wir uns noch etwas gedulden müssen, bis AMD den Quad dann rausbringt.
 
Also ich denke schon das es etwas aus machen wird, wieviel genau kann ich aber auch nicht sagen.
Der L3 Cache dient bei den Phenom I/II schliesslich auch dazu das daten nicht doppelt im L2 Cache landen bzw. auch zum Datenaustausch des L2 Cache Inhaltes. Wenn der L3 cache nun wegfehlt werden auf jedenfall höhere latenzen entstehen beim Datenaustausch.
 
Da der L3 Cache das Zusammenspiel des L1/L2 Cache von Mehrkernprozessoren regeln soll, ist dies wohl scheinbar nur bei Anwendungen interessant auch voll Mehrkernfähig sind.

Siehe auch: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0309291.htm

Die Latenzreduktion halte ich für unwarscheinlich bei Wegfall des L3. Könntest Du eine Quelle angeben die Deine Aussage untermauert?

Fraglich bleibt natürlich ob der Wegfall dieses internen Cache zum Cachemanagement nur messbare oder spürbare Auswirkungen hat.

Vielleicht kann uns da ja noch jemand, vor allem mit Blick auf die kommenden Phenom II /Athlon II erleuchten.
 
Das ist genau andersherum Vladez, der L3 reduztiert die Latenz eines Zugriffs, indem er auch als Fallback-Cache dient. Der L3 hat eine etwa um die Hälfte halbierte Latenz ggü. dem Speichercontroller bei Standardbestückung (z.B. DDR800 mit 5-5-5 CMD2). Man wird den Wegfall des L3 also auf jeden Fall messen können. Ob man das aber merken wird, kann man äußerst schlecht beurteilen. Wahrscheinlich kommt mal wieder darauf an, was man testet :D. Potenziell kann man wohl sagen, dass Benchmarks, die auf Speicherlatenz reagieren auch auf den L3 reagieren werden (einige Spiele z.B.) und auch sehr MT-optimierten Apps wird man den L3 merken.
 
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Ja ok, der L3 Cache senkt im Idealfall die Latenz.
Aber ich schrieb ja auch von der Speicherlatenz, und die gibt nunmal an, wie lange es dauert, bis Daten aus dem RAM geladen werden könnten.
Da man diese Cache-Stufe nun einfach überspringen kann, ist diese Latenz auch geringer.

Quelle Aber lest bitte auch die folgenden Seiten....
 
Das ist mal ein guter Artikel. Danke.

Fassen wir zusammen:

Der L3 Cache ist grunsätzlich wünschenswert, da er Daten vorhält die sonst aus dem RAM geladen werden müssen, dies dauert länger.

Sollten die Daten nicht im L3 Cache liegen erzeugt die leerlaufende Abfrage einen Zeitverlust (Latenzanstieg) aufgrund der für den L3 zusätzlich benötigten Taktzyklen.

Entgegenwirken kann man indem viel L3 Cache vorhanden ist, empfohlen wird min. 1 MB pro Kern der CPU. Ist dieser Wert erreicht ist der Nutzen der möglichen schnelleren Abfrage größer als die Verzögerung bei einer nicht möglichen Abfrage. (Die Anzahl der gecachten Daten hat also einen Break Even Point zur Geschwindigkeitssteigerung erreicht.)

Allerdings je mehr Kerne vorhanden sind desto warscheinlicher auch ein Überschreiben der Daten im L3 Cache und eine erneute Reduktion der Geschwindigkeit durch Herbeiführen einer leerlaufenden Abfrage.

Fazit bei Mehrkernanwendungen und einer Mindesgröße von 1MB pro Kern ist L3 Cache wünschenswert, der positive Ausgleich des Latenzanstiegs durch mehr L3 Cache nimmt jedoch gleichzeitig ab je mehr Kerne installiert sind, weshalb unendlich viel L3 Cache auch keinen Sinn macht, generell aber sofern das genannte Minimum erreich ist, eine Steigerung der Geschwindigkeit der Prozessoroperationen herbeiführt.
 
512 kb pro Kern ist schon beim Athlon 64 X2 recht wenig, weswegen auch ein Athlon 64 X2 6000+ in 90nm mit 2MB L2-Cache mit 3 GHz schneller ist als ein Athlon 64 X2 6000+ in 65nm mit 1 MB L2-cache mit 3,1 GHz. Insbesondere in Spielen fehlt der zusätzliche Cache und der neure X2 mit weniger Cache bricht ein.

Ein Phenom II mit wiederum nur 512kb Cache pro Kern würde sich dementsprechend ähnlich verhalten. Die durchschnittliche Leistung pro Takt würde also unter die des Phenoms (I) sinken und in einer sehr schwachen Performance in Spielen resultieren. Die Leistung wird also nicht mehr so ausgewogen wie beim Daneb sein, den immer wenn der Cache zu klein wird, wird die Performance einbrechen.
 
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Gibt es dazu auch Testergebnisse wieviel sowas real denn ausmacht?
 
Ich zitier mich mal selbst inklusive Link zum Test mit dem Athlon 64 X2. Man muss auch bedenken: Jeh stärker der CPU-Kern, desto schmerzhafter werden die Einschnitte, wenn der Cache nicht ausreicht.

silent-efficiency schrieb:
-2,8 Prozent Gesamtrating für den 3,1 GHz "schnellen" A64 X2: http://www.tomshardware.com/de/Athlon64-X2-5000-Black-Edition,testberichte-239839-9.html

In jedem Spiel ist der Athlon 64 X2 3,1 GHz 1MB Cache langsamer als der Athlon 64 X2 3,0 Ghz 2MB Cache. Auch bei anderen Speicherlastigen Sachen gibt es Minuspunkte, wie winrar zum Beispiel -7 Prozent. Überhaupt ist die Leistung des 3,1 ghz schnellen Prozessors weniger ausgegglichen als beim 3,0 ghz prozi mit 2 MB Cache. Wegen dem Takt ist er mal öfters vorne, bricht aber dann bei Speicherlastigen Sachen derbe ein. Bei Powerpoint To PDF ist der Cachebeschnittene Prozi ganze 13 Prozent langsamer als sein "Vorgänger". So eine unausgeglichene Leistung will ich nicht haben.
 
Danke, dass ist ja mal höchst interessant. Mal schaun ob ich dann doch eine 64W (TDP) CPU noch irgendwie silent gekühlt bekomme -.-
 
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